Mit Allen Robinson, Chris Godwin und Kenny Golladay könnten in diesem Jahr gleich drei Superstar-Receiver Free Agents werden. Welche Receiver sind noch auf dem Markt? Und welche Teams werden Jagd auf sie machen?
Nach dem Quarterback-Karussell werfen wir einen genauen Blick auf den Receiver-Markt in der Free Agency.
Noch können Teams den Franchise Tag für Spieler verwenden - durch den infolge der Corona-Pandemie schrumpfenden Salary Cap Space könnte der Liga allerdings eine ungewöhnlich aktive Free Agency auch mit mehr prestigeträchtigen Wechseln bevorstehen.
NFL Free Agency - Wide Receiver: Die Superstars
Allen Robinson (Chicago Bears)
Robinson zählt zu den besten Receivern in der gesamten NFL. In den vergangenen zwei Jahren verbuchte er 2700 Receiving Yards - und das mit Mitchell Trubisky und Nick Foles under Center. 2015 legte er obendrein 1400 Yards und 14 Touchdowns mit Blake Bortles auf. Robinson ist ein echter Nummer-eins-Receiver, der das volle Paket von Route-Running über Contested Catches bis hin zu exzellenten Händen mitbringt. Und er ist erst 27 Jahre alt.
2018 wurde Robinson nach einer verletzungsgebeutelten Saison auf dem offenen Markt ein absolutes Schnäppchen, das wird sich in diesem Jahr mit Sicherheit nicht wiederholen. Voraussichtlich werden die Bears ihren besten Offensivspieler mit dem Franchise Tag halten. Ist diese Option allerdings zu teuer - die Bears liegen aktuell über dem Salary Cap und der sinkende Cap könnte die Nutzung des Franchise Tags in diesem Jahr für die Teams deutlich erschweren -, könnte Robinson in der Free Agency zum bestbezahlten Receiver der NFL aufsteigen.
Chris Godwin (Tampa Bay Buccaneers)
Auch Godwin stellte seinen Status als einer der besten Receiver der NFL über die vergangenen zwei Jahre unter Beweis. 2019 sammelte er in nur 14 Spielen 1333 Receiving Yards und neun Touchdowns. Godwin ist kein klassischer X-Receiver wie Robinson, bringt aber eine enorme Variabilität mit, er kann im Slot und auch außen spielen. Zudem ist er erst 25 Jahre alt, seine besten Jahre könnten noch vor ihm liegen.
Die Bucs würden Godwin sicherlich gerne halten, müssen bei ihren zahlreichen Free Agents (unter anderem Pass-Rusher Shaquil Barrett und Linebacker Lavonte David) aber vermutlich irgendwo Abstriche machen. Kommt Godwin tatsächlich auf den offenen Markt, wird interessant zu beobachten sein, wie sehr die vergangene Saison mit ein paar Verletzungsproblemen sowie einigen Drops in den Playoffs seinem Marktwert geschadet hat. Auch er könnte einen Vertrag über mehr als 20 Millionen Dollar pro Jahr abstauben.
Kenny Golladay (Detroit Lions)
Der dritte Receiver, der in seinem neuen Team nahezu garantiert die Rolle als Nummer-Eins-Receiver einnehmen würde. Golladay knackte in seinem zweiten und dritten Jahr bereits die 1000-Yard-Marke, ehe ihn im vergangenen Jahr Verletzungen bremsten. Als Receiver mit Gardemaß, der insbesondere bei Contested Catches und tiefen Pässen dominiert, dürfte Golladay für praktisch jedes Team mit Cap Space interessant sein.
Die Lions verfügen über keinen Gehaltspielraum und scheinen obendrein einen langfristig angelegten Rebuild aufzubauen. Gut möglich also, dass Golladay tatsächlich auf den Markt kommt. Dort dürfte der 27-Jährige trotz des coronabedingt angespannten Marktes ebenfalls einen hohen Vertrag abstauben - unabhängig davon, ob auch Robinson und Godwin Free Agents werden oder nicht.
NFL Free Agency - Wide Receiver: Die zweite Kategorie
Will Fuller (Houston Texans)
Fullers Talent ist unbestritten. Der (Noch-)Texaner bringt absoluten Top-Speed mit, seine Yards pro Spiel bewegten sich in der vergangenen Saison in ähnlichen Sphären wie die von Robinson, Godwin und Golladay. Er ist die Art Receiver, der eine Offense öffnen kann. Das größte Problem des 26-Jährigen war und ist seine Beständigkeit: Über die letzten vier Saisons verpasste er insgesamt 26 Spiele und absolvierte in keinem Jahr mehr als elf Matches. Auch 2021 wird er das erste Saisonspiel gesperrt verpassen.
