Woche 3 der Preseason wird von der Bombe überschattet, die Andrew Luck in Indianapolis platzen ließ. Auf dem Feld hinterlassen die Texans einen desolaten Eindruck und verlieren Lamar Miller, während Kyler Murray für die Cards überzeugt. Die Vikings-Offense hat genau wie die der Titans noch Sand im Getriebe, Brees glänzt. Zuvor bereits gab Brady sein Preseason-Debüt, Cam Newton verletzte sich dagegen schon früh. Die Green Bay Packers bangen um einen Rookie und um Equanimeous St. Brown.
Preseason Week 3 Recaps und Spielberichte
Tennessee Titans (1-2) - Pittsburgh Steelers (3-0) 6:18 (0:15, 3:0, 0:3, 3:0) BOXSCORE
- Das diesjährige Preseason-Debüt von Ben Roethlisberger dauerte ganze drei Drives, denn nach einigen Ungenauigkeiten bei den ersten beiden Versuchen saß Nummer 3: Roethlisberger (8/13, 63 YDS, TD) fand mehrfach seinen Top-Receiver JuJu Smith-Schuster, auch am Ende des Drives zum 17-Yard-Touchdown. Parallel präsentierte sich auch James Conner (5 ATT, 41 YDS; 2 REC, 15 YDS) bereit für die Regular Season.
- Danach war Schluss für die Starter, die Backups knüpften allerdings nahtlos daran an: Direkt im Anschluss zeigten Backup-Quarterback Mason Rudolph sowie Deep-Threat-Receiver James Washington bei einem 41-Yard-Touchdown einmal mehr ihre alte College-Connection.
- Noch bevor Roethlisberger und Smith-Schuster der erste Touchdown gelungen war, hatte Pittsburghs Defense das Scoring eröffnet: Der generell sehr auffällige Stephon Tuitt erwischte Titans-Quarterback Marcus Mariota (0/3) zum Safety in der Endzone.
- Für Mariota war nach jenem zweiten Drive und zwei Punts ohne eigene Completion bereits Feierabend - vermutlich auch, weil Pittsburgh Defense das Geschehen und vor allem die Line of Scrimmage komplett dominierte. Drei der ersten fünf Titans-Drives endeten in negativen Yards; die Starting-Defense der Steelers, insbesondere die Front-Seven inklusive Rookie Devin Bush, war auf einem ganz anderen Level als die Titans-Offense.
- Sieben Sacks sowie acht Tackles for Loss verzeichneten die Steelers, dementsprechend schwer hatte es auch Titans-Backup Ryan Tannehill. Tannehill (6/9, 62 YDS) konnte der Offense ebenfalls keinen Rhythmus verleihen. Zumindest aber brachte er Corey Davis, A.J. Brown und Adam Humphries vereinzelt ins Spiel.
Indianapolis Colts (0-3) - Chicago Bears (1-2) 17:27 (10:0, 7:10, 0:10, 0:7) BOXSCORE
- Selbstverständlich wird aus diesem Spiel nur eine Sache hängen bleiben: Der - für Außenstehende - komplett überraschende Rücktritt von Colts-Quarterback Andrew Luck überschattete diese Partie bereits während sie lief, und bestimmte alle Schlagzeilen in der Folge.
- Das liegt einerseits natürlich an der News selbst; einer der besten Quarterbacks der Liga macht vor seinem 30. Geburtstag und knapp zwei Wochen vor Saisonstart Schluss. Andererseits aber gab das Spiel selbst auf beiden Seiten auch nicht viel mit, was zu vernünftigen Ansätzen und Schlussfolgerungen mit Blick auf die Regular Season hätte führen können.
- Beide Teams ließen, wie im Vorfeld bereits angekündigt, nahezu alle Starter auf der Bank. Colts-Receiver Deon Cain (3 REC, 74 YDS, TD) war in der ersten Hälfte der auffälligste Spieler, während Bears-Safety Deon Bush einen 91-Yard-Pick-Six verzeichnen konnte.
- Generell konnten Chicagos zweite und dritte Defense konstant Druck aufbauen; die Bears beendeten das Spiel mit sechs Sacks und zehn Tackles for Loss. Für das explosivste Offense-Play des Abends sorgte Bears-Running-Back Ryan Nall mit einem 69-Yard-Run. Vermutlich wichtiger aus Bears-Sicht: Kicker Eddy Pineiro verwandelte im dritten Viertel einen 58-Yarder schulbuchmäßig. Pineiro traf auch aus 21 Yards sowie bei allen drei PATs.
