Aus Tagen werden Stunden: Der Draft steht vor der Tür! Bevor die ganz heiße Phase der Spekulationen hereinbricht, liefert SPOX Klarheit: Im Panel beantworten die Draft-Experten Christian Schimmel und Roman John von derdraft.degemeinsam mit den SPOX-Redakteuren Jan Dafeld und Adrian Franke die wichtigsten Fragen rund um den Draft - und geben ihre persönlichen Prognosen ab.
1. Mehr als 3 Quarterbacks gehen in der ersten Runde.
Christian Schimmel (derdraft.de): Nein. Ich bin mittlerweile so weit, dass ich glaube, dass Mitchell Trubisky als erster Quarterback geht. Ich bezweifle, dass wir einen Spielmacher in den Top-10 sehen, vielleicht müssen die Browns an 12 noch nicht mal für ihn nach oben traden. Als zweiten Quarterback in Runde 1 prognostiziere ich Deshaun Watson. Am Ende spricht neben seinen Fähigkeiten auf dem Platz auch seine Persönlichkeit für ihn. Watson wird wohl am Ende der ersten Runde gepickt werden. Dahinter ist es meiner Meinung nach sehr offen, was mit den restlichen Spielmachern passiert. Es gab Gerüchte um Patrick Mahomes mit den Kansas City Chiefs. Letztlich glaube ich jedoch, dass NFL-Teams ihn zu sehr als Projekt sehen. Selbiges gilt in letzter Konsequenz auch für DeShone Kizer, dessen Leistungen zum Saisonende klar schwächer wurden. Es bleibt auf der Position jedoch nach wie vor viel Ungewissheit.
Jan Dafeld (SPOX): Nein, auf keinen Fall! Da baue ich einfach auf Vernunft in den Front Offices. Ja, es wird immer einen Hype um Quarterbacks geben - egal, ob die Klasse dies nun wirklich hergibt oder nicht - doch man muss sich ja nur mal die First-Round-Quarterbacks der letzten zehn Jahre angucken: Da liegt die Erfolgsquote deutlich unter 50 Prozent und das trotz "Can't-miss-Prospects" wie Winston, Luck oder Newton. Also: Deshaun Watson und Mitch Trubisky werden sicherlich in der ersten Runde weggehen, bei Patrick Mahomes könnte ich mir vorstellen, dass sich Teams wie die Chiefs oder auch die Steelers in seine athletischen Fähigkeiten verlieben. Aber das war es dann auch. Gerade mal eine Handvoll Teams suchen wirklich nach einem Quarterback(-Talent), für die Hälfte der Liga kommt ein QB früh im Draft überhaupt nicht in Frage. Das wissen natürlich auch die GMs. Insofern glaube (und hoffe!) ich, dass kein Team einen Erstrunden-Pick auf DeShone Kizer oder Nathan Peterman ver(sch)wenden wird.
Adrian Franke (SPOX): Auf die Vernunft der Team-Verantwortlichen zu setzen ist allerdings auch eher in der Risiko-Ecke anzuordnen - das gilt ganz besonders wenn wir von Quarterbacks im Draft sprechen. Daher lege ich einen drauf und sage: Wir sehen vier Quarterbacks in der ersten Runde! Und das nicht, weil ich die QB-Klasse so mag. Es ist eher die Kombination aus Team-Needs/-Verzweiflung und möglichem Potential, das man in dieser Klasse perspektivisch sehen könnte. Drei sind für mich inzwischen eine Garantie in der ersten Runde: Trubisky, Watson sowie Mahomes, und es würde mich mitnichten wundern, wenn wir die drei in der Top-20 sehen. Wenn das passiert, wird ein Team aus der zweiten Runde hoch traden, um sich seinen QB zu sichern - das ist meine Prognose. Wer das sein wird? Ich würde dann nach wie vor auf DeShone Kizer tippen, auch wenn ich überhaupt kein Fan bin und sein Draft-Status über die letzten Wochen eher nach unten ging. Oder - und das würde meine These mit der Vernunft der Verantwortlichen noch kräftiger unterstreichen - wir sehen tatsächlich Davis Webb am Donnerstagabend.
