Der erste Saisonmonat ist absolviert - Zeit für das SPOX-Panel, die bisherige Saison zu bewerten. Sind die Minnesota Vikings wirklich so gut? Was hat Tim Tebow mit Dak Prescott zu tun? Besteht noch Hoffnung für Carolina oder Arizona? Wie teuer gehen die Wild Cards weg - und welcher Head Coach darf als erster sein Büro ausräumen? Die Redakteure Stefan Petri, Marcus Blumberg und Adrian Franke diskutieren mit Nicolas Martin von Sportradio360.
1.: Die Minnesota Vikings (5-0) sind das beste Team der NFL
Adrian Franke (SPOX): Die Vikings haben über die ersten fünf Spiele zusammen mit Denver die beste Defense der NFL, und wenn sie das auf diesem Level beibehalten können, sind sie ein Titel-Contender - da gibt es überhaupt keine Frage. Aber sind sie auch das beste Team? Nein, denn dafür macht mir die Offensive Line schlicht zu große Bauchschmerzen. Jetzt fällt auch noch Andre Smith aus und ich weiß schlicht nicht, ob Sam Bradford diese Offense über 16 Spiele und darüber hinaus tragen kann, wie er es aktuell tut. Stattdessen sehe ich eine Gruppe ganz oben, aus der ich im Moment kein Team klar über die anderen stellen würde: Pittsburgh, Minnesota, New England, Denver, Seattle, dicht gefolgt von Atlanta.
Nicolas Martin (Sportradio360): Zumindest scheint Mike Zimmer eine "Jetzt erst recht"-Mentalität aufgebaut zu haben, die nach außen hin den Anschein macht, dass es die beeindruckende Anzahl der Verletzungen auf Schlüsselpositionen so nie gegeben hat. Wenn man also das Team als den Zusammenhalt sieht, dann sind die Vikings da in der Tat das Beste in der NFL. Die beste Ansammlung von Einzelspielern, die haben wahrscheinlich andere. Das vorhandene Talent mit so viel Effizienz auf dem Platz einzusetzen, das ist schon eine sehr reife Leistung. Dazu noch Rick Spielman, der die Truppe mit zusammengestellt hat und anscheinend auch weiterhin auf jeden Rückschlag eine Antwort zu haben scheint. Front Office, Coaching Stab und die Spieler auf dem Feld: Ja, in der Kombination sind die Vikings wohl das beste Team der Liga. Chargers-Fans (und ein paar andere) dürften da neidisch gucken.
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Marcus Blumberg (SPOX): Not so fast, my Friend! Die Vikings haben einen beeindruckenden Saisonstart hingelegt, sicher. Aber das beste Team der NFL? Ohne Peterson? Nein. Der Sieg gegen die Packers war ein Statement, klar. Aber in Tennessee muss man gewinnen, in Carolina bei deren Verfassung auch. Zudem kamen die wenig überzeugenden Giants und die Texans, die auswärts eine Katastrophe sind. Wirklich beeindruckt bin ich davon noch nicht. Gerade offensiv gibt es bessere Mannschaften, defensiv mindestens genauso gute. Insofern ist mir dieser Superlativ noch sehr verfrüht.
Stefan Petri (SPOX): Wie heißt es so schön: You are what your record says you are. Insofern haben die Vikings momentan durchaus gerechtfertigte Ansprüche auf den Gürtel, um mal in den WWE-Jargon abzugleiten. Faszinierend, wie perfekt das Team von Zimmer die Broncos des letzten Jahres kopiert, mit brutalem Pass Rush (19 Sacks, Platz eins) und sieben Interceptions (ebenfalls Platz eins, wenn es "Ryan Fitzpatrick gegen KC - eine Tragödie in sechs Picks" nicht gegeben hätte). Sam Bradford hat bisher überzeugt, und so sind sie trotz der vielen Ausfälle gerade Super-Bowl-Favorit bei Footballoutsiders.com. Ein Fluke ist das ganz sicher nicht. Interessant übrigens: Im letzten Jahr waren nach Week 5 noch sechs Teams unbesiegt. Darunter auch die Broncos und die Panthers. Zum absoluten Favoriten würde ich die Vikes noch nicht küren, weil wir in der AFC mit Denver und New England zwei Großmächte haben, die ihre Niederlagen mit Backup-QBs kassiert haben - und sie die vielen Verletzungen irgendwann einholen könnten. Aber wenn ich mir ihren Schedule so angucke, muss ich mich schon strecken, um mehr als drei Niederlagen zu finden. Wenn überhaupt. Freut euch auf das First-Round-Bye, liebe Vikings-Fans. Danach sehen wir weiter.
