Seattle demontiert Chargers - Colts zahnlos

SPOX
14. August 201709:13
Die Seattle Seahawks schlugen die Chargers deutlichgetty
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Week 1 der Preseason startete mit mehreren Paukenschlägen! Mit Patrick Mahomes, Mitchell Trubisky, DeShone Kizer konnten gleich mehrere Rookie-Quarterbacks vollends überzeugen. Marshawn Lynch sorgt für Schlagzeilen, die Titans haben ihren Starting-Quarterback zurück, Todd Gurley startet auch die neue Saison schlecht und in Tampa ist ein Kicker bereits seinen Job los. Am Sonntagabend beendeten die Seahawks den Spieltag - mit einer Demontage der Los Angeles Chargers.

Los Angeles Chargers (0-1) - Seattle Seahawks (1-0) 17:48 (14:10, 3:24, 0:7, 0:7) BOXSCORE

  • Nicht gerade ein Einstand nach Maß für die Chargers in ihrer neuen Übergangsheimat: Im ersten Spiel im neuen Stadion in Los Angeles setzte es gegen die Seahawks eine deutliche Pleite - insbesondere Seattles Backup-Quarterback Trevone Boykin (12/15, 189 YDS, TD, INT; 4 ATT, 31 YDS, TD) hatte mehrere starke Szenen.
  • Die Starting-Quarterbacks aber fanden auf beiden Seiten ihren Rhythmus: Philip Rivers (5/6, 56 YDS, TD) dirigierte einen Scoring-Drive, den er mit einem 5-Yard-TD-Pass auf Antonio Gates abschloss. Russell Wilson (3/4, 41 YDS) glänzte vor allem mit einem schnellen Release: Seine vier Pässe brachte er im Schnitt in 1,88 Sekunden weg. Das könnte ein erster Fingerzeig darauf sein, wie die Seahawks ihre Offensive Line unterstützen wollen.
  • Trotzdem kamen die beiden Top-Pass-Rusher der Chargers auf ihre Kosten. Joey Bosa (fünf Pass-Rush-Snaps, zwei QB-Pressures) und Melvin Ingram (sechs Pass-Rush-Snaps, zwei QB-Pressures) meldeten sich stark zurück.
  • Besonders auffällig im Receiving-Corps der Seahawks: Kasen Williams. Der 24-Jährige fing vier Pässe für 119 Yards, keiner davon länger als 34 Yards. Somit kam er laut Pro Football Focus auf herausragende 7.44 Yards pro gelaufener Route. Aufseiten der Chargers konnte Travis Benjamin (2 REC, 89 YDS, TD) mit einem 74-Yard-Touchdown seine Big-Play-Qualitäten unter Beweis stellen. Defensiv glänzte Chargers-Corner Desmond King, der Rookie verzeichnete eine Interception und einen Forced Fumble.
  • Benjamins langer Touchdown rettete die Stat-Line für Kellen Clemens (4/10, 100 YDS, TD, 2 INT), die andernfalls sehr düster ausgesehen hätte - ähnlich wie sein tatsächlicher Auftritt auf dem Platz. Seattles zweiter Backup Austin Davis legte dagegen solide Zahlen auf (7/9, 108 YDS).
  • Die Seahawks setzten indes den Protest während der Nationalhymne fort: Das Team stand Arm in Arm, Michael Bennett saß. Anschließend erklärte er: "Ich möchte diese Plattform nutzen, um die Message weiter durchzubringen und im Gespräch zu halten. Nur weil die Leute anders sind, weil sie anders riechen, etwas anderes essen, oder einen anderen Gott anbeten, heißt das doch nicht, dass man sie nicht mögen kann. Ich will, dass die Menschen das verstehen. Es geht darum, ein Mensch zu sein." Bennett fügte hinzu, dass er während der kompletten Saison bei der Hymne aus Protest sitzen bleiben will.

