NFL Preseason - Week 3 Recaps: Highlights, Ergebnisse und alle Infos zu Woche 3

SPOX
29. August 202207:03
Auf Joe Flacco und die Jets-Offense wartet noch jede Menge Arbeit.getty
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Woche 3 der Preseason begann mit einer Ehrung eines ganz Großen sowie einer bittersüßen Vorstellung eines Chiefs-Backups. Die Texans freuen sich derweil über den Star ihrer Preseason und in Seattle ist die QB-Entscheidung gefallen.

NFL: Preseason Week 3 Recaps

Pittsburgh Steelers (3-0) - Detroit Lions (1-2)

Ergebnis: 19:9 (3:0, 13:0, 0:3, 3:6) BOXSCORE

  • Mitch Trubisky war über die Saisonvorbereitung der klare Starter in Pittsburgh, und auch wenn Kenny Pickett zunächst vom dritten auf den zweiten Platz geklettert war, und dann auch die Lücke zu Trubisky verkleinern konnte, dürfte Trubisky genug gemacht haben, um den Startplatz nicht zu verlieren. Das dritte Preseason-Spiel unterstrich diesen Eindruck: Beide Quarterbacks hatten einen soliden Abend, ohne dass sich Pickett vor Trubisky geschoben hätte - im Gegenteil.
  • Trubisky (15/19, 160 YDS, TD) eröffnete die Partie und spielte die erste Halbzeit, er dirigierte vier Scoring-Drives, darunter ein langer Touchdown-Drive in der 2-Minute-Offense direkt vor der Pause. Damit sollte er den Startplatz weiter zementiert haben. Pat Freiermuth (3 REC, 45 Targets) war eines der Top-Targets zum Start, Rookie George Pickens (3 REC, 35 YDS) sah im Laufe des Spiels ebenfalls viele Targets. Mit Pickett (10/14, 90 YDS) fanden die Steelers zwar nicht mehr die Endzone, hatten aber zwei weitere längere Drives. Receiver Diontae Johnson musste mit einer Schulterverletzung raus.
  • Auffällig war aus Steelers-Sicht aber einmal mehr, dass die Offensive Line ein großes Problem in dieser Saison werden könnte - und umgekehrt aus Lions-Sicht, dass Detroit junge Pass-Rusher hat, die dieses Jahr für Furore sorgen könnten. Aidan Hutchinson hatte in kurzer Einsatzzeit eine starke Generalprobe, Rookie-Safety Kerby Joseph glänzte mit sieben Tackles und einem Tackle For Loss.
  • Die Offense bot zwar ebenfalls zahlreiche Starter auf, Quarterback Jared Goff allerdings war nicht mit von der Partie. Tim Boyle (5/15, 64 YDS, INT) eröffnete die Partie, doch genau wie David Blough (17/32, 160 YDS, TD) konnte er die Offense nur sehr bedingt bewegen.

New York Jets (3-0) - New York Giants (2-1)

Ergebnis: 31:27 (3:0, 14:10, 0:7, 14:10) BOXSCORE

  • Jets-Coach Robert Saleh hatte in der Vorwoche angekündigt, dass er das Preseason-Finale als Generalprobe betrachtet - und er hielt Wort: Joe Flacco, der Zach Wilson nach dessen Verletzung zum Regular-Season-Auftakt vermutlich noch vertreten muss, und die Starter eröffneten die Partie, gegen die nahezu durch die Bank weg zweite Garde der Giants-Defense. Doch was Saleh von seiner Offense zu sehen bekam, dürfte ihm nicht gefallen haben.
  • Bei Flacco (7/12, 76 YDS, INT) blieb aus jenem Spiel am ehesten eine hässliche Interception in Erinnerung, welche von den Giants auch noch zum Touchdown zurückgetragen wurde. Der erste Jets-Drive hatte per Fumble geendet, der zweite per Punt, darauf folgte ein 17-Yard-Field-Goal-Drive nach einem Turnover sowie anschließend Flaccos Pick Six. Danach übernahmen Mike White und die Backups - mit Sicherheit nicht die Generalprobe für den Saisonauftakt gegen Baltimore, die man sich in New York erhofft hatte. Zumindest aber die Defense überzeugte.
  • Eine Empfehlung gab es bei den Jets erst aus der zweiten Reihe: Receiver Denzel Mims, der jüngst seinen Trade-Wunsch öffentlich eingereicht hatte, fing 7 Bälle für 102 Yards und einen Touchdown, vielleicht eine Gala zum bestmöglichen Zeitpunkt. Quarterback Chris Streveler (10/13, 96 YDS, 2 TD) kürte eine starke Preseason mit einem spektakulären Last-Minute-Comeback. Bei den Giants setzte Linebacker Austin Calitro ein ähnliches Ausrufezeichen, und das nicht nur wegen des Pick-Six-Highlights: Calitro sammelte fünf Tackles, ein Tackle for Loss sowie die Interception.
  • Generell war aufseiten der Giants auch offensiv von Anfang an weitestgehend die zweite Garde auf dem Platz; unter anderem die Receiver Kenny Golladay und Wan'Dale Robinson waren mit von der Partie. Backup-Quarterback Tyrod Taylor (2/4, 29 YDS, INT; 1 ATT, 13 YDS) verschuldete genau wie sein Gegenüber früh eine Interception - doch es kam noch bitterer: Gleich zu Beginn des dritten Drives wurde er, direkt nachdem er den Pass noch für ein Big Play zu Bellinger wegbekommen hatte, von Clemons hart getroffen und musste verletzt raus.