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Roman John (derdraft.de): Sorry Adrian, aber ich gehe ebenfalls nicht davon aus, dass mehr als drei Quarterbacks in der ersten Runde ausgewählt werden. Ich denke, dass es letztlich zwei oder drei sein werden. Grundsätzlich sehe ich nur einen Quarterback in dieser Draft-Klasse, der einen Erstrunden-Pick wirklich wert ist, und das ist Watson. Allerdings, da gehe ich mit, gibt es in diesem Jahr mehrere Teams, denen ein Quarterback fehlt (Browns, 49ers, Bears, Jets, Texans), und andere, die jemanden für die Zukunft heranziehen könnten (Chargers, Bills, Saints, Cardinals, Washington, Giants, Chiefs, Steelers). So wichtig, wie die Position des Quarterbacks im Football ist, werden diese Spieler immer früher ausgewählt, als ihr Talent es verdient hätte. Bei so vielen Teams, die einen neuen, jungen Quarterback gebrauchen können, wird es sicher das eine oder andere Team geben, das bereit ist, ein wenig Risiko zu gehen, um den Heilsbringer der Zukunft zu finden. Aber meiner Meinung nach eben nicht mehr als drei in Runde 1.
2. Wo liegen die Stärken des diesjährigen Drafts?
Roman John (derdraft.de): Es gibt meiner Meinung nach gleich mehrere Positionsgruppen, die in diesem Draft deutlich stärker aufgestellt sind, als in einer üblichen Draft-Klasse. Insbesondere gilt das für die Tight Ends, die Edge-Rusher und die Cornerbacks. Wenn ich mich auf eine dieser Positionsgruppen festlegen müsste, würde ich die Cornerbacks wählen. Es gibt den einen, klaren Topspieler in Marshon Lattimore, der es durchaus verdient hätte, unter den ersten fünf Picks ausgewählt zu werden, und auch danach noch viele Spieler, die es verdient haben, in der ersten Runde wegzugehen. Dabei ist es selbst egal, welchen Typ von Cornerback man bevorzugt. Ob groß und kräftig oder nicht ganz so groß und dafür wendiger und explosiver - für jedes Scheme sind talentierte Cornerbacks in dieser Draft-Klasse zu haben, dazu noch in einer Anzahl, dass selbst in der zweiten und dritten Runde noch zukünftige Starter auf dem Board sein werden.
Jan Dafeld (SPOX): Wenn ich mich auf eine Position festlegen muss, dann stimme ich dir zu, Roman: Die Tiefe der Cornerbacks! Es ist wirklich schier unglaublich, wie viele fähige CBs in diesem Jahr mit dabei sind. Dass ein Riesentalent wie Sidney Jones nach seiner Verletzung bei vielen Experten aus den Top-10 auf seiner Position raus fliegt, sagt ja eigentlich schon alles. Selbst in der zweiten, dritten oder vierten Runde kann man noch mit Cornerbacks rechnen, die bereits früh in ihrer Karriere eine wichtige Rolle in einer NFL-Defense einnehmen können sollten. Aus diesem Grund könnte ich übrigens auch nicht verstehen, wenn ein Team trotz dessen Oberschenkelprobleme tatsächlich ganz früh im Draft Marshon Lattimore zieht. Dieses Risiko halte ich bei der riesigen Zahl an fähigen Alternativen einfach für zu hoch.
Christian Schimmel (derdraft.de): Da kann ich euch beiden nur zustimmen: In erster Linie sind in einem rundum starken Draft die Defensive Backs zu nennen - sowohl Cornerback, als auch Safety. Ich halte es für durchaus möglich, dass in den ersten zwei Runden von 64 Picks knapp ein Drittel Defensive Backs sind. Positiv weiterhin, dass diese Positionen auch in der Spitze sehr gut sind. Die Cornerbacks Marshon Lattimore, Gareon Conley und Marlon Humphrey sollten alle früh ihren Namen hören. Auch die Safety-Gruppe hat mit Jamal Adams und Malik Hooker zwei sichere Top-10-Picks. Dazu kommt mit Jabrill Peppers eine echte Wildcard. Weiterhin stark ist die Klasse der Edge-Rusher und der Tight Ends. Dazu machte die Free Agency deutlich, dass die NFL Teams diese Running-Back-Gruppe sehr schätzen. Es ist insgesamt ein sehr tiefer Draft. Es werden sehr gute Spieler bis in Runde 2 oder gar 3 fallen.