Minnesota Vikings (3-0) - Arizona Cardinals (1-2) 20:9 (7:3, 0:6, 0:0, 13:0) BOXSCORE
- Die ersten Abgesänge auf die neue Cardinals-Offense nach Preseason Woche 2 dürfen erst einmal wieder in den Schreibtischschubladen von Rex Ryan und Co. verschwinden: Auch wenn die Starter gegen die Vikings keinen Touchdown auflegen konnten, hinterließ die Offense einen deutlich besseren Eindruck als zuletzt gegen die Raiders - insbesondere Murray war merklich mehr im Rhythmus.
- Murray (14/21, 137 YDS) zeigte mehrfach seine Präzision, dieses Mal auch im vertikalen Passspiel, bewegte sich hinter - einmal mehr - wackliger Protection gut gegen den Pass-Rush und stellte seine Fähigkeit, Pässe von jeder Plattform werfen zu können, unter Beweis. Auch KeeSean Johnson (7 REC, 85 YDS) hatte ein gutes Spiel und dürfte den dritten Receiver-Platz endgültig in der Tasche haben. Defensiv hatte Rookie Byron Murphy einen guten Pass-Breakup gegen Stefon Diggs, während die Rookie-Linemen Michael Dogbe und Zach Allen je mehrfach positiv auffielen.
- Der dritte Receiver-Spot ist auch ein guter Ansatz für die Vikings - hier konnte sich allerdings niemand wirklich hervortun. Jordan Taylor fing zwei Bälle für 19 Yards, Chad Beebe blieb ohne Reception. Das allerdings lag zumindest zum Teil an einer sehr wackligen Vorstellung der Starting-Offense: Kirk Cousins (3/13, 35 YDS) stand lange auf dem Feld, fand aber nie einen Rhythmus. Mehrfach verfehlte er Receiver, zudem stand er häufig schnell unter Druck.
- Das positive Lebenszeichen war ein 85-Yard-Touchdown-Run von Dalvin Cook, der zeigte, welche Explosivität das neue Blocking-Scheme liefern kann. Davon abgesehen aber gehen die Vikings insbesondere offensiv mit einem leicht mulmigen Gefühl aus der Generalprobe. Erst mit Kyle Sloter (6/7, 102 YDS, TD) spät im Spiel funktionierte die Offensive besser.
Kansas City Chiefs (1-2) - San Francisco 49ers (3-0) 17:27 (7:7, 3:6, 7:0, 0:14) BOXSCORE
- Nachdem Jimmy Garoppolo in der Vorwoche gegen Denver sein Comeback gegeben und dabei noch äußerst rostig ausgesehen hatte, schienen in San Francisco schon wieder die Alarmglocken loszugehen. Umso wichtiger war ein guter Auftritt bei der Generalprobe gegen die Chiefs - und die zeigte Jimmy G. Zwar hatte er früh einige Ungenauigkeiten in seinem Spiel, doch fing Garoppolo sich schnell.
- Erst dirigierte er einen Touchdown-Drive, den er selbst mit einem sehenswerten TD-Pass auf Matt Breida - Tevin Coleman startete zwar, doch wachselten er und Breida sich bereits beim ersten Drive ab - abschloss, dann führte er die Offense zu zwei weiteren Field Goals. Zwar endete der erste Drive mit einem Turnover on Downs tief in der Chiefs-Hälfte, im Vergleich zur Vorwoche dürfte in San Francisco aber ein tiefes Durchatmen stattgefunden haben.
- Die Chiefs sind da bereits mehrere Schritte weiter. Patrick Mahomes, seines Zeichens der amtierende MVP, hatte in der bisherigen Preseason überraschend viel gespielt - in Woche 3 kam er dann vergleichsweise wenig zum Einsatz. Das dürfte auch an seinem Auftritt gelegen haben: Mahomes brachte seine ersten acht Pässe alle an, darunter ein perfekter Pass zu Running Back Damien Williams in die Wheel Route, welchen Williams 62 Yards in die Endzone trug. Für Mahomes (8/10, 126 YDS, TD) war der Abend nach einem Touchdown- und einem Field-Goal-Drive beendet.
