Seahawks-Drama - Packers und Steelers patzen

SPOX
17. Oktober 201613:32
Die Seahawks schlugen Atlanta in einem Mega-Krimi knappgetty
Werbung

Week 6 hat jede Menge Drama zu bieten: Die New Orleans Saints und die Carolina Panthers liefern sich einen unfassbaren Showdown, Colin Kaepernick gibt sein lange erwartetes Comeback, während die Pittsburgh Steelers überraschend in Miami stolpern - und um Big Ben bangen. Außerdem: Die Seahawks zittern sich in einem packenden Duell zum Heimsieg über Atlanta, Green Bay enttäuscht zuhause, Odell Beckham liefert persönliche Rekorde, die Patriots siegen dank einer Gronk-Gala und Cleveland verliert weiter.

San Diego Chargers (2-4) - Denver Broncos (4-2) 21:13 (7:0, 3:3, 9:0, 2:10) BOXSCORE

Analyse: Rivers-Rekord - Chargers schocken Denver

New Orleans Saints (2-3) - Carolina Panthers (1-5) 41:38 (14:0, 10:10, 7:7, 10:21) BOXSCORE

Was für ein völlig irres Spiel in New Orleans! Der Reihe nach: Die Rückkehr von Cam Newton und Running Back Jonathan Stewart sollte Carolina eigentlich nochmals neues Leben geben und den NFC-Champ beim Division-Duell in New Orleans wieder in die Spur bringen. Doch stattdessen wurden einmal mehr die Probleme deutlich, welche die Panthers schon das ganze Jahr über so unerwartet anfällig machen. Beide Starting-Cornerbacks fielen aus, den eigentlichen Top-Cornerback Bene Benwikere hatte Carolina jüngst entlassen.

Wieder einmal konnte die im Vorjahr noch so dominante Front gegen eine starke Saints-O-Line keinen Druck erzeugen - und das Ergebnis war eine leichte Beute für Drew Brees. Brees (34/49, 465 YDS, 4 TD, INT) zerlegte Carolinas Defense teilweise nach Belieben, auch wenn Carolina mal blitzte. New Orleans marschierte direkt beim ersten Drive mit 13 Plays das Feld runter, Tight End Coby Fleener lief (!) den Ball aus einem Yard in die Endzone. Es folgten ein 87-Yard-TD-Pass auf Brandin Cooks, den Carolina trotz lediglich eines 3-Man-Rushes nicht hatte decken können, sowie ein kurzer TD-Pass auf Michael Thomas.

Erlebe ausgewählte NFL-Spiele Live auf DAZN. Hol Dir jetzt Deinen Gratismonat

Und es war nicht nur die Defense: Vom Running Game kam zunächst viel zu wenig, Newton hielt den Ball erneut zu lange in der Pocket und wurde unter anderem von Kasim Edebali zum Sack erwischt. Zudem ließ er eine Interception in der Saints-Endzone folgen. Doch brachte er sein Team zurück. Newton (27/47, 322 YDS, 2 TD, INT) fand zunächst Devin Funchess kurz vor der Halbzeitpause in der Endzone und bediente Dickson zum Touchdown, als Newton bei Fourth Down unter Druck ein herausragendes Play lieferte.

Das Problem: Die Defense ließ direkt im Gegenzug einen 50-Yard-Touchdown-Pass auf Fleener zu und das völlig verrückte Finish begann: Newton und auch Stewart (19 ATT, 85 YDS, 2 TD) liefen jetzt heiß, einem kurzen TD-Run von Stewart folgte Brees' Interception, kurz darauf war Stewart wieder in der Endzone - doch der PAT ging daneben! So ging New Orleans im Gegenzug mit acht Punkten in Führung, Newton aber kam wieder zurück und lief aus einem Yard in die Endzone. Auch die 2-Point-Conversion zum Ausgleich klappte! Nur lag dann das Schicksal der Panthers in den Händen der eigenen Defense - und Brees brachte sein Team in Position, das 52-Yard-Game-Winning-Field-Goal besiegelte den 1-5-Start der Panthers.