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Adrian Franke (SPOX): Keine Frage, die Defensive Backs in diesem Draft machen wirklich Spaß und auch in der zweiten und dritten Runde sollten sich noch sofortige Starter finden lassen. Aber wenn ihr euch alle schon so einig seid (und ich nicht wirklich widersprechen kann), werfe ich zumindest noch eine andere Positionsgruppe in den Raum: Die Running Backs! Hier sprechen wir vielleicht aktuell (noch) nicht von einer umfassenden Stärke dieses Drafts, rein sportlich aber könnte dieser Draft in zwei Jahren rückblickend genau so eingestuft werden. WENN Joe Mixon sich tatsächlich gewandelt hat und abseits des Platzes sauber bleibt, kann er ein Superstar werden. Auch Dalvin Cook könnte sich als Zweitrunden-Steal entpuppen, wenn er wirklich fällt. Und sonst so? Kareem Hunt, Alvin Kamara und Donnel Pumphrey gefallen mir, dazu kommen interessante Prospects wie Marlon Mack oder D'Onta Foreman. Der Draft ist bei den Running Backs durchaus tief besetzt.
3. Die Überraschung des Drafts wird...
Roman John (derdraft.de): ... wie weit einige Spieler mit Verletzungs- oder charakterlichen Sorgen im Draft fallen werden. Es gibt sie jedes Jahr - Spieler im Draft, die den NFL-Teams Sorgen bereiten, weil sie entweder regelmäßig (respektive aktuell) verletzt sind, oder aber regelmäßig gegen interne Teamregeln oder auch das Gesetz verstoßen. Diese Draft-Klasse ist dabei nicht anders, wie man bei Topspielern wie John Ross (bereits an beiden Knien und der Schulter operiert), Sidney Jones (aktuell Achillessehnenriss), Tim Williams (mehrfach positive Drogentests und Verhaftung wegen illegalen Drogenbesitzes), Joe Mixon (hat in einem Streit eine Frau niedergeschlagen) oder Dede Westbrook (mehrfache Anzeigen wegen häuslicher Gewalt) sehen kann. In jeder Draft-Klasse führen solche Dinge dazu, dass Spieler später ausgewählt werden, als sie es verdient hätten. Mit der hohen Talentdichte in diesem Jahr kann es aber zu einem deutlich größeren Absturz für solche Spieler kommen, da den Teams mehr Alternativen zur Auswahl stehen.
Jan Dafeld (SPOX): Überrascht es noch irgendjemanden, wenn Reuben Foster aus der ersten Runde fliegt? Nicht wirklich, oder? Also sage ich: Dalvin Cook. Ich glaube, der erste Draft-Tag könnte für ihn ein unschöner werden - weil er ohne Team nach Hause gehen wird! Cook sehe ich doch noch ein gutes Stück hinter Fournette und McCaffrey. Seine Defizite bei der Ballsicherheit und in der Pass-Protection sind zu groß, Bedenken bezüglich seines Charakters helfen da natürlich auch eher weniger. Bei der Tiefe dieser Running-Back-Klasse werden Teams nur früh zuschlagen, wenn sie wirklich hundertprozentig von einem Spieler überzeugt sind. Die Frage ist: Ist das irgendjemand von Cook? Wenn ich auch noch eine positive Überraschung nennen darf: Die Wide Receiver. Mit den Bears und den Titans picken gleich zwei Teams, die einen Nummer-1-Receiver dringend benötigen, in der Top-5. Bold Prediction: Einer aus dem Trio Mike Williams, Corey Davis und John Ross geht in den Top-5 weg, die anderen beiden in der Top-15.
Adrian Franke (SPOX): Zwei gute Namen, Jan - Cook und Foster stehen bei mir auf der "Fällt-aus-der-ersten-Runde"-Liste inzwischen auch ganz weit oben. Daher ein anderer Ansatz, und ein bisschen im Widerspruch zu dir, Roman. Denn ich glaube, wir werden überrascht sein, wie hoch zumindest der abseits des Platzes umstrittenste Spieler im Draft gehen wird: Wer sich Joe Mixons Tape angeschaut hat, weiß, wie unglaublich talentiert er ist und wie gut sich seine Fähigkeiten auf die heutige NFL übertragen lassen. Es reicht ein Team, das nach den persönlichen Treffen überzeugt ist, Mixon auf dem rechten Pfad halten zu können. Niemand wird sich den PR-Albtraum antun, und ihn deshalb in der ersten Runde wählen - aber ich glaube, Mixon geht in den ersten sechs Picks der zweiten Runde vom Board. Bonus-Tipp: Jonathan Allen fällt dagegen aus der Top-10...
