Happy Thanksgiving everybody - und einen schönen Football-Donnerstag! Den Anfang machten die Lions, die Philadelphia sang- und klanglos abfertigten. Die Dallas Cowboys verloren anschließend zuhause ähnlich deutlich gegen die Carolina Panthers - und müssen wohl für den Rest der Saison auch ohne Tony Romo auskommen. Zum Abschluss gab es die uralte Rivalry aus Lambeau, und das mit einem Knall: Die Chicago Bears schockten die Green Bay Packers ausgerechnet an Brett Favres großem Abend.
Detroit Lions (4-7) - Philadelphia Eagles (4-7) 45:14 (7:0, 17:7, 14:0, 7:7)
Lions vs. Eagles in der Analyse: Gut gebrüllt, Löwe!
Dallas Cowboys (3-8) - Carolina Panthers (11-0) 14:33 (3:10, 0:13, 3:7, 8:3)
Will man jemandem einen "gebrauchten Tag" erklären - der Auftritt von Cowboys-Quarterback Tony Romo (11/21, 106 YDS, 3 INT) gegen die Panthers kann ab sofort als Paradebeispiel herhalten. Romo, nach dem Sieg bei seinem Comeback über Miami in der Vorwoche noch als Heilsbringer gefeiert, warf gleich bei seinem zweiten Wurf einen Pick Six zu Kurt Coleman: Er hatte den Safety über die Mitte überhaupt nicht registriert, es war eine einfache Interception für Coleman.
Das gleiche wiederholte sich kurz vor der Halbzeitpause: Dieses Mal übersah Romo Luke Kuechly, der den Spielzug perfekt las, seine Defense schon vor dem Snap umstellte und dann zuschlug. Der Linebacker trug das Ei ebenfalls zurück in die Endzone und beim nächsten Wurf warf Romo prompt in Double Coverage. Wieder sagte Kuechly Danke und schnappte sich den dritten Pick. Kurzum: Es war eine desolate Leistung des Routiniers in seinem zweiten Spiel nach der siebenwöchigen, durch einen Schlüsselbeinbruch verursachten, Pause.
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Zu allem Überfluss musste Romo dann auch noch zu Beginn des Schlussviertels nach einem harten Hit sichtlich mitgenommen raus - mutmaßlich mit einer Verletzung an der zuvor schon lädierten Schulter. Es droht das vorzeitige Saisonaus und damit das endgültige Ende aller Playoff-Hoffnungen. Zuvor hatte es dem Routinier zweifellos wenig geholfen, dass Carolinas Linebacker Dallas' Running Game dominierten und Top-Receiver Dez Bryant von Cornerback Josh Norman weitestgehend aus dem Spiel genommen wurde. Nur wenn Bryant im Slot war, bekam er eine Auszeit von Norman und seinen ersten Catch verzeichnete er erst nach über 34 Spielminuten.
Defensiv gelang es Dallas nach anfänglichen Schwierigkeiten, Cam Newton (16/27, 183 YDS) im Laufe des Spiels mit dem eigenen Pass-Rush häufiger zu erwischen. Doch die Cowboys hatten zu oft keine Antworten auf Carolinas Running Game und schafften es mehrfach nicht, Panthers-Drives bei langen Third Downs zu beenden. Trotzdem dauerte es bis kurz vor Ende des dritten Viertels, ehe es den ersten Offensiv-Touchdown gab - ein kurzer Run von Newton, der die Defense immer wieder gut las und die Lücken in der Secondary fand, selbst.
Es war über die kompletten 60 Minuten die Panthers-Defense, die dieses Spiel dominierte und allen Cowboys-Fans Thanksgiving gründlich verhagelte. Romo betonte anschließend: "Ich bin von mir selbst enttäuscht. Ich habe es dem Team nicht ermöglicht, anfangs im Spiel zu bleiben. Luke Kuechly hat zwei tolle Plays gemacht, aber gleichzeitig denke ich, dass ich selbst gut genug bin, um dem Gegner keine Touchdowns zu schenken. Die Verletzung fühlt sich ähnlich an, wie die am Anfang der Saison."
Green Bay Packers (7-4) - Chicago Bears (5-6) 13:17 (7:0, 6:14, 0:0, 0:3)
"Das ist Green-Bay-Wetter. Ich liebe es! Das ist der beste Ort, um Football zu spielen." Es waren absolute Gänsehaut-Momente, als Brett Favre, dessen Rückennummer 4 die Packers ab sofort nicht mehr vergeben werden, zu seiner feierlichen Halbzeit-Zeremonie auf den Rasen kam und sich im Regen von Wisconsin an die jubelnden Fans wandte. Das Stadion flippte kurz darauf nochmals komplett aus - der legendäre Bart Starr kam zu Favre auf die Bühne und gratulierte dem einstigen Gunslinger, von Packers-Legende zu Packers-Legende.
