Nach Draft und Free Agency: Diese Units machen den größten Sprung

Von Adrian Franke
17. Mai 202110:27
SPOX beleuchtet die Positionsgruppen, die sich im Draft und der Free Agency am meisten verbessert haben.getty
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Teams sind niemals so ehrlich wie im Draft und in der Free Agency, wo klare Entscheidungen getroffen werden müssen, die uns dann wiederum klarmachen, was das Team priorisiert, wo GM und Coach den eigenen Kader sehen und welche Schwachstellen die interne Top-Priorität waren. Was war da in diesem Jahr besonders auffällig? Welche Teams haben in einzelnen Positionsgruppen den größten Sprung gemacht? Der Unit-Check nach Draft und Free Agency sorgt für Klarheit.

Draft und Free Agency: Die am meisten verbesserten Units

Die Secondary der Cleveland Browns

Wichtigste Neuzugänge: Safety John Johnson, Cornerback Greg Newsome, Cornerback Troy Hill, Safety/Linebacker Jeremiah Owusu-Koramoah

Schon die Verpflichtung von Ex-Rams-Safety John Johnson in der Free Agency war ein deutlicher Fingerzeig darauf, wo die Reise hingehen soll: Die Browns wollen über eine flexible Secondary kommen und unter Defensive Coordinator Joe Woods die Möglichkeit haben, aus 3-Safety-Sets agieren zu können. Woods hat daraus in Interviews auch kein Geheimnis gemacht.

Johnson wäre dabei so etwas wie die Allzweckwaffe, eine Rolle, die er auch bei den Rams in der vergangenen Saison innehatte. Extrem flexibel, sehr vielseitig einsetzbar, kann in der Box spielen, im Slot, aber auch tief und punktet mit Spielintelligenz.

Ronnie Harrison wäre der Strong Safety und Grant Delpit, der Zweitrunden-Pick des Vorjahres, der seine Rookie-Saison verletzt verpasst hatte, wäre der sogenannte "Rover", eine Art Matchup-Waffe auf der Safety-Position, in Delpits Fall mit Sicherheit mit einem Fokus auf das Passspiel. Zumindest in den primären Rollen, im Spiel ist das selbstredend nicht in Stein gemeißelt.

Ich habe bewusst Jeremiah Owusu-Koramoah hier mit aufgenommen, denn auch wenn er nominell als Linebacker in den Draft kam, vermute ich, dass er eher in dieser Rotation als in der klassischen Linebacker-Rotation auftauchen wird. Owusu-Koramoah ist ohne Frage sehr klein für eine typische Linebacker-Rolle, was es auch schwierig gemacht hat, seinen Spot für den Draft zu prognostizieren.

Letztlich fiel er in Runde 2, könnte aber in der idealen Situation gelandet sein: Owusu-Koramoah spielte bei Notre Dame die Overhang-Rolle, mit Blick auf die NFL eher vergleichbar mit einem Slot-Verteidiger als mit einem Linebacker. Wenn die Browns wirklich diese flexible Safety-Defense spielen wollen, wäre ein Platz in dieser Rotation ideal für Owusu-Koramoah. Zwischen den Tackles sehe ich ihn nämlich eher nicht.

Newsome derweil hat gute Chance, vor Greedy Williams der Day-1-Starter gegenüber von Denzel Ward zu werden. Hill dürfte im Slot starten. Die Secondary war im Vorjahr eine Schwachstelle in Cleveland, daraus sollte in dieser Offseason eine klare Stärke dieses Teams geworden sein.

Die Offensive Line der Los Angeles Chargers

Wichtigste Neuzugänge: Center Corey Linsley, Left Tackle Rashawn Slater, Guard Matt Feiler, Guard Oday Aboushi

Unter allen Quarterbacks mit mindestens 450 Dropbacks hatte Justin Herbert die neunthöchste Pressure-Rate gegen sich: 36,6 Prozent seiner Dropbacks kamen gegen Pressure, in totalen Zahlen hatte kein Quarterback mehr Dropbacks gegen Pressure als der Chargers-Rookie.