2.: Dak Prescott, Carson Wentz, Trevor Siemian oder Jimmy Garoppolo?
Marcus Blumberg (SPOX): Alle wussten zu überzeugen, hatten jedoch komplett andere Voraussetzungen. Die größte Überraschung war bislang sicher Carson Wentz, denn North Dakota State ist nicht mal eine FBS-Schule! Er spielt aber hinter einer starken O-Line, was ungemein hilft. Dak Prescott von Mississippi State hat vielleicht die beste O-Line der Liga vor sich und Zeke Elliott an seiner Seite, was ebenfalls sehr viel hilft. Trevor Siemian hat eine katastrophale Offensive Line, dafür herausragende Skill-Spieler in seinem Arsenal und eine Wahnsinns-Defense, die es ihm leicht macht, nicht zu viel zu tun. Und Jimmy Garoppolo durfte dem vielleicht besten QB aller Zeiten zwei Jahre über die Schulter schauen und überzeugte, obwohl er in seinen fünf gespielten Vierteln nicht das beste Personal um sich hatte. Insgesamt würde ich aber doch Dak knapp vorn sehen, denn dass die Cowboys ohne guten QB kein Selbstläufer sind, haben Cassel und Co. letzte Saison eindrucksvoll bewiesen!
Adrian Franke (SPOX): Blumi, ich gehe mit. Dak Prescott. Der Reihe nach: Garoppolo hatte ein solides Spiel in Arizona und dann einige sehr gute Viertel gegen eine desolate Dolphins-Defense, ehe er sich verletzte - das reicht als Sample Size einfach nicht. Siemian hat mich vor allem gegen Cincinnati extrem überrascht, als er sich auch mehr lange Pässe getraut hat, und im Spiel gegen Atlanta am Wochenende wurde der Unterschied zwischen ihm und Paxton Lynch deutlich. Bei Siemian will ich aber eine höhere Genauigkeit sehen, das Duell mit den Bengals hätte aufgrund der Ungenauigkeit bei seinen überraschenden langen Pässen auch ganz anders ausgehen können. Kommen wir zu Wentz. Ich mochte ihn vor dem Draft, dass er aber so früh bereits diese Präsenz in der Pocket und diese technischen Feinheiten zeigt, ist wirklich erstaunlich. Aber: Wentz profitiert enorm vom Play-Calling. Sehr viele Screens, Pässe, bei denen er zum ersten Read wirft, und so weiter. Bleibt also Prescott! Hohe Passgenauigkeit, nahezu kaum Fehler, sehr effektiv bei kurzen und mittleren Pässen, weniger Yards nach dem Catch als bei Wentz und eine zusätzliche Bedrohung im Option-Run-Game. Ein mehr als beeindruckender Einstand!
Stefan Petri (SPOX): Hey, kann ich sie alle haben? Bisher hat sich das Quartett überragend geschlagen, das war so nicht zu erwarten. Ich bin selbst noch nicht ganz sicher, was wir langfristig aus dieser Situation lernen. Einerseits gab es in den letzten Jahren viel Jammern und Wehklagen darüber, dass es nicht genügend gute QBs für 32 Teams gibt. Außerdem scheint das Niveau in dieser Saison allgemein nicht allzu hoch zu sein, wenn wir mal ehrlich sind. Auf der anderen Seite brechen Prescott und Wentz einen Rookie-Rekord nach dem anderen. Teilweise scheint es überhaupt keine Anpassungsschwierigkeiten zu geben. Ist das ein Trend? Sind die Teams schlauer geworden, was Play-Calling und dergleichen angeht? Ich bin gespannt. Es fällt mir aber wirklich schwer, mich zwischen diesen Vieren zu entscheiden. Blumi und Adrian, eure Stimme für Dak ist nachvollziehbar - aber vielleicht hättet ihr Siemian und Garoppolo näher an ihm dran, wenn sie sich nicht verletzt hätten. Und Wentz ist bis dato der am besten bewertete QB bei Pro Football Focus. Ich weiß, es ist fies. Aber ich enthalte mich erstmal.