Wie das seinen Markt beeinflussen wird, ist fraglich. Fuller könnte ebenfalls einen hoch dotierten Vertrag einstreichen, aufgrund der angespannten Cap-Situation eventuell aber auch auf einen Einjahresvertrag setzen müssen.
Corey Davis (Tennessee Titans)
Einst als potenzieller Star-Receiver gedraftet, enttäuschte Davis in seinen ersten drei Jahren bei den Titans weitestgehend - bis er im Vorjahr mit gerade mal zwei Dritteln aller Snaps beinahe die 1000-Yard-Marke knackte. Davis ist kein klassischer X-Receiver, als guter Route-Runner mit sicheren Händen, der auch vertikal stark attackieren kann, aber variabel einsetzbar.
Die große Frage in der Free Agency dürfte sein, inwieweit ein Team Davis als echte Nummer eins sieht und nicht nur als (sehr) gute Nummer zwei. Günstig dürfte der 26-Jährige angesichts seines Alters, seines ursprünglichen Draft-Status und seiner starken Saison im Rückspiegel aber so oder so nicht werden. Das könnte den Markt für ihn definieren, denn einen Receiver, der eher eine Nummer 2 ist, womöglich aber in Nummer-1-Regionen bezahlt werden wird, können sich in diesem Jahr nicht viele Teams leisten.
JuJu Smith-Schuster (Pittsburgh Steelers)
Mit einer 1400-Yard-Saison (in seiner zweiten Saison wohlgemerkt) in seinem Resümee dürfte auch Smith-Schuster in der Free Agency für gehöriges Interesse sorgen. Dass der Social-Media-Star erst während der kommenden Saison seinen 25. Geburtstag feiern wird, steigert seinen Marktwert obendrein.
Ein Fragezeichen in der Free Agency dürfte allerdings Smith-Schusters Rolle in der Offense werden. Bei den Steelers spielte der Youngster nahezu ausschließlich im Slot, zunächst als Nummer zwei hinter Antonio Brown, später dann an der Seite von Diontae Johnson und Chase Claypool. Teams könnten ihn in seiner Rolle noch limitierter sehen als Davis, und sollte das der Fall sein, dürfte das seinen Marktwert etwas schmälern.
Curtis Samuel (Carolina Panthers)
Samuel, einst zu Beginn der 2. Runde gedraftet, sah in Carolina bereits wie ein Draft-Bust aus, ehe Offensive Coordinator Joe Brady die Rolle des Receivers 2020 fundamental veränderte. Der Youngster rückte von außen in den Slot, statt als Deep Threat wurde er fortan eher bei kurzen Routen und teilweise sogar als Running Back eingesetzt - und überzeugte in dieser Rolle.
Samuel bringt tollen Speed und hervorragende Fertigkeiten nach dem Catch mit, auch er ist zudem erst 24 Jahre alt. Samuel braucht eine Offense, in der seine Fähigkeiten optimal eingesetzt werden. Kommt er in eine solche Situation, könnte er in diesem Jahr aber ein echtes Schnäppchen werden.
Antonio Brown (Tampa Bay Buccaneers)
Browns Talent ist über jeden Zweifel erhaben und wahrscheinlich sogar über dem von Spielern wie Robinson oder Godwin anzusiedeln. Zwischen 2013 und 2018 knackte Brown sechsmal in Folge die 1200-Yard-Marke und war der vielleicht beste Receiver der NFL. Dann provozierte er allerdings seinen Rauswurf bei den Raiders, flog aufgrund von Vergewaltigungs-Anschuldigungen bei den Patriots und fiel auch privat mehrfach sehr negativ auf.
Bei den Bucs durfte Brown sein Comeback feiern, war dort allerdings nicht mehr als die Nummer drei hinter Godwin und Mike Evans. Kann er mit 33 Jahren immer noch mehr als das sein? Und welche Teams geben ihm anhand seiner Skandalakte überhaupt noch eine Chance? Falls Tampa Bay Godwin ziehen lassen muss, könnte Brown als günstigere Alternative mit Tom Brady als Nummer-1-Verkaufsargument gehalten werden.
