Am ersten Spieltag der neuen NFL-Saison drehen Russell Wilson und Kyler Murray auf. Die Texans dominieren die Jaguars, die Bengals gewinnen einen Krimi gegen die Vikings. Washington bangt um seinen Quarterback, die 49ers lassen um ein Haar ein Monster-Comeback zu. Die Chiefs gewinnen im Topspiel gegen die Browns, während Aaron Rodgers und die Packers gegen die Saints komplett unter die Räder kommen.
Das Spiel der Woche:
Kansas City Chiefs (1-0) - Cleveland Browns (0-1) 33:29 (3:8, 7:14, 10:0, 13:7) BOXSCORE
Die Kansas City Chiefs kamen mit einem blauen Auge davon, nachdem sie bis sieben Minuten vor Schluss eigentlich permanent einem Rückstand hinterhergelaufen waren. Patrick Mahomes fand Tight End Travis Kelce für einen 8-Yard-Touchdown-Pass, der zugleich den Endstand bescherte. Endgültig vorbei war es, nachdem Neuzugang Cornerback Mike Hughes eine Interception von Baker Mayfield kurz vor Spielende fing.
Zuvor war es den Browns immer wieder gelungen, einen komfortablen Vorsprung zu halten. Sie erzielten mit ihren ersten drei Possessions im Spiel jeweils einen Touchdown. Das war ihnen in den vergangenen 40 Jahren auswärts nur einmal zuvor gelungen - beim 35:20-Sieg über die Bengals im Jahr 2018.
Die Chiefs erzielten ihren ersten Touchdown Mitte des zweiten Viertels durch einen 5-Yard-Lauf von Mahomes in die Endzone. Die Antwort der Browns: Ein 18-Yard-Touchdown-Run von Nick Chubb, der schon den ersten Score erzielt hatte. Pausenstand: 22:10 für die Gäste.
Im dritten Viertel kamen die Chiefs langsam wieder heran durch einen Kelce-Touchdown und ein Field Goal. Die Browns schlugen Anfang des vierten Viertels zurück durch einen Touchdown von Ex-Chief Kareen Hunt 10 Minuten vor Schluss. Doch direkt im nächsten Play war KC wieder dran - ein 75-Yard-Touchdown-Pass von Mahomes auf Tyreek Hill. Der entscheidende Touchdown der Chiefs wurde dann begünstigt durch einen fallengelassenen Snap von Browns-Punter Jamie Gillan, der den Ball zwar zurückeroberte, aber dann tief in der eigenen Hälfte gestoppt wurde.
Für Mahomes war es das elfte Spiel im September und er hat alle elf gewonnen und immer noch keine Interception geworfen.
In der ersten Hälfte sorgte Browns-Safety Ronnie Harrison für einen Aufreger, denn nach einem Play trat er nach einem am Boden liegenden Gegenspieler und teilte einen Faustschlag gegen einen Chiefs-Coach an der Seitenlinie aus. Dafür wurde er disqualifiziert.
Zudem verloren die Browns vor der Pause Left Tackle Jedrick Wills mit einer Knöchelverletzung. Noch ist unklar, wie schwer die Verletzung ist.
Indianapolis Colts (0-1) - Seattle Seahawks (1-0) 16:28 (3:7, 7:14, 0:0, 6:7) BOXSCORE
- Week 1 und die Indianapolis Colts, das scheint irgendwie nicht zusammen zu passen. Die Niederlage gegen die Seahawks war das achte Eröffnungsspiel in Serie, das Indianapolis verlor. Im ersten Spiel von Carson Wentz (25/38, 251 YDS, 2 TD, 4 ATT, 23 YDS) für die Franchise begann Indy eigentlich stark, bei Fourth-and-Goal an der gegnerischen Drei-Yard-Linie entschloss sich Head Coach Frank Reich jedoch dazu, das Field Goal zu schießen. Nach Wentz' erstem Touchdown-Pass auf Zach Pascal (4 REC, 43 YDS, 2 TD) geriet die Offense zudem ordentlich ins Stocken: Die nächsten sechs Drives endeten alle in Punts oder Turnovern.