Atlanta Falcons (2-1) - Jacksonville Jaguars (0-4)

Ergebnis: 28:12 (7:3, 7:9, 7:0, 7:0) BOXSCORE

  • Die wichtigste Erkenntnis für die Jaguars: Rookie-Linebacker Devin Lloyd hat seine Oberschenkelverletzung überstanden und sein Preseason-Debüt gegeben! Der Erstrundenpick führte sein Team zum Ende seines Einsatzes (26 Snaps) mit 5 Tackles an und zeigte darüber hinaus seine Range und seinen guten Speed. Das lässt hoffen.

  • Bei den Jaguars durfte Rookie-Quarterback E.J. Perry das komplette Spiel bestreiten und zeigte dabei eine wechselhafte Vorstellung. Er brachte nur 19 seiner 37 Pässe für 201 Yards an und leistete sich 2 Interceptions. Ihm gelang jedoch auch ein 7-Yard-Touchdown-Pass kurz vor der Pause auf Laquon Treadwell. Perry kämpft als UDFA um einen Platz im Kader.

  • Bei den Falcons begann Desmond Ridder mit einer Interception beim ersten Pass des Spiels. Danach jedoch erholte er sich und orchestrierte einen 75-Yard-Touchdown-Drive, später gelangen ihm noch Drives über 75 und 85 Yards. Eine zweite Interception war dann ein Verzweiflungs-Shot kurz vor der Pause. Insgesamt also Licht und Schatten vom Rookie, der hinter Marcus Mariota in die Saison gehen wird.

  • Werbung in eigener Sache machte zudem Running Back Caleb Huntley. Der letztjährige UDFA bekam 19 Carries und machte daraus 85 Yards und einen Touchdown. Er führte damit das Spiel an. Auf der vorläufigen Depth Chart steht er jedoch ganz hinten, weshalb wohl trotz dieser Vorstellung nicht mehr als die Practice Squad für ihn bleiben wird.

Cincinnati Bengals (1-2) - Los Angeles Rams (1-2)

Ergebnis: 16:7 (3:0, 6:0, 0:0, 7:7) BOXSCORE

  • Hinter einer guten Vorstellung von Backup-Quarterback Brandon Allen marschierten die Bengals gleich dreimal vor der Pause in die Red Zone. Dort jedoch stockte das Angriffsspiel der Bengals und sie begnügten sich mit 3 Field Goals. Den einzigen Touchdown erzielten sie dann ganz am Ende des Spiels zum Sieg - QB Jake Browning fand UDFA-Tight-End Justin Rigg in der Endzone.

  • Defensiv gelangen den Bengals dafür dann aber auch 3 Forced Fumbles, 2 davon eroberten sie. Und das, obwohl Safety Jessie Bates noch fehlte. Er unterschrieb erst kürzlich seinen Franchise-Tender und wird erst in der kommenden Woche ins Training einsteigen, wie Head Coach Zac Taylor erklärte.

  • Bei den Rams war es einmal mehr Wide Receiver Lance McCutcheon, der überzeugte. Er führte sein Team mit 5 Receptions für 76 Yards an. Sein bestes Play war dabei eine 32-Yard-Reception im einzigen Scoring Drive der Rams im Spiel. Es wird nun spannend zu sehen, ob seine konstant starken Leistungen in der Preseason ausreichen, um einen Platz im 53er-Kader zu rechtfertigen.