Indianapolis Colts (0-1) - Detroit Lions (1-0) 10:24 (0:7, 3:10, 0:0, 7:7) BOXSCORE

  • Es gäbe keine Garantie dafür, dass Andrew Luck im Season Opener gegen die Rams schon auflaufen könnte, sagte Colts-Besitzer Jim Irsay am Sonntag. Umso wichtiger war es, die verfügbaren Optionen gegen Detroit zu testen. Viel zu jubeln gab es da nicht: Scott Tolzien (2/5, 24 YDS) spielte drei harmlose Serien, bei Rookie Phillip Walker (9/20, 86 YDS) und Stephen Morris (13/20, 94 YDS) war nicht viel mehr zu holen.
  • So beendeten die Colts ihren Arbeitstag, übrigens ohne Center Ryan Kelly und Running Back Frank Gore, mit 230 Total Yards, einem 42-Yarder von dam Vinatieri und einem 1-Yard-Touchdown von Troymaine Pope (7 CAR, 31 YDS) in der Garbage Time.
  • Lions-QB Jake Rudock sah da schon besser aus (13/21, 142 YDS). Er warf in seinen zweieinhalb Vierteln Einsatzzeit zwei Touchdowns auf Kenny Golladay (3 REC, 53 YDS), der einen sehr guten Eindruck hinterließ.
  • Matt Stafford (2/3, 36 YDS) spielte nur die erste Serie der Partie, leistete sich dann von der Mittellinie aber eine Interception, als sein Pass auf Marvin Jones Jr. von dessen Händen in die Luft und dann in die Arme von John Simon sprang.

New York Jets (1-0) - Tennessee Titans (0-1) 7:3 (7:0, 0:0, 0:3, 0:0) BOXSCORE

  • Er ist zurück! Die Tennessee Titans haben ihren Quarterback zurück. Marcus Mariota spielte erstmals seit dem Beinbruch, der seine letzte Saison spät im Dezember frühzeitig beendete. Nach 3.426 Yards und 28 Touchdowns in der abgelaufenen Spielzeit startete Mariota die Preseason mit einem 15-Yard-Pass auf Rishard Matthews und beendete seinen Arbeitstag bereits nach zwei von drei erfolgreichen Pässen für insgesamt 15 Yards.
  • Weniger klar gestaltet sich die Quarterback-Situation derweil in New York. Zumindest auf der grünen Seite der Stadt. Josh McCown durfte von Beginn an ran und beendete die erste Serie mit drei von vier erfolgreichen Pässen über 72 Yards und dem bereits spielentscheidenden Touchdown.
  • Christian Hackenberg, der Jets-Zweitrundenpick aus der Saison 2016, übernahm für McCown und durfte bis spät im dritten Viertel ran. Er kam am Ende auf 18 von 25 erfolgreiche Passversuche und ließ damit 127 Yards Feld hinter sich.
  • Ohne DeMarco Murray durfte Titans-Running-Back Derrick Henry den Großteil des Workloads auf der Back-Position Tennessees übernehmen. Der Heisman-Trophy-Gewinner aus dem Jahr 2015 lief in acht Versuchen über 29 Yards.
  • Überzeugen konnte in erster Linie die Defesnivabteilung der Männer in grün. Die dominante Defesive-Unit der Jets verzeichnete satte acht Sacks.

Los Angeles Rams (1-0) - Dallas Cowboys (1-1) 13:10 (7:0, 0:3, 3:7, 3:0) BOXSCORE

  • Vor fast genau einem Jahr versuchte sich Dak Prescott als frischer Viertrundenpick im Los Angeles Memorial Coliseum in der Rolle als Back Up für Tony Romo zu empfehlen. Nach einer der beeindruckendsten Saisons, die ein Rookie-Quarterback jemals hatte, waren am Samstagabend bei der Rückkehr nach L. A. keine Empfehlungen mehr nötig. Prescott stand wie der in der Preseason spielberechtigte Ezekiel Elliott, Jason Witten und Dez Bryant keine Minute auf dem Feld.
  • Empfehlungen gilt es stattdessen für die Running-Back-Position der Cowboys abzugeben. Nach der Suspendierung gegen Ezekiel Elliott scheint hier Darren McFadden in der Favoritenrolle zu sein. Er stand bei allen 19 First-Team-Snaps auf dem Feld und kam bei sechs Carries auf 28 Yards sowie eine Reception über acht Yards.
  • Positives gibt es derweil aus deutscher Sicht zu berichten. Cowboys-Linebacker Mark Nzeocha konnte im zweiten Viertel einen Fumble erzwingen. Es war einer von neun, die in dem Spiel vorgefallen sind.
  • Bei den Rams stand hingegen Jared Goff im Fokus. Der First-Overall-Pick von 2016 beendete seinen Tag schon nach drei von vier Completions und 34 Yards Raumgewinn.
  • Nach einer enttäuschenden vergangenen Saison konnte Rams-Running-Back Todd Gurley auch im Preseason-Auftakt noch nicht überzeugen. Nach vier Carries beendete er seinen Tag lediglich mit einer Ausbeute von zwei Yards.
  • Konkurrenz könnte Gurley in Form von Rookie Justin Davis bekommen. Zwar fumbelte dieser bei seinen neun Rushing-Versuchen zweimal, lief aber trotzdem für 70 Yards und präsentierte sich mit beeindruckenden Explosivität.