Und das obwohl Herbert den Ball im Schnitt in 2,51 Sekunden warf, Liga-Durchschnitt. Obwohl PFF gerade einmal 13,6 Prozent seiner Pressures ganz oder zumindest anteilig Herbert anrechnet, zum Vergleich: Patrick Mahomes (29 Prozent) und Lamar Jackson (24,5 Prozent) bewegen sich dabei in ganz anderen Sphären, weil sie den Ball länger halten und versuchen, Plays zu kreieren. Obwohl Herbert eine Top-10-Screen-Quote (10,7 Prozent seiner Dropbacks waren Screens) hatte.

Lange Rede, kurzer Sinn: Herbert stand trotz schematischer Hilfestellungen für die Offensive Line viel zu viel unter Druck. Und der Rookie schlug sich glänzend dagegen, seine 13 Touchdown-Pässe gegen Pressure wurden nur von Russell Wilson (14) getoppt, Wilson warf aber auch sechs Picks gegen Druck - Herbert nur zwei. Herberts 7,6 Yards pro Pass gegen Pressure waren der zweithöchste Wert hinter Deshaun Watson.

Allerdings ist das ein sehr wackliges Gerüst, denn: Statistisch lässt sich festhalten, dass die Leistungen eines Quarterbacks aus sauberer Pocket von Jahr zu Jahr deutlich stabiler sind, als die Leistungen eines Quarterbacks gegen Druck. Auch wenn Herbert gerade in der Disziplin eine der großen Positiv-Überraschungen der vergangenen Saison war: Es wäre fatal gewesen, hätten die Chargers das als Anlass genommen, um ihre Ressourcen eher in andere Bereiche zu stecken.

Doch das Gegenteil passierte.

L.A. überbot zunächst einmal die Konkurrenz im Wettbieten um Ex-Packers-Center Corey Linsley, zudem wurde fast ein wenig unter dem Radar Matt Feiler parallel dazu für drei Jahre und bis zu 21 Millionen Dollar aus Pittsburgh geholt. Feiler war 2019 der Starting-Right-Tackle der Steelers - eine Flexibilität, die noch wertvoll werden könnte, falls Bryan Bulaga wieder ausfällt -, ehe er in der vergangenen Saison über 900 Snaps auf Left Guard absolvierte.

Der potenziell größte Coup folgte dann im Draft, wo der ultra-athletische Rashawn Slater den Chargers in den Schoß fiel, das dürfte der Day-1-Starter auf Left Tackle sein. Wo Center Dan Feeney (33 QB-Pressures zugelassen), Left Tackle Sam Tevi (33) und Left Guard Forerest Lamp (38) in der vergangenen Saison also eine desolate Achse bildeten, wird L.A. jetzt um Welten verbessert daherkommen und hat so auch in die kurz- und langfristige Zukunft von Herbert investiert.

Die Wide Receiver der Baltimore Ravens

Wichtigste Neuzugänge: Sammy Watkins, Rashod Bateman, Tylan Wallace

Die Ravens hatten letztes Jahr konstant das Problem, dass Gegner die Mitte des Feldes gegen sie zustellen konnten. Die Ravens versuchten zwar, gerade bei Early Down, teilweise, das Feld in die Breite zu ziehen und so Räume für das Run Game zu kreieren - aber Defenses bissen bei diesem Köder selten an, denn die Outside Receiver der Ravens waren schlicht nicht gut genug, um Sonderbewachung zu verlangen.

Ein nicht seltenes Bild war es dementsprechend, dass Baltimore zwar zwei Receiver außerhalb der Field Numbers und einen dritten im Slot hatte, die Defense aber dennoch mindestens sieben Spieler in die Box abstellte und mit nur einem tiefen Safety zur Absicherung spielte.

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Das Passspiel der Ravens kränkelte auch anderweitig, etwa die Art und Weise, wie Passkonzepte aufeinander aufbauten, oder generell die Vielfalt innerhalb des Passspiels. Insofern steht jetzt auch Offensive Coordinator Greg Roman in der Pflicht, und muss zeigen, dass er aus seiner Zeit in San Francisco mit Colin Kaepernick gelernt hat.