  • Quarterback Bryce Perkins spielte das komplette Spiel für die Rams, die unter anderem Matthew Stafford geschont hatten. Seine Zahlen waren nicht beeindruckend (14/19, 143 YDS), er hielt jedoch seine Fehler bis auf einen Fumble, der nicht zum Turnover führte, in Grenzen. Und er erzielte den einzigen Rams-TD per 3-Yard-Scramble selbst.

Cleveland Browns (1-2) - Chicago Bears (3-0)

Ergebnis: 20:21 (0:7, 6:14, 0:0, 14:0) BOXSCORE

  • Justin Fields setzte im letzten Test vor Saisonstart ein Ausrufezeichen. Der junge Quarterback verteilte den Ball sehr gut aus der Pocket und bei Rollouts und führte dabei drei Touchdown-Drives an. Er brachte 14 seiner 16 Pässe für 156 Yards an den Mann und warf 3 TD-Pässe auf Cole Kmet, Ryan Griffin und Dante Pettis. Er spielte fast die ganze erste Hälfte und das gegen ein Browns-Team, das durchaus ein paar Starter aufbot.

  • Defensiv sollte Linebacker Roquan Smith nach seinem Quasi-Streik sein Preseason-Debüt geben, musste aber nach dem Aufwärmen passen. Head Coach Matt Eberflus gab später nur an, dass man gemeinsam entschieden habe, Smith zu schonen, was genau ihn plagte, ist jedoch unklar.

  • Die Browns ließen erstmals Quarterback Jacoby Brissett ran, der die Saison als Starter für den gesperrten Deshaun Watson beginnen wird. Er blieb jedoch blass und brachte nur 13 seiner 23 Pässe für 109 Yards und eine Interception an. Beim Pick rutschte allerdings sein Target, Anthony Schwartz, aus. Brissett gelang immerhin ein Field-Goal-Drive im zweiten Viertel.

  • Die Browns spielten ohne Wide Receiver Amari Cooper und die Running Backs Nick Chubb und Kareem Hunt, weshalb die Offensivleistung mit Vorsicht zu genießen ist. Grund zur Sorge gibt es jedoch nach Verletzungen von Guard Wyatt Teller (Knie) und Safety Grant Delpit (Hüfte). Coach Kevin Stefanski zeigte sich jedoch optimistisch, dass es bei beiden nicht so schlimm ist.

Tennessee Titans (1-1) - Arizona Cardinals (1-1)

Ergebnis: 26:23 (0:7, 13:3, 3:10, 10:3) BOXSCORE

  • Interessanter Auftritt von Rookie-Receiver Treylon Burks! Zunächst hatte er unter der Woche Trainingszeit mit einer nicht benannten Verletzung verpasst. Dann spielte er aber doch und verletzte sich früh im Spiel am Handgelenk. Er kam jedoch zurück und fing kurz vor der Pause einen 14-Yard-Touchdown-Pass von Malik Willis. Unterm Strich brachte es der vermeintliche Nachfolger von A.J. Brown auf 3 Receptions für 33 Yards (TD).

  • Willis wiederum zeigte eine ordentliche Vorstellung (15/23, 131 YDS, TD, INT) und empfahl sich als möglicher Backup von Ryan Tannehill. Eine Entwicklung, die man vom Projekt Willis nicht unbedingt in seiner Rookie-Saison erwartet hätte. Der andere Backup-Kandidat, Logan Woodside, durfte am Ende auch noch ran und führte das Team mit einem späten TD-Run selbst zum Sieg, doch das dürfte kaum gereicht haben, um letztlich im Kader zu bleiben.

  • Bei den Cardinals kämpft Wide Receiver Andy Isabella um seinen Verbleib im Kader. Und er tat am Samstag alles, um seine Ambitionen zu unterstreichen. Isabella glänzte mit 5 Receptions für 115 Yards - das Highlight: ein 74-Yard-Catch-and-Run. Das könnte gereicht haben, um seinen Kaderplatz zu sichern.

  • Der Shooting-Star des Cardinals-Camps, Wide Receiver Greg Dortch, überzeugte derweil auch. Er kam auf 6 Receptions für 64 Yards und fing einen TD-Pass von Quarterback Jarrett Guarantano, dessen Kaderplatz auch alles andere als sicher ist. General Manager Steve Keim hat nun die Qual der Wahl, was das Receiving Corps angeht, das zunächst ohne den gesperrten DeAndre Hopkins auskommen muss.

