Nach erfolgreicher Vorsaison stehen die Buffalo Bills vor der Herausforderung, ein Topteam noch weiter zu verbessern. Bei den anderen drei Teams der AFC East wiederum fangen schon beim Quarterback die Fragezeichen an. Zudem droht einem Deutschen Ungemach.
Die Buffalo Bills stellten im Vorjahr eines der besten Teams der NFL und scheiterten erst im AFC Championship Game an den Chiefs. Nun soll nach Möglichkeit der nächste Schritt folgen.
Die Aufgabe, dieses schon im Vorjahr sehr gut bestückte Team noch zu verbessern, ist entsprechend schwierig. Zumal es kaum klare Schwachstellen gab. Und so lag der Fokus von General Manager Brandon Beane hauptsächlich darauf, auf lange Sicht zu planen.
Buffalo Bills: Starter-Projection Offense
Position | Spieler | Position | Spieler |
Quarterback: | Josh Allen | Left Tackle: | Dion Dawkins |
Running Back: | Devin Singletary | Left Guard: | Jon Feliciano |
Wide Receiver: | Stefon Diggs | Center: | Mitch More |
Wide Receiver: | Gabriel Davis | Right Guard: | Cody Ford |
Slot-Receiver: | Cole Beasley | Right Tackle: | Daryl Williams |
Tight End: | Dawson Knox |
Buffalo Bills: Starter-Projection Defense
Position | Spieler | Position | Spieler |
Edge: | Jerry Hughes | Cornerback: | Tre'Davious White |
Defensive Tackle: | Vernon Butler | Cornerback: | Levi Wallace |
Defensive Tackle: | Ed Oliver | Slot-Cornerback: | Taron Johnson |
Edge: | Mario Addison | Safety: | Jordan Poyer |
Linebacker: | Matt Milano | Safety: | Micah Hyde |
Linebacker: | Tremaine Edmunds |
Bills-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen
- Der Leistungssprung, den Quarterback Josh Allen 2020 im Vergleich zu den Jahren zuvor hingelegt hat, bleibt beeindruckend. Er traf stets die richtigen Entscheidungen, traute sich auch tiefere Pässe zu, ohne dabei allzu viel Risiko einzugehen und hielt seine Fehler in Grenzen. Hinzu kam, dass er seine Läufe intelligent einsetzte.
- Ein wichtiger Faktor für Allens Leistung und seine Entwicklung dürfte Stefon Diggs gewesen sein, der mithalf, diese Offense zu transformieren. Er führte die Liga letztlich in Yards an und war eine Bank bei Pässen in seine Richtung (Passer Rating: 115,4).
- Mit Diggs als Anführer und Offensive Coordinator Brian Daboll gehörten die Bills zu den fortschrittlichsten Teams, was das Play-Calling angeht. In neutralen Situationen und Early Downs passten nur die Pittsburgh Steelers prozentual häufiger den Ball als Buffalo (61 Prozent der Snaps). Ihre Erfolgsquote hierbei lag bei 57 Prozent und 7,9 Yards pro Passversuch. Ein Weg, den dieses Team sicherlich auch künftig weitergehen wird.
- Eine der Entdeckungen dieses Teams im Vorjahr war Wide Receiver Gabriel Davis, der als Rookie der situative Deep Thread des Teams war. Er führte das Team, wenn er ran durfte, mit 15,9 Average Targeted Air Yards deutlich an und belegte mit dem Wert Rang 4 in der Liga. Gerade gegen Ende der Saison jedoch zeigte er durchaus, dass er auch nach dem Catch gefährlich sein kann, weshalb es durchaus denkbar ist, dass er künftig auch verhältnismäßig kürzere Pässe sehen wird. Gleichzeitig aber ist es auch denkbar, dass er noch mehr ins Spiel als Deep Threat eingebunden wird, jetzt da John Brown weg ist (Raiders).
- Spannend wird derweil, wie der erfahrene Emmanuel Sanders ins Bild passen wird. Die Starter-Rollen sind eigentlich vergeben, aber Sanders könnte sowohl Beasley im Slot als auch Davis gegenüber von Diggs Konkurrenz machen. In jedem Fall aber gibt Sanders dem Team eine etablierte Alternative, was wichtig ist, da die Kadertiefe im Receiving Corps nicht allzu viel hergibt, was Erfahrung oder Qualität angeht. Außerdem spielen die Bills viel mit vier Receivern gleichzeitig, sodass alle vier auf ihre Snaps kommen werden.
