NFL Week 10 Roundup: Highlights, Ergebnisse und alle Infos zu Woche 10

Marko MarkovicMarcus BlumbergStefan Petri
15. November 202206:05
SPOXgetty
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Woche 10 bringt das NFL-Debüt in Deutschland und zwei knackige Overtime-Thriller in Green Bay und Buffalo. Außerdem: Jeff Saturday feiert ein erfolgreiches Debüt als Colts-Coach, Patrick Mahomes schraubt an seiner MVP-Bewerbung - und die Dolphins mausern sich weiter zum Geheimfavoriten.

NFL: Recaps Week 10

Bye Week: Baltimore Ravens, Cincinnati Bengals, New England Patriots, New York Jets

Das Spiel der Woche

Tampa Bay Buccaneers (5-5) - Seattle Seahawks (6-4)

Ergebnis: 21:16 (0:0, 14:0, 0:3, 7:13) BOXSCORE

  • Die Tampa Bay Buccaneers haben das erste Spiel auf deutschem Boden in der Münchner Allianz Arena für sich entschieden. Sie starteten erneut eher langsam, bekamen dann jedoch ihr Run Game in den Griff und kontrollierten das Spiel nach einer Führung im ersten Viertel durchweg.

  • Den ersten Touchdown auf deutschem Boden erzielte Wide Receiver Julio Jones, der einen 31-Yard-Catch-and-Run hinlegte. Anschließend erhöhte Leonard Fournette per 1-Yard-Touchdown-Run im zweiten Viertel.

  • Die kurioseste Szene ereignete sich Mitte des dritten Viertels, als die Bucs ohne erkennbaren Grund am Rande der Red Zone einen Trickspielzug versuchten, bei dem Leonard Fournette den Snap aus der Shotgun nahm und dann einen Pass auf Brady versuchte. Der rutschte aus und Cornerback Tariq Woolen hatte leichtes Spiel an der eigenen 3-Yard-Linie - Interception! Danach gab es noch eine 10-Yard-Strafe für Brady wegen Tripping.

  • Im Anschluss an diese Sequenz drangen auch die Seahawks im dritten Viertel erstmals in die Red Zone vor. Doch dort war nach einem erfolglosen Scramble von Geno Smith Schluss. Devin White erzwang einen Fumble und die Bucs übernahmen tief in der eigenen Hälfte. Im Gegenzug vollendete Brady den Drive mit einem Touchdown-Pass auf Chris Godwin zur Vorentscheidung.

  • In der Folge machten es die Seahawks aber nochmal spannend. Brady warf eine Interception zu Barton und im Gegenzug fand Smith Goodwin für einen 19-Yard-Touchdown zum 16:21.

  • Es ist der zweite Sieg in Serie für die Bucs, die damit ihre Krise offenbar überwunden haben. Für Seattle ist es nach vier Siegen in Folge die erste Niederlage.

  • Tom Brady wiederum hat nun auch im vierten Land gewonnen, in dem er gespielt hat: Nach Siegen in den USA, Mexiko und dem UK folgte nun auch ein Erfolg in Deutschland.

Buffalo Bills (6-3) - Minnesota Vikings (8-1)

