In wenigen Tagen öffnet die NFL die Pforten der Trainingscamps. SPOX blickt auf die noch offenen Positionskämpfe der Teams. In der AFC liegt der Fokus vielerorts auf der Offense. So auch in New England, wo Unterstützung für Julian Edelman gesucht wird.
Den ersten Teil unserer Camp-Battle-Serie findet Ihr hier.
AFC East
Buffalo Bills
- Größter Position Battle: Offensive Skill-Positionen
Bei den Bills sind wenige Positionsbereiche schon vor dem Camp klar geregelt. Quarterback wird weiterhin Josh Allen sein und die Offensive Line scheint ebenfalls zu stehen. Doch ansonsten? Im Backfield kämpfen die Running Backs LeSean McCoy und Frank Gore um den Starter-Platz, zudem werden sich auch TJ Yeldon und Drittrundenpick Devin Singletary nicht kampflos geschlagen geben. Die Message ist aber klar: Auch 2019 liegt der Fokus auf dem Laufspiel.
Auch im Receiving Corps herrscht großer Konkurrenzkampf. Wer letztlich die meisten Snaps sieht, ist offen. John Brown, Zay Jones und Cole Beasley im Slot gelten als Favoriten. Robert Foster und Andre Roberts darf man aber nicht außer Acht lassen.
Miami Dolphins
- Größter Position Battle: Quarterback
Wer startet unter Center für die Dolphins? Es ist ein Übergangsjahr, doch sie investierten einen zweistelligen Millionenbetrag in Ryan Fitzpatrick und schließlich einen Zweitrundenpick in Josh Rosen. Während bei Fitzpatrick bekannt ist, was er kann - und was nicht -, weiß das bei Rosen noch keiner so genau.
Nun gibt es zwei Ansätze: Die Dolphins könnten erstmal auf den etablierten Fitzpatrick setzen und warten, wie sich Rosen entwickelt, ehe sie ihn als Starter etablieren. Oder die Dolphins evaluieren Rosen schon von Beginn an, um zu sehen, ob er der QB der Zukunft sein kann. Eines ist jedoch sicher: Die Dolphins haben 2019 keinerlei Obligation zu gewinnen. Wer auch immer den Quarterback geben wird, kann also im Grunde nur positiv überraschen - oder den Kurs der "Tanking for Tua"-Mission halten.
New England Patriots
- Größter Position Battle: Wide Receiver
Auch in Foxborough herrscht wenig Klarheit auf der Wide-Receiver-Position. Die klare Nummer eins ist Julian Edelman. Doch dahinter ist alles offen. Erstrundenpick N'Keal Harry dürfte sich letztlich durchsetzen, aber auch von Anfang an? Philipp Dorsett betrieb im Vorjahr gerade in den Playoffs viel Eigenwerbung im Zusammenspiel mit Tom Brady, während Maurice Harris in den Minicamps bislang überzeugte - hauptsächlich aber in Bradys Abwesenheit, weshalb das nicht viel aussagen mag. Zudem sind auch Neuzugang Demaryius Thomas, der das Jahr wohl auf der PUP List beginnt, sowie Dontrelle Inman und der nicht gedraftete Rookie Free Agent Jakobi Meyers Spieler, die eine Rolle spielen könnten. Wie immer entscheiden hier Leistung und Chemie mit Brady über Kader- und Depth-Chart-Plätze.
Auch interessant: Wer setzt sich als Tight End durch? Während Ben Watson die ersten vier Spiele verpassen wird, deutet vieles darauf hin, dass Matt LaCosse die Top-Option sein wird. Aber Überraschungen sind hier nicht ausgeschlossen.
New York Jets
- Größter Position Battle: Wide Receiver
Nahezu alles dreht sich in der AFC East offenbar ums Passspiel. Verrückt! Auch Gang Green wird einen Wettkampf auf der Receiver-Position haben. Anders als in New England allerdings geht es hier nicht ums blanke Überleben im Kader. Mit Quincy Enunwa, Robby Anderson und Neuzugang Jamison Crowder stehen die Starter eigentlich fest. Was offen ist: wer letztlich die Gunst von QB Sam Darnold erobert. Wer wird die meisten Targets bekommen?
AFC West
Denver Broncos
- Größter Position Battle: Safety
Die Broncos haben sich von Darian Stewart, ihrem bisherigen Strong Safety, getrennt. Wirklich ersetzt wurde er im Kader nicht, sodass ein interner Wettkampf entbrannt ist. Die logischsten Kandidaten sind Will Parks und Su'a Cravens. Zudem könnte Kareem Jackson als Dark Horse fungieren.