- Eine der großen Stärken des Teams war die Offensive Line, die auch in diesem Jahr weitestgehend zusammengeblieben ist. Erwähnenswert ist, dass Ford nun komplett von Brian Winters (Cardinals) übernommen hat. Zudem wurde hier schon für die Zukunft geplant: Zum einen erhielt Daryl Williams einen neuen Vertrag bis zum Ende der Saison 2023, zum anderen wurde mit Spencer Brown ein potenzieller langfristiger Nachfolger in der dritten Runde gedraftet.
- Wer das Haar in der Suppe dieses Teams sucht, wird an der defensiven Front fündig. Sowohl im Pass-Rush als auch gegen den Run war diese Unit bestenfalls Mittelmaß. Die Starter des Vorjahres sind abgesehen von Quinton Jefferson dennoch in der Front-4 zurück, sollen aber Unterstützung aus der zweiten Reihe bekommen. Da wäre zum einen der letztjährige Rookie A.J. Epenesa, der kaum das Feld sah und entsprechend noch kein Faktor war. Idealerweise ändert sich das 2021.
- Und dann wäre da noch der diesjährige Erstrundenpick Gregory Rousseau, der auf Sicht Jerry Hughes (33) beerben könnte, der in sein finales Vertragsjahr geht. Rousseau gehörte zu den besseren Pass-Rushern der Klasse. Die Bills haben hier ganz offensichtlich ebenfalls ihre Problemzone erkannt, denn die beiden Top-Picks wurden in Edge-Rusher investiert: Nach Rousseau kam Carlos Basham in Runde 2.
- Auch wenn es die Zahlen als Ganzes nicht klar genug darstellen, ist die große Stärke dieser Defense die Coverage. Mit Matt Milano wurde einer der besten Cover-Linebacker der Liga gehalten. Zudem zählt Tre'Davious White zu den besten Shutdown-Cornerbacks der NFL. Die Safetys können sich sehen lassen und so stellt sich eigentlich nur die Frage, wie stabil Levi Wallace in seinem vierten Jahr in der Liga aufspielen wird. Zuletzt ließ er zweimal in Serie ein Passer Rating von 85.3, was gut, aber nicht herausragend ist. Ähnliche Zahlen legte auch Taron Johnson im Slot auf, wodurch die beiden wohl weiterhin die Schwachstellen dieser Coverage sind.
- Grundsätzlich ist dieses Team weiter sehr gut besetzt und sollte erneut als klarer Favorit in die Saison gehen, was die AFC East angeht. Jedoch hat die Konkurrenz durch die Bank aufgerüstet, sodass es zumindest mal schwieriger wird für die Bills, deren Hauptaugenmerk nun darauf liegt, Allen nach Möglichkeit langfristig zu binden - er geht bereits in sein viertes Jahr und die Option fürs fünfte wurde gezogen.
Im Vorjahr gelang die erste Winning Season (10-6) seit 2016 und darf als klarer Erfolg für Head Coach Brian Flores angesehen werden. Dass die Playoffs dennoch verpasst wurden, war unglücklich, dürfte jedoch angesichts der auf lange Sicht angelegten Strategie von GM Chris Grier zu verschmerzen sein.
Und dennoch wird 2021 zu einem wichtigen, weil richtungsweisenden Jahr für Miami, denn der Großteil der tollen Ergebnisse 2020 wurde letztlich mit QB Ryan Fitzpatrick eingefahren, nicht etwa mit Hoffnungsträger Tua Tagovailoa, der merkliche Startschwierigkeiten in der NFL hatte. In der kommenden Saison muss der Ex-Star von Alabama nun beweisen, dass er tatsächlich die Zukunft der Dolphins sein kann - andernfalls dürfte es nicht lange dauern, ehe Miami den nächsten QB ins Auge fasst.