- San Franciscos Receiving-Corps bleibt ein offense Fragezeichen. Dante Pettis (3 REC, 36 YDS) und Rookie Deebo Samuel (2 REC, 27 YDS) wirkten vor einigen Wochen wie die Favoriten, doch auch Marquise Goodwin und Richie James erhielten Snaps mit den Startern.
- Eine wichtige Nachricht von 49ers-Coach Kyle Shanahan gab es noch im Anschluss an die Partie: Shanahan verkündete, dass San Francisco mit drei Quarterbacks in die Saison geht - hinter Garoppolo wären das dann C.J. Beathard und Nick Mullens. Gut vorstellbar, dass Beathard oder Mullens als Trade-Optionen noch eine Rolle spielen.
Los Angeles Chargers (0-3) - Seattle Seahawks (2-1) 15:23 (3:0, 0:16, 0:7, 12:0) BOXSCORE
- Während einige Teams auf ihre Starter in der Preseason inzwischen komplett verzichten, gaben die Seahawks der ersten Garde gegen eine Chargers-Defense ohne mehrere ihrer Stars zumindest ein paar Snaps, um sich wieder zu akklimatisieren. Die gesamte Starting-Defense eröffnete die Partie, inklusive Wright und Wagner; Jamar Taylor erhielt den Startplatz auf Nickel-Corner. Offensiv war Malik Turner der dritte Starting-Receiver neben Tyler Lockett und Jaron Brown - David Moore und D.K. Metcalf fehlten verletzt. Hier konnte Rookie John Ursua im weiteren Verlauf seine Aktien am meisten nach oben klettern lassen.
- Beide Seiten des Balls konnten zunächst frühe Erfolge verzeichnen. Die Defense fand schnell gut in die Partie, die Offense brauchte einen wackligen Drive, ehe sie auf Touren kam - dann aber marschierten die Seahawks 84 Yards in die Endzone, Rashaad Penny beendete den Drive aus drei Yards. Ein weitestgehend effizienter Russell Wilson (6/9, 73 YDS; 3 ATT, 31 YDS) und Co. erhielten noch einen weiteren Drive, und auch der endete, nach einem Chargers-Turnover on Downs, in der Endzone.
- Die Chargers derweil verzichteten abermals auf Starting-Quarterback Philip Rivers, Tyrod Taylor (6/9, 61 YDS; 6 ATT, 34 YDS) fing an. Cardale Jones hatte einen kurzen, aber effizienten Auftritt, ehe Rookie Easton Stick (12/16, 82 YDS, TD; 3 ATT, 14 YDS, TD) sich erneut empfehlen konnte. Die Quarterback-Hackordnung an der Spitze ist klar, mit Rivers als Starter und Taylor als Backup. Sollte L.A. drei Quarterbacks mit in die Saison nehmen, dürfte Stick zunehmend die Nase vorne haben.
- Sticks Touchdown-Pass im Schlussviertel ging auf Andre Patton, der im Chargers-Receiver-Duell so erneut auf sich aufmerksam machen konnte. Artavis Scott allerdings war noch deutlich auffälliger. Im Backfield war, nach wie vor in Abwesenheit von Melvin Gordon, Austin Ekeler der klare Starter, während Justin Jackson noch in der zweiten Hälfte auf dem Feld stand.
New York Jets (1-2) - New Orleans Saints (2-1) 13:28 (0:10, 7:3, 6:3, 0:12) BOXSCORE
- Der erste und einzige Drive für Saints-Quarterback in der diesjährigen Preseason hatte es in sich: 8 Plays, 72 Yards, abgesehen von einer Incompletion zu Griffin lief der gesamte Drive über Brees, Alvin Kamara und Michael Thomas; Letzterer fing auch am Ende den 19-Yard-Touchdown-Pass von Brees (4/6, 68 YDS, TD). Danach war der Abend für den Routinier auch schon wieder beendet.
- Die Jets, bei denen Le'Veon Bell wie erwartet erneut nicht zum Einsatz kam, auf der anderen Seite hätten einen ähnlichen Verlauf ihrer Offense nur zu gerne gesehen, allerdings konnte Gang Green nicht an die überzeugenden bisherigen Preseason-Auftritte anknüpfen. Sam Darnold (8/13, 97 YDS, TD) war am Anfang mehrfach ungenau, der erste Drive endete allerdings ohnehin beim zweiten Play from Scrimmage durch einen Fumble von Ty Montgomery.
