Vor dem Start in die neue Saison geht SPOX auch dieses Jahr wieder alle Divisions im Schnelldurchlauf durch und gibt Euch den Überblick - weiter geht's mit der AFC East! Die Bills und Jets blasen mit ihren jungen Quarterbacks und zahlreichen Neuzugängen beide zum Angriff. Für die Dolphins geht es in der kommenden Saison nicht nur um Siege. Und die Patriots? New England geht in das erste Jahr ohne Rob Gronkowski.
Preview: Buffalo Bills
- Bilanz: 6-10
- Die wichtigsten Zugänge: RB Devin Singletary, RB Frank Gore, WR John Brown, WR Cole Beasley, TE Tyler Kroft, TE Dawson Knox, OT Cody Ford, OT Ty Nsekhe, G Quinton Spain, C Mitch Morse, DT Ed Oliver
- Die wichtigsten Abgänge: RB LeSean McCoy, RB Chris Ivory, TE Charley Clay, OT Jordan Mills, G John Miller, C Russell Bodine, DT Kyle Williams, S Rafael Bush
NFL - Buffalo Bills: Darum wird die Saison ein Erfolg
Josh Allen geht in seine zweite Saison als Bills-QB und Buffalo hat kaum etwas unversucht gelassen, um seinem letztjährigen Erstrundenpick die Arbeit zu erleichtern. Die Offensive Line wurde verstärkt, mit John Brown und Cole Beasley kamen ein Deep Threat und ein Underneath Receiver, zudem könnte Rookie Devin Singletary früh auch im Passspiel helfen.
Der Fokus der Offense dürfte das Run Game bleiben, mit einem verbesserten Passspiel könnte die Offense insgesamt 2019 allerdings den nächsten Schritt machen. Der Supporting Cast dafür ist da, zudem wäre Allen nicht der erste Quarterback, der in seinem zweiten Jahr in der Liga einen Satz nach vorne schaffen würde.
Die Defense war im Vorjahr bereits gut, die wichtigsten Säulen wurden gehalten. Bestätigt Levi Wallace seine Vorjahresform, gehört die Secondary zu den besten der Liga. Tremaine Edmunds soll auf dem Linebacker-Level den nächsten Schritt machen, Ed Oliver zudem vom ersten Tag an helfen. Darüber hinaus wird Head Coach Sean McDermott ligaweit respektiert, der Kader in dieser Saison scheint der beste zu sein, den er bisher trainieren durfte.
NFL - Buffalo Bills: Darum wird die Saison ein Misserfolg
Die Bills haben investiert, um ihre Offense zu verbessern - so weit, so gut. Bis auf Center Mitch Morse, der in den vergangenen zwei Jahren allerdings 16 Saisonspiele verpasste und aktuell mit einer Gehirnerschütterung aussetzen muss, stellt aber kaum ein Neuzugang sofort einen überdurchschnittlichen Starter dar.
Inwieweit Allen tatsächlich mehr als ein sehr athletischer Quarterback mit einem starken Arm sein kann, bleibt zudem nach wie vor abzuwarten. Die Fragezeichen in puncto Accuracy und Reads konnte er im Vorjahr jedenfalls nicht ausmerzen.
Die gute Defense wurde zwar beisammen gehalten, der Pass-Rush bleibt aber eine kleine Baustelle - erst Recht, wenn Rookie Oliver nicht sofort einschlägt. Ist die Defense nicht viel mehr als guter Liga-Durchschnitt und die Offense bleibt, angeführt von ihrem ungenauen Quarterback, zu fehlerbehaftet, werden die Bills auch 2019 nichts mit den Playoffs zu tun haben.
NFL - Buffalo Bills: Season-Prognose 2019
Die Bills haben sich verstärkt, die Frage ist nur: Wie sehr? Bleiben alle Leistungsträger fit und die Neuzugänge schlagen ein, könnte Buffalo wie schon vor zwei Jahren um die Playoffs mitspielen. Aktuell scheint es allerdings wahrscheinlicher, dass es für diesen Satz nach vorne noch zu früh ist. Die Bills sollten besser sein als Miami, doch die Jets haben sich gegenüber dem Vorjahr klar verstärkt. Somit bleiben die Bills innerhalb der Division auf ihrem bisherigen Platz. Prognose: Platz 3 in der Division.