Buffalo Bills (4-2) - San Francisco 49ers (1-5) 45:16 (7:3, 10:10, 7:0, 21:3) BOXSCORE

Die alles überragende Story war natürlich das Saison-Debüt von Colin Kaepernick. San Franciscos Quarterback hatte bislang in dieser Saison vor allem mit seinem offenen Protest gegen Polizeigewalt und Ungleichheit in den USA auf sich aufmerksam gemacht, trotz schwacher Leistungen von Blaine Gabbert blieb er nur Backup-Quarterback. Doch vertragliche Probleme wurden beigelegt und Kaep holte körperlich auf - so dass er in Buffalo schließlich zu seinem Saisonstart kam.

Die Read-Option blieb dabei Bestandteil der Offense, Kaepernick ließ hier auch einige Male seine athletischen Fähigkeiten aufblitzen und hielt Drives mit einigen spektakulären Runs am Leben. Mit den langen Pässen allerdings hatte Kaepernick (13/29, 187 YDS, TD) genau wie Gabbert seine Probleme. Beim ersten Drive überwarf er einen freien Torrey Smith in der Endzone, wenig später gelang ihm zwar ein 53-Yard-Touchdown-Pass auf Smith - doch profitierte er dabei von einem Coverage-Fehler, der Wurf war dennoch ungenau.

Colin Kaepernicks Comeback: So oder so - die Botschaft bleibt

San Francisco begann so zwar gut - Arik Armstead schlug Tyrod Taylor zudem mit einem sensationellen Play noch bei der Ballübergabe an den Running Back das Ei aus der Hand und erzwang einen Turnover. Allein: Es reichte nicht. Denn wie schon gegen Arizona in der Vorwoche war San Franciscos Run-Defense ohne den verletzten NaVorro Bowman einfach viel zu löchrig, und das ist noch nett ausgedrückt. Nicht nur LeSean McCoy (19 ATT, 140 YDS, 3 TD) machte, was er wollte, immer wieder gab es große Löcher, die er zu langen Runs ausnutzte. Die Niners ließen insgesamt 312 Rushing-Yards zu.

Umso größer war der Schreck, als McCoy kurz vor der Halbzeitpause mit einer Knieverletzung auf dem Rasen lag und raus musste. Doch Buffalos aktuell wichtigster Spieler kam nach der Pause zurück und ließ sich seinen zweiten Touchdown nicht nehmen. Die Niners auf der anderen Seite: Ein Fumble beim Kick-Off nach McCoys zweitem TD half wenig, Robert Woods erhöhte kurz darauf die Bills-Führung und Buffalo brachte EJ Manuel und Reggie Bush Mitte des vierten Viertels. Positive Schlüsse: Buckner und Armstead hatten ein gutes Spiel, Kaepernick sah insgesamt besser aus als Gabbert. Doch diesem Team fehlt schlicht und ergreifend extrem viel Talent.

Tennessee Titans (3-3) - Cleveland Browns (0-6) 28:26 (7:6, 7:7, 7:0, 7:13) BOXSCORE

Man bekommt immer mehr den Eindruck, dass die Titans ihre offensive Identität finden. Gegen Cleveland dominierte erneut das Running Game (31 Laufversuche) gegenüber dem Passing Game (24 Passversuche), DeMarco Murray lieferte ein weiteres starkes Spiel ab und Marcus Mariota (7 ATT, 64 YDS) sorgte über die Read Option für Gefahr.

Darauf aufbauend funktionierte dann das (Play-Action-) Passing Game auch deutlich besser. Hier war Mariota (17/24, 284, 3 TD, INT) merklich effektiver als in den vergangenen Wochen und fand zunächst Rishard Matthews, dann per spektakulärem Play-Action-Pass Kendall Wright zu Touchdowns. Die große Stärke dieses Browns-Teams allerdings ist die Widerstandsfähigkeit trotz qualitativer Unterlegenheit - und so arbeitete sich Cleveland zurück in die Partie.