- In Abwesenheit des verletzten T.Y. Hilton konnten sich die Receiver der Colts nicht wirklich empfehlen. Pascal fing zwar gleich zwei Touchdowns in der Red Zone, die auffälligsten Receiving Options des Heimteams waren jedoch zwei Running Backs: Jonathan Taylor (17 ATT, 56 YDS, 6 REC, 60 YDS) beendete das Spiel mit den meisten Receiving Yards der Colts, Nyheim Hines (9 ATT, 34 YDS, 6 REC, 48 YDS) erhielt die meisten Targets. Parris Campbell (REC, 24 YDS) und Michael Pittman Jr. (3 REC, 29 YDS) blieben blass.
- In richtig starker Form präsentierte sich derweil Russell Wilson (18/23, 254 YDS, 4 TD, 5 ATT, 9 YDS). In der Offense des neuen Offensive Coordinators Shane Waldron warf Wilson bei den ersten zwei Drives der Seahawks zwei Touchdowns. Wilson verbuchte elf Yards pro Pass, sein nahezu perfektes Passer Rating war das zweitbeste seiner Karriere.
- Seattle unterstrich dabei einmal mehr, dass sie die vielleicht gefährlichste Downfield-Passing-Offense der Liga sind. Tyler Lockett (4 REC, 100 YDS, 2 TD) verbuchte gleich zwei lange Receiving-Touchdowns. Im ersten Viertel fing der Slot-Receiver einen Pass über 23 Yards spektakulär über die Schulter. 41 Sekunden vor der Pause trug Lockett einen tiefen Wilson-Pass sogar über 69 Yards bis in die Endzone. D.K. Metcalf (4 REC, 60 YDS, TD) blieb in der ersten Halbzeit ohne Catch, kam im zweiten Durchgang jedoch noch auf 60 Receiving Yards und einen Touchdown.
Houston Texans (1-0) - Jacksonville Jaguars (0-1) 37:21 (14:0, 13:7, 7:7, 3:7) BOXSCORE
- Das schlechteste Team der Liga? Der Favorit auf den Nummer-eins-Pick? Die Texans straften mit ihrem Auftritt zum Saisonauftakt so manchen Kritiker Lügen. Houston war gegen die Jaguars von Beginn an klar überlegen. Die Texans gingen früh mit 14:0 in Führung, zwischenzeitlich führte der Underdog mit 34:7. In der kommenden Woche wird das Team gegen die Browns nun beweisen müssen, dass diese Leistung keine Eintagsfliege war. Die Jaguars sollten sich damit auskennen: Sie schlugen im Vorjahr in Woche eins die Colts - und verloren anschließend 15 Spiele in Serie.
- In Abwesenheit von Deshaun Watson, der in dieser Saison wohl nicht mehr für die Texans zum Einsatz kommen wird, zeigte Tyrod Taylor (21/33, 291 YDS, 2 TD, 4 ATT, 40 YDS) eine couragierte Leistung. Der ehemalige Chargers-QB bewegte den Ball konstant gut und machte kaum Fehler. Highlight des Tages: Taylors 52-Yard-Pass unter Druck auf Brandin Cooks (5 REC, 132 YDS), der ein richtig starkes Spiel machte und auf über 100 Receiving Yards kam.
- Einen absoluten Horrorstart erwischten somit die Jaguars. Nach 17 Siegen in 17 Auftaktspielen auf dem College musste Head Coach Urban Meyer in seinem NFL-Debüt eine üble Klatsche hinnehmen. Defensiv hatte Jacksonville den Texans kaum etwas entgegenzusetzen, offensiv hatte das Team ebenfalls viel Sand im Getriebe. Die Jaguars passten bei ihren ersten neun Offensiv-Snaps, dieses Rezept war jedoch kaum von Erfolg gekrönt. Die ersten beiden Drives endeten nach drei und vier Plays in Punts.