- Dieser offensive Stotterstart setzte sich fort, und es dürfte ein zentraler Grund dafür gewesen sein, dass Jets-Coach Adam Gase Darnold bis tief ins zweite Viertel spielen ließ - obwohl mehrere O-Line-Starter nicht mit von der Partie waren und Darnold mehrere Hits einsteckte. Darnold sammelte mit einem Big Play zu Robby Anderson im Gegenzug zumindest weiteres Selbstvertrauen, sein fünfter Drive endete schließlich mit einem Touchdown, als Montgomery den kurzen Pass in die Endzone trug. Danach hatte Darnold schließlich Feierabend.
- Das Quarterback-Duell in New Orleans hinter Brees bleibt derweil eine spannende Preseason-Geschichte. Erneut übernahm Teddy Bridgewater (15/26, 143 YDS) für Brees und hinterließ dieses Mal einen besseren Eindruck als in der Vorwoche gegen die Chargers. Taysom Hill (8/13, 127 YDS; 2 ATT, 15 YDS) zeigte danach aber abermals seine Qualitäten darin, Big Plays zu liefern.
Dallas Cowboys (2-1) - Houston Texans (1-2) 34:0 (17:0, 10:0, 7:0, 0:0) BOXSCORE
- Ein weiteres Preseason-Spiel, und eine weitere Partie, in der der Auftritt von Rookie Tony Pollard im Zeke-Elliott-Lager für Stirnrunzeln gesorgt haben dürfte. Pollard (6 ATT, 26 YDS; 2 REC, 10 YDS), der abermals mit den Startern eröffnete, wirkte erneut explosiv und agil und ließ seine Aktien weiter steigen. Dak Prescott (2/5, 22 YDS, TD) hatte einen kurzen Arbeitstag, nach seinem Touchdown-Pass zu Michael Gallupp im zweiten Drive hatte Dallas' Quarterback Feierabend.
- Die Texans auf der anderen Seite beenden die Generalprobe mit einem richtigen Tiefschlag. Der erste Drive der Starter dauerte genau drei Plays: Deshaun Watson wurde beim ersten Play gesacked, beim zweiten Play wurde Lamar Miller für -1 Yard getackelt und beim dritten Play wurde Watson abermals gesacked, verlor den Ball und die Cowboys schnappten sich das Ei. Es war ein sinnbildlicher Auftritt dafür, wie eklatant die O-Line-Probleme Houston in der kommenden Saison schaden könnten.
- Coach Bill O'Brien nahm Watson nach diesem einen Drive raus - der sich im Nachhinein als noch desolater entpuppte: Miller hatte sich bei seinem einzigen Touch verletzt und musste raus; allem Anschein nach hat er sich das Kreuzband gerissen. Der jüngste Trade für Duke Johnson wird somit um gleich mehrere Stufen wichtiger.
- Ohne DeAndre Hopkins, Will Fuller und dann auch ohne Watson und Miller hatte Houstons Offense auch gegen die zweite und dritte Reihe der Cowboys-Defense überhaupt nichts mehr zu melden. Die Cowboys, bei denen Devin Smith einer der auffälligsten Spieler im Laufe der Partie wurde, beendeten derweil den zweiten Texans-Drive mit einem geblockten Punt, der zum Touchdown zurückgetragen wurde. Auch Mike White (6/9, 56 YDS, TD) hatte spät in der Partie einen guten Abend, Cooper Rush (15/25, 173 YDS) übernahm zunächst für Prescott.
Los Angeles Rams (1-2) - Denver Broncos (1-3) 10:6 (0:0, 3:6, 0:0, 7:0) BOXSCORE
- Gewissermaßen hat Rams-Coach Sean McVay den extremen Preseason-Trend, wonach die Starter überhaupt nicht mehr zum Einsatz kommen, ins Rollen gebracht; Broncos-Coach Vic Fangio sprang, wie im Vorfeld bereits angedeutet, zumindest in Woche 3 auf diesen Zug auf. Die Starting-Quarterbacks suchte man genauso vergebens wie die Säulen in den Offensive Lines, den Defenses und auf den Skill-Positions.