Cody Kessler (26/41, 336 YDS, 2 TD) lieferte ein starkes Spiel ab, obwohl das Running Game gegen die wieder starke Titans-Front überhaupt nicht funktionierte. Dabei erhielt er auch in dieser Woche jede Menge Hilfe von Terrelle Pryor (9 REC, 75 YDS, 2 TD). Duke Johnson brachte Cleveland kurz vor Schluss nochmals ran - der anschließende Onside Kick allerdings klappte nicht.

Washington Redskins (4-2) - Philadelphia Eagles (3-2) 27:20 (7:0, 14:14, 3:0, 3:6) BOXSCORE

Ohne den verletzten Jordan Reed, meist der Motor der Redskins-Offense, wurde der Plan für Washington schnell klar: Einige lange Pässe auf DeSean Jackson, und darauf aufbauend dann das eigene Running Game ins Rollen bringen - und das funktionierte früh beeindruckend gut.

Washington gelang gegen eine der besseren Fronts der NFL seine beste Rushing-Leistung in dieser Saison, allein Matt Jones (16 ATT, 135 YDS, TD) explodierte förmlich. Am Ende standen 230 (!) Rushing-Yards auf dem Konto der Hausherren und das Ergebnis wäre wohl deutlicher ausgefallen, wären Washingtons Offense in oder an der Red Zone nicht mehrfach die Ideen ausgegangen.

Denn umgekehrt kam von Philadelphias Offense herzlich wenig: Carson Wentz (11/22, 179 YDS) bekam von der gegnerischen Defense wieder wenige der einfachen Yards, auch weil die Pass Protection im ersten Spiel ohne den gesperrten Lane Johnson nicht gut aussah. Gleiches galt folgerichtig für das Running Game, so dass die Punkte anders zustande kommen mussten.

Kirk Cousins (18/34, 263 YDS, 2 TD, INT) half per Pick Six nach, direkt davor hatte Wendell Smallwood einen Kick-Off 86 Yards in die Endzone zurück getragen. Davon abgesehen aber gelangen Philly nur noch Field Goals - und es bleibt abzuwarten, wie die Eagles offensiv auf die gestiegenen Herausforderungen und besser angepasste Defenses reagieren werden.

New York Giants (3-3) - Baltimore Ravens (3-3) 27:23 (0:10, 7:0, 10:3, 10:10) BOXSCORE

222 Yards! Persönlicher Rekord! Zwei Touchdowns! Odell Beckham ist zurück - und wie! Dabei sah es zunächst überhaupt nicht danach aus: Beckham begann das Spiel mit einem Fumble beim ersten Giants-Play from Scrimmage, in der ersten Hälfte war er erneut fast komplett abgemeldet und musste aufgrund einer Hüftblessur gar für mehrere Minuten raus.

Was dann aber folgte war eine Explosion in der zweiten Hälfte: Baltimores Pass-Rush war viel zu zahnlos, so dass die Löcher in der Secondary nach und nach größer wurden - und Beckham war zur Stelle: Ein 75-Yard-Touchdown diente als Weckruf an die eigene Offense, die in der ersten Halbzeit mehrfach Buhrufe von dem eigenen Fans erhalten hatte und nur aufgrund eines 25-Yard-TD-Catches von Undrafted Free Agent Roger Lewis Jr. in Reichweite blieb.

Denn Baltimore hatte seine Sache zunächst gut gemacht. Das Running Game über Terrance West (23 ATT, 87 YDS, 2 TD) funktionierte, die Defense begann stark und im Running Game war für die Giants ohnehin einmal mehr nichts zu holen. Nach Beckhams langem Touchdown aber scheiterten die Ravens an einem Fourth-and-Goal.

Trotzdem ging Baltimore durch Wests zweiten Touchdown spät im Schlussviertel in Führung - und dann folgte Beckhams großer Auftritt: OBJ trug einen Slant 66 Yards zum Game Winner in die Endzone, rastete anschließend an der Seitenlinie komplett aus und ließ seinen Emotionen freien Lauf. Die Defense hielt im Gegenzug, auch wenn Landon Collins die mögliche Interception zum entspannteren, vorzeitigen Ende fallen ließ.