- Holprig verlief somit auch das NFL-Debüt von Nummer-eins-Pick Trevor Lawrence (28/51, 332 YDS, 3 TD, 1 ATT, -2 YDS), der somit seine erste Regular-Season-Niederlage in seiner Karriere - High School und College inkludiert - hinnehmen musste. Lawrence musste 51-mal werfen und kam dank der Garbage Time auf drei Touchdowns. Das Supertalent verfehlte allerdings mehrfach offene Receiver und warf drei Interceptions.
Atlanta Falcons (0-1) - Philadelphia Eagles (1-0) 6:32 (3:7, 3:8, 0:7, 0:10) BOXSCORE
- Was für ein Start in die neue Saison für Jalen Hurts (27/35, 264 YDS, 3 TD, 7 ATT, 62 YDS)! Der junge Eagles-Quarterback galt als großes Fragezeichen, er spielt in dieser Saison wohl um seine Zukunft als Starting Quarterback. Gegen die Falcons hinterließ der Zweitrundenpick aus dem Draft 2020 einen äußerst positiven Eindruck. Hurts machte kaum Fehler und ließ sich von den zahlreichen Blitzes der Falcons-Defense nicht aus der Ruhe bringen. Er beendete das Spiel mit drei Touchdowns ohne Turnover.
- Einen guten Start in seine NFL-Karriere feierte derweil DeVonta Smith (6 REC, 71 YDS, TD). Der Erstundenpick der Eagles beendete die Begegnung mit den meisten Targets, Catches und Receiving Yards, zudem fing er den ersten Touchdown des Spiels: Bei einem Third-and-Four von der gegnerischen 18-Yard-Linie liefen die Eagles eine Art Pick-Play mit Tight End Zach Ertz, Smith nutzte die Verwirrung und lief sich auf einer Corner-Route frei.
- Deutlich weniger rund lief es auf der Gegenseite: Während Nick Sirianni sich sein Head-Coaching-Debüt kaum besser hätte ausmalen können, enttäuschte die Offense von Arthur Smith auf ganzer Linie. Matt Ryan (21/35, 164 YDS, 2 ATT, 8 YDS) kam auf gerade mal 4,7 Yards pro Passversuch und konnte viel zu selten für Big Plays sorgen. Bei gleich zwei Fourth Downs ließ ihn zudem seine Offensive Line im Stich: Beide Male sackte Defensive Tackle Javon Hargrave Ryan unmittelbar nach dem Snap.
- Auch Rookie Kyle Pitts (4 REC, 31 YDS) konnte kaum für Highlight-Plays sorgen. Der Tight End erhielt zwar die meisten Targets auf Seiten Atlantas, verbuchte aber dennoch nur 31 Receiving Yards. Bei einem Fourth-and-One sorgte Pitts immerhin für einen sehr wichtigen Catch. Viel mehr war in dieser kaum explosiven Offense am heutigen Abend wohl nicht drin. Auch Calvin Ridley (5 REC, 51 YDS) blieb eher blass.
Washington Football Team (0-1) - Los Angeles Chargers (1-0) 16:20 (3:7, 6:6, 7:0, 0:7) BOXSCORE
- Die Chargers und Niederlagen in knappen Spielen - in den vergangenen Saisons gab es davon jedes Jahr einige. Zum Auftakt 2021 machte Los Angeles seine Sache jedoch besser: Die Chargers gingen mit einem Rückstand ins letzte Viertel, erzielten dort jedoch den einzigen Touchdown. Nach einer Interception von Justin Herbert (31/47, 337 YDS, INT, TD) gab Antonio Gibson (20 ATT, 90 YDS, FUM, 3 REC, 18 YDS) den Ball mit einem Fumble gleich wieder zurück. Von der Drei-Yard-Linie fand Herbert Receiver Mike Williams (8 REC, 82 YDS) in der Endzone. Washington puntete knapp sieben Minuten vor Schluss bei einem Fourth-and-Twelve, die Chargers gaben den Ball nicht mehr zurück.