- Das machte die Partie zu einem Spiel, aus dem man nur minimalste Erkenntnisse ziehen kann. Etwa, dass Brett Rypen (14/23, 80 YDS, INT), den Denver als Undrafted Free Agent verpflichtet hatte, noch einen weiten Weg vor sich hat. Oder, dass Darrell Henderson (11 ATT, 28 YDS) im Backfield der Rams einmal mehr zu wenig konstante Production hatte und häufig an oder sogar noch vor der Line of Scrimmage gestoppt wurde. Henderson braucht ideales Blocking, um seine Big-Play-Fähigkeiten einzubringen.
- Sein Preseason-Debüt feierte derweil Denvers Tight End Jake Butt. Butt, der von seinem bereits dritten Kreuzbandriss zurückkommt, fing zwei Pässe für 17 Yards. Eine schöne Geschichte an einem Abend, der von Backups und deren Backups geprägt wurde.
Tampa Bay Buccaneers (2-1) - Cleveland Browns (2-1) 13:12 (0:3, 0:6, 10:0, 3:3) BOXSCORE
Der Auftritt von Jameis Winston war nicht leicht anzusehen. Seine Offensive Line machte keinen sonderlich guten Job und auch er selbst hielt den Ball teilweise viel zu lang in den eigenen Händen, weil sich seine Receiver zu langsam oder gar nicht von den Gegenspielern lösten. Das führte zu einer gerade für ein Preseason-Spiel erschreckenden Zahl von 5 Sacks gegen den Bucs-Quarterback - für 29 Yards Raumverlust noch dazu. Was man Winston zugutehalten muss, ist jedoch, dass er sich zumindest nicht in schwere Fehler in Form von Turnovers hat treiben lassen.
Baker Mayfield spielte mehrere Serien und hatte ähnliche Probleme wie Winston, offene Targets zu finden. Er kassierte aber nur einen Sack. Letztlich verlegte sich Mayfield dann hauptsächlich auf Sicherheitspässe, die entsprechend wenig Ertrag brachten. Und Mayfield leistete sich dennoch eine Interception. Mayfield musste allerdings auch ohne seine besten Receiver - Odell Beckham Jr. und Jarvis Landry - auskommen, was seinen Job nicht eben leichter machte.
Es war ein Tag für Kicker. Aufseiten der Browns versenkte Rookie Austin Seibert alle vier Versuche, den längsten gar aus 54 Yards. Es waren alle Punkte für Cleveland. Bei den Bucs versenkte Cairo Santos seinen einzigen Versuch, während Matt Gay einmal aus 21 Yards traf und einmal aus 37 vergab - der Ball traf den rechten Upright.
Quarterback Ryan Griffin sorgte für den einzigen Touchdown der Partie im dritten Viertel. Er fand letztlich Jordan Leggett für einen 20-Yard-Pass. Zuvor hatte Blaine Gabbert die zweite Hälfte für die Hausherren begonnen und sein Team zu einem Field Goal geführt. In der Folge verletzte sich der Veteran allerdings bei einem Sturz an der Schulter und kam nicht mehr ins Spiel zurück.
Detroit Lions (0-3) - Buffalo Bills (3-0) 20:24 (3:0, 10:14, 0:10, 7:0) BOXSCORE
Matthew Stafford gab sein Preseason-Debüt in diesem Jahr und zeigte sich in ordentlicher Verfassung. Seine Pocket blieb weitestgehend sauber und der QB hatte ein paar sehenswerte Pässe. Das Highlight dabei war wohl ein Laser zu Wide Receiver Danny Amendola, der unter Dreck den Ball per Hechtsprung schnappte. Zudem fand er Running Back Ty Johnson für einen 11-Yard-Touchdown im zweiten Viertel.
Auch wenn es seine Zahlen (3/6, 49 YDS) nicht suggerierten, hat Josh Allen die komplette erste Halbzeit für Buffalo gespielt. Er lief zweimal für 17 Yards und die Bills verlegten sich fast komplett auf Laufspielzüge. Veteran Frank Gore etwa lief für 57 Yards und das Team insgesamt für 147. Allen führte sein Team zu zwei Field Goals und einen Touchdown.
Die Lions verloren zwei Spieler während des Spiels. Linebacker Jarrad Davis musste bereits im ersten Viertel mit einer Verletzung am rechten Bein vom Feld gefahren werden. Zudem zog sich Center Frank Ragnow offenbar eine Verletzung am rechten Knie zu und verließ das Feld nur mit Hilfe von Betreuern.
Bei den Bills zog sich Guard Quinton Spain derweil eine Knöchelverletzung zu, während Cornerback Tr'Davious White mit einer Oberschenkelverletzung raus musste.