Sammy Watkins (Kansas City Chiefs)
Einst als Riesentalent im Draft ausgewählt, konnte Watkins sein Potenzial in der NFL, auch aufgrund von Verletzungen, nie voll abrufen. In den vergangenen fünf Jahren absolvierte Watkins nie alle Saisonspiele und kam kein einziges Mal auf mehr als 700 Receiving-Yards. Mit exzellentem Speed und gutem Route-Running kann der 27-Jährige aber immerhin noch ein guter Komplementär-Receiver sein.
Watkins' Krankenakte dürfte so manches Team abschrecken. Im Super-Bowl-Jahr füllte er die besagte Rolle innerhalb der Chiefs-Offense exzellent aus, in der vergangenen Saison war er dazu nicht in der Lage. Ob er auf dem angespannten Markt einen langfristigen und obendrein hoch dotierten Vertrag abstauben können wird, darf bezweifelt werden. Eher ein Kandidat für einen kurzfristigen Vertrag zu überschaubaren Konditionen.
T.Y. Hilton (Indianapolis Colts)
Hilton ist bereits 31 Jahre alt, seine Zeit als einer der besten Deep Threats der NFL ist vorbei, Hiltons Yards pro Catch gingen über die vergangenen beiden Jahre deutlich zurück. Hatte insbesondere in der vergangenen Saison ein unbestreitbares Tief. Als sehr erfahrener Receiver mit gutem Route-Running bringt Hilton jedoch immer noch Wert mit - wenn auch in einer neuen Rolle.
Der Colts-Star dürfte im Herbst seiner Karriere vor allem bei mittellangen Pässen, womöglich zudem primär aus dem Slot heraus, eingesetzt werden. Eine solche Rolle ist in der NFL von Wert. Einen allzu fetten Zahltag sollte Hilton in den kommenden Wochen allerdings nicht erwarten.
Marvin Jones (Detroit Lions)
In seinen fünf Jahren in Detroit konnte Jones nur drei Saisons voll absolvieren, dreimal knackte er die 900-Yard-Marke, dreimal kam er auf neun Touchdowns. Jones ist kein Nummer-Eins-Receiver, in einer untergeordneten Rolle kann er aber enorm gefährlich und wertvoll sein. Er ist die klassische Nummer 2, seine Zahlen unterstreichen dies.
Jones wird bereits 31 Jahre alt, auch er wird in den kommenden Saisons vermutlich mehr Snaps im Slot sehen (müssen). Seine Kombination aus nach wie vor gutem Speed, sicheren Händen und obendrein Fähigkeiten nach dem Catch macht ihn jedoch zu einem interessanten Free Agent. Einen allzu langen Vertrag wird Jones aller Voraussicht nach nicht mehr bekommen, für ein oder zwei Jahre als Komplementär-Receiver könnte er für ein Spitzenteam jedoch enorm wertvoll werden.
NFL Free Agency - Wide Receiver: Die (vermutlich) günstigen Alternativen
Nelson Agholor (Las Vegas Raiders)
Agholor musste Philadelphia nach einer enttäuschenden Saison mit massiven Drop-Problemen verlassen. In Las Vegas überzeugte er jedoch in einer neuen Rolle als Slot-Receiver und zählte zu den besten Deep Threats der Liga, übernahm gewissermaßen die Rolle, die für Erstrunden-Pick Henry Ruggs vorgesehen schien. In dieser Rolle dürfte er auch für einige andere Teams interessant sein. Im letzten Jahr unterschrieb Agholor als Mega-Schnäppchen, sein Markt in dieser Offseason ist schwer zu prognostizieren.
Tyrell Williams (Las Vegas Raiders)
Trotz namhafter Konkurrenz im Receiving Corps legte Williams für die Chargers drei Jahre in Folge beeindruckende Zahlen auf, 2016 knackte er sogar die 1000-Yard-Marke. In Las Vegas sollte in größerer Rolle der endgültige Durchbruch folgen, der 29-Jährige konnte den Erwartungen allerdings nicht gerecht werden. 2019 konnte er sich nicht als Nummer eins etablieren, 2020 verpasste er die gesamte Saison verletzungsbedingt. Nun haben ihn die Raiders entlassen, aufgrund der verpassten Vorsaison könnte er sehr günstig zu haben sein. Wenn fit, eine legitime Nummer 2 als Outside-Receiver.