- Herbert zeigte dabei - trotz seiner Interception - eine herausragende Vorstellung. Vor allem bei Third Down war der im Vorjahr so beeindruckende Rookie kaum zu stoppen. Herbert brachte 13 seiner 16 Third-Down-Pässe für 160 Yards, elf First Downs und einen Touchdown an den Mann. L.A. spielte 14 seiner 19 Third Downs erfolgreich aus, eine überragende Quote. Stark auch: Keenan Allen (9 REC, 100 YDS), der auf 100 Yards kam.
- Washington bangt derweil um seinen Quarterback: Ryan Fitzpatrick (3/6, 13 YDS, ATT, 2 YDS) musste das Spielfeld in der ersten Halbzeit verlassen und kehrte nicht wieder auf den Rasen zurück. Head Coach Ron Rivera konnte nach dem Spiel noch keine weiteren Infos zur Gesundheit des 38-Jährigen geben. Für Fitzpatrick kam Taylor Heinicke (11/15, 122 YDS, TD, 3 ATT, 17 YDS) ins Spiel. Der Backup zeigte eine gute Leistung, konnte sein Team jedoch trotzdem nicht zum Sieg führen.
- Für ein spektakuläres Highlight sorgte Terry McLaurin (4 REC, 62 YDS) mit einem tollen Catch über die Schulter. Als absolutes Workhorse wurde derweil Gibson eingesetzt. Der Running Back erhielt 20 Carries und führte das Team auch in Targets an. Durch seinen spielentscheidenden Fumble wurde Gibson schließlich jedoch zur tragischen Figur in der Partie.
Buffalo Bills (0-1) - Pittsburgh Steelers (1-0) 16:23 (3:0, 7:0, 0:6, 6:17) BOXSCORE
- Die herausragende Offense der Bills gegen die so dominante Defense der Steelers - eine der beiden Units würde nachgeben müssen, hieß es vor dem Spiel. Nach dem Match steht fest: Pittsburghs Defense behielt eindeutig die Oberhand. Dank eines 75-Yard-Kickoff-Returns zum Auftakt des Spiels starteten die Bills mit einem Field Goal, anschließend punteten sie jedoch dreimal, T.J. Watt forcierte zudem einen Fumble von Josh Allen (30/51, 270 YDS, TD, 9 ATT, 44 YDS). Buffalo erzielte nur einen einzigen Touchdown, dieser kam unmittelbar vor der Pause bei einem Third-and-Goal von der Drei-Yard-Linie.
- Die Bills setzten - wie man es aus der Vorsaison bereits gewohnt war - fast ausschließlich aufs Passspiel. Allen kam auf 51 Pässe, zudem hatte er beinahe auch die meisten Runs des Teams. An seine überragenden Leistungen aus der Vorsaison konnte der Quarterback jedoch nicht anknüpfen. Allen stand immer wieder schnell unter Druck und kam auf nur 5,3 Yards pro Pass. Nur ein einziger erfolgreicher Pass brachte Buffalo mehr als 16 Yards ein.
- Besser als die Offense der Bills präsentierte sich die Offense der Steelers allerdings zunächst auch nicht. In der ersten Halbzeit kam Pittsburgh auf gerade mal 54 Yards, alle fünf Drives endeten in Punts. Kein einziges Mal überschritten Ben Roethlisberger (18/32, 188 YDS, TD, 4 ATT, 5 YDS) und Co. die Mittellinie. Die Offensive Line präentierte sich äußerst wacklig, Big Ben stand immer wieder schnell unter Druck. Auch Najee Harris (16 ATT, 45 YDS, REC, 4 YDS) hatte große Probleme.
- In der zweiten Halbzeit fanden die Steelers dann jedoch deutlich besser ins Spiel. Diontae Johnson (5 REC, 36 YDS, TD) verbuchte am Ende der Endzone im Duell mit Levi Wallace den einzigen Touchdown-Catch für die Gäste. Den zweiten Touchdown des Teams besorgte das Special Team: Miles Killebrew blockte nach einem Sack von Allen einen Punt an der gegnerischen 23-Yard-Linie. Ulysses Gilbert schnappte sich den Ball und trug diesen zurück in die Endzone. Der Score brachte Pittsburgh mit 20:10 in Front.