Aber zumindest die Waffen sind jetzt da, um überhaupt die Grundlage für ein ausgeprägteres Passspiel zu haben. Bateman und Watkins können beide Outside Eins-gegen-Eins gewinnen und Defenses werden es gegen die Ravens schwerer haben, die Box zuzustellen. Speedster Marquise Brown und Deep Threat Tylan Wallace sollten von den neuen Räumen profitieren und nicht nur das Play Action Passspiel dürfte so explosiver werden.

Die Tight Ends der New England Patriots

Wichtigste Neuzugänge: Hunter Henry, Jonnu Smith

Die Patriots hatten in der vergangenen Regular Season keinen Tight End mit 20 Targets und keinen Tight End mit 15 Catches. Ligaweit gab es in der Regular Season 2020 55 Tight Ends mit mindestens 20 Targets. Zwei Prozent ihrer Offense-Snaps spielten die Pats in 12-Personnel, oder auch 22 Snaps insgesamt. Der Liga-Durchschnitt lag bei 20 Prozent, oder auch 210 Snaps pro Team im Schnitt. New England war das einzige Team, das die Saison bei unter acht Prozent beendete.

Kurzum: Die Tight-End-Position spielte de facto keine Rolle in der Pats-Offense, auch weil die beiden Drittrunden-Rookies Dalton Keene und Devin Asiasi offensichtlich noch nicht so weit waren. Ryan Izzo war letztlich nicht mehr als ein Platzhalter und wurde nach der Saison abgegeben.

Dass diese Vorgehensweise nicht "freiwillig" war, sondern New England aufgrund der Umstände mehr aus 3-Receiver-Sets und vor allem mehr 21-Personnel (zwei Backs, ein Tight End, zwei Wide Receiver) spielen musste als vielleicht gewollt, wurde in der Free Agency unterstrichen: Mit Jonnu Smith und Hunter Henry schlugen die Pats gleich doppelt teuer zu; mehr noch, es waren die beiden besten Tight Ends auf dem Free-Agency-Markt, New England holte beide und das für zusammengerechnet mehr als 55 Millionen Dollar garantiert.

Die Schlussfolgerung daraus liegt auf der Hand: Die Pats wollen ihre Offense drastisch umstellen. Kein Team verpflichtet zwei derart teure Tight Ends auf einmal, um dann einen der beiden immer nur in einer Rotationsrolle zu haben. Es wäre nicht überraschend, wenn New England in der kommenden Saison die Liga in 2-Tight-End-Sets anführen würde, nur zur Einordnung: Die Eagles und Titans spielten in der vergangenen Saison 35 Prozent ihrer Offense-Snaps aus 12-Personnel und lagen damit an der Spitze. New England könnte diese Marke 2021 knacken.

Es liegt relativ klar auf der Hand, welche Art Offense die Pats letztes Jahr letztlich - auch durch die Umstände gezwungen - spielten. Cam Newton führte alle Nicht-Running-Backs in Rushing-Versuchen (117) an, noch vor Lamar Jackson (108) und Kyler Murray (82). Und davon waren bei Newton laut PFF lediglich 20 Runs Scrambles - also improvisierte Runs aus eigentlichen Passing Plays -, Jackson und Murray (je 51) rangieren hier deutlich höher. Es war eine Power-Offense, in welcher in erster Linie am Boden gepunktet werden musste, während Newton im Passspiel eine der höchsten Play-Action-Quoten (33,8 Prozent seiner Pässe) ligaweit hatte.

Ein Fokus auf 2-Tight-End-Sets sollte diese Art Offense deutlich gefährlicher und vor allem unberechenbarer machen. Newtons beste Tage als Passer scheinen vorbei zu sein, gleichzeitig war New Englands Waffenarsenal in der vergangenen Saison derart schlecht, dass auch ganz andere Quarterbacks hier ihre Probleme gehabt hätten. Nicht zuletzt Brady im Jahr davor, und da sah die Receiver-Situation noch besser aus.

Mit beiden Tight Ends konstant auf dem Feld sollte Newton nicht nur signifikant bessere Anspielstationen als im Vorjahr haben, auch sollte es für Defenses schwieriger sein, die Offense der Pats zu lesen. Das würde die Quarterback-Runs ebenfalls gefährlicher machen. Und auch wenn Mac Jones - wann auch immer er übernimmt - nicht den QB-Rushing-Part mitbringt, so sollte auch er von den entsprechend klareren Reads und Matchups profitieren.