Miami Dolphins: Starter-Projection Offense
Position | Spieler | Position | Spieler |
Quarterback: | Tua Tagovailoa | Left Tackle: | Austin Jackson |
Running Back: | Myles Gaskin | Left Guard: | Liam Eichenberg |
Wide Receiver: | DeVante Parker | Center: | Matt Skura |
Wide Receiver: | Will Fuller | Right Guard: | Solomon Kindley |
Slot-Receiver: | Jaylen Waddle | Right Tackle: | Robert Hunt |
Tight End: | Mike Gesicki |
Miami Dolphins: Starter-Projection Defense
Position | Spieler | Position | Spieler |
Edge: | Emmanuel Ogbah | Cornerback: | Byron Jones |
Defensive Tackle: | Christian Wilkins | Cornerback: | Xavien Howard |
Defensive Tackle: | Raekwon Davis | Slot-Cornerback: | Justin Coleman |
Edge: | Jaelan Phillips | Safety: | Eric Rowe |
Linebacker: | Jerome Baker | Safety: | Jevon Holland |
Linebacker: | Benardrick McKinney |
Dolphins-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen
- Alles steht und fällt mit Tua. Fitzmagic setzt seine NFL-Tour in Washington fort und als Backup steht nur noch der grundsolide Jacoby Brissett parat, der allerdings wohl keine Bäume ausreißen wird. Soll der nächste Schritt gelingen, muss Tua die Erwartungen erfüllen.
- Es ist nicht so, dass die Dolphins ihrem Sophomore-QB nur die besten Wünsche mit auf den Weg geben, um das Team weiter voranzubringen. Vielmehr wurde vieles unternommen, um ihm das Leben leichter zu machen: Das übergeordnete Stichwort ist hier sicherlich Speed. In der Free Agency wurde Deep Threat Will Fuller aus Houston geholt, der, wenn gesund, eine große Bereicherung für jeden QB ist. Im Vorjahr produzierte er bei Pässen in seine Richtung ein Passer Rating von 134,2, was herausragend ist.
- Damit aber nicht genug, denn im Draft kam dann auch noch Tuas früherer Teamkollege Jaylen Waddle dazu, der wohl im Slot starten wird und ebenfalls unglaublich schnell ist. Nachdem Tagovailoa im Vorjahr noch auf 7,7 Average Intended Air Yards gekommen war, dürfte dieser Wert deutlich hochgehen mit seinen neuen Waffen.
- Die Tatsache, dass seine Nebenleute mit so viel Speed daherkommen, dürfte auch das Leben für X-Receiver DeVante Parker leichter machen. Der könnte nun deutlich weniger Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ebenfalls profitieren dürfte Tight End Mike Gesicki über die Mitte. Zudem könnte sich Running Back Myles Gaskin häufiger in die Flat stehlen und auch im Passspiel mithelfen - bereits im Vorjahr zeigte er sich produktiv im Passspiel mit 9,5 Yards after Catch pro Reception.
- Die Offensive Line wiederum wird zu beobachten sein. Diese oben aufgeführte Unit ist das Ergebnis eines im Grunde zweijährigen Castings. Hier wurde viel probiert und schon einiges wieder ausgesiebt. Neu dazu kam von außerhalb Center Matt Skura, der in der Vorsaison in Baltimore eine schwache Saison spielte und nun auf einen besseren Neuanfang hofft. Er ersetzt den nach Foxboro zurückgekehrten Ted Karras.
- Einige Spots sind auch noch in der Schwebe. Michael Deiter könnte wieder auf Left Guard rücken, nachdem Ereck Flowers nach nur einem Jahr in Florida wieder nach Washington zurückgekehrt ist. Deiter war bereits in seiner Rookie-Saison 2019 Starter, überzeugte aber eher nicht. Im Draft wurde für diese Planstelle allerdings mit Liam Eichenberg in der zweiten Runde auch nachgebessert.
- Eichenberg ist auch eine Option, um auf Right Tackle zu starten; dann würde Robert Hunt nach innen rücken. Der allerdings hatte eine überzeugende Rookie-Saison, während Eichenberg auch angesichts der limitierten Reichweite womöglich besser innen aufgehoben ist. Hier sind noch mehrere Veränderungen denkbar. Geht Hunt etwa nach innen, könnte Kindley von Right Guard auf Left Guard wechseln.
- Tua hatte im Schnitt 2,55 Sekunden, um den Ball zu werfen. Und ihm wurde vorgeworfen, zu zögerlich zu sein, während die Pass Protection nicht immer passte. Zum Vergleich: Fitzpatrick wurde den Ball im Schnitt in 2,38 Sekunden los. Will heißen: Tua muss entschlossener werden, zugleich aber muss auch die O-Line länger halten, wenn man den neu gewonnenen Speed im Receiving Corps auch wirklich ausnutzen will.