Arizona Cardinals (1-1) - Oakland Raiders (0-1) 20:10 (7:0, 10:3, 0:7, 3:0) BOXSCORE

  • Die größte Notiz gab es im University of Phoenix Stadium schon vor dem Spiel zu bekunden. Natürlich handelte es sich dabei um Beastmode. Marshawn Lynch stand bei der Nationalhymne aus Protest nicht auf und bestätigte damit erneut seine Unterstützung für Colin Kaepernick, der der erste von vielen Spielern war, der während der amerikanischen Nationalhymne gekniet oder gesessen hat.
  • Lynch spielte in Arizona ebensowenig wie Derek Carr. Auf Quarterback übernahm der ehemalige Bill EJ Manuel und startete überzeugend mit sechs von sechs Pässen. Am Ende standen für Manuel zehn von zwölf möglichen Completions zu Buche, dabei überquerte er 107 Yards des Feldes.
  • Die Cardinals verzichteten ebenfalls weitestgehend auf den Einsatz ihres Starting-Quarterbacks. Nach Carson Palmer (4/8, 39 YDS, TD) - der Arizona direkt zu einem Scoring-Drive führte - konnte auch Drew Stanton sehr ordentlich agieren. Bei elf von 15 komplettierten Pässen kam er auf 112 Yards und einen TD.
  • Gerade in der ersten Hälfte lief die Offense der Cardinals wie geschmiert. Auffällig waren 14 Carries für Elijhaa Penny. Der Rookie-Running-Back kam in der Endabrechnung auf 54 Yards. Ebenfalls zum wiederholten Male stark: Die jungen Verteidiger Robert Nkemdiche und Budda Baker.

New York Giants (0-1) - Pittsburgh Steelers (1-0) 12:20 (3:0, 6:10, 3:3, 0:7) BOXSCORE

  • Keine der Star-Quarterbacks gab es am Freitagabend in East Rutherford zu beobachten. Dafür standen die Ersatzmänner Josh Dobbs und Geno Smith im Fokus. Steelers' Dobbs startete mit großen Schwierigkeiten und legte den Ball gleich zweimal einfach in die Hände der Giants-D. Rehabilitieren konnte er sich mit einem tollen 28-Yard-Touchdown-Pass in Richtung Cobi Hamilton. Smith kam auf Seiten der Hausherren auf 114 Yards bei einer INT.
  • J. J. Watts jüngerer Bruder T. J. wurde seinen Erwartungen mit Sacks in den ersten beiden Serien gerecht. T. J. sprach nach dem Spiel von einer Nervosität, die er sich allerdings bei fünf Tackles und drei Quarterback-Hits nicht hat anmerken lassen. Ein rundum gelungenes Debüt.
  • Bei den Giants schien Landon Collins der unüberwindbare Mann Downfield zu sein. Der Safety überzeugte zum Preseason-Auftakt mit seiner Präsenz und kam in der Endabrechnung auf vier Tackles.
  • Steelers Second-Round-Pick JuJu Smith-Schuster bereitet derweil nach einem bösen Zusammenprall im ersten Viertel Sorgen. Das USC-Produkt musste das Feld früh mit einer Gehirnerschütterung verlassen.