Detroit Lions (3-3) - Los Angeles Rams (3-3) 31:28 (7:7, 7:7, 7:7, 10:7) BOXSCORE

Case Keenum war so kurz davor! Der Rams-Quarterback lieferte in Detroit teilweise ein beeindruckendes Spiel ab, brachte zwischendurch 19 Completions in Folge zustande (neuer Rams-Rekord) und hatte die Lions, die mit Comebacker Ziggy Ansah wieder einen besseren Pass-Rush zustande brachten, am Rande der Pleite.

Das Problem: Keenum (27/32, 321 YDS, 3 TD, INT; 3 ATT, 7 YDS, TD) hatte den Sieg genau wie die Niederlage in der eigenen Hand. Denn als Detroit spät per Field Goal in Führung gegangen war, hatten die Rams noch die Chance zumindest auf den Ausgleich. Doch Keenum versuchte den schnellen, langen Pass zu erzwingen - und erntete die Spiel-beendende Interception.

Die Björn-Werner-Kolumne: "Mein nächstes Probetraining steht fest!"

Davor hatten die beiden Teams Punch auf Punch ausgetauscht. Detroit begann stark, zog wieder sein gut getimtes Passing Game auf und Matthew Stafford (23/31, 270 YDS, 4 TD) fand wieder einmal Marvin Jones in der Endzone. Die Rams, bei denen das Run-Blocking zumindest anfangs verbessert wirkte, antworteten durch den ersten Touchdown des starken Kenny Britt (7 REC, 136 YDS, 2 TD) sowie durch Keenums TD-Run, die Lions glichen durch Roberts wieder aus.

So ging es weiter - bis Detroits spätes Field Goal schließlich die Lions-Führung und letztlich auch die Entscheidung brachte. Doch eine andere Szene als Keenums anschließende Interception dürfte Rams-Fans weiter beschäftigen: Bei Fourth Down und weniger als einem Yard vor der Goal Line bekam L.A. den Ball kurz vor der Halbzeitpause nicht in die Endzone gedrückt - ein Touchdown, der den Unterschied hätte ausmachen können.

Miami Dolphins (2-4) - Pittsburgh Steelers (4-2) 30:15 (3:8, 13:0, 7:0, 7:7) BOXSCORE

Man könnte es sich leicht machen und auf die Steelers-Offense schauen: Das Receiving-Corps angeschlagen, Heyward-Bey, der mit einem 60-Yard-TD-Run für den ersten Touchdown des Spiels sorgte, musste im Laufe des Spiels verletzt raus - und das gleiche Schicksal ereilte auch Ben Roethlisberger: Eine Knieverletzung zwang Big Ben für mehrere Minuten raus, weitere Untersuchungen sollen folgen.

Doch war das nur ein kleiner Teil im Puzzle des größten Upsets dieser Woche - denn spielentscheidend war, wie problemlos die Dolphins, eigentlich eines der schlechtesten Rushing-Teams der Liga, ihr Running Game aufziehen konnten.

Jay Ajayi (25 ATT, 204 YDS, 2 TD), der trotz des Comebacks von Arian Foster von Beginn an ran durfte, war teilweise nicht zu stoppen und Miami zeigte hier endlich den Ansatz einer offensiven Identität: Ein Power Running Game, gemischt mit Outside Zone Runs.

Selbst das allerdings hätte Pittsburgh eigentlich reparieren können müssen. Gegen eine der anfälligsten Secondarys überhaupt gelang es der brandgefährlichen Steelers-Offense allerdings nicht, ihr gefürchtetes Passing Game aufzuziehen. Roethlisberger (19/34, 189 YDS, TD, 2 INT) agierte ungenau und stand stärker unter Druck, als zuvor erwartet. Vom Running Game kam ebenfalls viel zu wenig, während kein Wide Receiver die 40-Yard-Marke durchbrach.