Ergebnis 30:33 (14:7, 10:3, 3:7, 3:13, 0:3) BOXSCORE

  • Das Spiel des Jahres bisher war an Dramatik kaum zu überbieten. Josh Allen (29 von 43 für 330 Yards, 1 TD, 2 INTs und 8.3 Passing EPA) spielte lange so, als ob es die Verletzung am Ellbogen niemals gegeben hat. Die Bills führten mit 17 Punkten im dritten Viertel, ließen die Vikings aber mit einem langen Dalvin-Cook-TD (14 für 119 Yards, 1 TD und 2.9 EPA) und einer Allen-Interception in der Redzone wieder zurückkommen.
  • Kirk Cousins (30 von 50 für 357 Yards, 1 TD, 2 INTs und 5.2 EPA) und allen voran Justin Jefferson (10 von 16 für 193 Yards, 1 TD und 12.4 EPA) führten die Vikings wieder ran. Es sah so aus, als hätte Cousins beim Stand von 23:27 einen Game-Winning Sneak-TD auf 4th Down geschafft, aber Replay stellte klar: kein TD, Bills Ball! Spiel vorbei?
  • Die Bills hatten bei 0:41 auf der Uhr also den Ball an der eigenen Goal Line und gingen auch für einen QB-Sneak. Aber Josh Allen konnte den Ball beim Snap nicht annehmen, den Fumble eroberte Vikings LB Eric Kendricks in der Endzone zum sensationellen Vikings TD zum 30:27.
  • Die Bills erzwangen Overtime mit einem Field-Goal-Drive, verloren den Coin Toss und gaben prompt selbst ein Field Goal ab. Josh Allen warf auf dem letzten Drive dann seine zweite bittere Redzone-Interception auf Patrick Peterson.
  • Zum fünften (!) Mal diese Saison gewannen die Vikings, nachdem sie bei 2:30 (oder weniger) auf der Uhr in Rückstand waren.
  • Die Bills rutschen mit der Niederlage und dem Dolphins-Sieg von Platz 1 auf 6 im AFC-Seeding ab - auch hinter die Jets, gegen die man letzte Woche verloren hat.

Chicago Bears (3-7) - Detroit Lions (3-6)

Ergebnis 30:31 (3:3, 7:7, 14:0, 6:21) BOXSCORE

  • In einem Spiel mit über 60 Punkten waren es die wenigen defensiven Plays, die Detroit eben doch hatte, die den Ausschlag gaben: Ein Pick Six von Cornerback Jeff Okudah und ein 4th-Down-Sack am Ende von Edge Julian Okwara.
  • Bears QB Justin Fields (12 von 20 für 167 Yards, 2 TDs, 1 INT, 3 Sacks und -1.6 EPA Passing, sowie 13 für 147 Yards, 2 TDs und 7.8 EPA Rushing) setzte seine neu gefundene Gefährlichkeit als Runner fort. Das Passspiel, das letzte Woche noch einen spürbaren Entwicklungsschritt nahm, stagnierte in diesem Spiel aber wieder.
  • Lions QB Jared Goff hatte sein vielleicht bestes Spiel dieser Saison: 19 von 26 für 236 Yards, 1 TD und 19.5 EPA. Vor allem mit Wide Receiver Amon-Ra St. Brown (10 von 11 für 119 Yards und 11.6 EPA) hatte die Bears-Defense immense Schwierigkeiten.
  • Die Lions sind nach zwei Siegen hintereinander gegen die NFC North noch nicht komplett aus dem Playoff-Rennen. Am kommenden Sonntag geht es zu den Giants.

Kansas City Chiefs (7-2) - Jacksonville Jaguars (3-7)

Ergebnis 27:17 (7:0, 13:7, 7:3, 0:7) BOXSCORE

  • In einer Art Treppenwitz verloren die Chiefs nicht nur im Vorfeld Wide Receiver Mecole Hardman, sondern auch während des Spiels Juju Smith-Schuster und Marquez Valdes-Scantling. Keine Receiver, kein Problem für Patrick Mahomes: 26 von 35 für 331 Yards, 4 TDs, 1 INT und 24.2 EPA. Das MVP-Race läuft aktuell nur über ihn.
  • Die Jaguars zeigten teilweise schöne Ansätze - der Surprise-Onside-Kickoff zum Beispiel, oder Wide Receiver Christian Kirk mit 9 von 12 für 105 Yards, 2 TDs und 7.9 EPA - waren aber über weite Strecken einfach nicht wettbewerbsfähig mit einem AFC-Spitzenteam wie den Chiefs. Und das obwohl die Chiefs drei Turnover hatten, die Jaguars ihrerseits keinen.
  • Ex-Giants Wide Receiver Kadarius Toney, der vor zwei Wochen zu den Chiefs via Trade stieß, hatte dank der Verletzungen sein erstes bemerkenswertes Spiel: Einige schöne Catches und 4 von 5 für 57 Yards, 1 TD und 3.7 EPA reichten als Ersatz für die Verletzungen aus.