Doch der Funke wollte nicht so wirklich auf das aktuelle Packers-Team auf dem Platz überspringen. Green Bays Offense offenbarte, wieder einmal, große Probleme - und das obwohl die Bears mit vielen Strafen nachhalfen: Die besorgniserregenden Drop-Probleme von Davante Adams gehen weiter, Eddie Lacy hatte einige gute und einige schlechte Runs, ein kostspieliger Fumble inklusive, und jeglicher Rhythmus fehlte. Daran konnte auch Aaron Rodgers (22/43, 202 YDS, TD, INT) nichts ändern.
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Auf der anderen Seite überraschte die Bears-Offense, Jay Cutler (19/31, 200 YDS, TD) warf zahlreiche Screens, was den in der Vorwoche noch so starken Packers-Pass-Rush etwas aus dem Spiel nahm. Doch Chicagos Running Game kam gegen Green Bays Front Seven auch mit Rückkehrer Matt Forte nie ins Rollen und so gelang es den Gäste in mehreren Anläufen nicht, die Partie gegen wacklige Packers vorzeitig zu entscheiden.
Passend zum Spielverlauf übernahm das stattdessen die Defense, die in der kompletten zweiten Halbzeit keinen Punkt zuließ: Zunächst schnappte sich Tracy Porter einen Rodgers-Pass zur Interception, doch Green Bay bekam den Ball nochmals zurück. Dieses Mal marschierten die Hausherren bis kurz vor die Goal Line, aber bei Fourth Down hielt Chicago erneut Stand und machte den Schocker perfekt. Green Bay hat damit zum ersten Mal seit 1991 in einer Saison zuhause gegen Detroit und gegen die Bears verloren.
"Es liegt an uns. Wir hatten Gelegenheiten, dieses Spiel zu gewinnen, und haben es nicht geschafft", haderte Rodgers anschließend. Darüber hinaus berichtete er, dass er für Teile des dritten und des vierten Viertels das Gefühl in der Hand verloren hatte - zuvor war er mit dem Ellbogen an einen Bears-Helm geknallt. "Wir müssen im Passing Game auf eine Wellenlänge kommen", forderte A-Rod trotzdem weiter: "Ich werde sicher stellen, dass meine Vorbereitungen so gut wie nur irgendwie möglich sein werden."
Ein Hauch von Super Bowl...Zusätzlich zu den drei Spielen hatte die NFL für Thanksgiving noch einen weiteren Leckerbissen parat: Wie während des Cowboys-Spiel bekanntgegeben wurde, wird die Pepsi Super Bowl 50 Halftime Show Elemente der "On the Fifty"-Kampagne beinhalten. Diese würdigt die Geschichte und die Gegenwart der Liga - und gibt Ausblicke auf die kommenden 50 Jahre. Auch der erste Star der Show wird bald verkündet, alle Infos gibt es hier!
Das SPOX-NFL-Tippspiel, Week 12:
Florian Regelmann | Stefan Petri | Adrian Franke | Marcus Blumberg | Bastian Strobl | |
Eagles @Lions | Lions | Lions | Lions | Eagles | Eagles |
Panthers @Cowboys | Cowboys | Panthers | Panthers | Cowboys | Cowboys |
Bears @Packers | Packers | Packers | Packers | Packers | Packers |
Giants @Redskins | Giants | Redskins | Giants | Giants | Giants |
Vikings @Falcons | Vikings | Vikings | Vikings | Vikings | Vikings |
Rams @Bengals | Bengals | Bengals | Bengals | Bengals | Bengals |
Saints @Texans | Texans | Saints | Saints | Texans | Saints |
Buccaneers @Colts | Colts | Colts | Bucs | Colts | Colts |
Dolphins @Jets | Jets | Jets | Jets | Jets | Jets |
Chargers @Jaguars | Jaguars | Jaguars | Jaguars | Jaguars | Jaguars |
Raiders @Titans | Raiders | Titans | Raiders | Titans | Raiders |
Bills @Chiefs | Chiefs | Chiefs | Chiefs | Chiefs | Bills |
Cardinals @49ers | Cardinals | Cardinals | Cardinals | Cardinals | Cardinals |
Steelers @Seahawks | Steelers | Seahawks | Seahawks | Steelers | Seahawks |
Patriots @Broncos | Patriots | Patriots | Patriots | Patriots | Patriots |
Ravens @Browns | Browns | Browns | Browns | Browns | Ravens |
Letzte Woche: | 9-5 | 8-6 | 9-5 | 11-3 | 7-7 |
Insgesamt | 102-58 | 93-67 | 100-60 | 89-71 | 87-73 |