Preview: Miami Dolphins
- Bilanz: 7-9
- Die wichtigsten Zugänge: QB Josh Rosen, QB Ryan Fitzpatrick, G Michael Deiter, G Deion Calhoun, DT Christian Wilkins
- Die wichtigsten Abgänge: QB Ryan Tannehill, WR Kenny Stills, WR Danny Amendola, OT Laremy Tunsil, OT Ja'Wuan James, G Josh Sitton, G Ted Larsen, DE Robert Quinn, Edge Cameron Wake, LB Kiko Alonso, S TJ McDonald
NFL - Miami Dolphins: Deshalb wird die Saison ein Erfolg
Bei den Dolphins stellt sich zunächst einmal die Frage, wie sie selbst überhaupt einen Erfolg definieren würden. Miami befindet sich voll im Rebuild-Modus, das haben die Aktivitäten in den vergangenen Tagen nochmals eindrucksvoll unterstrichen. Eine Saison, die mit dem First-Overall-Pick 2020 (#tankforTua) abgeschlossen würde, würden die Verantwortlichen womöglich sofort unterschreiben, sofern sich der ein oder andere junge Spieler währenddessen noch positiv entwickelt.
Beim Team von Head Coach Brian Flores geht es somit - ähnlich wie zum Beispiel auch in Arizona - nicht primär darum, möglichst viele Spiele zu gewinnen, sondern einige Talente zu potenziellen Säulen des Teams zu formen und gleichzeitig noch so manchen jungen, entwicklungsfähige Spieler zu entdecken.
Konkret heißt das: Xavien Howard und Minkah Fitzpatrick machen den nächsten Schritt nach vorne in ihrer Entwicklung, auch die jungen Linebacker Raekwon McMillan und Jerome Baker zeigen, dass sie gemeinsam in der NFL starten können. Zudem erhofft man sich natürlich einen positiven NFL-Einstand von seinen Rookies, ganz besonders Christian Wilkins sowie Michael Deiter.
In einem absoluten Traum-Szenario entscheidet Quarterback Josh Rosen das Duell gegen Ryan Fitzpatrick im Laufe der Saison zudem doch noch für sich, etabliert sich als Starter und überzeugt das Team davon, dass er die langfristige Lösung auf dieser Position sein kann. Angesichts der (erneut) extrem widrigen Umstände, in denen Rosen spielen müssen wird, erscheint das allerdings schon jetzt fast wie Wunschdenken.
NFL - Miami Dolphins: Deshalb wird die Saison ein Misserfolg
In zu vielen Mannschaftsteilen verfügt Miami kaum über wirkliches NFL-Niveau. Die Offensive Line etwa dürfte spätestens nach dem Trade von Laremy Tunsil zu den schlechtesten der Liga zählen. Der Wunsch, Rosen im Laufe der kommenden Saison irgendwann noch anständig evaluieren zu können, könnte sich dadurch in Luft auflösen. Selbst das Receiving-Corps, bis vor wenigen Tagen noch so etwas wie die Stärke der Offense, ist nach dem Abgang von Kenny Stills schwach besetzt.
Defensiv ist die Secondary zwar die Stärke des Teams, der sehr zahnlos erscheinende Pass-Rush könnte Howard, Fitzpatrick und Co. das Leben aber schwerer machen als nötig.
Die Quintessenz: Eine positive Entwicklung zu durchlaufen, wenn das Team an den meisten Wochenenden geradezu chancenlos vom Platz gehen sollte, dürfte schwierig werden. Das Management dürfte kein Problem mit dem ersten Pick im Draft 2020 haben, konkurrenzfähig sollten sich die Dolphins dabei aber möglichst trotzdem präsentieren. Wie oft sie dies tun können, bleibt abzuwarten.
NFL - Miami Dolphins: Season Prognose 2019
Auf dem Papier hat Miami eindeutig den schwächsten Kader aller NFL-Teams 2019. Mit den Playoffs werden die Dolphins in der kommenden Saison - sofern nichts völlig Verrücktes passiert - nichts zu tun haben.
Die Bills, die vor der vergangenen Saison für viele das schwächste Team der Liga darstellten, zeigten allerdings, dass das noch lange keine Garantie für den schlechtesten Record sein muss. Kann Miami das ein oder andere Spiel klauen, so manches Talent positiv entwickeln und am Ende einen hohen Draft-Pick abstauben, wäre in Florida wohl niemand traurig. Prognose: Platz 4 in der Division.