Miami Dolphins (7-3) - Cleveland Browns (3-6)

Ergebnis 39:17 (7:7, 10:0, 13:3, 9:7) BOXSCORE

  • Die Dolphins spielten ihr Spiel: QB Tua Tagovailoa (25 von 32 für 285 Yards, 3 TDs und 19.6 EPA) warf schnell und tief, und die sich zurückziehende Defense gab dem neuen Laufspiel der Dolphins hinter Running Back Jeff Wilson Jr. (17 für 119 Yards, 1 TD und 5.0 EPA) genug Raum zum Operieren.
  • Die Browns hatten in ihrem Passspiel keine Antwort auf die Dolphins-Offense. Wide Receiver Amari Cooper war oft gedoppelt, und sobald Jacoby Brissett die Offense über Donovan Peoples-Jones (5 von 9 für 99 Yards und 5.3 EPA) aufziehen musste, fehlte plötzlich Accuracy und Rhythmus.
  • Das Duell der Chubb-Cousins ging eher an Bradley, als an Nick: Bradley Chubb hatte einen halben Sack und 3 QB Hits, während Nick Chubb in der Niederlage nicht über 65 Yards Rushing kam und einen Fumble verlor.

New York Giants (7-2) - Houston Texans (1-7-1)

Ergebnis 24:16 (7:0, 0:3, 14:7, 3:6) BOXSCORE

  • Die Giants kamen erholt aus der Bye Week und spielten ihre Favoritenrolle gegen die Texans solide runter: 35 Läufe für Running Back Saquon Barkley (152 Yards, 1 TD und -2.1 EPA) machten klar, dass man die Texans-Laufdefense attackieren wollte. QB Daniel Jones (13 von 17 für 197 Yards, 2 TDs und 13.6 EPA) musste keine großen Risiken eingehen.
  • Die Texans hatten jenseits von Rookie Running Back Dameon Pierce (17 für 94 Yards und -3.5 EPA) nicht viele Lichtblicke, und auch er warf mit einem Fumble in der Red Zone beim Stand von 10:21 das mögliche Comeback weg.
  • Giants-Head-Coach Brain Daboll ist weiterhin ohne nennenswertes Talent auf Wide Receiver einer der besten Play Caller der Liga: Die Giants scorten in den beiden Opening Drives jeder Hälfte jeweils einen Touchdown.

Pittsburgh Steelers (3-6) - New Orleans Saints (3-7)

Ergebnis 20:10 (7:0, 3:10, 0:0, 10:0) BOXSCORE

  • Die Rückkehr von TJ Watt war sofort spürbar: Gegen die angeschlagene Saints-Offensive-Line konnte er Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wenn er nicht selbst den Tackle machte, und das erlaubte zum Beispiel Alex Highsmith zwei Sacks.
  • Die Saints-Offense rund um QB Andy Dalton (17 von 27 für 174 Yards, 1 TD, 2 INTs und -6.3 EPA) konnte mit dem frühen 0:10-Rückstand nicht umgehen, Daltons letzte drei Drives endeten Interception, Stuffed Sneak und Interception. Die QB-Diskussion ist somit in New Orleans wieder eröffnet.
  • Steelers QB Kenny Pickett (18 von 30 für 199 Yards, 6 Sacks und 7.9 EPA) war mit der starken Defense und einem guten Laufspiel im Rücken durchwachsen, manchmal inakkurat und öfter zögerlich. An anderen Tagen könnte das zum Problem werden, an Tagen wie diesen, wo Running Back Najee Harris in 20 Carries 99 Yards und -0.1 EPA läuft, und die Saints Defense mehre Penalties auf 3rd Down begeht, reicht es allemal.

Tennessee Titans (6-3) - Denver Broncos (3-6)

Ergebnis 17:10 (0:0, 7:10, 7:0, 3:0) BOXSCORE

  • Die Broncos-Offense verlor Wide Receiver Jerry Jeudy im ersten Spielzug und konnte sich davon nur schwer erholen. In Denver hofft man nun, dass es keine Achilles- sondern nur eine Knöchelverletzung ist.
  • Die Offense konnte bis zur Halbzeit hier und da Yards generieren, aber nach einer 10:0-Führung gab es in Halbzeit zwei nur 18 Yards/Drive, null Punkte, fünf Punts und eine Interception.
  • Die Titans-Defense konnte vor allem die Pass Protection der Broncos knacken: Wilson steckte 18 Hits und 6 Sacks ein.
  • Die Titans-Offense wirkte trotz Rückkehr von Ryan Tannehill nicht viel mobiler, verstanden es die Broncos doch ausgezeichnet Running Back Derrick Henry (19 für 53 Yards -5.3 EPA) abzudrehen. Tannehill (19 von 36 für 255 Yards, 2 TDs und 5.3 EPA) bewegte den Ball methodisch übers Feld und fand bei beiden TDs Wide Receiver Nick Westbrook-Ikhine (5 von 8 für 119 Yards, 2 TDs und 8.9 EPA).