Keelan Cole (Jacksonville Jaguars)
Cole stellte sein Talent bereits 2017 unter Beweis, als er als Undrafted Rookie mehr als 700 Receiving Yards auflegte. Der 27-Jährige ist in der NFL vermutlich nicht mehr als eine Nummer drei, könnte in dieser Rolle allerdings sehr wertvoll werden. Coles größtes Plus ist seine Variabilität: Er kann sowohl außen als auch im Slot spielen, er ist ein guter Route-Runner, überzeugt aber auch bei Contested Catches. In der richtigen Rolle könnte er ein Schnäppchen werden.
Breshad Perriman (New York Jets)
Perriman besticht nach fünf Jahren in der NFL nach wie vor ausschließlich durch sein Potenzial. Als First-Round-Pick wurde er in Baltimore ein massiver Bust, seine Kombination aus Speed und Größe bleibt jedoch reizvoll. Bislang konnte er sein Talent immer nur für wenige Spiele aufblitzen lassen. Dementsprechend günstig dürfte der 27-Jährige zu haben sein - und könnte mit viel Glück ein Low-Risk-High-Reward-Signing werden.
DeSean Jackson (Philadelphia Eagles)
Auch mit 34 Jahren bleibt Jackson ein hochexplosiver Deep Threat, er ist eine der gefährlichsten Big-Play-Waffen in der Geschichte der NFL. Über die letzten zwei Jahre setzten Verletzungen Jackson allerdings nahezu vollständig außer Gefecht. Wer ihn verpflichtet, braucht dementsprechend eine Option als Alternative und das dürfte sich auch in Jacksons Markt widerspiegeln. Hat er noch eine fitte Saison im Tank, könnte Jackson allerdings eine äußerst wertvolle Waffe sein. Deep Threats seiner Qualität sind selten.
A.J. Green (Cincinnati Bengals)
Hat Green, einst einer der besten Receiver der Liga, noch etwas im Tank? Diese Frage dürften sich so manche Teams vor der Free Agency stellen. Der Veteran fiel die zweite Saisonhälfte 2018 sowie die komplette Saison 2019 verletzungsbedingt aus, im vergangenen Jahr war er in der Offense der Bengals nicht mehr als eine Teilzeitkraft. Als Red-Zone- und Third-Down-Waffe könnte er unter Umständen noch wertvoll sein, womöglich droht ihm jedoch ein Schicksal wie zuletzt Dez Bryant.
Larry Fitzgerald (Arizona Cardinals)
Klarer scheint die Sache mittlerweile bei Fitzgerald. Der einstige Superstar wird vor Beginn der kommenden Saison 38 Jahre alt, ihm mangelt es mittlerweile an Speed und Explosivität. Fitzgerald bringt allerdings immer noch hervorragende Hände sowie ein sehr gutes Gespür für gegnerische Coverages mit. Mehr als ein reiner Third-Down-Receiver ist der zukünftige Hall of Famer wohl nicht mehr, in einigen Offenses könnte so eine Rolle jedoch immer noch von Wert sein. Bei Fitzgerald ist das Karriereende allerdings auch eine mehr als denkbare Option.
Danny Amendola (Detroit Lions)
Mit mittlerweile 35 Jahren ist auch Amendola keine Option mehr für eine zentrale Rolle innerhalb einer Offense. Der einstige Patriots-Star verfügt allerdings nach wie noch über sichere Hände und gutes Route-Running. Als Slot-Waffe mit limitierten Snaps dürfte er für Teams mit einem solchen Need nach wie vor interessant sein - und er sollte günstig zu haben sein.
Rashard Higgins (Cleveland Browns)
In einer prominent besetzten Offense durfte Higgins in den vergangenen drei Jahren nie auch nur die Hälfte aller Snaps spielen, knackte aber dennoch gleich zweimal die Marke von 500 Receiving Yards. Higgins' mangelnder Speed begrenzt sein Potenzial zwar etwas, in einer größeren Rolle könnte er in der kommenden Saison mit etwas Glück jedoch zu einem echten Schnäppchen werden. Gerade im Vergleich zu den Routiniers dieser Liste bringt Higgins zumindest auch noch etwas Upside mit.
Adam Humphries (Tennessee Titans)
Humphries fing 2018 76 Bälle für 816 Yards für die Bucs und galt als einer der sichersten und talentiertesten Slot-Receiver der NFL. In der Free Agency folgte der Schritt nach Tennessee - und damit die Bruchlandung. Bei den Titans enttäuschte Humphries, auch aufgrund von Verletzungen, auf ganzer Linie und wurde kürzlich entlassen. Als beweglicher Route-Runner mit sicheren Händen kann er allerdings eine gute und günstige Option sein.