Detroit Lions (0-1) - San Francisco 49ers (1-0) 33:41 (0:7, 10:24, 7:7, 16:3) BOXSCORE
- Chaos in Detroit. Jimmy Garoppolo (17/25, 314 YDS, TD, 3 ATT, 2 YDS) verlor bei seinem ersten Snap des Spiels den Ball, Trey Lance (1/1, 5 YDS, TD, 3 ATT, 2 YDS) warf bei seinem einzigen Pass einen Touchdown, Deebo Samuel (9 REC, 189 YDS, TD, FUM) verlor in einem eigentlich bereits gewonnenen Spiel den Ball und ermöglichte so um ein Haar ein absolutes Wahnsinns-Comeback der Lions.
- Nach seinem suboptimalen Start ins Spiel präsentierte sich Garoppolo besser. Der Quarterback, der das interne Duell mit Lance vorerst für sich entschieden hat, zeigte sich als guter Game Manager, der den Ball gut verteilte: George Kittle (4 REC, 78 YDS) und Samuel sorgten immer wieder für ordentlich Yards nach dem Catch. Brandon Aiyuk musste sich derweil mit einer überraschend kleinen Rolle zufrieden geben und kam auf keinen Catch. Im Backfield kam Trey Sermon nicht zum Einsatz. Raheem Mostert (2 ATT, 20 YDS) verletzte sich früh im Spiel, somit kam Elijah Mitchell (19 ATT, 104 YDS, TD) auf 19 Runs für 104 Yards.
- Nach einer üblen Vorstellung von Jared Goff (38/57, 338 YDS, 3 TD, INT, 3 ATT, 14 YDS) in der ersten Halbzeit (Average Depth of Target: 3,6 Yards) schien das Spiel zur Pause bereits entschieden: Die 49ers führten mit 31:10, kurz darauf erhöhten die Gäste sogar auf 38:10. Detroit erzielte allerdings 23 Punkte und schaffte es 17 Sekunden vor Ende nochmal an die gegnerische 24-Yard-Linie. Bei Fourth-and-Nine konnte Goff Amon-Ra St. Brown (2 REC, 23 YDS) jedoch nicht finden.
- Üble Verletzungsnachrichten mussten zudem beide Teams verdauen. Die 49ers werden wohl den Rest der Saison ohne Nummer-eins-Cornerback Jason Verrett auskommen müssen. Der verletzungsgeplagte Defender riss sich wohl das Kreuzband. Auch die Lions verloren offenbar einen Cornerback: Jeffrey Okudah, der erneut kein gutes Spiel machte, riss sich in der zweiten Halbzeit wohl die Achillessehne. Auch er wird somit vermutlich für den Rest des Jahres ausfallen.
Cincinnati Bengals (1-0) - Minnesota Vikings (0-1) 27:24 (0:0, 14:7, 7:7, 3:10, 3:0) BOXSCORE
- Drama in Cincinnati! Beim Comeback von Joe Burrow (20/27, 261 YDS, 2 TD) nach dessen schwerer Knieverletzung holten sich die Bengals den Sieg erst in der Overtime. Zum entscheidenden Moment wurde dabei ein Fourth-and-Inches an der eigenen 48-Yard-Linie kurz vor dem Ende der Verlängerung. Burrow wechselte per Audible von einer Quarterback-Sneak zu einem Pass-Play und fand Tight End C.J. Uzomah (2 REC, 35 YDS). Aus 33 Yards Entfernung sorgte Kicker Evan McPherson (2/2 FG, 3/3 XP) schließlich für die entscheidenden drei Punkte.
- Dabei hatten die Vikings sich in der letzten Sekunde der regulären Spielzeit erst in die Overtime gerettet. Aus 53 Yards verwandelte Kicker Greg Joseph (1/1 FG, 3/3 XP) ein Field Goal zum 24:24. In der Overtime marschierte Minnesota sogar bis an die gegnerische 38-Yard-Linie. Dort unterlief Dalvin Cook (20 ATT, 61 YDS, TD, 6 REC, 43 YDS) jedoch ein böser Fehler: Bei einem Tackle von Germaine Pratt verlor Cook den Ball, Cincinnati übernahm und gab den Ball nicht mehr zurück.