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Christian Schimmel (derdraft.de): Ich gehe mal in eine andere Richtung: Es wird einen Run auf Offensive Tackles geben und drei von ihnen, Garrett Bolles, Ryan Ramczyk und Cam Robinson, werden in den Top-20 ausgewählt. Die NFL ist eine Liga, die von einem Trend schnell in den nächsten verfällt. 2016 wurde besonders deutlich, dass Teams mit starken Offensive Lines und bestenfalls durchschnittlichen Verteidigungen ziemlich großen Erfolg haben können. Als Beispiele seien hier Dallas und Oakland genannt. Diese Mannschaften hatten das Ziel, per Laufspiel die Uhr zu kontrollieren und so den Rhythmus eines Spiels wesentlich zu bestimmen. Vielleicht gibt es in einer Liga, die sich mehr und mehr in Richtung Passspiel orientiert, jetzt eine Änderung der Tendenz in Richtung Power Run. Dazu kommt, dass es viele Teams gibt, die dort enormen Bedarf haben. Einige von denen schlagen vielleicht sogar schon in den Top-10 zu. Die Tackle-Klasse ist schwach, aber der Need wird viele General Manager dazu bringen, diese Position möglichst früh im Draft anzugehen.
4. Mindestens ein Running Back schafft es in die Top-10.
Adrian Franke (SPOX): Hier musste ich länger überlegen. Glaubt man der Gerüchteküche, wird einer der Top-Backs (mutmaßlich Fournette oder McCaffrey) an Jacksonville (Pick 4) oder spätestens an Carolina (8) nicht vorbei kommen. Und ich mag beide: Fournette ist ein spektakulärer Downhill-Runner, der in meinen Augen als Receiver aus dem Backfield längst nicht so dramatisch schlecht ist, wie er von einigen Experten gemacht wird. Sorgen macht mir eher die Vision ein wenig. McCaffrey ist in gewisser Weise das Gegenstück: Großartige Geduld, Balance und Vision, findet Lücken. Dazu brandgefährlich als Pass-Catcher sowie ein Slot-Receiver und Running Back in Personalunion. Ich glaube, dass wenigstens einer der beiden die Top-10 knackt, auch wenn ich bei Running Backs so hoch im Draft nach wie vor skeptisch bin. Das gilt umso mehr, da es dahinter - wie schon bei Frage zwei erwähnt - viele interessante Optionen auch für die späteren Runden gibt.
Christian Schimmel (derdraft.de): Ich sage, dass es exakt einen Running Back in den Top-10 geben wird und dieser sollte Fournette sein. Fournette ist ein echter Power Back, der im College aber auch zeigte, dass er sich bewegen kann. Man kann ihn ohne große Bedenken in Pass-Protection aufstellen, lediglich offen bleibt, wie gut er als Passempfänger ist. In den Top-10 sehe ich vor allem die Jaguars, Jets und Panthers als Interessenten für ihn. Weitere Kandidaten sind McCaffrey und Cook. McCaffrey bekam in den letzten Wochen enormen Hype, vor allem, weil er als guter Runner und starker Receiver perfekt in die heutige NFL passt. Die Frage ist jedoch, wie effektiv er als reiner Läufer ist. Diese Frage stellt sich bei Dalvin Cook nicht, jedoch lieferte er eine schwache Combine ab, insbesondere bei den Drills, die die Beweglichkeit testen. Die Draft-Klasse in der Spitze ist stark und beide bringen mir zu viele Fragezeichen für die Top-10 mit.