- Positiv im Vorjahr war die Gesamtleistung der Defense, die sich in Sachen Passverteidigung klar gesteigert hat und laut Football Outsiders in diesem Bereich auf Rang 6 landete (-4,1 Prozent DVOA). Hauptgrund dafür war die Coverage, die dank Howard und Jones der Front genug Zeit für den Pass-Rush einräumte und Blitzing-Möglichkeiten gewährte.
- Um das Ganze noch stabiler zu machen, wurde Slot-Spezialist Justin Coleman aus Detroit als Free Agent geholt. Das hat den positiven Nebeneffekt, dass der letztjährige Erstrundenpick Noah Igbinoghene wieder mehr außen spielen kann und damit der Position mehr Tiefe gibt. Für mehr Erfahrung sorgt zudem Neuzugang Jason McCourty, der aus New England dazu stößt und Flores noch bestens vom gemeinsamen Super-Bowl-Erfolg vor zwei Jahren kennt.
- Um die zuletzt etwas löchrige Run Defense zu stabilisieren wurde derweil Linebacker Benardrick McKenney aus Houston geholt. Für den Pass-Rush wiederum kam Lokalmatador Jaelan Phillips von "The U". Phillips galt als reifster Edge-Rusher der Klasse. Er kommt aber auch mit ordentlich Gepäck im Rucksack, denn seine zahlreichen Gehirnerschütterungen und weitere schwere Verletzungen machen ihn zu einem klaren Ausfallrisiko.
- Flores geht in sein drittes Jahr und hat aus den Dolphins schon jetzt mehr rausgeholt als viele erwartet hätten in den ersten zwei Saisons. Nun jedoch nähert sich das Team allmählich dem Bild, dass Grier vor ein paar Jahren vorschwebte. Die Dolphins müssen anhand ihrer bisherigen Entwicklung und dem versammelten Personal so langsam ein Contender werden. Dieses Jahr wird zeigen, wie nah sie diesem Anspruch schon sind.
Die Jets wagen mal wieder einen Neuanfang, dieses Mal setzt GM Joe Douglas auf einen Defensiv-Spezialisten in Robert Saleh, nachdem es mit dem als "Offensiv-Genie" Adam Gase nicht geklappt hatte.
Saleh und Offensive Coordinator Mike LaFleur bekommen sogleich einen neuen Quarterback in Zach Wilson und sollen Gang Green möglichst zeitnah wieder in die Spur bringen. Ein solides Gerüst entsteht bereits, doch muss auch einiges richtig laufen.
New York Jets: Starter-Projection Offense
Position | Spieler | Position | Spieler |
Quarterback: | Zach Wilson | Left Tackle: | Mekhi Becton |
Running Back: | Michael Carter | Left Guard: | Alijah Vera-Tucker |
Wide Receiver: | Corey Davis | Center: | Connor McGovern |
Wide Receiver: | Denzel Mims | Right Guard: | Greg Van Roten |
Slot-Receiver: | Jamison Crowder | Right Tackle: | Morgan Moses |
Tight End: | Christopher Herndon |
New York Jets: Starter-Projection Defense
Position | Spieler | Position | Spieler |
Edge: | Carl Lawson | Cornerback: | Blessuan Austin |
Defensive Tackle: | Quinnen Williams | Cornerback: | Bryce Hall |
Defensive Tackle:: | Sheldon Rankins | Slot-Cornerback: | Javelin Guidry |
Edge: | Vinny Curry | Safety: | Ashtyn Davis |
Linebacker: | C.J. Mosley | Safety: | Marcus Maye |
Linebacker: | Blake Cashman |
Jets-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen
- Mit dem zweiten Pick im Draft wurde Zach Wilson von BYU gezogen, der auch sofort starten soll. Das Vertrauen geht soweit, dass man sich bereits vom bisherigen Starter Sam Darnold und dessen durchaus soliden Backup Joe Flacco getrennt hat. Wilson geht also im Prinzip ohne Netz oder doppelten Boden in sein NFL-Abenteuer.
- Entgegenkommen wird ihm, dass mit Corey Davis ein etablierter NFL-Starter dazu stieß. Zudem zeigte Denzel Mims in einer verletzungsbedingt verkürzten Rookie-Saison schon gute Ansätze und der mehr als solide Slot-Receiver Jamison Crowder dürfte Wilson zusätzliche Sicherheit bieten. Crowder allerdings spielt schon im seine Zukunft und wird um seine Snaps kämpfen müssen, denn mit Elijah Moore wurde in Runde 2 des Drafts schon sein potenzieller Nachfolger gezogen. Crowders Vertrag läuft am Saisonende aus, Moore konnte bei den bisherigen Trainingseinheiten regelmäßig überzeugen.