Die Secondary der Denver Broncos

Wichtigste Neuzugänge: Cornerback Patrick Surtain, Cornerback Ronald Darby, Cornerback Kyle Fuller, Safety Jamar Johnson

Denvers Secondary war bereits in der vergangenen Saison alles andere als eine Schwäche. Getragen wurde die Unit aber primär von einem exzellenten sowie sehr flexiblen Safety-Duo - wie man es in einer Vic-Fangio-Defense häufig sieht -, ergänzt durch einen der besten Slot-Cornerbacks der vergangenen Saison in Bryce Callahan.

Callahan sowie die Safeties Justin Simmons und Kareem Jackson sind nach wie vor da und bilden auch weiterhin ein sehr gutes Gerüst - aber die Umstände um sie herum wurden dramatisch verbessert.

Die Broncos trennten sich von A.J. Bouye, der in der vergangenen Saison nur sieben Spiele absolviert hatte. Auch Essang Bassey und Michael Ojemudia, die eher schlecht als recht auf Cornerback standhielten, gehören erstmal der Vergangenheit an.

Stattdessen investierten die Broncos bereits in der Free Agency, zunächst wurde Ronald Darby aus Washington geholt, nur um dann etwas später Kyle Fuller auf dem Präsentierteller zu erhalten. Die Bears hatten ihren Nummer-1-Corner aus finanziellen Gründen entlassen und Fangio, unter dem Fuller bereits in Chicago gespielt hat, schlug schnell zu.

Mit Darby und Fuller hätte Denver bereits ein sehr gutes Outside-Duo gehabt - doch offensichtlich reichte das Fangio und Co. nicht: Mit ihrem ersten Pick im Draft wählten die Broncos Patrick Surtain aus, den Cornerback im diesjährigen Draft mit dem höchsten Floor. Auch er könnte direkt starten.

Dazu kamen später im Draft mit Caden Sterns und vor allem mit Jamar Johnson Safety-Alternativen, die im Laufe der Saison Snaps sehen dürften. Denver hat eine enorm tiefe Secondary und Fangio dürfte seine Defense basierend darauf extrem flexibel gestalten können. Die Front erhält parallel Von Miller zurück, und es wäre schon eine Enttäuschung, wenn Denvers Defense nicht mindestens in der Top 10 zu finden wäre. Eher noch ein gutes Stück höher.

Das Receiving Corps der Miami Dolphins

Wichtigste Neuzugänge: Wide Receiver Jaylen Waddle, Wide Receiver Will Fuller, Tight End Hunter Long

Die Unterschiede zwischen Tua Tagovailoa und Ryan Fitzpatrick in der vergangenen Saison in den gleichen Umständen und teilweise sogar gegen den gleichen Gegner waren offensichtlich. Fitzpatrick kam mit dem Pass-Rush deutlich besser zurecht, er spielte deutlich aggressiver als der Rookie und er ließ die junge Line vor sich besser aussehen.

Auffällig war auch, wie viele Bälle Fitzpatrick in enge Fenster warf: Fast 22 Prozent seiner Pässe waren sogenannte "Tight Window Throws" (Pässe, bei denen der Verteidiger maximal ein Yard vom Target entfernt ist, wenn der Ball ankommt), kein Quarterback mit mehr als 200 Pässen hatte in der vergangenen Saison eine derart hohe Quote.

Fitzpatrick glänzte häufig bei diesen Würfen - und setzte ein paar von ihnen in den Sand -, aber das übergreifende Thema war, dass er sie auch werfen musste. Tagovailoa selbst lag ebenfalls über 20 Prozent, der fünfthöchste Wert in dieser Liste. Zum Vergleich: Russell Wilson, Aaron Rodgers und Patrick Mahomes lagen je unter 11,5 Prozent.

Allerdings ist das nicht Tagovailoas Spiel, hier liegt nicht seine Stärke, schon im College war dem nicht so. Umso wichtiger war es für die Dolphins, ein Receiving Corps zusammenzustellen, das es Tagovailoa erlaubt, seine Antizipation besser umzusetzen und mehr über den Touch zu kommen, als Bälle in kleine Fenster anbringen zu müssen.