Josh Reynolds (Los Angeles Rams)
Aufgrund von Verletzungsproblemen in der Rams-Offense spielte Reynolds in den vergangenen drei Jahren fast 2000 Snaps, und das obwohl er über weite Strecken nur die Nummer vier in Los Angeles' Receiving Corps war. Reynolds bietet, sowohl aufgrund seiner starken Hände als auch aufgrund seiner Verletzungsresistenz, eine sehr verlässliche Option, sein Potenzial scheint aber arg begrenzt. Mehr als eine Nummer drei ist er in der NFL wohl nicht.
NFL Free Agency: Diese Teams brauchen Wide Receiver
New England Patriots
Kein Team verfügte in der vergangenen Saison über ein schlechteres Waffenarsenal als die Patriots. Jakobi Meyers war eine gute Entdeckung und Julian Edelman kann immer noch spielen, New England muss in der Offseason dennoch (mindestens) einen starken Receiver holen, sofern der neue Quarterback des Teams nicht auf ähnlich verlorenem Posten agieren soll wie Cam Newton 2020.
Mit rund 62 Millionen Dollar Cap Space haben die Patriots genug Geld zur Verfügung, um das Rennen um jeden Receiver potenziell gewinnen zu können, gleichzeitig sind die Quarterback-Position und die Offensive Line jedoch ähnlich große Baustellen. Bill Belichick wird in diesem Frühjahr Prioritäten setzen müssen. Eine Verpflichtung von Allen Robinson oder Kenny Golladay ist möglich, Sammy Watkins könnte eine günstigere Option für New England sein.
New York Jets
Egal, ob die Jets im Draft ihren Quarterback der Zukunft ziehen oder tatsächlich ein weiteres Jahr auf Sam Darnold setzen - New York wird seinem Quarterback im ersten Jahr unter Robert Saleh deutlich mehr Talent an die Seite stellen müssen. Denzel Mims hat Potenzial, Jamison Crowder ist - sofern er nicht noch entlassen wird - eine gute Waffe im Slot. Was dem Team fehlt, ist eine echte Nummer eins.
Der Cap Space dafür ist vorhanden. Die Jets verfügen über fast 68 Millionen frei verfügbare Dollars, nur die Jaguars haben noch mehr Geld zur Verfügung. New York könnte im Rennen um Robinson, Golladay und Chris Godwin somit ganz vorne mit dabei sein. Wird Crowder noch entlassen, könnten auch JuJu Smith-Schuster und Curtis Samuel interessante Optionen sein.
Chicago Bears
Die Wide-Receiver-Situation der Bears hängt schlicht und ergreifend an einer einzigen Frage: Kann das Team Robinson halten? Rein sportlich ist nur eine Antwort auf diese Frage zulässig. Chicago liegt aktuell allerdings bereits über der erlaubten Cap-Grenze und müsste sich enorm strecken, um seine Nummer eins halten zu können.
Bleibt Robinson wenigstens ein weiteres Jahr, würden die Bears ihrem neuen (?) Quarterback mit den talentierten Anthony Miller und Darnell Mooney ein spannendes Receiving-Trio an die Seite stellen können. Lässt Chicago seinen besten Offensivspieler allerdings tatsächlich ziehen, stünde das Team plötzlich mit einem der schwächsten Receiving Corps der Liga da.
Baltimore Ravens
Das schlechteste Waffenarsenal mögen die Patriots gehabt haben, in puncto Wide Receiver Corps konnte Baltimore seinem AFC-Rivalen in der vergangenen Saison aber durchaus Konkurrenz machen. Marquise Brown bringt tollen Speed, ist aber keinesfalls ein Nummer-Eins-Receiver. Miles Boykin, Devin Duvernay und Co. haben (noch) kein NFL-Starterniveau.
Dennoch erscheint es fraglich, ob Baltimore die Receiver-Position genug wertschätzt, um dort teuer zu investieren. Geld für eine hochkarätige Verpflichtung wäre da, dafür blieben dann allerdings die Offensive Line und der Edge-Rush Problemzonen. Wenn die Ravens auf dem Receiver-Markt zuschlagen, dann wohl eher bei einer der etwas günstigeren Lösungen. Corey Davis oder Marvin Jones wären vorstellbar.