Miami Dolphins (2-1) - Philadelphia Eagles (1-2)

Ergebnis: 48:10 (17:0, 10:0, 14:3, 7:7) BOXSCORE

  • Bislang sahen wir die Deep-Connection von Tua Tagovailoa und Tyreek Hill nur im Training, doch jetzt zeigte Tua auch im Spiel seinen doch ganz ordentlichen Arm. Beide schockten die Eagles schon beim ersten Play des Spiels mit einem 51-Yard-Pass nach Play Action. Der Drive führte nach einem weiteren Hill-Catch zu einem TD-Catch von River Cracaft, aber nichts beeindruckte so sehr wie der erste Pass. Laut Next Gen Stats flog er 46,5 Air Yards und Hill erreichte dabei eine Höchstgeschwindigkeit von 21,72 MPH - der Bestwert dieser Preseason in der NFL!

  • Für Hill war danach Feierabend, Tua spielte insgesamt drei Angriffsserien. Danach übernahm kurz Teddy Bridgewater, ehe Skylar Thompson (3 TD) den Rest des Weges absolvierte. Den Dolphins gelangen letztlich fünf Touchdowns, vier davon in der Offense. Zudem gelang Elijah Campbell noch ein Pick-Six gegen QB Reid Stinnett im zweiten Viertel.

  • Die Eagles, die viele Starter schonten, hatten wenig Grund zur Freude im Spiel. Doch immerhin machte Running Back Jason Huntley auf sich aufmerksam. Im Kampf um einen Platz im Kader brachte er es auf 93 Yards (11 CAR) und einen 67-Yard-Touchdown-Run im Schlussviertel.

  • Head Coach Nick Sirianni wusste im Voraus, dass sein Gegenüber Mike McDaniel einige Starter spielen lassen würde, entschied sich aber bewusst dagegen, dies auch zu tun. Ihm ging es mehr darum, den Wackelkandidaten ausgedehnte Spielzeit zu geben.

Baltimore Ravens (3-0) - Washington Commanders (0-3)

Ergebnis: 17:15 (0:3, 7:3, 10:0, 0:3) BOXSCORE

  • Wide Receiver Demarcus Robinson war nicht gut genug für die Raiders, die ihn vor wenigen Tagen wieder entließen. Er schloss sich daher unter der Woche den Ravens an und überzeugte vom Start weg! Insgesamt kam er auf 4 Receptions für 135 Yards. Er hatte einen 67-Yard-Touchdown-Catch nach Pass von Anthony Brown und fing noch einen Pass für 52 Yards zu Beginn eines weiteren TD-Drives. Der zweite Top-Receiver neben Rashod Bateman scheint damit gefunden.

  • Die Ravens bauten damit ihre beeindruckende, wenn auch recht wertlose, Siegesserie in der Preseason auf 23 Spiele aus. Dabei ließen die Ravens ihre Starter - darunter auch Lamar Jackson - weitestgehend draußen. Dennoch verletzte sich Defensive Tackle Aaron Crawford an der Leiste. Coach John Harbaugh sprach anschließend von einer potenziell ernsteren Verletzung. Crawford befand sich in der Roster-Bubble.

  • Rookie-QB Sam Howell machte das komplette Spiel für Washington und wusste zu überzeugen. Er kam auf 280 Yards (24/35) und warf einen Touchdown-Pass. Mehr noch: Er führte sein Team auch noch mit 62 Rushing Yards an. Die Saison wird er aber wohl dennoch als Nummer 3 hinter Carson Wentz und Taylor Heinicke eröffnen.

  • Der spannende Konkurrenzkampf zwischen den Running Backs Antonio Gibson und Rookie Brian Robinson hatte dieses Mal Pause - beide Starter-Kandidaten saßen draußen. Ende damit weiter offen.

Indianapolis Colts (1-2) - Tampa Bay Buccaneers (0-3)

Ergebnis: 27:10 (7:3, 7:7, 10:0, 3:0) BOXSCORE

  • Tom Brady gab sein Preseason-Debüt und sah aus wie immer. Er spielte eine Serie, brachte 5 seiner 7 Pässe für 46 Yards an - darunter ein 20-Yard-Pass auf Julio Jones auf einer Comeback-Route - und führte sein Team danach zu einem Field Goal. Anschließend war für ihn Feierabend.