- Ein spektakuläres NFL-Debüt feierte derweil Ja'Marr Chase (5 REC, 101 YDS, TD). Der Wide Receiver meldete sich nach seiner Horror-Preseason eindrucksvoll zurück. Chase verbuchte fünf Catches ür 101 Yards. Das größte Highlight: Ein 50-Yard-Touchdown über eine Go-Route auf der rechten Seite des Spielfelds.
- Auf Seiten der Vikings versuchte Kirk Cousins (36/49, 351 YDS, 2 TD) den Ball so schnell wie möglich loszuwerden - auch weil Minnesota ohne Rookie Christian Darrisaw merklich Probleme in der Offensive Line hatten. Cousins warf im Schnitt nach nur 2,1 Sekunden. Auch im Run-Game konnte das Blocking nur selten überzeugen. Cook kam auf nur 3,1 Yards pro Run.
Carolina Panthers (1-0) - New York Jets (0-1) 19:14 (0:0, 16:0, 0:8, 3:6) BOXSCORE
- Sam Darnold Revenge Game! Gleich zum Saisonauftakt traf der neue Panthers-Quarterback auf sein ehemaliges Team, am Ende stand ein Sieg von Carolina sowie eine gute Vorstellung des ehemaligen Nummer-drei-Picks. Darnold (24/35, 279 YDS, TD, 5 ATT, -1 YDS, TD) bewegte den Ball gut, vermied größere Fehler und kam auf zwei Touchdowns. Head Coach Matt Rhule bescheinigte ihm nach der Begegnung eine "exzellente" Leistung.
- Ein beeindruckendes Comeback feierte auch Christian McCaffrey (21 ATT, 98 YDS, 9 REC, 89 YDS), der nach seiner Verletzung genau da weiter machte, wo er aufgehört hatte. Der Running Back kam nicht nur auf 21 Runs (4,7 Yards pro Run), er erhielt auch die meisten Targets und verbuchte die meisten Catches und Receiving Yards seines Teams. Für das größte Highlight der Begegnung sorgte allerdings Robby Anderson (REC, 57 YDS, TD). Der Speedster kam nur auf einen Catch, dieser war jedoch für 57 Yards über die Mitte des Felds für einen Touchdown.
- Ein eher durchwachsenes Debüt erlebte derweil Zach Wilson (20/37, 258 YDS, 2 TD, INT), Darnolds Nachfolger bei Gang Green. In der ersten Halbzeit brachte Wilson gerade mal sechs seiner 16 Pässe zu Mitspielern, zudem warf er eine Interception. Der Quarterback stand bei 10 seiner 19 Dropbacks in Halbzeit eins unter Druck, dabei schaffte er keine einzige Completion. In der zweiten Halbzeit präsentierte sich Wilson dann jedoch deutlich besser und warf zwei Touchdown-Pässe auf seinen neuen Nummer-eins-Receiver Corey Davis (5 REC, 97 YDS, 2 TD).
- Einen Schockmoment mussten die Jets hinnehmen als Left Tackle Mekhi Becton auf einer Trage vom Feld gefahren werden musste. Nach dem Spielende gab es jedoch zumindest leicht positive Nachrichten: Becton zog sich offenbar nur eine Zerrung zu, das Saisonaus droht dem Hünen also nicht.
Tennessee Titans (0-1) - Arizona Cardinals (1-0) 13:38 (0:10, 6:14, 7:14, 0:0) BOXSCORE
- Die dominanteste Vorstellung in Week 1? Dieser Award dürfte an Chandler Jones gehen. Dem Pass-Rusher der Cardinals konnten die Titans überhaupt nichts entgegensetzen, alleine im ersten Viertel verbuchte Jones drei Sacks, darunter einen Strip Sack. Der 31-Jährige beendete das Spiel schließlich mit fünf Sacks und zwei Strip Sacks. Gegenspieler Taylor Lewan entschuldigte sich via Twitter anschließend öffentlich für seine Leistung.