Miami Dolphins
Miami muss in dieser Offseason die eigene Offense verstärken, sowohl um die eigenen Playoff-Chancen zu erhöhen als auch um seinen Quarterback - egal, ob dieser 2021 Tua Tagovailoa heißt oder nicht - bestmöglich zu unterstützen. Das Geld für eine hochkarätige Verpflichtung ist da. Fließt dieses in das Receiving Corps oder in die Offensive Line?
Mit DeVante Parker hat Miami bereits einen großgewachsenen X-Receiver im Kader, Godwin könnte daher mehr Sinn ergeben als Robinson und Golladay. Doch auch Will Fuller, Davis und Smith-Schuster könnten bei Miami auf dem Zettel stehen. Möglich erscheint allerdings auch, dass die Dolphins die Receiver-Position in der Free Agency nicht adressieren und dafür im Draft mit dem dritten Pick bei Ja'Marr Chase oder DeVonta Smith zuschlagen.
Detroit Lions
Das eigentlich gut besetzte Receiving Corps der Lions löst sich in diesem Jahr in Luft auf. Golladay, Jones und Amendola werden alle Free Agents, somit bleibt nur Vorjahres-Rookie Quintez Cephus. Keine allzu guten Voraussetzungen für Jared Goff.
Zumal die Lions aktuell über keinerlei Cap Space verfügen und sich obendrein ganz am Anfang eines Neuaufbaus zu befinden scheinen. Jones und Amendola dürften sicher gehen, auch bei Golladay stehen die Zeichen auf Abgang. Junge und günstige Optionen wie Keelan Cole, Breshad Perriman oder Rashard Higgins sind in Detroit zwar denkbar, das Team könnte dennoch mit einer der schwächsten Receiver-Gruppen der Liga in die Saison gehen.
Indianapolis Colts
Die Colts brauchen Upgrades im Receiving Corps. Michael Pittman Jr., Parris Campbell und Zach Pascal sind solide Optionen, es fehlt allerdings eine echte Nummer eins - erst recht, wenn das Team Carson Wentz aus seinem Vorjahres-Loch heraushelfen möchte.
Die gute Nachricht: Das Geld, um einen hochkarätigen Free Agent unter Vertrag zu nehmen, ist da. Robinson oder Golladay als Neuzugänge sind in Indianapolis also durchaus vorstellbar. Die Colts wären vermutlich gut darin beraten, mehr zu tun, als nur T.Y. Hilton zu resignen.
Las Vegas Raiders
Ähnliches gilt für die Raiders. Las Vegas verfügt in Darren Waller über einen herausragenden Tight End, Hunter Renfrow ist eine verlässliche Slot-Waffe. Es fehlt - zumindest wenn eine klare Steigerung von Henry Ruggs ausbleibt - jedoch an vertikaler Gefahr, insbesondere außen in der Formation.
Das Problem: Die Raiders haben nicht das Geld, um sich in der Free Agency einen großen Namen zu holen. Eine erneute und relativ günstige Verpflichtung von Nelson Agholor könnte bereits das höchste der Gefühle sein. Las Vegas könnte im Draft auf Receiver-Suche gehen müssen, hat allerdings auch eindeutige Baustellen in der Defense. Dann würde die Hoffnung darauf liegen, dass Ruggs als Speedster und Bryan Edwards als X-Receiver jeweils mehrere Schritte nach vorne machen können.
Washington Football Team
Das Football Team verfügt in Terry McLaurin über einen der besten jungen Receiver der NFL, es mangelt jedoch an Komplementär-Waffen. Zusätzliche Unterstützung würde McLaurin mehr Freiheiten geben und auch dem eigenen Quarterback - wer auch immer das 2021 sein wird - das Leben erleichtern.
Durch die Präsenz von McLaurin kann Washington es sich wohl leisten, eine Regalreihe tiefer - und damit eventuell auch deutlich günstiger - zuzuschlagen. Fuller und Davis wären gute Ergänzungen, auch Smith-Schuster oder Samuel wären als Neuzugänge in Washington denkbar.
Tennessee Titans
Auch die Titans verfügen mit A.J. Brown über ein herausragendes Receiver-Talent, das in der kommenden Saison endgültig den Schritt zu einem der besten Receiver der NFL machen könnte. Hinter Brown droht es 2021 allerdings äußerst dünn zu werden. Davis wird Free Agent, Nick Westbrook-Ikhine und Cameron Batson sind eher keine Optionen auf seine Nachfolge, Adam Humphries wurde entlassen.