Jan Dafeld (SPOX): Ich gehe sogar ein bisschen weiter, Christian: Ich rechne eher mit Fournette und McCaffrey in den Top-10, als mit keinem der beiden. Welchen man nun vorzieht, hängt natürlich stark vom präferierten Spielertyp ab. Wer den Downhill-Runner sucht, der wird Fournette vorziehen, wer den Three-Down-Back mit Receiving-Fähigkeiten will, der bevorzugt McCaffrey. Beide sind auf ihre Art und Weise spezielle Talente, die ich wohl auch in den letzten Jahren stets in den Top-20 gesehen hätte. Richtig interessant wird es bei den Running Backs für mich allerdings eher dahinter: Wie weit fällt Cook? Wer traut sich an Joe Mixon heran? Und hat sich womöglich sogar ein Team in Alvin Kamara verliebt? Ich bin gespannt.
Jabrill Peppers - der schwierigste Spieler im Draft
Roman John (derdraft.de): Nein, ich sehe das wie Christian: Es wird genau ein Running Back unter den ersten zehn Picks ausgewählt, und das ist Leonard Fournette. Seine Kombination aus Schnelligkeit, Explosivität und Kraft sieht man nur selten bei einem Running Back. Als reiner Runner ist er vermutlich der beste Spieler, seit Adrian Peterson in die NFL kam. Er ist (noch) nicht ganz so gut im Passing Game, allerdings hat er am College bereits gute Ansätze als Receiver gezeigt und Pass-Protection ist grundsätzlich etwas, woran Running Backs arbeiten müssen, wenn sie vom College in die NFL wechseln. Die logischen Teams, welche Fournette in den Top-10 auswählen können, sind für mich die Jaguars, Jets, Panthers und vielleicht auch Bengals. Dazu ist es immer möglich, dass ein Team, mit dem man jetzt nicht rechnet, ihn auswählt oder in die Top-10 für ihn hoch tradet. Dalvin Cook, Joe Mixon und Christian McCaffrey sind für mich ebenfalls Erstrundentalente, aber ich glaube nicht, dass sie mit einem Top-10-Pick ausgewählt werden.
5. Die Top-5-Picks der ersten Runde lauten...
Christian Schimmel (derdraft.de):
1. Browns: Myles Garrett, DE, Texas A&M
Die Quarterback-Klasse ist schlicht zu schwach, um hier zuzuschlagen. Die Browns brauchen mehr Spieler, die den Unterschied machen können. Hue Jackson hat viele Needs zu bedienen, ein toller Pass-Rusher wäre ein guter Anfang.
2. 49ers: Jamal Adams, S, LSU
Adams ist der vielleicht sicherste Pick im Draft, wenn auch nicht der spektakulärste Spieler. Er bringt alles mit, was ein moderner Safety braucht.
3. Bears: Malik Hooker, S, Ohio State
Hooker ist der beste Free-Safety-Prospect seit Jahren. Ein Spieler der sehr viel Raum abdecken kann und eine tolle Athletik besitzt.
4. Jaguars: Leonard Fournette, RB, LSU
Mein Eindruck ist, dass das Front Office der Jaguars nach jemandem sucht, der das Laufspiel der Offense tragen kann.
5. Titans: Kevin King, CB, Washington
Die Titans brauchen einen weiteren Cornerback und Kevin King hat herausragende Anlagen.
Adrian Franke (SPOX):
1. Browns: Myles Garrett, DE, Texas A&M
Der beste Pass-Rusher im Draft gibt Cleveland einen zentralen Baustein für die Front Seven. Natürlich braucht Cleveland einen Quarterback, aber das wäre für mich hier ein großer Fehler. Die Browns haben genügend Draft-Kapital, um sich einen zweiten Pick in der Top-10 zu ertraden, falls Trubisky unbedingt her soll.
2. 49ers: Solomon Thomas, DE/DT, Stanford
Wunschszenario: Ein Trade nach unten! Ich mag Thomas sehr, auch wenn ich nicht sicher bin, wie genau die D-Line bei den Niners aussehen könnte (mutmaßlich sprechen wir ja von einer 4-3 unter neuem Coordinator). Buckner dürfte den 3-Technique-Posten Inside übernehmen, Armstead als Defensive End auflaufen. Kann Thomas den Pass-Rusher-Posten übernehmen und beim Nickel-Package nach innen rücken? So könnten die Niners zumindest auch seine Stärke gegen den Run nutzen.