- Zusätzliche Hilfe dürften die zahlreichen soliden Tight-End-Optionen bieten. Neben Herndon - bei dem man weiter auf den Breakout wartet - stehen hier auch noch Ryan Griffin sowie Tyler Kroft parat, die beide schon ordentliche Leistungen in der NFL gezeigt haben.
- Im Backfield wiederum dürften ebenfalls gute Hände zu finden sein. La'Mical Perine zeigte zumindest Ansätze im Passspiel, wurde aber im Vorjahr noch kaum eingesetzt hinter Frank Gore. Zudem brachte Saleh mit Tevin Coleman einen alten Bekannten mit, der durchaus solide Leistungen gezeigt hat im Passspiel, wenn er denn mal fit war, was zuletzt kaum der Fall war. Hier ist - wie so häufig auch in San Francisco zu beobachten - eine Rotation zu erwarten, in der Rookie Michael Carter ebenfalls eine tragende Rolle haben sollte.
- Was das Scheme dieser neuen Offense betrifft, verriet LaFleur, der jüngere Bruder von Packers-Head-Coach Matt LaFleur, bereits, dass dessen Grundlage die West Coast Offense sein wird. Jedoch kündigte der Mann aus dem Coaching Tree von Kyle Shanahan bereits an, die Shanahan-typischen Outside-Zone-Elemente sowie Play Action einfließen zu lassen.
- Entsprechend wird es auch viel auf die O-Line ankommen, die zwei neue Gesichter bekommen hat: Zum einen kam Right Tackle Morgan Mosas aus Washington, zum anderen wurde im Draft in Runde 1 Alijah Vera-Tucker gezogen. Letzterer galt als bester Guard der Klasse. Upgrades, die auch nötig waren, denn die Jets gehörten zum schlechtesten, was die NFL in Sachen Pass Protection zu bieten hatte (8,1 Prozent Adjusted Sack Rate).
- Was den Jets jedoch zuletzt recht effektiv gelang, war den Run zu stoppen. In Sachen Passverteidigung jedoch gehörten sie eher zum unteren Mittelmaß, was auch am weiterhin überschaubaren Pass-Rush lag, der schon seit längerem ein großes Problem darstellt.
- Neuzugang Carl Lawson soll hier Abhilfe schaffen und legte seine wohl beste NFL-Saison im Vorjahr in Cincinnati hin (44 Pressures). Ob das jedoch reicht, um die Gesamtsituation zu verbessern, bleibt erstmal abzuwarten. Ebenso kam Vinny Curry, den Douglas noch aus Philadelphia kannte. Jedoch ist er seit einiger Zeit nur noch ein situativer Pass-Rusher und keiner, in den man allzu viel Hoffnung setzen sollte.
- In der Secondary wurden zuletzt Altlasten abgegeben, während Safety Marcus Maye per Franchise Tage gehalten wurde. Bis zum 15. Juli haben beide Seiten noch Zeit, eine Verlängerung auszuhandeln. Stand jetzt jedoch gibt es keine Anzeichen, dass es dazu kommen wird. Im Vorjahr spielte er seine wohl beste NFL-Saison und scheint gewissermaßen aus dem Schatten von Jamal Adams (mittlerweile in Seattle) herausgetreten zu sein.
- Daneben spielte Ashtyn Davis eine durchwachsene Rookie-Saison und wurde speziell in Coverage das eine oder andere Mal übel geschlagen. Er muss sich also steigern und bekommt Konkurrenz durch Neuzugang Lamarcus Joyner, der aus Las Vegas dazu stößt. Joyner könnte jedoch auch ein Kandidat für den Slot sein.
- Die Jets haben viel Arbeit vor sich. Über allem dürfte jedoch erstmal stehen, die Atmosphäre in der Kabine, innerhalb des Teams zu verbessern. Gase galt nicht gerade als zugänglicher Typ, geschweige denn als Anführer. Saleh dagegen demonstrierte bereits als DC bei den Niners, dass er Leute begeistern und mitziehen kann. Und das allein wäre schon viel wert bei einem Team, dem merklich die Begeisterung fehlte.