Nicolas Martin (Sportradio360): Sind wir nicht ein bisschen unfair, wenn wir aus dieser Gruppe jetzt schon den "Besten" zu küren versuchen? Die Manning-Brüder waren in ihrem Rookie-Jahr kombiniert 4-19 als Starter, Rodgers saß jahrelang auf der Bank und auch Roethlisberger spielte nicht vom ersten Spieltag an. Ich würde eher danach gehen, wer mich am positivsten überrascht hat: Und das ist auch bei mir Dak Prescott. Denn dass Garoppolo von Belichick/McDaniels gut vorbereitet wird, dürfte keinen überrascht haben. Wentz kam aus einem Prostyle-System und hatte daher eine geringe Umstellung. Siemian/Lynch haben einen Ex-QB als Head Coach, einen Hall of Fame-QB als GM, auch da kann man sich denken, dass das was werden muss. Bliebe also Prescott. Viertrunder, über den ich im Sommer noch "Tim Tebow mit besserem Arm" las, im immer erwartungsvollen Dallas in Kombination mit früh gezogenem Rookie-RB. Als sich Romo verletzte, dachte ich noch "der arme Prescott". Hätte nie gedacht, dass der sich so gut macht.
3.: Die größte Enttäuschung bisher ...
Nicolas Martin (Sportradio360): Ich nominiere eine ganze Division, nämlich die AFC East. Die Patriots (Achtung, Ironie!), weil sie die einmalige Chance verpasst haben, uns ein spannendes Rennen in der Division zu bieten. Nein, man gewinnt sogar in Arizona und steht nach 5 Wochen 4-1. Die Bills, weil es aktuell ruhig um Rex Ryan geworden ist, obwohl wir doch spätestens bei der Entlassung von Greg Roman alle mehrere Runden Popcorn nachbestellt haben. Die Dolphins, weil sie ohne die Selbstzerstörung von Cleveland eigentlich 0-5 als Record haben müssten und Welten davon entfernt sind, in dieser Division auch nur ansatzweise mitzumischen. Und die Jets, weil nur vier QBs in der ganzen Liga mehr Touchdowns geworfen haben als Ryan Fitzpatrick Interceptions verteilt. C'mon! Es gibt Divisionen, da weiß man von Anfang an, das wird schwere Kost (Hallo AFC South!). Diese AFC East ist nach 5 Wochen gefühlt ein bis zwei Bills-Niederlagen davon entfernt, für die Patriots entschieden zu sein. Mal ganz was Neues.
Marcus Blumberg (SPOX): ... sind für mich die Arizona Cardinals. Nachdem sie im Vorjahr die NFC West dominierten, verlief nun der Saisonstart äußerst holprig. Stand heute kann man sicherlich gegen New England verlieren - aber vielleicht nicht unbedingt mit dem Personal, das den Patriots zur Verfügung stand. Aber die Pleiten gegen Buffalo und die Rams waren völlig unnötig, schon allein, weil man selbst viel größeres Potenzial aufweist. Ebenfalls enttäuschend ist die bisherige Saison der Carolina Panthers, die einen noch krasseren Rückschritt gemacht haben als selbst die größten Pessimisten hätten voraussagen können. Beim NFC-Champion liegt einiges im Argen. Und die Playoffs sind nach dem 1-4-Start zumindest mal in weite Ferne gerückt.
Adrian Franke (SPOX): Man muss hier die Panthers nennen, oder? Diese unglaublich dominante Regular Season vor einem Jahr und dann so ein Absturz?! Carolina konnte in der Vorsaison (abgesehen vom Super Bowl) die kleineren Schwächen überspielen, aus diesen kleinen Schwächen sind jetzt aber große Brandherde geworden: Die Defensive Line erzeugt nicht den Druck wie im Vorjahr, dadurch muss die Secondary in der Zone Coverage länger standhalten - was ohne Josh Norman nicht funktioniert. Offensiv hat die O-Line große Probleme und das Running Game funktioniert nicht, weil es erneut keine Alternative zum verletzten Jonathan Stewart gibt. Also muss man die Kaderplanung auch kritisch hinterfragen. Knapp dahinter: Die Cardinals, die offensiv noch ihren Rhythmus finden und sich stärker auf das Running Game fokussieren müssen, sowie die Texans - die mit der Verpflichtung von Brock Osweiler womöglich einen großen Fehler gemacht haben. Bislang jedenfalls greift in Houstons runderneuerter Offense noch nicht viel ineinander.
