Woche 1 ist im Kasten und ein paar Rookies wussten schon früh zu überzeugen. Wer besonders herausstach und wen man auch in den kommenden Wochen auf dem Zettel haben sollte, zeigen wir Euch hier.
Jahan Dotson - Wide Receiver, Washington Commanders
Die Idee war es, endlich einen kongenialen Partner für Top-Receiver Terry McLaurin zu finden, der das Gesicht dieser Franchise entlasten kann. Einer, auf den Verlass ist, wenn der Gegner McLaurin aus dem Spiel nimmt, wie es die Jacksonville Jaguars am Sonntag weitestgehend gemacht haben.
McLaurin kam nur auf 4 Targets und 2 Receptions (58 YDS, TD). Doch das war kein Problem für die Commanders, denn im Draft haben sie tatsächlich einen solchen Partner gefunden. Jahan Dotson zeigte gleich bei seinem Debüt, dass er die so wichtige Nummer 2 im Passspiel des Teams sein kann. Auch er sah lediglich 5 Targets, machte daraus aber eine ganze Menge!
Dotson fing 3 Pässe und erzielte 2 Touchdowns, darunter den 24-Yard-TD-Catch zum Sieg mit weniger als 1:30 Minuten auf der Uhr. Vielleicht ist hiermit noch kein Star geboren, aber ein guter Receiver, der seinem Team weiterhelfen kann, sicherlich schon.
Travon Walker - Edge Rusher, Jacksonville Jaguars
Die Jaguars verloren zum Auftakt gegen die Commanders, es gab aber einige Lichtblicke im ersten Spiel unter dem neuen Head Coach Doug Pederson.
Es war ein Wagnis, das Projekt Travon Walker mit dem ersten Pick insgesamt im Draft zu ziehen. Da waren sich alle einig. Doch wenn er sein enormes Potenzial ausschöpfen würde, dann könnten die Jaguars alle Kritiker Lügen strafen. Und der erste Eindruck von Walker ist schon mal sehr positiv.
Walker war äußerst präsent an der Front für die Jaguars. Er brachte es auf 4 Tackles und verzeichnete seinen ersten Sack in der NFL. Damit nicht genug - er fing auch noch seine erste Interception in der Liga - eigentlich fehlten nur ein Forced Fumble und ein Touchdown, um den Boxscore komplett zu füllen.
Walker wird Momente haben, in denen es nicht optimal läuft, aber was er in seinem ersten Spiel schon gezeigt hat, ist beachtlich und lässt darauf hoffen, dass die Entscheidung, ihn zu ziehen, am Ende doch die richtige gewesen sein könnte.
Kyle Phillips - Wide Receiver, Tennessee Titans
Wenn es um einen Rookie-Wide-Receiver geht, den man bei den Tennessee Titans genau beobachten sollte, fällt immer der Name Treylon Burks, schließlich ist er durch den Trade von A.J. Brown zu den Eagles gewissermaßen der Nachfolger des Stars. Er wurde sogar mit dem Erstrundenpick gezogen, den die Eagles dafür nach Nashville geschickt haben.
Doch in Woche 1 gegen die Giants war Burks nur ein Nebendarsteller, ebenso wie übrigens auch Neuzugang Robert Woods. Im Fokus der Angriffsbemühungen der Titans durch die Luft stand ein ganz anderer - Fünftrundenpick Kyle Phillips!
Phillips sah 9 Targets, was einem Target Share von 29 Prozent entspricht. Anders formuliert - es waren genauso viele Targets wie die eigentlichen Starter Burks (5), Woods (2) und Nick Westbrook-Ikhine (2) zusammen gesehen haben.
Das zeugt also schon mal von sehr viel Vertrauen, das Quarterback Ryan Tannehill schon in den jungen Receiver haben dürfte. Unterm Strich kam Phillips auf 6 Receptions für 66 Yards. Dass er sich darüber hinaus einen Muffed Punt samt Turnover leistete, ist daher nur ein schmutziger Fleck auf einer ansonsten ziemlich strahlenden Weste. Zumal er eigentlich sogar einen guten Job als Punt-Returner gemacht hat (46-Yard-Return als Highlight).