Preview: New York Jets
- Bilanz: 4-12
- Die wichtigsten Zugänge: RB Le'Veon Bell, WR Jamison Crowder, G Kelechi Osemele, C Ryan Kalil, DT Quinnen Williams, LB CJ Mosley, CB Brian Poole
- Die wichtigsten Abgänge: QB Josh McCown, RB Isaiah Crowell, G Spencer Long, LB Darron Lee, CB Buster Skrine, CB Mo Claiborne
NFL - New York Jets: Deshalb wird die Saison ein Erfolg
Ähnlich wie die Bills haben auch die Jets im Sommer ordentlich investiert, um ihrem jungen Quarterback unter die Arme zu greifen. Die Offensive Line sollte nach den Verpflichtungen von Kelechi Osemele, Alex Lewis und vor allem Ryan Kalil deutlich verbessert sein und Sam Darnold das Leben somit wesentlich einfacher machen.
Head Coach Adam Gase lässt zudem eine relativ Quarterback-freundliche Offense spielen, in der Vorbereitung setzte er unter anderem stark auf No-Huddle, die ersten Rückmeldungen aus New York sind positiv. Das Receiving Corps mit Robby Anderson, Chris Herndon, Jamison Crowder und Le'Veon Bell ist nicht herausragend, aber alles andere als schlecht. Die Jets haben also genug getan, um Darnold in seinem zweiten Jahr - erfahrungsgemäß ohnehin ein sehr positives Jahr für Quarterbacks - einen echten Schritt nach vorne zu ermöglichen.
Die Defensive verfügte derweil bereits im Vorjahr über sehr viel Talent und hat mit Quinnen Williams wohl den Top-Favoriten auf den Titel des Defensive Rookie of the Year dazu erhalten.
Jamal Adams und Marcus Maye sollen 2019 endgültig den Schritt zu einem der besten Safety-Duos der NFL machen, in der Defensive Line verfügt New York mit Leonard und Quinnen Williams über zwei Maschinen und Neuzugang C.J. Mosley mag zwar überbezahlt worden sein und einige Schwächen in Coverage haben, bringt allerdings auch dringend benötigte Erfahrung und Leadership mit, die Gang Green defensiv auf ein neues Level heben und so zu einer der besten Defenses der Liga machen könnte.
NFL - New York Jets: Deshalb wird die Saison ein Misserfolg
Die Jets müssen zum Start der neuen Saison auswärts bei den Bills ran, anschließend geht es gegen die Browns, Patriots, Eagles, Cowboys und nochmal die Patriots. Angesichts dieses absoluten Horror-Programms zum Start droht New York ein böser Fehlstart mit nur einem oder zwei Siegen aus den ersten sechs Spielen.
Mit Gase und Defensive Coordinator Gregg Williams treffen im Coaching Staff zwei Sonderlinge und Alphatiere aufeinander, GM Mike Maccagnan wurde erst vor wenigen Monaten entlassen und durch Joe Douglas ersetzt. Hier droht - erst recht bei zunächst ausbleibendem Erfolg - ein Pulverfass in die Luft zu gehen. Williams' teilweise sehr starren Schemes in der Defense sind zudem umstritten. Ob er so das volle Potenzial der jungen Stars wie Adams, Williams und Williams abrufen kann, bleibt abzuwarten.
Darüber hinaus bereitet die Cornerback-Position Bauschmerzen. Trumaine Johnson ist eigentlich gut, aber kein Lockdown-Corner und kommt vor allem aus einer sehr enttäuschenden Saison. Hinter ihm fällt die Qualität schnell ab. Zudem gehen sowohl Johnson als auch Starter Darryl Roberts wohl angeschlagen in die Saison. Diese Probleme könnten New York - vor allem mit Blick auf Williams' aggressiven Defensiv-Stil mit vielen Blitzes - stärker zusetzen als bislang angenommen.
NFL - New York Jets: Season Prognose 2019
Die Jets haben in der Offseason genug getan, um in der kommenden Saison einen deutlichen Satz nach vorne zu machen. Sam Darnold dürfte ein Breakout-Jahr bevorstehen, die Defense verfügt über die Klasse, um zum oberen Liga-Drittel zu gehören.
Das Programm zum Auftakt ist in der Tat brutal, doch sofern man es halbwegs unbeschadet aus den ersten sechs Wochen schafft, könnte New York anschließend einen kleinen Run hinlegen. Ob die Verbesserungen tatsächlich ausreichen, um sofort die Playoff-Plätze anzugreifen, bleibt allerdings vorerst noch abzuwarten. Prognose: Platz 2 in der Division.