Chicago Bears (1-5) - Jacksonville Jaguars (2-3) 16:17 (0:0, 10:0, 3:0, 3:17) BOXSCORE

Zumindest das Ergebnis dürfte dem Trainerstab weiter Luft geben - die Leistung, insbesondere in der Offense, allerdings muss auch in diesem Spiel Grund zur Sorge geben. Wieder einmal kam vom Running Game so gut wie nichts, während Blake Bortles (20/33, 271 YDS, TD, INT) Fehler an Fehler reihte und erneut technische Schwächen offenbarte.

Die Offense fand so nie ihren Rhythmus, Bortles hatte vor Chris Ivorys kurzem Touchdown-Run zu Beginn des Schlussviertels noch Interception-Glück und auch der ultimative Game Winner war ein Zufallsprodukt: Arrelious Benn hatte einen Pass über die Mitte gegangen, fiel zu Boden und die Bears-Verteidiger hakten den Spielzug ab. Allerdings hatte kein Gegenspieler Benn berührt, der so kurzerhand aufstand und zum 51-Yard-Touchdown in die Endzone lief.

Es passte zum gesamten Auftritt der Jags-Offense, und auch die Defense hatte schlicht zu viele Lücken. Bears-Quarterback Brian Hoyer (30/49, 302 YDS) sammelte im internen Duell mit Jay Cutler weiter Argumente für sich und Jordan Howard (15 ATT, 34 YDS, TD) gelang sein erster NFL-Rushing-Touchdown.

Darüber hinaus beendete Hoyer auch zumindest vorerst die Diskussionen um seinen Draht zu Alshon Jeffery, Chicagos Nummer-1-Receiver verzeichnete mit sieben Receptions (93 Yards) einen persönlichen Saison-Höchstwert. Nach Benns irrem Touchdown allerdings brachte Hoyer nicht mehr zurück, Jacksonvilles Defense hielt bei Fourth Down.

New England Patriots (5-1) - Cincinnati Bengals (2-4) 35:17 (3:0, 7:7, 15:7, 10:3)BOXSCORE

Alles war bereitet für die große Show! Brady gab nach sein Home-Comeback nach abgesessener Sperre, die Tickets kosteten mitunter ein Vermögen und zu Gast war ein angeschlagenes Bengals-Team. Doch zunächst präsentierte sich Cincinnati als Spielverderber: Die Defense wirkte deutlich verbessert, die Coverage hielt, auch weil die Front viel mehr Druck erzeugen konnte.

Das spiegelte sich zwar nicht unbedingt in den Sack-Zahlen wieder, doch Brady (29/35, 376 YDS, 3 TD) hatte kaum mal Zeit in der Pocket und so wurde es ein enger Schlagabtausch. Das lag auch daran, dass Cincinnatis Offense deutlich besser agierte als noch gegen Dallas: Viele kurze Pässe klappten, Andy Dalton (21/31, 254 YDS, TD) brachte seine ersten zehn Pässe alle an den Mitspieler und obwohl New Englands Defense einmal bei Fourth-and-Goal hielt, brachte er Cincy per 2-Yard-TD-Run in Führung.

New England aber blieb dank eines kurzen TD-Passes auf James White dran - und nach der Halbzeitpause war es ein anderes Spiel. Zwar schlugen die Bengals noch zurück: Dalton fand Ex-Patriot Brandon LaFell in der Endzone, der dort Butler im 1-gegen-1 schlug. Aber dann übernahmen die Patriots das Kommando.

Zunächst erwischte Dont'a Hightower Dalton in der Endzone zum Safety, direkt danach legte Rob Gronkowski (7 REC, 162 YDS, TD) nach. Die Defense erzwang jetzt Punts, Gronk bereitete den Bengals riesige Probleme und White fing seinen zweiten Touchdown-Pass. Wie schon in den vergangenen Wochen offenbarten die Linebacker Probleme in Coverage und während Brady seine 5.000 Career-Completion verzeichnete, machte LeGarrette Blount aus einem Yard den Deckel drauf.