Insgesamt gab es sechs Fumbles auf beiden Seiten in der Partie. Bei den Bills verloren Cole Beasley und Victor Bolden Jr. den Ball, bei den Bills Travis Fulgham beim Kick-Off. Das Special-Teams-Highlight der Partie war indes ein 61-Yard-Field-Goal von Detroit-Kicker Matt Prater mit auslaufender Uhr vor der Pause.
New England Patriots (3-0) - Carolina Panthers (1-2) 10:3 (0:0, 7:0, 0:0, 3:3) BOXSCORE
- Cam Newton (4/6, 30 YDS) gab sein Preseason-Debüt für die Panthers und spielte erstmals seit seiner Schulter-Operation. Und seine Schulter schien ihn nicht zu behindern. Doch aufatmen ist keineswegs angesagt bei den Panthers, denn Newton verließ das Spiel vorzeitig im ersten Viertel nach einem Sack von Adam Butler. Er verletzte sich am linken Knöchel und wurde nach dem Spiel mit einer Schiene am Fuß gesehen. Eine genaue Diagnose steht noch aus.
- Aufseiten der Patriots gab auch Quarterback Tom Brady (8/12, 75 YDS) sein Preseason-Debüt. Er spielte schließlich drei Serien und führte New England zum einzigen Touchdown der Partie - ein 1-Yard-Run von Fullback James Develin.
- Licht und Schatten zeigte Rookie-Wide-Receiver Jakobi Meyers. Mit Brady auf dem Platz überzeugte er nicht. Er brach eine Deep-Route vorzeitig ab, was zu einer langen Incompletion von Brady führte. Anschließend ließ Meyers noch ein paar Pässe fallen, teils unter Druck. Als später Jarrett Stidham übernahm, kehrte auch Meyers' Sicherheit zurück. Letztlich kam er auf 7 Receptions für 74 Yards.
- Stidham zeigte erneut eine ordentliche Vorstellung und spielte den Rest der Partie, während Brian Hoyer draußen saß. Stidham (15/19, 134 YDS) leistete sich einmal mehr eine Beinahe-Interception, der Ball war zu seinem Glück aber zu kurz geworfen. Ansonsten zeigte er ein gutes Zusammenspiel mit Meyers und auch Phillip Dorsett, der in der ersten Hälfte häufiger gesucht wurde.
- Beide Teams mussten zahlreiche Verletzungen einstecken. Bei den Panthers war es vor allem Newton, der Sorgen bereitet. Bei den Patriots verließ Linebacker Kyle Van Noy die Partie mit einer Beinverletzung, lief aber kurz darauf an der Seitenlinie wieder. Zudem musste Safety Brandon King mit einer Beinverletzung abtransportiert werden. Rookie-Running-Back Damien Harris verließ die Partie ebenfalls vorzeitig.
Philadelphia Eagles (1-2) - Baltimore Ravens (3-0) 15:26 (0:3, 0:23, 15:0, 0:0) BOXSCORE
- In Philadelphia standen die Quarterbacks und wofür sie standen im Mittelpunkt. Aufseiten der Ravens saß Lamar Jackson draußen und überließ das Feld Rookie Trace McSorley. Und der überragte! McSorley zerlegte die Eagles förmlich und warf für 203 Yards (19/28) und fand Michael Floyd sowie Jaleel Scott für Touchdowns. Bemerkenswert: Die Ravens gingen von ihrer üblichen Offensiv-Philosophie ab und setzten anfangs nahezu komplett auf den Pass - der Lauf war insgesamt aber auch ineffektiv mit 2 Yards pro Carry (20 CAR/40 YDS).
- Philly startete mit Cody Kessler, der einen Kurzauftritt hatte. Anschließend übernahm Neuzugang Josh McCown, der sich offenbar nicht daran störte, dass er noch kaum Zeit hatte, dass Playbook der Eagles zu studieren. Sollte es einen Zweifel daran gegeben haben, dass der Altmeister den Backup-Job hinter Carson Wentz einnehmen würde, so wischte der Veteran eben diese vom Tisch. McCown brauchte zwar einen Moment, übernahm dann aber in der zweiten Hälfte das Kommando und führte Philly zu 2 Touchdowns (17/24, 192 YDS). Er stand souverän in der Pocket, blieb unter Druck cool und spielte seine ganze Erfahrung aus.