- Eine ebenfalls spektakuläre Leistung zeigte derweil Kyler Murray (31/32, 289 YDS, 4 TD, INT, 5 ATT, 20 YDS, TD). Der Quarterback zerlegte die Secondary der Titans nahezu nach Belieben. Murray bewegte den Ball sehr gut aus der Pocket, sorgte jedoch auch unter Druck und im Lauf für einige Highlight-Plays. Er beendete das Spiel mit fünf Touchdowns bei einer Interception. DeAndre Hopkins (6 REC, 83 YDS, 2 TD) und Christian Kirk (5 REC, 70 YDS, 2 TD) fingen beide jeweils zwei Touchdowns für Arizona.
- Deutlich weniger erfolgreich verlief der Abend derweil für Ryan Tannehill 21/35, 212 YDS, TD, INT, 2 ATT, 17 YDS). Im ersten Spiel nach dem Abgang von Offensive Coordinator Arthur Smith tat sich Tannehill sehr schwer - auch weil die eigene Offensive Line von Arizonas Pass-Rush, allen voran natürlich Jones, komplett dominiert wurde. Tannehill und Neuzugang Julio Jones (3 REC, 29 YDS) wirkten noch nicht immer perfekt aufeinander abgestimmt. Die meisten Receiving Yards verbuchte nicht Jones und auch nicht A.J. Brown (4 REC, 49 YDS, TD), sondern überraschenderweise Chester Rogers (4 REC, 62 YDS).
- Kaum ein Faktor war auch Running Back Derrick Henry (17 ATT, 58 YDS, 3 REC, 19 YDS). Der Superstar fand lange überhaupt nicht ins Spiel, Mitte des 3. Viertels stand Henry bei gerade mal neun (!) Rushing Yards. Cardinals-Linebacker Isaiah Simmons kam auf mehrere Big Hits gegen Henry. Der Running Back beendete das Spiel schließlich mit 58 Yards bei 17 Runs - nur 3,4 Yards pro Run-Versuch.
New England Patriots (0-1) - Miami Dolphins 16:17 (1-0) (0:7, 10:3, 3:7. 3:0) BOXSCORE
Die Dolphins eröffneten die Saison mit einem Auswärtssieg in Foxborough, wo sie seit 2013 nur einmal gewonnen hatten. Letztlich besiegelten sie den knappen Erfolg durch eine Fumble Recovery durch Cornerback Xavien Howard, der den losen Football gegen Running Back Damien Harris auch erzwungen hatte an der eigenen 9-Yard-Linie.
Die Dolphins erwischten auch schon den besseren Start und marschierten nach einem Defensiv-Stopp im ersten Viertel zu einem 3-Yard-Touchdown-Run von Tua Tagovailoa nach einem Drive über 10 Plays und 80 Yards.
Anschließend kämpften sich die Patriots beim Debüt von Quarterback Mac Jones wieder heran. Auf ein 27-Yard-Field-Goal von Nick Folk folgte 2:30 Minuten vor der Pause ein 7-Yard-Touchdown-Pass des Rookies auf Neuzugang Wide Receiver Nelson Agholor. Zur Pause jedoch stand es 10:10 nach einem 48-Yard-Field-Goal von Jason Sanders.
Die Dolphins eröffneten die zweiten Hälfte mit einem weiteren Score - Tagovailoa fand nach 75-Yard-Drive Rookie-Receiver Jaylen Waddle in der Endzone.
Was folgte, waren noch zwei Field Goals der Patriots sowie eine Interception nach Tip-Drill von Jon Jones nach abenteuerlichem Pass von Tagovailoa in die Mitte. Anschließend jedoch vergab New England die Chance, die Partie noch zu drehen durch den Harris-Fumble.