Oakland Raiders (4-2) - Kansas City Chiefs (3-2) 10:26 (7:7, 3:6, 0:10, 0:3) BOXSCORE

Andy Reid ist und bleibt der Meister der Bye-Week! Der Chiefs-Coach steht persönlich inzwischen in seiner Karriere bei insgesamt 16 Siegen und nur zwei Niederlagen infolge einer Bye, sein jüngstes Opfer waren am Sonntag die Raiders - und das mit einem auf dem Papier simplen Game Plan.

Kansas City verließ sich ganz auf sein Running Game, wo Spencer Ware (24 ATT, 131 YDS, TD) alles überragte. Doch auch Jamaal Charles (9 ATT, 33 YDS, TD) bekam, wie erwartet, erneut mehr Snaps und wirkte schon wieder deutlich explosiver und beweglicher. Das kombinierte KC mit einem sehr genauen, fehlerfreien Alex Smith (19/22, 224 YDS) - und offensiv reichte das schon.

Denn Oaklands Offense fand ihren Rhythmus trotz einiger sehenswerter Pässe auf Amari Cooper (10 REC, 129 YDS) nie wirklich. Der Pass-Rush der Chiefs war deutlich giftiger als in den vergangenen Wochen (Dee Ford alleine verzeichnete zwei Sacks und fünf Hurries), etwas, das man vom Raiders-Pass-Rush nicht wirklich behaupten konnte. So stand Derek Carr (22/34, 225 YDS, TD, INT) unter permanentem Druck, leistete sich einen Fumble und einen Pick gegen Marcus Peters.

Das Play des Spiels gehörte derweil definitiv KC: Von der 1-Yard-Line warf Smith im dritten Viertel einen Screen Pass zurück auf Nose Tackle (!) Dontari Poe, der das Ei hinter zwei Blockern über die Goal Line drückte.

Seattle Seahawks (4-1) - Atlanta Falcons (4-2) 26:24 (7:0, 10:3, 0:21, 9:0) BOXSCORE

Es sollte der Kracher zweier NFC-Schwergewichte werden - und die Zuschauer in Seattle wurden nicht enttäuscht! Dabei sah zunächst alles nach einer eher klaren Angelegenheit aus: Nach einem Strip-Sack gegen Matt Ryan (27/42, 335 YDS, 3 TD, INT) lief Christine Michael (18 ATT, 64 YDS, 2 TD) aus neun Yards in die Endzone, Atlantas Offense bekam zunächst keinen Fuß auf den Boden.

Viel zu aggressiv war die Seahawks-Front, Seattle blitzte mehrfach und hatte acht Minuten vor der Halbzeitpause bereits acht Quarterback-Hits und drei Sacks auf dem Konto. Alex Collins legte dann noch im zweiten Viertel einen 2-Yard-TD-Run nach, und zur Halbzeitpause deutete wenig auf eine sonderlich spannende zweite Hälfte hin. Doch die Falcons sind weit weg von dem inkompletten Team der Vorsaison, das nach gutem Start einbrach - das wurde nach dem Sieg in Denver auch in Seattle deutlich.

Die Falcons starteten nämlich brandheiß ins dritte Viertel, die ersten drei Drives endeten allesamt mit Touchdowns: Zunächst war Julio Jones nach einem Coverage-Missverständnis zum 36-Yard-Touchdown komplett offen, woraufhin Richard Sherman an der Seitenlinie wütend um sich schrie und beruhigt werden musste. Es folgte ein 10-Yard-TD-Pass auf Sanu und ein 45-Yard-Touchdown auf Toilolo. Für Ryan, der jetzt auch mehr aus der No-Huddle-Offense herau spielte, war es das erste Viertel überhaupt mit drei Touchdown-Pässen, darüber hinaus hat er jetzt 45 Spiele in Folge mit mindestens 200 Yards auf dem Konto und damit den Rekord eingestellt.