  • Während hier also kein Grund zur Sorge besteht, vergrößerte sich womöglich das Lazarett vorm 45-Jährigen. Center Robert Hainsey verließ das Spiel vorzeitig mit einer Knöchelverletzung. Er soll eigentlich Ryan Jensen vertreten, der noch wochenlang ausfallen wird. Zudem verletzte sich auch noch Backup-O-Liner Nick Leverett an der Schulter. Wie schwer diese Verletzungen sind, ist noch unklar, doch die Interior O-Line der Bucs bleibt ein Problem.

  • Quarterback Sam Ehlinger betrieb einmal mehr Eigenwerbung und führte sein Team zu zwei Scoring Drives, darunter ein 45-Yard-Touchdown-Run in seinem zweiten Snap Anfang des dritten Viertels. Alle vier QBs im Kader der Colts spielten, doch keiner überzeugte wie er. Die Frage ist nur, ob die Colts tatsächlich drei QBs mit in die Saison nehmen, denn Matt Ryan und Nick Foles sind gesetzt.

  • Die Colts spielten rund ein Viertel mit ihren Startern und ließen danach die Backups an. Coach Frank Reich bewertete den Auftritt insgesamt positiv: "Ein gutes Ende der Preseason. Wir wollten hier reinkommen und ein paar Dinge erreichen. Wir sahen ein paar Dinge, die wir sehen wollten und nahmen dann ein paar Leute raus."

Denver Broncos (2-1) - Minnesota Vikings (0-3)

Ergebnis: 23:13 (0:0, 17:10, 0:0, 6:0) BOXSCORE

  • Nachdem das Run Game der Broncos in den ersten zwei Wochen der Preseason gar nicht funktionierte, war es nun die große Stärke im Finale. Die Backups des Teams liefen für 148 Yards - 5,9 Yards im Schnitt. Mike Boone kam sogar auf 8,8 Yards im Schnitt bei 5 Carries. Montrell Washington gelang derweil bei seinem einzigen Carry ein 11-Yard-Touchdown.

  • Defensiv glänzten vor allem zwei Spieler: Defensive Tackle McTelvin Agim gelang ein Strip-Sack gegen QB Sean Mannion und Linebacker Baron Browning trug das Leder über 17 Yards zum Touchdown. Agim hatte insgesamt 2 Tackles und sogar 2 Pass Deflections. Browning kam ebenso auf 2 Tackles.

  • Der "Star" der Vikings war derweil Punter Ryan Wright. Der UDFA kickte den Ball viermal für insgesamt 225 Yards übers Feld. Sein bester Punt war ein 68-Yarder, der an der 2-Yard-Linie landete. Ein Punt über 71 Yards ging in die Endzone für einen Touchback.

  • Zudem glänzte auch Kicker Greg Joseph, der zwei Field Goals versenkte. Ende des zweiten Viertels versenkte er einen Versuch aus 46 Yards, Anfang des vierten drosch er sogar einen Kick aus 58 Yards durch die Stangen.

Dallas Cowboys (2-1) - Seattle Seahawks (0-3)

