Steelers reiten Comeback zum Division-Titel

Marcus Blumberg
26. Dezember 201606:17
Le'Veon Bell erzielte zwei Touchdowns gegen die Ravensgetty
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Die Pittsburgh Steelers (10-5) haben dank eines dramatischen 31:27 (7:3, 0:3, 3:11, 21:10)-Comeback-Erfolgs gegen den Erzrivalen Baltimore Ravens (8-7) die AFC North gewonnen. Gleichzeitig wurden damit die Ravens eliminiert. Drei Touchdowns im Schlussviertel drehten die Partie, die fast schon verloren geglaubt war.

Die Steelers erwischten den besseren Start an Weihnachten im heimischen Heinz Field und gingen durch einen Touchdown in Führung. Im Anschluss taten sich die Ravens trotz teils vielversprechender langer Drives schwer, zu punkten und kamen bis zur Pause lediglich auf zwei Field Goals, ein weiteres wurde durch einen schwachen Snap vernindert.

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Das dritte Viertel jedoch gehörte gänzlich den Gästen, die Pittsburgh förmlich überrollten und das Spiel drehten. Im Schlussviertel dann aber schlugen die Steelers zurück, um dann jedoch kurz vor Ende erneut in Rückstand zu geraten. Doch Ben Roethlisberger hatte noch ein dramatisches Comeback im Ärmel und führte sein Team doch noch zum Erfolg und zum Division-Titel in der AFC North.

Die Stimmen:

Antonio Brown (Steelers-Wide-Receiver) über Le'Veon Bell: "Da drüben beim Heizgerät vor dem finalen Drive hat er zu mir gesagt: 'AB, du musst nach vorne gehen und den entscheidenden Touchdown fangen.'"

Terrell Suggs (Ravens-Linebacker): "Wir wollten nicht, dass Roethlisberger ein gutes Spiel hat. Wir wollten auch nicht, dass Brown und Bell der Partie ihren Stempel aufdrücken und sie haben genau das gemacht. Sie sind ein gutes Team. Sie haben es sich verdient. Sie haben die Division gewonnen und wir applaudieren ihnen. Aber wir werden zurückkommen."

Der Spielfilm:

Vor dem Kick-Off:

Die Ausgangslage vorm weihnachtlichen AFC-North-Gipfel ist klar: Gewinnen die Steelers, haben sie den Titel der Division in der Tasche und Baltimore wäre draußen! Die Ravens wiederum kontrollieren ihr Schicksal nur dann, wenn sie beim Erzrivalen gewinnen.

Personell müssen die Steelers auf Tight End Ladarius Green verzichten, der immer noch an den Folgen seiner Gehirnerschütterung leidet. Die Steelers wiederum spielen ohne Cornerback Jimmy Smith.

1. Viertel: Für die ersten Punkte im Spiel sorgen die Steelers nach einem ersten Defensiv-Stopp. Ben Roethlisberger findet Tight End Xavier Grimble nach einem mehr als fünfminütigen Drive für einen 20-Yard-Touchdown über die Mitte. Die Ravens verkürzen im Anschluss durch einen 41-Yard-Kick von Justin Tucker und marschieren zum Ende des Viertels erneut in Scoring-Distanz. 7:3 Pittsburgh.

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2. Viertel: Das Viertel beginnt mit einem Big Play der Steelers, denn ein Sack von Lawrence Timmons verkompliziert den vielversprechenden Drive für die Gäste. Anschließend lässt Dennis Pitta einen potenziellen einhändigen Touchdown-Catch fallen, sodass Tucker erneut auf den Plan gerufen wird. Doch zum Kick kommt es nicht, da Holder Sam Koch den ungenauen Snap nicht kontrolliert und dieser Drive ohne Punkte endet. Im Anschluss dominieren die Defensivreihen und lassen kaum noch etwas zu. Doch Baltimore schafft es dann doch noch an die 20, sodass Tucker aus 38 Yards Sekunden vor der Pause noch einmal per Field Goal verkürzt. Pausenstand: 7:6 Pittsburgh.