Cincinnati Bengals (1-0) - Tampa Bay Buccaneers (0-1) 23:12 (0:3, 6:6, 14:3, 3:0) BOXSCORE

  • Eine Quarterback-Debatte wird es auch in Cincinnati nicht geben. Auch nach einer bemerkenswerten Leistung von Jeff Driskel nicht. Der dritte Bengals-QB durfte sich gegen eine zunehmend verunsicherte Buccaneers-D nach Belieben austoben und legte eine sehr ordentliche Statline an den Tag. Acht von neun Würfen fanden das Ziel und einer davon sogar in die Endzone. Driskel machte sich außerdem fünfmal selbst auf den Weg, war sogar erfolgreichster Mann auf dem Boden und lief einmal selbst für sechs Punkte.
  • Im Fokus der Bengals war allerdings ein anderer. Second-Round-Pick Joe Mixon durfte erstmals NFL-Luft schnuppern und deutete mit mehreren explosiven Cuts an, auf was man sich in Cincinnati freuen darf. Für Mixon standen am Ende sechs Runs und eine Reception für insgesamt 42 Yards zu Buche.
  • Bei den Bucs hingegen zeigte sich Mike Evans bereits in einer ordentlichen Verfassung. Der Star-Receiver spielte gleich mehrmals seine athletischen Fähigkeiten aus. Neuverpflichtung DeSean Jackson durfte nur einmal sein Können unter Beweis stellen.
  • Größere Sorgenfalten musste sich Coach Dirk Koetter im Hinblick auf Kicker Roberto Aguayo machen. Der letztjährige Zweitrundenpick knüpfte direkt an seine unglückliche Premierensaison an und versemmelte gleich zwei Kicks. Konkurrent Nick Folk traf seinen einzigen Versuch aus 45 Yards. Aguayo wurde schon am Morgen nach dem Spiel entlassen.

Kansas City Chiefs (0-1) - San Francisco 49ers (1-0) 17:27 (7:3, 0:6, 10:0, 0:18) BOXSCORE

  • Das aufregendste Spiel des Abends gab es im Arrowhead zu beobachten. Hier konnten sich die Chiefs-Anhänger ein erstes Bild von ihrem Rookie-Quarterback Patrick Mahomes machen. Der erste Erstrunden-Quarterback, den Kansas City seit 34 Jahren ausgewählt hatte, überzeugte mit seinem Spiel inner- und außerhalb der Pocket. Eine Strafe verhinderte eine 40-Yard-Completion, doch Mahomes beendete den Tag zumindest noch mit einem Touchdown.
  • Auf der anderen Seite überzeugten bei den 49ers gleich zwei Quarterbacks. Matt Barkley komplettierte 10 seiner 17 Passversuche für 168 Yards. C. J. Beathard fand gleich zweimal den Pass in die Endzone.
  • Weniger erfreulich dürfte es da schon um das Thema Penalties aussehen. Eine Strafe für zwei Spieler, die gleichzeitig mit der gleichen Rückennummer auf dem Feld standen, hat es bislang wohl noch nicht allzu häufig gegeben. Auch die Tatsache, dass diese Strafe nur eine von 14 war, sollte dem Coaching-Staff zumindest nicht ganz so gut gefallen haben.
  • Eine weitere schlechte Nachricht gibt es von DeForest Buckner. Der Defensive End verließ das Spiel mit einer Knöchelverletzung. Dabei ist der selbe Fuß betroffen, den er sich schon zu Beginn des Trainings Camps verletzt hatte.