Preview: New England Patriots
- Bilanz: 11-5
- Die wichtigsten Zugänge: RB Damien Harris, WR N'Keal Harry, TE Benjamin Watson, C Russell Bodine, Edge Michael Bennett, Edge Chase Winovich, CB Joejuan Williams, P Jake Bailey
- Die wichtigsten Abgänge: TE Rob Gronkowski, OT Trent Brown, WR Cordarelle Patterson, DT Malcolm Brown, Edge Trey Flowers, Edge Adrian Clayborn
NFL - New England Patriots: Deshalb wird die Saison ein Erfolg:
Weil es die New England Patriots sind. Reicht das?
Ernsthaft: Bis auf das Karriereende von Gronkowski scheinen die Abgänge in der Offseason verschmerzbar. Isaiah Wynn ersetzt im sehr Offensive-Line-freundlichen Scheme der Patriots Trent Brown, Michael Bennett übernimmt defensiv Trey Flowers' Rolle. Die Pats sind gegenüber dem Super-Bowl-Jahr nicht zwingend schlechter geworden.
Die Offense wird anders aussehen, New England geht offenbar mit einer Vielzahl an Running Backs sowie körperlich starken Receivern in die Saison. Es wäre nicht das erste Mal, dass Bill Belichick und Josh McDaniels den Abgang eines prominenten Spielers durch eine Veränderung der offensiven Philosophe auffangen würden.
Tom Brady ist als Quarterback natürlich ohnehin über jeden Zweifel erhaben, die Offensive Line dürfte trotz des Ausfalls von Center David Andrews zu den besten der Liga gehören und das Waffen-Arsenal ist - auch dank der Running Backs - spätestens nach der Rückkehr von Josh Gordon mit Julian Edelman, N'Keal Harry, James White, Sony Michel, Damien Harris und Co. nicht zu unterschätzen.
Defensiv verfügt das Team über die gleichen Stärken wie noch in der Vorsaison. Die Secondary ist auf jeder Position gut bis sehr gut besetzt, die Front Seven funktioniert in New England erfahrungsgemäß ohnehin stärker über das Scheme als über die individuelle Klasse seiner Linemen. Dass der Abgang von Brian Flores zu stark ins Gewicht fällt, ist nicht zu erwarten.
NFL - New England Patriots: Deshalb wird die Saison ein Misserfolg
Angesichts von vier AFC Championships sowie drei Super-Bowl-Siegen in den vergangenen fünf Jahren ist in New England alles andere als der Titel als Misserfolg anzusehen. Dementsprechend sind die folgenden Ausführungen zumindest teilweise eher als Jammern auf hohem Niveau anzusehen.
Doch tatsächlich: Mit dem Karriereende von Rob Gronkowski steht New England ein klarer Umbruch bevor. Acht Jahre lang war Gronk praktisch durchgängig der wohl beste Tight End der NFL und Bradys liebstes Target. Benjamin Watson, Matt LaCosse und Co. werden diesen Verlust definitiv nicht auffangen können, inwieweit die neuen Ideen der Patriots offensiv tatsächlich sofort greifen, bleibt vorerst abzuwarten.
Ohnehin besteht das Receiving-Corps mit Ausnahme von Julian Edelman in erster Linie aus Spielern, die bei anderen Teams als entbehrlich eingestuft wurden. Josh Gordon ist zweifellos hochtalentiert, seine letzte volle Saison liegt allerdings sieben (!) Jahre zurück. Fällt Gordon den Patriots erneut weg, stehen sie in puncto Outside-Receiver doch relativ dünn besetzt da.
Defensiv überstrahlt die herausragende Leistung im Super Bowl zudem vieles. Über weite Strecken der vergangenen Saison war die Defense des Champions nicht mehr als Durchschnitt, im Jahr davor war die Unit sogar noch schlechter. Zählt die Offense der Patriots angesichts der Fragezeichen im Receiving Corps 2019 nicht zu den besten der NFL, erscheint es somit denkbar, dass die Defense nicht gut genug ist, um New England im Kreis der absoluten Top-Teams halten zu können.
NFL - New England Patriots: Season Prognose 2019
Die durchaus etwas größeren Veränderungen im Team (und voraussichtlich auch im Offensiv-Scheme) könnten etwas Zeit brauchen, mit den Steelers, Dolphins, Jets, Bills, Redskins und den Giants wartet allerdings ein dankbares Programm zum Start.
Ab Mitte der Saison sollten die Patriots dann spätestens wieder zu den Top-Teams der Liga gehören. Solange Belichick und Brady mit an Bord sind, muss man New England Jahr für Jahr zum Kreis der Contender zählen. Prognose: Platz 1 in der Division.
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