Ergebnis: 27:26 (0:10, 10:3, 10:7, 7:6) BOXSCORE

  • Bei den Seahawks stand auch das Preseason-Finale ganz im Zeichen des Quarterback-Duells. Nachdem Drew Lock infolge seiner Corona-Erkrankung in Woche 2 nicht wie geplant hatte starten können, durfte dennoch Geno Smith auch im dritten Spiel von Anfang an ran und hat somit alle drei Preseason-Spiele von Anfang an bestritten. Smith soll den ganzen Sommer über die Nase vorne gehabt haben - nach dem Spiel machten die Seahawks Nägel mit Köpfen und erklärten Smith zum Starting-Quarterback.
  • "Er hat es sich verdient", erklärte Coach Pete Carroll nach dem Spiel - ein Spiel, in welchem Lock ihm die Entscheidung zusätzlich leicht gemacht hatte: Lock (13/24, 171 YDS, TD, 3 INT) bekam mit Abstand die meiste Spielzeit und bot eine enttäuschende Partie. Insbesondere das Thema Turnover dürfte für Carroll elementar sein. Smith, der das ganze Camp über mit den Startern gearbeitet hatte, während Lock mit den Backups Vorlieb nehmen musste, kennt das offensive System und wirkte konstant sicherer darin.
  • Smith zeigte am Freitag auch seine gute Chemie mit Tyler Lockett, der dieses Mal mitwirkte: Lockett fing beim ersten Drive Pässe über 18 und 17 Yards. Bei Lock werden somit die Fragen danach, warum Seattle ihn im Zuge des Russell-Wilson-Trades aus Denver holen wollte, nicht kleiner.
  • Aufseiten der Cowboys derweil hatte diese Woche eine absolute Hiobsbotschaft parat: Left Tackle Tyron Smith wird nach einer im Training erlittenen Verletzung monatelang ausfallen und potenziell die gesamte Saison verpassen. In einer Line, die bereits mehrere Starter in der Offseason verloren hat, sorgt das für weitere Probleme - und eine gewichtige Frage: Soll Erstrunden-Rookie Tyler Smith, der eigentlich erst einmal auf Guard ran sollte und zuletzt angeschlagen fehlte, direkt auf Tackle übernehmen? Ist er überhaupt bereit für das Starting-Lineup?
  • Das Preseason-Finale gab hier keinen weiteren Aufschluss: Einzig Connor McGovern stand aus der mutmaßlichen Starting-Line auf dem Platz, während die Backups Josh Ball (LT) und Isaac Alarcon (LG) deutlich machten, dass sie noch nicht so weit sind. Fünf der ersten sechs Cowboys-Drives erzielten weniger als 30 Yards Raumgewinn, zwei endeten mit negativen Yards. Backup-Quarterback Will Grier (12/22, 88 YDS, 2 TD) fand je nach Lock-Interceptions zumindest mit kurzem Feld die Endzone.

Carolina Panthers (2-1) - Buffalo Bills (2-1)

Ergebnis: 21:0 (7:0, 7:0, 7:0, 0:0) BOXSCORE

  • Nachdem die Panthers unter der Woche Baker Mayfield als ihren Starting-Quarterback verkündet hatten, war zumindest das Thema "Quarterback-Duell" zu den Akten gelegt. Weitere Kader-Klarheit gab es, nachdem Rookie Matt Corral mit einer Verletzung auf Injured Reserve gepackt wurde, was seine Saison beendet. Als frisch gebackener Starter durfte Mayfield dann auch prompt ran - und bestätigte die Coaches in ihrer Entscheidung: Mayfield (9/15, 89 YDS, 2 TD) wirkte von Anfang an sicher, dirigierte auch ohne McCaffrey, Robbie Anderson und Ian Thomas sowie weitestgehend ohne D.J. Moore zwei Touchdown-Drives in der ersten Hälfte und nach vier Drives war sein Arbeitstag beendet. Shi Smith war der auffälligste Receiver bei den Panthers.
  • Sam Darnold (5/11, 49 YDS) übernahm im Anschluss, und nachdem er bereits offiziell den Startplatz verloren hatte, endete die Woche nicht besser für ihn: Bei einem Hit verdrehte er sich den linken Knöchel und musste vom Platz gefahren werden, sollten sich die Diagnosen bestätigen, wird er den Panthers für schätzungsweise vier bis sechs Wochen nicht zur Verfügung stehen. P.J. Walker (8/10, 50 YDS) dürfte somit als Mayfields Backup fungieren.
  • Aufseiten der Bills gab es aus diesem Spiel nicht allzu viel mitzunehmen. Die Offense ohne Starter konnte den Ball weder mit Case Keenum (8/13, 46 YDS, INT), noch mit Matt Barkley (9/13, 100 YDS) nennenswert bewegen. Nur zwei Bills-Drives im ganzen Spiel erzielten mehr als 15 Yards Raumgewinn. Die beiden besten Drives endeten innerhalb der gegnerischen 10-Yard-Line via Turnover on Downs.
  • Bills-Rookie-Punter Matt Araiza, gegen den schwere Vorwürfe seit dieser Woche auch öffentlich im Raum stehen, spielte am Freitagabend kurzfristig nicht.