Chicago Bears (0-1) - Denver Broncos (1-0) 17:24 (0:10, 7:0, 7:0, 3:14) BOXSCORE

  • Von wegen klare Quarterback-Ordnung in Chicago - geht die Preseason so weiter, dann könnte sich das Blatt bis zum Start der Regular Season längst gewendet haben! Mike Glennon nämlich legte einen furchtbaren Start aufs Parkett, brachte nur zwei seiner acht Pässe für 20 Yards an und gleich sein zweiter Wurf war ein Pick-6 in die Arme von Chris Harris. Begünstigt übrigens durch den Pressure von Kasim Edebali, der zudem zwei Tackles verzeichnete.
  • Nummer-2-Pick Mitchell Trubisky dagegen bot eine Show: Die ersten neun Pässe kamen allesamt an den Mitspieler (74 YDS), darunter ein Touchdown-Pass zu Victor Cruz sowie ein weiterer TD-Drive. Insbesondere bei Rollouts glänzte er, Trubisky lieferte tolle Pässe in engste Fenster und bot eine absolut beeindruckende Vorstellung, wenngleich die Reads noch besser funktionieren müssen. Seine Athletik war auch bei einigen effektiven Scrambles (3 ATT, 38 YDS) zu sehen. Head Coach John Fox kündigte nach dem Spiel dennoch an: "Wir werden unsere Depth Chart nicht nach einem Spiel ändern, und schon gar nicht nach einem Preseason-Spiel." Somit bleibt Trubisky also vorerst nur die Nummer 3.
  • In der Summe hatten die Bears vier First Downs und keinen Punkt in sechs Drives mit Glennon und Mark Sanchez - und 14 First Downs und 17 Punkte mit Trubisky (18/25, 166 YDS, TD).
  • Ausgeglichener war da das Quarterback-Duell der Broncos: Weder Trevor Siemian (6/7, 51 YDS) noch Paxton Lynch (6/9, 42 YDS) stachen heraus, der einzige Touchdown-Pass ging auf das Konto von Rookie Kyle Sloter (5/6, 94 YDS, TD). Siemian allerdings wirkte ruhiger in der Pocket, Lynch schien nach wie vor mit dem Tempo des Spiels seine liebe Mühe zu haben.
  • Dafür aber sprangen zwei andere Offfense-Spieler ins Auge: Running Back De'Angelo Henderson (7 ATT, 54 YDS, TD) gelang ein sehenswerter 41-Yard-TD-Run, Receiver Cody Latimer war mit Abstand der präsenteste Spieler im Passing Game (7 REC, 54 YDS).

Cleveland Browns (1-0) - New Orleans Saints (0-1) 20:14 (0:3, 7:3, 0:0, 13:8) BOXSCORE

  • Und die nächste Quarterback-Debatte direkt hinterher! Weder der jüngst zum vorläufigen Starter ernannte Brock Osweiler (6/14, 42 YDS) noch Cody Kessler (5/10, 47 YDS) konnten sonderlich viele Argumente für sich sammeln. Osweilers erste drei Drives endeten allesamt mit 3&Outs. Dann aber schlug die Stunde von Rookie DeShone Kizer.
  • Kizer (11/18, 184 YDS, TD) bot nicht nur statistisch einen sehr guten Einstand, auch die Art und Weise, wie er die Zahlen auflegte, muss Browns-Fans verzücken. Kizer zeigte tolle Pocket-Movement und wirkte ruhig gegen den Pass-Rush, mehrfach stellte er zudem seinen starken Arm unter Beweis. Etwa bei einem spektakulären 52-Yard-Pass auf Richard Mullaney. Das Highlight aber gab's zum Schluss: Beim finalen Drive schlug Kizer den All-Out-Blitz der Saints mit einem 45-Yard-Touchdown-Pass auf Jordan Payton. Ein tolles Debüt für den Youngster.
  • Davon abgesehen waren die Augen auf Myles Garrett gerichtet. Der Nummer-1-Pick hatte zwei gute Tackles gegen den Run und erzwang einen Punt mit einem QB-Hit, als er Tackle Khalif Barnes alt aussehen ließ. Jabrill Peppers indes gelang ein 27-Yard-Kick-Return.
  • Und die Saints? Adrian Peterson und Drew Brees kamen genau wie Mark Ingram und Cam Jordan sowie die beiden ersten Picks Marshon Lattimore und Ryan Ramczyk nicht zum Einsatz.
  • Die Positiv-Schlagzeilen im Big Easy gehörten stattdessen Receiver Tommylee Lewis, der zehn Pässe für 124 Yards sowie einen Touchdown fing. Es war der einzige Saints-TD, Ryan Nassib (10/14, 110 YDS, TD) hatte Lewis bedient. Rookie-Running-Back Alvin Kamara (4 ATT, 35) YDS hatte ein gutes Debüt, gekrönt durch einen 22-Yard-Run. Kamara wurde wie erwartet auf verschiedenen Positionen der Offense aufgeboten.