- Von McCowns guter Vorstellung profitierte vor allem Rookie-Receiver JJ Arcega-Whiteside, der seine bis hierhin beste Leistung zeigte. Er fing 8 Pässe für 104 Yards und einen 20-Yard-Touchdown.
- Die Ravens bleiben mit diesem Erfolg eine Macht in der Preseason. Ihre letzte Niederlage passierte in Woche 4 im Jahr 2015 gegen die Falcons. Insgesamt hat Baltimore 35 seiner letzten 44 Preseason-Spiele gewonnen.
- Zu Beginn des Schlussviertels mussten die Teams eine unfreiwillige Pause einlegen, denn ein Gewitter stoppte die Veranstaltung eine Weile. Beide Teams mussten das Feld räumen.
Oakland Raiders (3-0) - Green Bay Packers (1-2) 22:21 (3:0, 7:21, 3:0, 9:0) BOXSCORE
Über dieses Spiel wird noch zu reden sein! Die Raiders und Packers reisten nach Winnipeg/Manitoba in Kanada und fanden dort im IG Field keine sonderlich guten Verhältnisse vor. Dabei war nicht der fragwürdige Kunstrasen das Problem, sondern die Tatsache, dass beide Endzonen gefährliche Löcher hatten, weil in der Canadian Football League die Field-Goal-Pfeiler mitten in der Endzone stehen. Aufgefallen war dies erst kurz vor Spielbeginn. Das Resultat: Man verkürzte das Spielfeld auf 80 Yards - von der 10 zur anderen 10 als Goal Lines und der eigentlichen Goal Line als Ende der Endzone. Entsprechend wurde auf Kick-Offs verzichtet und der Ball zum Start an die 25-Yard-Linie gelegt, die technisch gesehen dann die 15 war.
Das Spiel wurde letztlich zum Thriller, denn die Raiders legten nach klarem Rückstand gegen Ende eine sehenswerte Aufholjagd hin. Die Krönung war letztlich ein 33-Yard-Field-Goal von Daniel Carlson, das die Entscheidung brachte.
Nachdem in der Vorwoche Quarterback Mike Glennon bei Oakland Pluspunkte sammelte, bekam dieser nun den Start und sah kaum Land (4/9, 38 YDS). Deutlich besser machte es dafür Nathan Peterman (23/37, 210 YDS, 2 TD), der das fulminante Comeback seines Teams befeuerte.
Die Packers durften sich derweil über eine gute Vorstellung von QB Tim Boyle freuen, der den Start bekam und erst spät von DeShone Kizer abgelöst wurde. Boyle (16/25, 191 YDS, 2 TD) verteilte den Ball gut und zeigte guten Touch bei seinen TD-Pässen auf Trevor Davis und Jake Kumerow.
Sorgen bereiteten den Packers allerdings auch zwei Verletzungen. Rookie-Linebacker Rashan Gary verließ das Spiel mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung beim Versuch eines Tackles. Er wurde bei der Aktion am Kopf getroffen. Aus deutscher Sicht besonders besorgniserregend war dann auch noch eine Verletzung von Wide Receiver Equanimeous St. Brown, der übel abgeräumt wurde - Attacke gegen den Kopf. Auch er wurde mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung sowie einer möglichen Beinverletzung früh aus dem Spiel genommen.
Cincinnati Bengals (1-2) - New York Giants (3-0) 23:25 (7:3, 3:7, 0:0, 13:15) BOXSCORE
Eli Manning bekam den Start für die Giants und legte einen 15-Play-Drive hin, der letztlich mit einem Field Goal endete. Manning warf für 41 Yards (4/8) und verlegte sich vor allem auf risikolose, kurze Pässe.
Aufseiten der Bengals absolvierte Andy Dalton (7/10, 104 YDS) drei Angriffsserien mit gemischten Resultaten. Nach zwei Punts orchestrierte er einen Touchdown-Drive. Er fand Tight End C.J. Uzomah für einen 26-Yard-Touchdown-Pass, bei dem dieser Giants-Safety Jabrill Peppers überwand.