Las Vegas Raiders (4-0) - New England Patriots (1-2)
Ergebnis: 23:6 (10:0, 3:3, 0:3, 10:0) BOXSCORE

  • Bei den Patriots steht weiterhin die Offense im Fokus aller Beobachtungen. Jüngste Berichte von Reportern vor Ort legen abermals nahe, dass die offensiven Umstellungen des Coaching-Duos Matt Patricia/Joe Judge bestenfalls als holprig zu bezeichnen sind - und dass auch die Spieler noch nicht so wirklich überzeugt wirken.
  • Diese Berichte erhielten im Preseason-Finale weitere Nahrung: New England sah selbst im Laufe der ersten Halbzeit mit den eigenen Startern gegen die Backups der Raiders wacklig aus, die Offense hat weiterhin Probleme damit, den Ball effizient zu bewegen und Quarterback Mac Jones (9/13, 71 YDS, INT) half mit einer äußerst unschönen Interception über die Mitte des Feldes ebenfalls nicht. An diesem Punkt muss man wohl davon ausgehen, dass die offensiven Probleme der der schematischen sowie Coaching-Umstellung sich auf die Regular Season übertragen werden.
  • Während die Patriots zwar zumindest den Ball etwas besser laufen konnte, gleichzeitig aber kein Pass-Play über mehr als 20 Yards verzeichneten, legten die Raiders auch ohne mehrere Offense-Starter sehr gut los. Drei der ersten vier Drives endeten mit Punkten, Jarrett Stidham (4/6, 72 YDS) hatte einen soliden Abend gegen sein Ex-Team und Receiver Keelan Cole (3 REC, 48 YDS) meldete in der offenen Receiver-Rotation hinter Davante Adams und Hunter Renfrow seine Ansprüche an.
  • Defensiv dürfte es Coordinator Patrick Graham gefallen haben, dass der Pass-Rush mehrfach für Probleme sorgte. Malcolm Koonce kam genau wie Zach Vanvalkenburg zum Quarterback, Tashan Bower (2 Sacks, ein Tackle for Loss, ein QB-Hit) war ohne das Star-Duo Maxx Crosby/Chandler Jones der auffälligste Pass-Rusher.

New Orleans Saints (1-2) - Los Angeles Chargers (0-3)
Ergebnis: 27:10 (14:0, 3:10, 7:0, 3:0) BOXSCORE

  • Eine Fußverletzung hatte Jameis Winston zuletzt länger in der Saisonvorbereitung beeinträchtigt - umso wichtiger war es für die Saints, den Quarterback im letzten Spiel vor Saisonstart zumindest kurz auf dem Feld zu sehen: Winston (4/4, 59 YDS) absolvierte zwar nur einen einzigen Drive, der aber war prompt ein nahezu makelloser Touchdown-Drive mit mehreren Big Plays zu Jarvis Landry, einem 19-Yarder zu Rookie Chris Olave und schließlich einem 1-Yard-Touchdown-Run durch Mark Ingram. Ein Drive wie gemacht für das eigene Selbstvertrauen kurz vor Saisonstart.
  • Auch Andy Dalton (5/5, 73 YDS) stand für lediglich zwei Drives auf dem Platz, bei den Receivern aus der zweiten Reihe konnte Marquez Callaway (4 REC, 65 YDS) dennoch überzeugen. Nummer-3-Quarterback Ian Book (11/15, 81 YDS, TD; 7 ATT, 50 YDS) war effizient, wenn auch keineswegs spektakulär als Passer, zeigte aber mit einem 30-Yard-Run seine Qualitäten in der Hinsicht.
  • Bei den Chargers waren Starter auf dem Platz wie gewohnt Preseason-Mangelware. Joshua Kelley (6 ATT, 40 YDS) gibt seinen Backup-Spot im Backfield hinter Austin Ekeler weiterhin nicht auf, während Jalen Guyton ein Big Play auflegte. Am auffälligsten war aber Linebacker Cole Christiansen, der die Chargers mit derer neun nicht nur in Tackles anführte, sondern mit einem Sack, zwei Tackles for Loss und einem QB-Hit auch mehrfach im Backfield auftauchte.

Kansas City Chiefs (2-1) - Green Bay Packers (1-2)

Ergebnis: 17:10 (3:0, 7:10, 7:0, 0:0) BOXSCORE

  • Bittersüßer Auftritt für Tight End Matt Bushman: Nachdem in der Vorwoche noch Jody Fortson Eigenwerbung betrieb, war es nun der Neuzugang von den Raiders, der sich ins Rampenlicht spielte. Bushman erzielte zwei Touchdowns im Spiel - einer nach einem 54-Yard-Catch-and-Run, der andere durch einen Contested-Catch, bei dem er aus einer möglichen Interception von QB Shane Buechele einen 2-Yard-Touchdown machte. Doch letztlich endete der Abend dann doch frustrierend für Bushman, denn er musste vorzeitig raus - Schlüsselbeinbruch! Damit dürfte seine Saison in KC schon früh gelaufen sein.