Parks fungierte zuletzt als Backup und wusste in limitierter Rolle zu überzeugen. Cravens wiederum verpasste mehr als die Hälfte der Saison 2018 verletzungsbedingt und lief nur in fünf Spielen auf. Hinzu kommt eben Jackson, ein etatmäßiger Cornerback, der lange Jahre in Houston aktiv war. Während der Minicamps spielte er sowohl als Nickelback als auch als Safety. Und da Neuzugang Bryce Callahan, den Head Coach Vic Fangio aus Chicago mitgebracht hat, der Slot-Spezialist ist, wäre Jackson frei auf Safety.
Kansas City Chiefs
- Größter Position Battle: Cornerback
Die wohl größte Schwäche der Chiefs im Vorjahr war die Passverteidigung. Die Secondary galt hier als das schwächste Glied. Und das könnte auch 2019 noch so sein, zumal mit Steven Nelson und Orlando Scandrick zwei erfahrene Defensive Backs abgegeben wurden.
Wirklich nachgebessert wurde in Sachen Cornerback nicht. Im Draft holte KC mit einem Zweitrundenpick immerhin mit Juan Thornhill einen neuen Safety - in der Free Agency folgte schließlich Tyrann Mathieu, der Honey Badger. Was wir zudem wissen, ist, dass Bashaud Breeland auf der linken Seite verteidigen wird. Doch wer wird sein Pendant auf rechts? Die Kandidaten heißen in erster Linie Kendall Fuller, Charvarius Ward und Tremon Smith.
Fuller ist vielleicht der talentierteste Kandidat, doch spielte er in seinen drei bisherigen NFL-Jahren vorwiegend im Slot, wo die Chiefs keine echte Alternative aufweisen. Die anderen beiden sind unerfahren. Insofern ist dieses Rennen absolut offen.
Los Angeles Chargers
- Größter Position Battle: Nummer 2 Wide Receiver
Tyrell Williams ist weg, womit auch einer fehlt, der einfach mal steil geschickt werden kann. Und generell war er schließlich der Starter gegenüber von Keenan Allen. Von außerhalb wurde jedoch keiner geholt, um die Lücke zu schließen, weshalb einer der vorhandenen Receiver in die Bresche springen muss. Head Coach Anthony Lynn nannte namentlich Dylan Cantrell, der in sein zweites Jahr geht. Zudem lobte er Artavis Scott für seine Arbeit in den Minicamps. Eine weitere Option ist natürlich auch Travis Benjamin, der aber immer mal wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte.
Oakland Raiders
- Größter Position Battle: Tight End
Wer war einer der wenigen Lichtblicke für Oakland 2018? Tight End Jared Cook natürlich! Der spielt nun aber in New Orleans. Es braucht also einen Nachfolger, doch wirklich herauskristallisiert hat sich hier noch keiner. Und so machen es Darren Waller, Derek Carrier, Luke Willson und Viertrundenpick Foster Moreau unter sich aus.
AFC North
Baltimore Ravens
- Größter Position Battle: Edge Rusher
Terrell Suggs und Za'Darius Smith sind beide weg, gesucht werden also ihre Nachfolger. General Manager Eric DeCosta sagte bereits vor dem Draft, dass er in erster Linie Tim Williams und Tyus Bowser als Hauptanwärter auf die Posten als Outside Linebacker sehe. Beide waren recht hohe Draftpicks 2017 (zweite bzw. dritte Runde), haben aber bislang zusammen erst 5,5 Sacks gesammelt. Im Draft kam dann noch Jaylon Ferguson (Runde 3) dazu.
Ebenfalls möglich sind freilich auch Shane Ray und Pernell McPhee, obgleich beide für andere Planstellen vorgesehen sind. Ray könnte Inside Linebacker spielen, McPhee wird wohl einer der 3-Technique-Defensive-Ends sein.
Cincinnati Bengals
- Größter Position Battle: Tight End
In Cincy ist die Tight-End-Position ein Thema. Stammhalter Tyler Eifert ist zurück, die Frage jedoch bleibt: für wie lange? Er erlitt schon so viele Verletzungen in seiner Karriere, dass man gar nicht mehr weiß, was ihn zuletzt aus dem Verkehr zog. In seiner Abwesenheit spielte CJ Uzomah solide, aber nicht überragend. Wohl ein Grund, warum mit Drew Sample noch ein Zweitrundenpick investiert wurde. Sample allerdings gilt eher als Blocking Tight End und sollte daher keine große Konkurrenz für Eifert darstellen. Wenn der fit ist.