Stefan Petri (SPOX): Darf ich mein Fantasy-Team nominieren (meine ersten beiden Tipps waren DeAndre Hopkins und Dez Bryant. Welch ein Reinfall ...)? Oder meine Tipps im SPOX-Tippspiel? Zu Carolina und Arizona ist schon alles gesagt, ich bin gespannt, ob sie noch die Kurve kriegen. Deshalb nominiere ich an dieser Stelle das Passing Game der Jets: Nach dem klaren Sieg über Buffalo in Week 2 war ich schwer beeindruckt. Fitzpatrick, Marshall, Decker, Enunwa - da geht Einiges! Und dann diese Implosion. Mein haushoher Favorit ist aber Colts-GM Ryan Grigson, der sich doch tatsächlich hinstellt und jammert, man könne ja angesichts des Rekord-Vertrages von Andrew Luck nun wirklich nichts dafür, dass es immer noch nichts geworden ist mit einer anständigen Defense. Aaaaaaaalles klar. Ich habe Indy in Wembley gegen Jacksonville gesehen, und das war teilweise schon richtig übel. Deshalb biete ich Grigson zwei Lösungsvorschläge an. Entweder Luck traden, wenn dessen Vertrag eine gute Supporting Cast verhindert - oder selbst den Hut nehmen. Vielleicht hat ein Anderer ja mehr Glück.
4.: Der erste gefeuerte Coach wird sein ...
Stefan Petri (SPOX): Hehe. Da habe ich mir eben noch schnell die verbleibenden International Games angeschaut - traditionell ja immer ein guter Zeitpunkt, um einen Coach nicht mehr in den Flieger gen Heimat zu lassen. Und was muss ich da sehen: Ein Team, das ich auch so schon auf der Liste hatte. Ja, Mike McCoy oder Gus Bradley sind die offensichtlichen Kandidaten, aber der Long Shot für mich: Marvin Lewis von den Cincinnati Bengals (2-3)! Halt, nicht lachen! Hört mich an: Die Pleite gegen Dallas war letzte Woche einfach nur peinlich. Jetzt geht es zu den Patriots, wo es ebenfalls eine richtig derbe Schlappe setzen könnte. Plötzlich ist das Spiel danach gegen Cleveland ein absolutes Must-Win - und danach gibt es erst einmal nichts mehr geschenkt (in London gegen die Redskins, @Giants, Bills, @Ravens, Eagles). Vielleicht ist der Playoff-Zug Ende November schon abgefahren. Dann könnte sich Besitzer Mike Brown für einen Neuanfang entscheiden.
Adrian Franke (SPOX): Die neuen Head Coaches Hue Jackson in Cleveland, Chip Kelly in San Francisco und Adam Gase in Miami sind für mich safe, auch wenn die drei Teams in dieser Saison nicht mehr viele Spiele gewinnen werden. Diese Kader haben zu viele Löcher, das sind Teams im Rebuild-Modus. Gus Bradley hat in Jacksonville viele Fürsprecher und kann jetzt mit einigen Siegen gegen schwächere Gegner für Ruhe sorgen. Lange Rede, kurzer Sinn: Mein Tipp geht in eine vielleicht etwas schwierige Richtung: Chuck Pagano. Ja, Pagano hat in Indianapolis vor der Saison einen neuen Vertrag unterschrieben, aber Play-Calling, Clock-Management und auch Game Plan sind desolat. Die Colts haben viele Lücken, das Coaching aber ist von außen betrachtet eine Katastrophe. Alternative: Jim Caldwell in Detroit. Offensive Coordinator Jim Bob Cooter scheint der beste Coach in diesem Team zu sein. Und wenn die Chargers nicht aufhören, auf verrückte Arten zu verlieren, wird Mike McCoy auch bald gehen müssen.
Nicolas Martin (Sportradio360): Wie vorher schon beschrieben: Nach Week 2 war Rex Ryan ganz heißer Kandidat. Ein Verzweiflungsmove, ein potentielles 2-7 oder 3-6 zur Bye Week, Tschüss. Pustekuchen. Sollten die Chargers im Thursday Night Game gegen die Broncos verlieren, sehe ich eigentlich Mike McCoy als einzigen Kandidaten für ein In-Season-Firing. Gus Bradley und seine Jaguars sind nur 1,5 Siege hinter der Tabellenführung, die anderen "Kellerkinder" haben neue Headcoaches oder Coaches, bei denen ich mir nicht vorstellen kann, dass man so schnell die Reißleine zieht. McCoy dagegen war ja schon beim letzten Black Monday ein Kandidat, wurde jedoch gehalten. Wer in den letzten eineinhalb Jahren von 13 knappen Spielen (weniger als ein Score Unterschied) zehn verliert, der muss sich das irgendwann ankreiden lassen. Den "Viktor-Skripnik-Award" gibt's also für McCoy und sonst wahrscheinlich für keinen.