  • Die Chiefs verzichteten wie die Packers auf ihre Starter und gaben den Backups die Bühne im letzten Spiel dieser Preseason. Besonders der schon im Camp überzeugende Rookie-Running-Back Isaiah Pacheco nutzte die Gelegenheit, um sich nochmal für Snaps zu empfehlen - er lief für 52 Yards bei 10 Carries. Darüber hinaus sah Neuzugang Ronald Jones die zweitmeisten Carries, was nicht unbedingt für seine Chancen spricht, den Kader-Cut der kommenden Woche zu überstehen. Er steht in der internen Hackordnung hinter Clyde Edwards-Helaire, Jerick McKinnon und vermutlich auch Pacheco.

  • Das Highlight aus Sicht der Chiefs kam jedoch schon ganz früh im Spiel: Nach einem 3-and-out der Packers trottete Patrick Mahomes mit den Startern aufs Feld und stellte sich für den Huddle in einer Art Orchester-Formation auf - er als Dirigent vor den versammelten Kollegen im Halbkreis. Es sollte an den unter der Woche im Alter von 87 Jahren verstorbenen Hall-of-Fame-Quarterback Len Dawson erinnern, der diese Huddle-Form in den 60er und 70er Jahren bevorzugte. Mahomes ließ die Uhr runterlaufen für eine Delay-of-Game-Strafe und als i-Tüpfelchen wurde dann die Strafe gegen Nummer 16 anstatt Mahomes' 15 ausgesprochen - 16 war Dawsons Nummer.

  • Bei den Packers nutzte derweil ein UDFA die Gunst der Stunde: Running Back Tyler Goodson gab seine Bewerbung für den Nummer-3-RB-Job ab mit einem 24-Yard-Touchdown-Run sowie insgesamt 54 Scrimmage-Yard mit 5 Receptions. Gerade das Run Game könnte in diesem Jahr eine größere Rolle spielen in Green Bay.

  • Die Packers ließen den Großteil ihrer Starter draußen, boten jedoch zu Beginn die Top-O-Line mit Quarterback Jordan Love dahinter auf. Dieser agierte jedoch eher unglücklich und brachte nur 16 seiner 26 Pässe für 148 Yards an und leistete sich eine Interception.

Houston Texans (3-0) - San Francisco 49ers (2-1)

Ergebnis: 17:0 (7:0, 0:0, 10:0, 0:0) BOXSCORE

  • Beide Teams setzten zu Beginn auf ihre Starter, was den Auftritt von Rookie-Running-Back Dameon Pierce noch mehr legitimiert. Der Star der Texans-Preseason legte gleich mehrere gute Runs in seinem ersten und einzigen Drive hin und beendete ihn schließlich mit 37 Yards und einem 1-Yard-Rushing-Touchdown. Er scheint bereit für eine gute erste Saison in der NFL.

  • Quarterback Davis Mills wiederum begann schwach, steigerte sich dann jedoch nach der Pause - Head Coach Lovie Smith ließ seinen Starter die zweite Hälfte beginnen, um ihm für den Saisonstart in zwei Wochen ein gutes Gefühl zu geben. Und Mills gelang dies mit einem Touchdown-Pass zu Chris Moore im dritten Viertel.

  • Die Niners wiederum ließen Quarterback Trey Lance die ersten drei Serien ran, was aber nicht der Rede wert war am Ende. Er brachte 7 seiner 11 Pässe an, doch die waren größtenteils kurz (49 Yards). Zudem wurde eine längere mögliche Pass-Interference-Strafe zugunsten von Deebo Samuel nicht geahndet. Und Punkte blieben den Niners offensichtlich gänzlich verwehrt.

  • Seine beiden Backups, Nate Sudfeld und Brock Purdy, warfen beide Interceptions, wobei Purdy immerhin den Ball recht effizient bewegte (13/20, 182 YDS). Was aber besonders negativ auffiel, war das Run Game, die große Stärke dieser Offense. Die Niners liefen gerade mal für 51 Yards oder 2,1 Yards im Schnitt. Eine Mischung aus schwachem O-Line-Play und einer insgesamt gut aufgelegten Texans-Defense.

Patrick Mahomes ehrte Lan Dawson mit einem Orchester-Huddle zu Beginn des Spiels.getty