3. Viertel: Der Start der zweiten Hälfte beginnt stürmisch für die Ravens. Erst fängt Zachary Orr eine Interception tief in der gegnerischen Hälfte. Dann macht Joe Flacco kurzen Prozess und findet Steve Smith für einen 18-Yard-Touchdown. Die Steelers schlagen schnell zurück, müssen sich nach einem 39-Yard-Catch von Eli Rogers aber mit einem Field Goal begnügen. Noch im selben Viertel kommt Baltimore erneut an die Red Zone heran, wird aber durch eine Holding-Strafe zurückgedrängt. Letztlich bleibt nur ein weiteres Tucker-Field-Goal. Anschließend leistet sich Roethlisberger gleich den nächsten schweren Fehler, übersieht C.J. Mosley in Coverage und der schafft einen weiteren Pick für die Gäste tief in der gegnerischen Hälfte. 17:10 Baltimore.

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4. Viertel: Nachdem das dritte Viertel den Gästen gehörte, übernehmen nun die Steelers. Defensiv halten sie Baltimore erneut bei einem Field Goal, anschließend drehen die zwei bisher eher blassen Stars Le'Veon Bell und Antonio Brown auf. Brown deckt den Tisch, Bell räumt zweimal ab. Erst läuft er zu einem Zwei-Yard-TD, dann fängt er einen Drop-Off-Pass von Big Ben für einen Sieben-Yard-Score. Und schon ist das Spiel Mitte des Schlussviertels gedreht. Die Ravens stecken jedoch nicht auf und legen einen sehenswerten Drive über 14 Spielzüge hin, an dessen Ende Kyle Juszczyk von der 10 einfach nicht zu Boden geht und in die Endzone hechtet. Doch den Hausherren bleiben noch 78 Sekunden - mehr als genug Zeit für Roethlisberger und Co. - mit neun Sekunden auf der Uhr feuert Big Ben einen Vier-Yard-Pass zu Brown, der mit aller Macht vor der Goal Line kämpft und den Ball schließlich über die Line hält - Touchdown und AFC-North-Titel Steelers! Endstand: 31:27 Pittsburgh.

Der Star des Spiels:Ben Roethlisberger. Zugegeben, seine zwei Picks waren schwere Fehler, die nur durch eine starke Defense halbwegs abgefedert wurden. Doch als es zählte, war Big Ben (24/33, 279 YDS, 3 TD, 2 INT) da und spielte am Ende trotz Schmerzen im linken Knie nahezu fehlerfrei und führte sein Team zu drei Touchdowns im finalen Viertel.

Der Flop des Spiels:Joe Flacco. Zugegeben, der Quarterback der Ravens (30/44, 262 YDS, TD, INT) war nicht außerordentlich schwach. Aber er steht stellvertretend für eine Offensive, die lange zu wenig aus dem gemacht haben, was die eigene Defense vorgelegt hatte. Speziell in der Red Zone ging zu lange nichts und auch bei Third Downs ließen die Ravens zu viel liegen, um am Ende erfolgreich zu sein.

Das fiel auf:

  • Zachary Orr bewies mal wieder sichere Hände. Seine Interception zum Start der zweiten Hälfte war schon seine dritte in dieser Saison - kein Nicht-Defensive-Back hat mehr. Bis dann Teamkollege C.J. Mosley seinen vierten Pick der Saison fing.
  • Zur Pause hatte Antonio Brown nur einen Catch bei einem Target. Am Ende waren es dann zehn für 96 Yards (TD). Dadurch durchbrach er zum vierten Mal in Serie die 100-Reception-Grenze in einer Saison, was sonst nur Hall-of-Famer Marvin Harrison gelungen war.

  • In der ersten Hälfte hatte Le'Veon Bell bereits 86 Yards auf dem Konto, aber so richtig zur Geltung kam Bell (20 CAR, 122 YDS, RUSH TD, REC TD) erst im Schlussviertel mit seinen zwei Touchdowns. Damit übernahm er dann zur Crunchtime die Hauptrolle und drehte die Partie zwischenzeitlich für die Steelers.