Harris verdarb sich damit eine 100-Yard-Vorstellung (23 CAR) und besiegelte einen generell unglücklichen Tag für die Running Backs, nachdem gerade Rookie Rhamondre Stevenson bei seinem Debüt enttäuschte. Bei seinem ersten Touchdown im ersten Viertel verlor er einen Fumble, später wurde er in Pass Protection von seinem Gegner zu einfach düpiert und ließ einen vermeintlichen Sack zu - dieser wurde nur durch eine fragwürdige Flagge negiert.
New York Giants (0-1) - Denver Broncos (1-0) 13:27 (0:0, 7:10, 0:7, 6:10) BOXSCORE
Mit einem 70-Yard-Touchdown-Lauf 4:36 Minuten vor dem Ende besiegelte Running Back Melvin Gordon den ersten Heimsieg der Saison für die Broncos. Es war die Krönung einer starken Vorstellung mit dem neuen Quarterback Teddy Bridgewater, der selbst für zwei Touchdowns warf und ein blitzsauberes Debüt ablieferte.
Die Broncos-Defense wiederum machte mit sehr guter Coverage Daniel Jones und Co. das Leben schwer und wurde besonders in der Nähe der Red Zone mal gefährlich. So war ein Stopp kurz vor der Endzone im vierten Viertel wegweisend.
Die Broncos mussten derweil eine Schrecksekunde überstehen, nachdem Wide Receiver Jerry Jeudy nach einem unglücklichen Sturz mit einer Knöchelverletzung abtransportiert werden musste. Er kam nicht mehr zurück, Röntgenaufnahmen ergaben jedoch immerhin keinen Bruch.
Daniel Jones, der in der Red Zone einen Fumble verlor, kommt derweil nun auf 40 Turnovers in 28 Spielen in der Regular Season. Darüber hinaus sorgte er mit einem Touchdown-Run mit auslaufender Uhr ganz am Ende für den Endstand, nachdem er im zweiten Viertel Sterling Shepard für einen 37-Yard-Touchdown-Pass zur zwischenzeitlichen Führung der Giants gefunden hatte.
New Orleans Saints (1-0) - Green Bay Packers (0-1) 38:3 (3:0, 14:3, 7:0, 14:0) BOXSCORE
Die New Orleans Saints haben für die wohl größte Überraschung in Woche 1 gesorgt. Nicht nur gelang ihnen ein Kantersieg über die Green Bay Packers, sie schafften dies auch noch auf neutralem Boden in Jacksonville nachdem Hurrikan Ida zu einer Verlegung der Partie geführt hatte.
Der Star des Tages war zweifelsohne Quarterback Jameis Winston, der ein sehenswertes Startdebüt hinlegte und letztlich extrem effizient agierte und zwar nur für 148 Yards warf (14/20), daraus aber 5 Touchdowns machte. Glück hatte er, dass ihn eine zweifelhafte Flagge in der zweiten Hälfte für Roughing the Passer gegen Za'Darius Smith vor einer Interception bewahrte.
Winston ist mit seinen 5 Touchdowns und keine Interception der erste Quarterback, dem dies in einem Season Opener bei seinem ersten Start mit einem Team gelang. Zudem ist er der siebte Quarterback überhaupt mit 5 Touchdowns und keiner Interception in einem Season Opener und der erste seit Lamar Jackson 2019.
Auf der Gegenseite machte die Saints-Defense mit starker Coverage und konstantem Druck (1 Sack, 7 QB-Hits) Aaron Rodgers das Leben äußerst schwer. Er und sein Passspiel kamen nie richtig ins Spiel und Rodgers warf zwei üble Interceptions, nicht mal wirklich schwierig aussahen für die Defense.
Für Rodgers ist dies die höchste Regular-Season-Pleite überhaupt in seiner Karriere.
Am Ende durfte noch Backup Jordan Love ran und gab in dieser Partie sein NFL-Debüt. Letztlich spielte er am Ende der Partie gefällig (5/7, 68 Yards), verlor jedoch einen Fumble.
Los Angeles Rams (1-0) - Chicago Bears (0-1)
Ergebnis: 34:14 (10:0, 3:7, 14:7, 7:0) BOXSCORE
- Analyse: Matthew Stafford glänzt bei Debüt