Drake London - Wide Receiver, Atlanta Falcons
Im Vorfeld des Heimspiels der Falcons gegen die New Orleans Saints war nicht mal klar, ob Drake London überhaupt spielen könnte, schließlich plagte er sich seit Woche 1 der Preseason mit einer Knieverletzung herum.
Am Ende stand er aber dennoch auf dem Platz und zeigte direkt mal, dass es nicht vermessen ist, ihn als neuen Top-Receiver - hinter Tight End Kyle Pitts versteht sich - zu betrachten.
London fing 5 Pässe in seinem Debüt für 74 Yards, darunter war eine 31-Yard-Reception. "Ich dachte, dass er ein großartiges Spiel gemacht hat", bekundete Quarterback Marcus Mariota nach der 26:27-Pleite der Falcons: "Für uns ist das aber keine Überraschung. Wir haben das über das gesamte Camp hinweg gesehen, ebenso in den OTAs. Ich denke, dass seine Leistung eine gute Grundlage war, aber das ist nun auch die Erwartung. Das ist der Standard, den wir nun von ihm erwarten."
Mariota bezeichnete London zudem schon unverhohlen als Nummer-1-Receiver seines Teams. Entsprechend bekam er mit 7 die meisten Targets - ebenso viele wie Pitts, der aber keinen guten Tag erwischte und nur 2 Receptions verbuchte.
Am Ende reichte das gute Debüt Londons nicht zum Sieg, doch das lag sicher nicht an ihm.
George Karlaftis - Edge Rusher, Kansas City Chiefs
Eine der interessantesten Geschichten im Vorfeld des Drafts war sicherlich die des früheren Wasserballers aus Griechenland, George Karlaftis. Die Chiefs zogen ihn am Ende der ersten Runde und die Erwartung war, dass er möglichst schnell die Lücke wird schließen können, die im Vorjahr erst durch die Ankunft von Melvin Ingram zwischenzeitlich geschlossen worden war.
Sein Debüt jedenfalls suggeriert, dass ihm dies durchaus eher früher als später gelingen könnte. Karlaftis verzeichnete zwar keinen Sack, doch ihm gelangen zum Start direkt 8 Pressures gegen die Cardinals und er spielte 51 Snaps, was 79 Prozent der Gesamt-Snaps der Defense waren.
Ihm gelang darüber hinaus ein Tackle und sein Highlight des Spiels war sicherlich die Pass Deflection, als er einen Pass von Kyler Murray an der Line of Scrimmage aus der Luft sehenswert zu Boden schlug.
Karlaftis überzeugte zum Start und wir dürfen gespannt sein, wie es für ihn weitergeht.
Chris Olave - Wide Receiver, New Orleans Saints
Olave erzielte zwar keinen Touchdown in seinem Debüt für die Saints, doch er war äußerst effizient. Im Schatten von Michael Thomas und Jarvis Landry war er bei seinem Debüt noch nicht so richtig gefordert, stand aber für 74 Prozent aller Offensiv-Snaps auf dem Feld.
Er sah 3 Targets und fing alle 3 Pässe von Jameis Winston für 41 Yards und 2 First Downs. Dabei war Olave wie schon vor der Saison vermutet vor allem bei tieferen Pässen gefragt. Seine durchschnittliche Target-Tiefe lag bei 12,7 Yards. Bemerkenswert zudem: Winstons Passer Rating bei den Pässen in Olaves Richtung lag bei 118,7 - kein schlechter Wert für einen Rookie-Receiver.
Olave stand zwar im Schatten der zwei großen Namen, doch deutete er schon an, dass er mindestens eine gute Nummer 3 in diesem Receiving Corps sein kann.