Cleveland Browns
- Größter Position Battle: Running Back
Wann hatten die Browns zuletzt so viel Talent im Kader wie aktuell? Das führt natürlich zu Positionskämpfen. Im Backfield etwa forderte Duke Johnson bereits einen Trade, da er sich offenbar keine großen Hoffnungen auf eine große Rolle macht, sobald der gesperrte Kareem Hunt (häusliche Gewalt) zurück ist. Starter bleiben wird wohl Nick Chubb. Doch dahinter steht ein heißer Wettbewerb an.
Pittsburgh Steelers
- Größter Position Battle: Nummer 2 Wide Receiver
Antonio Brown hat die Stadt verlassen und wird wohl durch JuJu Smith-Schuster ersetzt. Aber wer ersetzt eben jenen? Die Kandidaten: Der erfahrene Donte Moncrief, James Washington und Drittrundenpick Diontae Johnson. Alle drei werden die Chance bekommen, sich zu beweisen. Um die Position als Slot-Receiver werden sich Eli Rogers und Ryan Switzer streiten.
AFC South
Houston Texans
- Größter Position Battle: Left Tackle
Kein Quarterback kassierte 2018 mehr Sacks als Deshaun Watson (62). Ergo steht die Offensive Line und vor allem der Left Tackle im Fokus. Und hier bieten sich Coach Bill O'Brien diverse Alternativen. Im Draft kamen mit Tytus Howard (Pick 23) und Max Scharping (Pick 55) gleich zwei O-Liner, in der Free Agency wurde auch noch Matt Kalil, ehemals Panthers, verpflichtet. Im Kader schon vorhanden war zudem Julien Davenport.
Während die zwei Rookies wohl erstmal als Backups auf Guard und Tackle fungieren sollen, erholt sich Kalil noch von einer Knieoperation, was Davenport zu Beginn des Camps wohl einen kleinen Vorteil einräumt. Aber angesichts des Bildes, das diese Offensive Line als Ganzes in den letzten Jahren abgab, ist hier gar nichts in Stein gemeißelt.
Indianapolis Colts
- Größter Position Battle: Wide Receiver
T.Y. Hilton ist die klare Top-Option für Andrew Luck. Daran wird sich auch 2019 nichts ändern. Dahinter ist die Depth Chart aber noch weit offen. Devin Funchess kam aus Carolina und könnte sich gegenüber von Hilton etablieren, doch auch Rookie Parris Campbell ist gerade aufgrund seines Speeds zu beachten. Er ist auch eine Option für den Slot. Ein bisschen in den Hintergrund gerückt ist derweil Chester Rogers, der immerhin schon seit 2016 zum Kader gehört. Auch in der Verlosung: Deon Cain, der sich aber noch von einem Kreuzbandriss erholt.
Jacksonville Jaguars
- Größter Position Battle: Wide Receiver
Im Receiving Corps der Jaguars scheint alles offen zu sein. Keiner der Kandidaten - Marqise Lee, Keelan Cole, Chris Conley und D.J. Chark - wusste bislang vollends zu überzeugen. Auch deshalb befinden sich aktuell drei nicht gedraftete Rookie Free Agents im Kader, die nicht chancenlos sein dürften.
Erschwerend hinzu kommt, dass mit Nick Foles ein neuer Quarterback geholt wurde, der sich ohnehin erst in seiner neuen Umgebung zurechtfinden muss. Immerhin: Auf den restlichen Skill-Positions - Running Back und Tight End - sowie in der Offensive Line - sollten die Starter feststehen, was der gesamten Unit eine gewisse Stabilität vom Start weg geben dürfte.
Tennessee Titans
- Größter Position Battle: Wide Receiver
Auch in Nashville steht die Hierarchie im Receiving Corps infrage. Zweitrundenpick A.J. Brown dürfte die Truppe besser machen, ob das aber schon zu Beginn möglich ist, bleibt abzuwarten. Zudem dürfte Adam Humphries seinen Platz im Slot sicher haben. Jedoch bleibt die Frage, auf wen sich Marcus Mariota letztlich am meisten verlassen wird. Corey Davis war zuletzt die Nummer eins, während auch Tajae Sharpe und Taywan Taylor zu beachten sind.
Meistgelesene Artikel
Das könnte Dich auch interessieren

.jpg?quality=60&auto=webp&format=pjpg&width=317)