Marcus Blumberg (SPOX): Den habe ich ebenfalls auf der Rechnung, Nicolas. Mike McCoy von den Chargers ist seit 2013 da und hätte trotz aller Verletzungen mit mehr Glück bei 4-1 und nicht 1-4 stehen können. Doch sollten die Chargers nach L.A. umziehen, dann könnte ein Head-Coach-Wechsel auch gleich vollzogen werden. Die nahe liegende Antwort ist allerdings Hue Jackson - denn das Regime in Cleveland ist nicht eben für viel Geduld bekannt und daher könnte ein Coach, der auf eine "Imperfect Season" hinsteuert, auf dünnem Eis stehen. Auch wenn das verrückt wäre - bei den Browns aber nicht ausgeschlossen! Auch gefährdet: Mike Mularkey von den Titans, weil bei dem schon im Frühjahr keiner wusste, warum er noch da war. Und: Gus Bradley, der bei den Jaguars immer noch nicht die Wende geschafft hat.
5.: Zehn Siege reichen nicht für eine Wild Card
Adrian Franke (SPOX):Ein ganz klares Jein! Ich glaube, dass es in der AFC am Ende reichen wird. Die AFC West wird zwei Teams hervorbringen, die mindestens zehn Siege haben werden. Doch darüber hinaus? In der AFC South wird wenn überhaupt der Division-Sieger auf zehn Siege kommen, im Norden und im Osten sehe ich hinter Pittsburgh beziehungsweise New England nur entweder Cincinnati oder Buffalo mit zehn Siegen. In der NFC dagegen wird es wenigstens ein 10-6-Team geben, für das nach Week 17 Schluss ist. Ich prognostiziere für jede NFC-Division zwei 10-Siege-Teams - abgesehen von der NFC South.
Nicolas Martin (Sportradio360): Der ehemalige Mathe-Leistungskursler (ja, sorry) geht das mal logisch an. In der NFC haben wir die NFC East und West, wo an einem guten Tag jeder - außer die 49ers - jeden schlagen kann. In diesen Divisionen sehe ich deshalb keine zwei Teams mit 11+ Wins klar vor dem Rest. In der NFC South auch nicht, da aus mangelnder Qualität. In der North maximal Minnesota und Green Bay, also sollte für ein Ten-Win-Team eine Wildcard über sein (vielleicht sogar eine für neun Wins). In der AFC könnten es Oakland und Denver im Westen beide weit bringen. Die AFC LOL, ähm, South kann froh sein, wenn einer zehn Siege hat. In Nord und Ost sehe ich Bills und Ravens irgendwie nicht in dieser Pace weitermarschieren, also auch da eher neun oder Maximal zehn Siege. Auch wenn es aktuell so aussieht, als ob "die Breite an der Spitze dichter geworden wäre": Zehn Siege reichen dieses Jahr in beiden Conferences locker für den 6th Seed.
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Marcus Blumberg (SPOX): Welchen Teams traut man denn wenigstens zehn Siege zu? In der AFC, abgesehen von den offensichtlichen Divisionssiegern Patriots, Steelers, Broncos eigentlich nur noch den Texans, einem Team der AFC West und einem aus Bengals und Ravens. Insofern dürften in der AFC zehn wohl schon ausreichen. In der NFC rechne ich mit den Cowboys und Eagles, was zweistellige Siege betrifft. Dann die Vikings und Packers. In der South schafft dies nur ein Team, nämlich die Falcons oder Panthers, die man noch nicht vollends abschreiben sollte. In der West vielleicht zwei. Basierend darauf werden vielleicht für ein Team zehn Siege nicht reichen.
Stefan Petri (SPOX): Also in der AFC habe ich die Raiders schon auch noch auf dem Zettel, Blumi - die Offense ist beeindruckend. Entweder Oakland oder Denver werden mit mindestens elf Siegen eine Wild Card in Anspruch nehmen müssen. Danach wird es in der AFC dünn. Über die South breiten wir lieber den Mantel des Schweigens. Bleiben Cincy, dem ich oben schon den Absturz prophezeit habe, und die Ravens oder Bills. Kommen sie beide auf zehn Siege? Buffalo könnte es angesichts eines vorteilhaften Schedules sogar schaffen, Baltimore auf keinen Fall. Und die NFC? Sagen wir, die Cowboys, Vikings, Falcons und Seahawks holen die Divisions. Dann müssten aus Philly, Washington, Green Bay und den Rams oder Cardinals zwei Teams auf elf Siege kommen. Das würde ich nicht per se ausschließen! Wobei es nicht die Cardinals sein werden - sorry, Adrian. Der restliche Spielplan ist ja richtig übel ...