Cap Space haben die Titans allerdings kaum zur Verfügung, das Team wird Davis aller Voraussicht nach ziehen lassen und sich mit einer kostengünstigeren Alternative begnügen müssen. Jones, Agholor oder Cole könnten eine solche Alternative sein, auch der auf der Receiver-Position einmal mehr sehr gut besetzte Draft ist bei den Titans sicher eine Option.
NFL Free Agency: Diese Teams brauchen Wide Receiver
Tampa Bay Buccaneers
Die Bucs hatten in der vergangenen Saison das vielleicht besten Receiving Corps der NFL, in dieser Saison werden allerdings sowohl Chris Godwin als auch Antonio Brown Free Agents. Tampa Bay hätte den Cap Space, um Godwin per Franchise Tag zu halten, müsste sich in diesem Fall aber wohl von Shaq Barrett verabschieden. Auch Lavonte David, Ndamukong Suh und Rob Gronkowski sind zudem Free Agents.
Ob die Bucs tatsächlich über das nötige Kleingeld verfügen, um Godwin ein weiteres Jahr zu halten, darf daher bezweifelt werden. Muss Tampa Bay den jungen Receiver ziehen lassen, könnte Brown als günstigere Alternative eine Priorität werden. Zusammen mit Mike Evans, Scotty Miller und Tyler Johnson könnte er immer noch ein gutes Waffenarsenal für Tom Brady abgeben.
Kansas City Chiefs
Mit Tyreek Hill und Travis Kelce verfügt der AFC-Champion über das wohl beste Receiving-Duo der NFL, dahinter wird es mittlerweile allerdings sehr dünn. Mecole Hardman konnte bislang nicht in die ihm zugedachte Rolle hineinwachsen, nun werden zudem Sammy Watkins und Demarcus Robinson Free Agents.
Die Chiefs verfügen nicht über den Cap Space, um eine der teureren Optionen ins Auge zu fassen, Watkins wird für das Team wohl nicht zu halten sein. Die Aussicht, mit Patrick Mahomes als Quarterback um einen Ring mitspielen zu können, dürfte für so manchen Free Agent allerdings reizvoll sein. Womöglich unterschreiben DeSean Jackson oder Tyrell Williams zum Schnäppchenpreis?
Houston Texans
Mit Fuller verliert Houston seinen besten Receiver voraussichtlich in der Free Agency. Die Texans haben durch Entlassungen zwar so viel Cap Space frei geräumt, um in einem Wettbieten potenziell ein wenig mitgehen zu können, haben allerdings auch andere, noch deutlich größere Baustellen im Kader, insbesondere in der Defense.
Mit Brandin Cooks, Keke Coutee und Randall Cobb ist der Receiving Corps nicht schrecklich besetzt, eine Rückkehr von Fuller erscheint somit eher unwahrscheinlich. Ein günstigerer Receiver wie Cole oder Higgins und/oder ein Rookie könnten für Texans-Fans daher das höchste der Gefühle sein. Je nachdem, wie die Deshaun-Watson-Situation ausgeht, könnte der Umbruch in Houston aber ohnehin noch viel gravierender werden.
Jacksonville Jaguars
Mit D.J. Chark und Laviska Shenault verfügt Jacksonville über zwei junge und talentierte Receiver, es gibt deutlich größere Baustellen im Kader der Jaguars. Die Franchise dürfte ihrem neuen Quarterback (sehr wahrscheinlich Trevor Lawrence) allerdings die bestmöglichen Umstände bieten wollen, das Geld für teure Neuzugänge ist zudem fraglos da.
Die Jaguars sind im Rennen um die absoluten Hochkaräter somit definitiv eine Option. Rein finanziell könnte das Team jeden Konkurrenten ausstechen, eine Verpflichtung von Godwin oder Golladay oder auch eine Rückkehr von Robinson sind somit nicht auszuschließen. Orientiert sich Jacksonville bei den etwas günstigeren Alternativen wären die sehr jungen Smith-Schuster und Samuel Kandidaten.
Ariona Cardinals
Mit dem Trade für DeAndre Hopkins sicherten sich die Cardinals im vergangenen Frühjahr einen der besten Receiver der NFL und hoffte damals wohl, durch dessen Verpflichtung eines der gefährlichsten Receiver-Trios der Liga auf den Rasen bringen zu können. Diese Hoffnungen entpuppten sich allerdings als Luftschlösser. Christian Kirk ist in der NFL wohl nicht mehr als eine gute Nummer drei, Larry Fitzgerald keine konstante Option mehr, Andy Isabella sieht nach zwei Jahren wie ein Draft-Bust aus.