Jaquan Brisker - Safety, Chicago Bears
Das Thema dieser Offseason in Chicago war ganz klar die Stärkung der Defense. Natürlich wurde dabei die Offense sträflich ignoriert, doch zumindest im ersten Spiel der Saison waren es ein paar Rookie-Verteidiger, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten.
Safety Jaquan Brisker, der vielseitig verwendbar ist und sowohl in der Box als auch als Single-High-Safety spielen kann, zeigte sich vom Start weg sehr präsent und sehr produktiv.
Brisker sammelte 4 Tackles und einen Tackle for Loss. Er spielte 100 Prozent der Defensiv-Snaps und ließ in Coverage nur eine Reception bei 7 Targets für 2 Yards zu, was einem Passer Rating von 39,6 bei Pässen in seine Richtung entsprach. Und als Krönung seines Debüts eroberte Brisker auch noch einen Fumble gegen die 49ers.
Dominique Robinson - Edge Rusher, Chicago Bears
Brisker war jedoch nicht der einzige Rookie, der überzeugte für die Bears. Auch Edge Rusher Domnique Robinson gab ein sehr auffälliges Debüt.
Robinson, ein Fünftrundenpick, kam als Rotationsspieler hinter Starter Al-Quadin Muhammad in 41 Prozent der Snaps zum Einsatz und hinterließ dabei einen bleibenden Eindruck.
Robinson brachte es allen voran auf 7 Tackles (1 TFL) und 1,5 Sacks. Unterm Strich standen 3 Pressures zu Buche. Die 7 Tackles waren immerhin die zweitmeisten des Teams.
Es war nur ein Spiel und die Bedingungen - strömender Regen - waren ideal für eine Defensivschlacht. Doch Robinsons Leistung lässt zumindest hoffen, dass der Pass Rush in Chicago auch ohne Khalil Mack in guten Händen ist.
Sauce Gardner - Cornerback, New York Jets
Die Jets haben deutlich (9:24) zuhause gegen die Baltimore Ravens verloren. Doch es gibt dennoch Grund zur Hoffnung für Gang Green. Besonders das Debüt von Cornerback Sauce Gardner lässt hoffen.
Gardner eilt der Ruf voraus, auf dem College keinen einzigen Touchdown abgegeben zu haben. Und zumindest gegen Baltimore hielt diese Serie weiter an. Der Hauptgrund dafür: Lamar Jackson warf so gut wie gar nicht in seine Richtung.
Lediglich einen Pass versuchte Jackson mit Gardner als nächstem Verteidiger - es war eine Completion zu Wide Receiver Demarcus Robinson über 11 Yards. Aber mehr war es dann auch einfach nicht.
Es zeugt schon von viel Respekt, wenn man versucht, einen Rookie-Cornerback möglichst zu meiden. Doch bei Gardner scheint genau das die Marschroute zu sein. Und das sagt schon einiges aus über diesen jungen Verteidiger.
Garrett Wilson - Wide Receiver, New York Jets
Auch offensiv gab es Dinge, die Hoffnung machen bei den Jets. In Abwesenheit von Quarterback Zach Wilson, der noch wochenlang fehlen wird, verteilte Joe Flacco den Ball ziemlich gleichmäßig auf all seine Receiver.
Einer, der damit sehr viel anzufangen wusste, war Garrett Wilson, den die Jets an 10. Stelle insgesamt gezogen haben.
Wilson sah 8 Targets - die viertmeisten im Team hinter den Running Backs (!) Breece Hall (10) und Michael Carter (9) sowie Wide Receiver Corey Davis (9). Und er machte daraus 4 Receptions für 52 Yards. Sein bestes Play war eine 19-Yard-Reception.
Bemerkenswert war dabei vor allem seine Fähigkeit, nach dem Catch zu produzieren. Insgesamt kam er auf 19 Yards nach dem Catch und durchbrach dabei sogar 2 Tackles. Und: er sorgte für 2 First Downs im Spiel.
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