3. Bears: Jamal Adams, S, LSU
Ich habe hier auch an Jonathan Allen, Marshon Lattimore oder Trubisky gedacht. Warum also Adams? Die Bears können sich einen sehr guten Cornerback später im Draft holen - Adams ist eine Allzweckwaffe rund um die Line of Scrimmage und gibt Chicagos Defense auf einen Schlag einen Schlüsselspieler außerhalb der starken Front.
4. Jaguars: Leonard Fournette, RB, LSU
Puh. Ich mag diesen Pick überhaupt nicht, Jacksonville ist für mich der Top-Kandidat, um aus der Top-5 zu traden und ein anderes Team für einen Quarterback hochkommen zu lassen. So aber gibt's Fournette und damit den besten Runner im Draft, um Bortles zu entlasten.
5. Titans: Marshon Lattimore, CB, Ohio State
Zu diesem Zeitpunkt rennen die Titans zum Podium. Tennessee braucht dringend einen Cornerback, Lattimore ist der beste CB im Draft.
Roman John (derdraft.de):
1. Browns: Myles Garrett, DE, Texas A&M
Die Browns ziehen sich den besten Spieler dieser Draftklasse, der sehr gut darin ist, Jagd auf Quarterbacks zu machen. Mit ihm bekäme die Defense in Cleveland gleich deutlich mehr Biss.
2. 49ers: Jamal Adams, S, LSU
Es fällt mir ein wenig schwer, vorherzusagen, was die 49ers tun werden. Die Spieler, die hier den besten Value haben, spielen auf den wenigen Positionen, auf denen die 49ers halbwegs vernünftig aufgestellt sind. So denke ich, dass Neu-GM John Lynch sich einen "John Lynch" für seine Defense ziehen wird.
3. Bears: Mitchell Trubisky, QB, North Carolina
Die Bears haben meiner Meinung nach einen besseren Kader, als viele ihnen eingestehen wollen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass man im Front Office das Gefühl hat, bereit zu sein, um einen jungen QB aufzunehmen, ohne diesen zu verbrennen. Berichten zufolge haben die Bears sich in diesem Fall auf Trubisky festgelegt, der aufgrund der Verpflichtung von Mike Glennon auch zunächst lernen könnte und nicht vom ersten Tag an starten müsste.
4. Jaguars: Leonard Fournette, RB, LSU
Wie eben schon geschrieben ist Fournette der beste Running Back dieser Draft-Klasse. Seine Präsenz sollte Blake Bortles entlasten und der Offense insgesamt sehr helfen.
5. Titans: Solomon Thomas, DE/DT, Stanford
Die Titans haben in der Secondary zwar den größeren Bedarf, aber mit Thomas, Jurrell Casey, Brian Orakpo, Derrick Morgan und Kevin Dodd könnten die Titans so viel Pass Rush generieren, dass dahinter sowieso niemand mehr covern muss.
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Jan Dafeld (SPOX):
1. Browns: Myles Garrett, DE, Texas A&M
Myles Garrett an eins steht für mich fest. Seine unglaublichen athletischen Fähigkeiten machen aus ihm einen Spieler mit schier unbegrenztem Potenzial. Diesen können und werden sich die Browns nicht entgehen lassen. Auf die Trubisky-Gerüchte gebe ich daher überhaupt nichts!
2. 49ers: Solomon Thomas, DE/DT, Stanford
Die Niners sind natürlich spannend, weil sie auf fast jeder Position Verstärkung brauchen. Ich schließe mich den meisten Prognosen an und glaube an den Best Player Available, Solomon Thomas. Danach wird es spannend...
3. Bears: Mike Williams, WR, Clemson
Ich halte einen Receiver bei den Bears oder Titans durchaus für möglich und sage daher: Mike Williams an drei!
4. Jaguars: Leonard Fournette, RB, LSU
Die Jaguars wären in meinen Augen gut beraten, runter zu traden und ihre Baustellen in der O-Line anzugehen. Behalten sie allerdings ihren Pick, tippe ich auf Fournette - so wenig sinnvoll das in meinen Augen auch ist.
5. Titans: Jonathan Allen, DL, Alabama
Auch bei den Titans halte ich Williams für realistisch. Sollte der Receiver allerdings schon weg sein, glaube ich auch hier an den BPA, in diesem Fall Jonathan Allen.
Also, mein Tipp: Garrett, Thomas, Williams, Fournette, Allen - und am Ende kommt dann doch wieder alles ganz anders!