Nach einem durchwachsenen Übergangsjahr und der ersten Saison mit negativer Bilanz seit 2000 (7-9) legte Bill Belichick seine wohl aggressivste Offseason überhaupt hin. In der Free Agency wurden zahlreiche namhafte Spieler geholt, im Draft dann erstmals in Runde 1 ein Quarterback gezogen. Alles mit dem Ziel, wieder anzugreifen.
Doch trotz all der Neuzugänge und Rückkehrer - kein Team hatte mehr Saison-Verzichts wegen Covid als New England - gibt es noch zahlreiche Fragezeichen, deren Beantwortung wegweisend werden in der kommenden Saison.
New England Patriots: Starter-Projection Offense
Position | Spieler | Position | Spieler |
Quarterback: | Cam Newton | Left Tackle: | Isaiah Wynn |
Running Back: | Damien Harris | Left Guard: | Michael Onwenu |
Wide Receiver: | Jakobi Meyers | Center: | David Andrews |
Wide Receiver: | Nelson Agholor | Right Guard: | Shaquille Mason |
Tight End: | Jonnu Smith | Right Tackle: | Trent Brown |
Tight End: | Hunter Henry |
New England Patriots: Starter-Projection Defense
Position | Spieler | Position | Spieler |
Edge: | Matt Judon | Cornerback: | Stephon Gilmore |
Defensive Tackle: | Lawrence Guy | Cornerback: | JC Jackson |
Defensive Tackle: | Henry Anderson | Slot-Cornerback: | Jonathan Jones |
Edge/Linebacker: | Kyle Van Noy | Safety: | Devin McCourty |
Linebacker: | Ja'Whaun Bentley | Safety: | Kyle Dugger |
Linebacker: | Dont'a Hightower |
Patriots-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen
- Besagte Fragezeichen beginnen bereits auf der wichtigsten Position im Football - Quarterback. Cam Newton ist erklärtermaßen der Starter und bislang gab es zumindest mal keine Stimme, die das Gegenteil behauptete. Jedoch scheint es nach den Eindrücken der OTAs und des Mini Camps nicht ausgeschlossen, dass wir während des Training Camps durchaus so etwas wie einen Wettbewerb sehen könnten, denn Rookie Mac Jones präsentierte sich sehr ordentlich und könnte vermutlich sofort starten. Die Frage ist daher eher: Macht Newton genug, um seinen Job zu behalten?
- Newton kam merklich kaum zurecht mit der Offense der Patriots im Vorjahr und fühlte sich eigentlich nur dann wohl, wenn er den Ball nicht werfen musste. Entsprechend gab es kaum ein Team, dass mehr gelaufen ist in Early Downs (55 Prozent in neutralen Spielsituationen), damit aber auch nur selten Erfolg fand.
- Das lag jedoch nicht nur an Newton, dessen Covid-Infektion samt Zwangspause ihn merklich aus der Bahn warf für weite Teile der Saison. Es war auch einfach der Gesamtsituation geschuldet: Es fehlte schlicht die Qualität bei den Anspielstationen. Von den Wide Receivern wusste eigentlich nur Jakobi Meyers zu überzeugen, speziell nach dem Ausfall von Julian Edelman. Ein Damiere Byrd zeigte immerhin Ansätze, hatte jedoch einen sehr beschränkten Route Tree - eigentlich funktionierten nur Curl- und Comeback-Routes, was ihn letztlich ziemlich berechenbar machte.
- Nun jedoch kommen mit Smith und Henry in erster Linie zwei exzellente Anspielstationen auf Tight End hinzu - seit Rob Gronkowskis letztem Spiel im Super Bowl der Saison 2018 lag diese Position essenziell brach- Mit den beiden Neuzugängen werden wir wohl mehr 2-Tight-End-Sets sehen, damit auch wieder weniger 21-Personnel, was keiner so häufig nutzte wie die Patriots (37 Prozent der Offensiv-Snaps). Das wiederum dürfte die Offense insgesamt flexibler machen, da mit zwei Tight Ends sowohl das Lauf- als auch das Passspiel aufgezogen werden kann.
- Meyers wiederum dürfte die Edelman-Rolle einnehmen und vermehrt im Slot anzutreffen sein, während Agholor als Deep Threat und Kendrick Bourne als Possession-Receiver mehr Konstanz ins Passspiel bringen könnte.