Miami Dolphins (1-0) - Atlanta Falcons (0-1) 23:20 (3:7, 7:7, 0:6, 13:0) BOXSCORE

  • Guter Einstieg für Atlantas neuen Offensive Coordinator Steve Sarkisian: Sein erster Falcons-Drive endete nach 36 Yards mit einem Touchdown und bescherte Matt Ryan (3/3, 32 YDS, TD) so einen besonders kurzen Arbeitstag.
  • Der Touchdown-Pass selbst? Ein Rollout, Play Action Fake und dann ein Pass auf Running Back Devonta Freeman. Die Kyle Shanahan Offense ohne Kyle Shanahan an der Seitenlinie.
  • Einige Auffälligkeiten bei der Falcons-Defense: Erstrunden-Pick Takkarist McKinley (Schulter-OP) darf zwar inzwischen wieder voll trainieren, spielte aber nicht. Deion Jones glänzte mit drei Run-Stops bei fünf Run-Snaps, während Jalen Collins, der die ersten zehn Regular-Season-Spiele gesperrt verpassen wird, einbrach: Nach zunächst einigen guten Szenen wurde er zum 99-Yard-Touchdown von Damore'ea Stringfellow geschlagen und leistete sich anschließend noch eine Pass-Interference-Strafe.
  • Stringfellow zeigte bei seinem langen Touchdown seine Explosivität, David Fales (8/17, 184 YDS, 2 TD, INT) lieferte zusätzlich noch einen weiteren Touchdown: Ein 17-Yarder auf Rookie Francis Owusu. Der jüngst verpflichtete Jay Cutler kam noch nicht zum Einsatz.
  • Bitter für die Dolphins: Linebacker Raekwon McMillan musste verletzt raus und verließ nach dem Spiel die Kabine auf Krücken, das rechte Knie bereits in einer Stütze verpackt. Der Rookie, der sich gerade zum Starter hochgearbeitet hatte, wollte sich gegenüber Reportern nicht äußern.
  • In Abwesenheit von Jay Ajayi zeigten Kenyan Drake (4/21) und Damien Williams (6/18) zwar beide einige gute Runs, wirklich ins Rollen kam Miamis Run Game aber nie.

Buffalo Bills (0-1) - Minnesota Vikings (1-0) 10:17 (0:0, 3:3, 0:14, 7:0) BOXSCORE

  • Es war kein spektakuläres Debüt, und doch deutete Dalvin Cook an, warum er einer der besten College-Backs der letzten Jahre war: Der Rookie zeigte insbesondere seine Vielseitigkeit, neben fünf Runs (13 YDS) und einem Pass-Protection-Snap lief er vor allem zwölf Routes (2,91 Yards pro gelaufener Route). "Egal, ob sie mich Outside aufstellen oder ich aus dem Backfield heraus laufe - ich werde alles tun, um dem Team dabei zu helfen, Spiele zu gewinnen", erklärte Minnesotas aktueller Starting-Running-Back anschließend.
  • Der deutsche Wide Receiver Moritz Böhringer blieb dagegen blass und kam auf keinen Catch.
  • Indes empfahl sich Tashawn Bower für mehr Einsätze: Fünf Pressures, darunter ein Sack und ein QB-Hit sowie zwei Tackles standen auf seinem Konto.
  • Kurzer Schock-Moment für die Vikes: Cornerback Trae Waynes musste mit einer Schulterverletzung raus, laut Coach Mike Zimmer besteht aber wohl kein größerer Grund zur Sorge.
  • Auch die Bills-Front hatte mit drei Sacks einen guten Tag, hier stach Eddie Yarbrough (ein Sack, ein QB-Hit, zwei Pressures) heraus.
  • Darüber hinaus erhielt Nathan Peterman jede Menge Spielzeit. Der Rookie-Quarterback brachte 13 von 25 Pässen für 112 Yards und einen Touchdown an, eine Fade Route zu Dezmin Lewis. Darüber hinaus erlief er bei vier Runs 26 Yards.
  • Tyrod Taylor (5/8, 46 YDS; 1 ATT, 2 YDS) kam nur kurz zum Einsatz, Sammy Watkins gelangen immerhin vier Receptions für 39 Yards - drei davon waren prompt die ersten drei Würfe von Tyrod Taylor.