Eine echte Nummer zwei müsste also her. Das Geld, um einen solchen Spieler zu verpflichten, wäre da. In diesem Fall könnten anderen Baustellen wie die Secondary aber vermutlich nicht mehr adressiert werden. Tyrell Williams könnte, sofern er sehr günstig zu haben ist, eine Option für die Cardinals sein, andernfalls bleibt der Draft als eine weitere Möglichkeit.
Green Bay Packers
Auch die Packers verfügen mit Davante Adams über einen überragenden Receiver, mit Allen Lazard und Marquez Valdes-Scantling stehen zudem zwei gute Deep Threats unter Vertrag. Was dem Team bereits seit längerer Zeit fehlt, ist allerdings eine verlässliche Nummer zwei.
Ein Umstand, der den Packers wohl bewusst ist: In der vergangenen Saison soll das Team versucht haben, Fuller von den Texans loszueisen. Das Geld, um einen namhaften Spieler unter Vertrag zu nehmen, ist allerdings nicht wirklich da - zumal die Packers mit Corey Linsley und Aaron Jones kritische eigene Free Agents haben. Fullers Marktwert müsste wohl deutlich unter den Erwartungen bleiben, damit dieser erneut ein Thema in Green Bay werden könnte. Ob Williams oder Agholor bei den Packers echte Upgrades wären, darf bezweifelt werden.
New York Giants
Mit Darius Slayton und Sterling Shepard verfügen die Giants über zwei gute Receiver. Kommt in diesem Jahr nun der Neuzugang, der die Gruppe auf ein neues Niveau hebt und somit auch Daniel Jones' Entwicklung positiv beeinflussen könnte?
Fraglich. Das Geld für einen Spieler des Kalibers Robinson, Godwin und Golladay fehlt wohl, zumal die Defensive und die Offensive Line klare Problemzonen sind. Gut möglich, dass die Giants die Receiver-Position eher im Draft angehen wollen - wenn überhaupt.
Cincinnati Bengals
A.J. Green wird Free Agent, mit Tyler Boyd und Tee Higgins verfügt Cincinnati bereits über zwei sehr talentierte Receiver. Ein dritter starker Passempfänger im Bunde dürfte Joe Burrow das Leben in der kommenden Spielzeit einfacher machen. Doch steht ein solcher Spieler tatsächlich hoch auf der Liste?
Das Geld für einen neuen Receiver wäre da, Priorität dürfte in der Free Agency allerdings zunächst die Offensive Line, wo es mit Trent Williams, Brandon Scherff, Joe Thuney und Co. ebenfalls hochkarätige Optionen in der gibt, genießen. Ein Receiver wie Fuller oder Davis könnte - zum richtigen Preis - Sinn für die Bengals ergeben, das Hauptaugenmerk dürfte jedoch auf anderen Positionen liegen.
Philadelphia Eagles
Der Receiving Corps der Eagles war in der vergangenen Spielzeit, auch aufgrund von Verletzungen, eine herbe Enttäuschung, nun wurde DeSean Jackson entlassen, Alshon Jeffery dürfte bald folgen. Verstärkung für Jalen Reagor, Greg Ward, Travis Fulgham und John Hightower wird es vermutlich dennoch keine geben.
Den Eagles fehlt schlicht das Geld für eine teure Verpflichtung, aktuell liegt Philadelphia noch fast 40 Millionen Dollar über der möglichen Salary-Cap-Grenze von 185 Millionen Dollar. Mehr als ein günstiger Receiver wie beispielsweise Higgins ist wohl nicht drin. Wenn es Verstärkungen auf der Receiver-Position gibt, dann vermutlich eher über den Draft.
Seattle Seahawks
Mit Tyler Lockett und D.K. Metcalf verfügen die Seahawks über ein hervorragendes Receiver-Duo. Dahinter wird es in der kommenden Saison - Stand jetzt - allerdings extrem dünn. Vorjahres-Rookie Freddie Swain wäre bislang die einzigen Alternative, David Moore und Phillip Dorsett haben auslaufende Verträge.
Der unzufriedene Russell Wilson hatte während der vergangenen Spielzeit offen für eine Verpflichtung von Antonio Brown geworben. Möglich, dass Seattle hier einen Anlauf startet. Es scheint allerdings wahrscheinlicher, dass sich das Team mit einer der sehr günstigen Optionen auf dem Mark zufrieden gibt. Womöglich wird Moore erneut unter Vertrag genommen.
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