- Das alles hinter einer Offensive Line, die im Vorjahr zahlreiche Lücken zu stopfen hatte und nun generalüberholt daher kommt. Center Andrews wurde gehalten, während Rookie-Entdeckung Michael Onwenu die Nachfolge von Joe Thuney (Chiefs) antritt. Die große Lücke rechts schließt Rückkehrer Trent Brown, der nach zwei Jahren bei den Raiders nach New England zurückkehrt, wo er 2018 den Super Bowl gewann - allerdings damals als Left Tackle. Für mehr Kadertiefe sorgt derweil Ted Karras, der nach einem Jahr in Miami auch wieder da ist.
- Im Backfield wiederum dürfte künftig Damien Harris, der mit einem PFF Grade von 90,3 einer der besten Running Backs des Vorjahres war. Verletzungsbedingt flog er etwas unter dem Radar, wenn er jedoch spielte, war er kaum zu halten (5 Yards pro Carry). Er dürfte Sony Michel den Rang abgelaufen haben. James White ist weiter der Third-Down- und Receiving-Back, während Rookie Rhamondre Stevenson in den Short-Yardage-Situationen als Bulldozer einspringen wird.
- Und was wird aus Fullback Jakob Johnson? Der Deutsche dürfte es angesichts der verbesserten Personalsituation insgesamt schwieriger haben, konstant aufs Feld zu kommen. Er machte bislang einen sehr guten Job und tat, was von ihm verlangt wurde, jedoch könnte Fullback eine Planstelle sein, die es künftig nicht mehr in allzu hoher Frequenz braucht in Foxboro - speziell wenn Newton von Jones ersetzt werden sollte.
- Defensiv wiederum war der Aderlass der Patriots durch Abgänge und Covid-Verzichts extrem groß. Und so wurde aus einer elitären Defense 2019 eine klare Schwachstelle. Das jedoch dürfte sich nun wieder ändern. Die Front wurde mit Nose Tackle Davon Godchaux und Rookie-Tackle Christian Barmore verstärkt, hinzu kam außerdem Henry Anderson, der auch für Interior-Pass-Rush sorgen könnte.
- New England hat wieder die Mittel, um an der Defensive Line dominant aufzutreten und Räume für die Blitzer dahinter zu kreieren und verfügt mittlerweile wieder über eine beachtliche Tiefe in der Interior-Line-Gruppe, während bei den Edge-Rushern neben Uche allen voran Chase Winovich noch zu nennen ist. New England hat die Mittel, um vier Edge-Rusher in einem NASCAR-Package aufzubieten, oder alternativ auch eine Heavy-Line aufzustellen, um dahinter Blitzer zu schicken.
- Schließlich wurde in Sachen Edge-Rush mit Matt Judon ein Spezialist geholt, während Kyle Van Noy aus Miami zurückkehrte und wieder seine Hybrid-Rolle in einer variablen Front einnehmen wird - mit Fokus auf situativen Pass-Rush. Die aber wohl wichtigste Personalie in der Front Seven dürfte die Rückkehr von Dont'a Hightower sein, der 2020 merklich vermisst wurde. Er dürfte die Unit nachhaltig stabilisieren und damit auch Youngsters wie Josh Uche mehr Zeit zur Entwicklung geben.
- In der Secondary spricht wenig für einen späten Abgang von Stephon Gilmore, der eigentlich nur angemessen bezahlt werden will. Vermutlich gelingt hier noch eine Einigung vor Saisonstart. McCourty spielte eine weitere gute Saison, während Jalen Mills als Mischung aus Cornerback und Safety mehr Flexibilität reinbringt. Spannend wird es noch zu sehen, ob es Kyle Dugger nach guter Rookie-Saison gelingt, Adrian Phillips endgültig zu überholen. Die beiden spielen den zweiten Safety-Platz unter sich aus.
- Unterm Strich hat Belichick nun wieder ein Team zusammen, das mehr seinen Vorstellungen von Offense und Defense - die Dominanz der Mitte steht über allem - näher kommt als die Truppe des Vorjahres. Letztlich steht und fällt hier alles mit der Quarterback-Position. Kommt Newton wieder näher an seine alte Form heran? Und wenn nicht, wird man Jones schneller als geplant das Zepter übergeben und kann dieser dann direkt in die Bresche springen? Sehr viele offene Fragen, die einer erfolgreichen Saison im Wege stehen können.
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