Baltimore Ravens (1-0) - Washington Redskins (0-1) 23:3 (7:0, 6:0, 7:3, 3:0) BOXSCORE

  • Justin Tucker ist noch immer eine Macht und womöglich Baltimores beste Offense-Waffe. Der Kicker unterstrich seine Qualitäten mit einem 59-Yard-Field-Goal.
  • Ansonsten durften sich Ravens-Fans angesichts von Ausfällen und geschonten Spielern offensiv an gleich mehrere neue Gesichter gewöhnen: Neben dem noch immer angeschlagenen Joe Flacco spielten auch Mike Wallace, Jeremy Maclin, Danny Woodhead, Benjamin Watson, Marshal Yanda und Alex Lewis nicht.
  • So erhielt etwa Rookie-Running-Back Taquan Mizzell 15 Carries (51 YDS), Terrance West hatte zuvor Argumente für sich gesammelt (5 ATT, 23 YDS, TD). Quarterback Josh Woodrum überzeugte (4/4, 85 YDS, TD; 5 ATT, 15 YDS), während Ryan Mallett (9/18, 58 YDS) die mehr als wackligen Trainingseindrücke auch im ersten Preseason-Spiel bestätigte. Defensiv dagegen durften die Starter ran - und wie: Die Starting-Front dominierte Washington komplett und ließ kaum etwas zu. Ebenfalls stark: Der 46-Yard-Punt-Return von Keenan Reynolds.
  • Bei den Redskins kam Kirk Cousins (1/2, 5 YDS) nur auf einen Mini-Einsatz, ansonsten war auch hier viel Testen angesagt. Weder Nate Sudfeld (5/12, 68 YDS) noch Colt McCoy (6/13, 40 YDS, INT) taten aber wirklich etwas für ihre Aktien. Rookie-Running-Back Samaje Perine hatte ein durchwachsenes Debüt (6 ATT, 15 YDS) und noch Glück, als ein Fumble nicht verloren ging.

New England Patriots (0-1) - Jacksonville Jaguars (1-0) 24:31 (3:3, 7:14, 7:14, 7:0) BOXSCORE

  • Viel, sehr viel wurde in den vergangenen Wochen und Monaten über Jimmy Garoppolo gesprochen - dabei ging es stets um die diversen Trade-Gerüchte, die den Backup-Quarterback der Patriots umgeben. Gegen Jacksonville durften Pats-Fans ihn endlich mal wieder auf dem Platz sehen, und dabei feststellen: Tom Bradys Ersatzmann ist noch immer gut.
  • Garoppolo (22/28, 235 YDS, 2 TDs) zeigte seinen schnellen Release und weitestgehend auch seine gute Accuracy, auch bei Pässen aus dem Lauf heraus und gegen Pressure. "Wir haben einfach nur den Game Plan umgesetzt, da war nichts Besonderes dabei", stellte er anschließend klar. Auch Jacoby Brissett (8/13, 88 YDS) kam zum Einsatz.
  • Insgesamt aber schonten die Patriots eine Vielzahl an Startern, darunter: Brady, Rob Gronkowski, Dwayne Allen, Julian Edelman, Chris Hogan, Danny Amendola, Brandin Cooks, Trey Flowers, Malcom Brown, Malcolm Butler, Stephon Gilmore, Devin McCourty und Patrick Chung. Der produktivste Receiver war so Cody Hollister (7 REC, 116 YDS), die beiden Touchdowns gingen auf das Konto von Austin Carr (5 REC, 44 YDS, TD) und K.J. Maye (6 REC, 34 YDS, TD). Die meisten Runs hatte LeShun Daniels (11 ATT, 39 YDS).
  • Mögliche Nachwehen für New England: Defensive End Deatrich Wise Jr. musste mit einer Kopfverletzung im zweiten Viertel raus.
  • Aufseiten der Jags kam Blake Bortles nach zuletzt wackligen Trainingseinheiten trotzdem nur kurz zum Einsatz (3/5, 16 YDS), die Augen waren stattdessen auf Leonard Fournette gerichtet: Jacksonvilles Top-Pick gab sein Debüt und legte neben 31 Rushing-Yards bei neun Runs auch direkt seinen ersten Touchdown auf.
  • Ansonsten überraschten die Jaguars mit gleich zwei Big-Play-Touchdowns: Chad Henne fand Keelan Cole mit einem perfekten Pass zum 97-Yard-Touchdown und Corey Grant legte einen 79-Yard-TD-Run obendrauf.