Nach Mannings Auftritt waren alle Augen mal wieder auf Rookie-Quarterback Daniel Jones gerichtet. Und der sechste Pick im Draft überzeugte abermals. Er komplettiere 9 seiner 11 Passversuche für 141 Yards. Die Highlights: Ein 35-Yard-Pass auf Brittan Golden und ein 27-Yarder auf Darius Slayton. Jones führte sein Team letztlich zu einem Touchdown, den schließlich Running Back Rod Smith von der 1-Yard-Linie besorgte.
Ein Spieler, der sich bei den Giants ins Rampenlicht spielte, war indes besagter Brittan Golden, der nicht nur zwei Pässe für 59 Yards fing. Seine beste Aktion war nämlich ein Punt-Return-Touchdown über 68 Yards. Insgesamt returnierte er drei Punts für 73 Yards.
Die Bengals offenbarten mal wieder größere Probleme in der Pass Protection und kassierten insgesamt 5 Sacks. 3 davon gingen auf das Konto von Rookie Ryan Finley (14/20, 155 YDS).
Atlanta Falcons (0-4) - Washington Redskins (1-2) 7:19 (0:3, 7:3, 0:10, 0:3) BOXSCORE
Bei den Redskins ist die Quarterback-Frage offenbar weiterhin nicht geklärt. Case Keenum startete für Washington und war nicht unbedingt überzeugend. Ihm gehörte die erste Hälfte und er lieferte letztlich nur zwei Field-Goal-Drives ab. Seine auffälligste Aktion war ein Fumble genau in die Arme von Takkarist McKinley, was letztlich zum einzigen Falcons-Touchdown führte.
Rookie Dwayne Haskins durfte in der zweiten Hälfte ran und zeigte seine bisher beste Leistung in der Preseason. Er führte Washington zu drei Scores, darunter ein Touchdown-Lauf von Running Back Samaje Perine.
Bei den Falcons, bei denen Matt Ryan die erste Hälfte durchspielte (9/14, 74 YDS), war das Hauptthema Turnovers. Sie leisteten sich 4 Fumbles, von denen sie 3 verloren. Die Fumbles bereiteten allesamt Scores der Gäste vor. Zweimal verloren die Falcons die Bälle beim Versuch, einen Punt unter Kontrolle zu bringen.
Special Teams machten insgesamt den Unterschied, denn während Redskins-Kicker Dustin Hopkins alle seine 4 Field-Goal-Versuche versenkte, vergab Atlantas Giorgio Tavecchio aus 39 Yards, nachdem er in der Vorwoche bereits einen 42-Yarder vergeben hatte.
Erfreulich für die Redskins war zudem, dass Running Back Derrius Guice erstmals seit seiner Knieverletzung in der Preseason 2018 wieder auf dem Platz stand. Guice bekam 11 Carries für 44 Yards.
Miami Dolphins (2-1) - Jacksonville Jaguars (0-3) 22:7 (0:7, 6:0, 6:0, 10:0) BOXSCORE
Die Miami Dolphins sind einer Entscheidung in der Quarterback-Frage auch im dritten Preseason-Spiel nicht wirklich nähergekommen. Ryan Fitzpatrick begann die Partie und spielte bis zur Mitte des dritten Viertels. Er überzeugte nicht. Er brauchte bis zum dritten Viertel, um erstmals einen Pass zu einem Wide Receiver (ein 14-Yard-Pass zu Kenny Stills) zu komplettieren. Immerhin fand er schließlich noch Mark Walton für einen 8-Yard-TD - es war Fitzpatricks erster Red-Zone-Drive in dieser Preseason!
Anschließend übernahm Josh Rosen, der Miami zu einem Touchdown-Lauf von Patrick Laird führte. Es war der krönende Abschluss eines 99-Yard-Drives. Doch sowohl Fitzpatrick als auch Rosen zeigten die positiven Ansätze erst, nachdem die Topleute der Jaguars längst das Spiel verlassen hatten.
Bei den Jaguars gab Nick Foles sein Preseason-Debüt und führte Jacksonville direkt zum ersten Touchdown. Er fand Dede Westbrook nach einem 75-Yard-Drive über 8 Plays in der Endzone. Allerdings leistete sich Foles auch eine Interception, da er den lauernden Cornerback Eric Rowe in der Red Zone übersah.
Defensiv machte Jaguars-Rookie Josh Allen auf sich aufmerksam. Er kam auf 4 Tackles, 2 Pressures und 2 Tackles for Loss. Er stellte damit unter Beweis, dass er nicht nur im Pass Rush, sondern auch gegen den Lauf produktiv sein kann.
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