Im Fokus stand dabei immer mehr das Duell zwischen Julio Jones und Richard Sherman. Atlanta ging dazu über, Running Backs und Tight Ends outside zu postieren und Jones in den Slot zu stellen, um ihm so Sherman häufiger vom Hals zu halten, und das mit Erfolg. Das Spiel kippte, Seattle vergab nach Ryans drittem Touchdown noch ein Field Goal. Allerdings arbeiteten sich die Hawks zurück: Michael, der zwischenzeitlich angeschlagen raus musste, brachte Seattle wieder ran und kurz darauf konnte Jones einen Pass von Ryan nicht festhalten - Earl Thomas schnappte zu. Seattle ging zwei Minuten vor Schluss per Field Goal in Führung und im Gegenzug war Atlanta schnell bei Fourth Down, dann wurde es diskussionswürdig: Ryan fand Jones über die Mitte, doch Sherman kam mit einer Pass Interference durch und statt Strafe und möglicher Field-Goal-Position war das Spiel damit beendet.

Green Bay Packers (3-2) - Dallas Cowboys (5-1) 16:30 (3:7, 3:10, 0:3, 10:10) BOXSCORE

Die Packers waren mit der statistisch besten Run-Defense der Liga in das Spiel gegen Dallas gegangen - nach dem Duell mit Ezekiel Elliott und der besten Offensive Line der NFL geht es in diesem Ranking für Green Bay, obwohl Clay Matthews für einige Snaps als Inside Linebacker aufgestellt wurde, ein gutes Stück nach unten. Elliott (28 ATT, 157 YDS) war wieder der Motor der Cowboys-Offense und ermöglichte ein weiteres gutes Spiel von Dak Prescott (18/27, 247 YDS, 3 TD, INT).

Prescott brach den Rekord von Tom Brady was die meisten Pässe zum Start der NFL-Karriere ohne Interception angeht, erst bei 176 Pässen endete der Lauf des Rookies. Zusätzlich zu dem Pick hatte Prescott zwar zwei Fumbles (einer ging an die Packers) - gleichzeitig aber war er im Passing Game erneut Präzise, fütterte seine Slot-Waffen und sorgte in der Red Zone für Touchdowns. Insbesondere der lange Drive kurz vor der Halbzeitpause war absolut beeindruckend.

Der Week-5-Hangover: Hot Dogs! Hot Dogs für alle!

Und auch Elliott sorgte für Rekorde, Dallas' Running Back ist jetzt der erste Rookie aller Zeiten, der in vier aufeinanderfolgenden Spielen mindestens 130 Rushing-Yards verzeichnen konnte. Am Ende standen 191 Rushing-Yards für Dallas zu Buche und damit 20 mehr, als Green Bay über die ersten vier Spiele zusammen gerechnet zugelassen hatte. Doch wesentlich überraschender als das starke Cowboys-Run-Game waren die erneuten Probleme in Green Bays Offense. Obwohl die Pass-Protection gegen eine zahnlose Cowboys-Front wieder sehr gut war, bekam Aaron Rodgers, abgesehen vom einzigen Touchdown-Drive spät im Spiel, keinen Fuß in die Tür.

Rodgers (31/42, 294 YDS, TD, INT) war ungewöhnlich ungenau, überwarf etwa den freien Randall Cobb in der Endzone deutlich, und musste im heimischen Lambeau Field sogar einige Buh-Rufe von den Rängen über sich ergehen lassen. Eddie Lacy (17 ATT, 65 YDS) hatte in Abwesenheit des verletzten James Starks einige gute Momente, auch hier blieben die Packers aber hinter den Erwartungen zurück. Green Bays Offense hat nach wie vor jede Menge Sand im Getriebe - und nicht zuletzt fehlt es schlicht an Geschwindigkeit.

Houston Texans (4-2) - Indianapolis (2-4) 26:23 (0:3, 3:10, 6:0, 14:10, 3:0)

Analyse: Comeback-Sieg! Texans schocken Colts

Arizona Cardinals (2-3) - New York Jets (1-4) (Di., 2.30 Uhr)

Week 6 im Überblick