Green Bay Packers (1-0) - Philadelphia Eagles (0-1) 24:9 (0:6, 17:0, 0:3, 7:0) BOXSCORE

  • Starker Auftakt in die Preseason für Carson Wentz: Phillys Quarterback spielte zwar nur kurz, seine vier Pässe fanden aber alle den Mitspieler für 56 Yards. Darunter ein 36-Yard-Touchdown-Pass auf Mack Hollins, bei dem Wentz stark den Pass-Rushern auswich und unter Bedrängnis die Crossing Route fand. Hollins schlug dabei Packers-Rookie-CB Kevin King.
  • Kuriose Preseason-Stat: Neben Wentz und Rookie Dane Evans (3/8, 22 YDS, INT) kam Matt McGloin zum Einsatz - und der dürfte am Freitag einen müden Arm haben. McGloin warf 42 (!) Pässe, blieb aber dennoch ohne Touchdown (28/42, 205 YDS, INT).
  • Beide Teams hatten im Run Game sichtbare Probleme: Green Bay kam auf 3,3 Yards pro Run, die Eagles auf gar nur 2,4.
  • Auch im Passing Game war bei Green Bay lange etwas Sand im Getriebe, vor allem Brett Hundley (8/15, 90 YDS, TD, INT) fand keinen richtigen Rhythmus. Rookie Taysom Hill durfte sich spät im Spiel noch empfehlen (4/5, 69 YDS, TD).
  • Aufseiten der Packers, bei denen mehrere Starter - darunter Aaron Rodgers, Jordy Nelson und Davon House - geschont wurden, gab es einen Verletzungs-Schock: Rookie-Receiver Malachi Dupre musste nach einem harten Hit vom Platz getragen werden. Damarious Randall musste außerdem mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung raus.

Carolina Panthers (1-0) - Houston Texans (0-1) 27:17 (7:7, 10:3, 7:7, 3:0) BOXSCORE

  • Zwar scheinen die Texans ihren Starting-Quarterback für die Saison in Tom Savage bereits vor dem ersten Preseason-Spiel ausgemacht zu haben, doch muss sich der 27-Jährige nach einem Viertel Spielzeit mit 9/11 erfolgreichen Pässen für 69 Yards nochmals umsehen.
  • Der 12. Pick des diesjährigen Drafts Deshaun Watson konnte nämlich mit einer durchweg überzeugenden Leistung eine Menge Aufmerksamkeit und einige Punkte im Quarterback-Duell für sich gewinnen. Watson brachte 15 von 25 Pässen für 179 Yards an den Mann und lief im dritten Viertel mit dem Ball über 15 Yards in die Endzone. Mit hervorragender Beinarbeit und der nötigen Ruhe schien er so gut wie immer die richtige Entscheidung zu treffen. Watson bewies gegen die Panthers Backups das Spiel auf hohem Niveau bereits gut lesen zu können.
  • Bei den Panthers, die auf Superstar-Quarterback Cam Newton verzichten mussten, lieferte Reservist Joe Webb eine ordentliche Partie ab. Der 30-Jährige fand zweimal den Pass in die Endzone, wurde hier allerdings auch einmal von Texans-Safety Corey Moore intercepted.
  • Schon im ersten Viertel sorgte Kelvin Benjamin für das Highlight des Spiels. Bei einer seiner zwei Receptions spielte er einmal mehr seine unfassbare Athletik aus und krallte sich den Ball trotz enger Verteidigung hoch aus der Luft. Gleichmal zweimal konnte sich sogar Damiere Byrd in der Endzone feiern lassen und sich nun Hoffnungen auf einen Roster Spot machen.
  • Während Benjamin, dem im Frühling noch Gewichtsprobleme nachgesagt wurden, sich bereits in gewohnt dominanter Manier präsentieren konnte, war Kelvin Byrd der heimliche Star am Mittwochabend in Carolina. Mit zwei Touchdowns, davon einer 50-Yard-Bombe, und Empfehlungen als Punt-Returner sollte er sich im breit-besetzten Receiver-Depth-Chart eindeutig verbessert haben.