Auf dem Papier ist diese Mission geglückt: Die Dolphins haben ihr Wide Receiver Corps mit Fuller und mit Waddle um ein Vielfaches explosiver und vertikal gefährlicher gemacht, hier sollte Tagovailoa sich deutlich wohler fühlen, gerade auch im tiefen Passspiel. In seiner Rookie-Saison warf er ganze zehn Prozent seiner Pässe mindestens 20 Yards tief, eine niedrigere Quote als Andy Dalton (10,2 Prozent), Teddy Bridgewater (11,2), Joe Burrow (11,9) oder auch Ben Roethlisberger (12,5). Jetzt sollte es viel mehr "angenehme" Passfenster Downfield geben.

Das waren die beiden Headliner der Dolphins-Offseason, etwas unter dem Radar fliegt im Vergleich Hunter Long. Ein Drittrunden-Rookie, der eine überschaubare Upside hat, aber der eine "echte" Tight-End-Rolle übernehmen und In-Line spielen kann. Das sollte die Offense noch deutlich flexibler in der Art und Weise machen, wie man Mike Gesicki einsetzt.

Die Offensive Line der Kansas City Chiefs

Wichtigste Neuzugänge: Left Tackle Orlando Brown, Guard Joe Thuney, Center Creed Humphrey, Guard Kyle Long

Es wäre nicht übertrieben, zu sagen, dass die Super-Bowl-Niederlage gegen die Buccaneers in Kansas City bleibende Spuren hinterlassen hat. Ohne die beiden Starting-Tackles stand Patrick Mahomes bei mehr als der Hälfte seiner Dropbacks (31 von 56) unter Druck, und weil die Buccaneers ihn nicht nur unter Druck setzen, sondern auch dahinter enge Coverage spielen konnten, resultierten ganze neun dieser 31 Dropbacks in angebrachten Pässen (3,0 Yards pro Pass, eine Interception).

Natürlich ist es ein Muster mit überschaubarem Wert, wenn man bedenkt, dass unter anderem Eric Fisher und Mitchell Schwartz in jenem Spiel fehlten, auch die Interior Line angeschlagen war und es gegen einen der aggressivsten Defensive Coordinators in der NFL ging.

Aber offensichtlich war es Kansas City nicht genug, darauf zu hoffen, dass die beiden Tackles nach langwierigen Verletzungen zurückkommen - stattdessen zog man hier einen klaren Schlussstrich -, und die Line mit den Opt-Out-Rückkehrern Laurent Duvernay-Tardif und Lucas Niang ohnehin mehr Optionen erhält.

Kein Team war in dieser Offseason aggressiver darin, eine Positionsgruppe komplett auf links zu drehen, als die Chiefs mit ihrer Offensive Line. Joe Thuney kam als einer der teuersten Free Agents dieser Offseason aus New England, Orlando Brown per Trade von den Ravens, nachdem die Chiefs dem Vernehmen nach lange bei San Franciscos Trent Williams mitgeboten hatten. Kyle Long wurde aus dem Ruhestand geholt und könnte auf Right Guard starten.

Spannend ist auch die Art Spieler, die KC hier geholt hat. Sowohl Brown, als auch Thuney kommen aus Power-Blocking-Schemes, eventuell sehen wir hier auch ein neues Element innerhalb der Offense. Das dann auch noch Creed Humphrey den Chiefs im Draft in den Schoß fiel, rundet das Bild ab. Ein herausragender Scheme-Fit, Humphrey hat bei Oklahoma in einer Offense mit einigen ähnlichen Komponenten gespielt und sollte sofort ein klares Upgrade als Pass-Blocker darstellen.

Die Chiefs-Line kommt in jedem Fall deutlich tiefer daher, als zum Start der vergangenen Saison. Ob gerade Brown auf Left Tackle in diese Offense passt, wird sich zeigen müssen, aber der Weg ist klar: Kansas City will in der Offensive Line eine gewisse Basis garantieren, und dafür wurde kräftig investiert. Und Mahomes, der bei all seinen Qualitäten schon die Tendenz hat, in der Pocket etwas zu driften, dürfte sich jetzt deutlich wohler fühlen.