Las Vegas Raiders (2-7) - Indianapolis Colts (4-5-1)

Ergebnis: 20:25 (0:7, 7:6, 7:6, 6:6) BOXSCORE

  • Jeff Saturday hat ein erfolgreiches Debüt als Head Coach in der NFL gefeiert: Der langjährige Weggefährte von Peyton Manning bei den Colts hatte unter der Woche die Nachfolge von Frank Reich angetreten, was zu großer Kritik geführt hatte - schließlich konnte Saturday keinerlei Coaching-Erfahrung aufweisen.
  • Saturday setzte gegen die Raiders auf Quarterback-Veteran Matt Ryan und ein glänzend aufgelegtes Laufspiel um Jonathan Taylor (147 YDS, TD). Für das Highlight sorgte allerdings Ryan mit einem 39-Yard-Scramble.
  • Für die Raiders ist die Pleite der Tiefpunkt einer enttäuschenden Saison. Zwar machte Las Vegas keine großen Fehler, konnte Indy aber auch umgekehrt nicht zu Fehlern zwingen. Ein Davante Adams (126 YDs, TD) allein reichte nicht, die Playoffs sind in weite Ferne gerückt. Indy darf zumindest noch hoffen.

Green Bay Packers (4-6) - Dallas Cowboys (6-3)

Ergebnis: 31:28 OT (0:0, 14:14, 0:14, 14:0, 3:0) BOXSCORE

  • Gegen seinen Ex-Coach Mike McCarthy zeigte sich Aaron Rodgers von seiner besten Seite - endlich mal wieder! Der amtierende MVP, der sich in den vorausgegangenen fünf Packers-Niederlagen zeitweise lustlos präsentiert hatte, glänzte mit 3 Touchdowns und einem knackigen QB-Rating von 146,7. Er war es auch, der in der Overtime den entscheidenden Pass auf Allen Lazard anbrachte - und danach ausgelassen jubelte wie ein Schuljunge.
  • Der beste Wideout im Packers-Jersey hieß aber nicht Lazard (3 Catches, 45 Yards), sondern Christian Watson: Der Rookie, der bisher vor allem durch Drops und fehlende Abstimmung mit Rodgers aufgefallen war, zeigte endlich mal sein ganzes Big-Play-Potenzial! Nur vier Catches, aber die brachten 107 Yards und 3 Touchdowns ein. Zwar waren immer noch ein paar Fehler dabei, in der Form ist er aber eine echte Waffe.
  • Die Cowboys waren trotz zweier früher Interceptions von Dak Prescott (265 YDs, 3 TD) schon vermeintlich auf der Siegerstraße, als sie einen 7:14-Rückstand in ein 28:14 umwandelten, begünstigt durch einen Fumble von Punt Returner Amari Rodgers. Dann zogen die Packers aber noch einmal gleich, auch angetrieben durch das starke Running Game (207 Yards, 5,3 Yards/Carry.

Los Angeles Rams (3-6) - Arizona Cardinals (4-6)

Ergebnis: 17:27 (3:3, 0:14, 7:0, 7:10) BOXSCORE

  • Duell der Ersatz-Quarterbacks: Colt McCoy (238 YDs, TD) für die Cardinals entschied das Duell gegen John Wolford (212 YDs, TD, INT) am Ende für sich, weil der am Ende mit einem verlorenen Fumble und einem Pick auf zwei Ballverluste kam.
  • Offensiv gelang den Rams nach einem Field Goal im Opening Drive mal so gar nichts: vier Punts und ein Fumble in den folgenden fünf Drives, erst Mitte des dritten Viertels kamen beim Stand von 3:17 wieder Punkte auf die Anzeigetafel. Nach James Conners zweiten Rushing Touchdown für die Cards wurde es aber nicht mehr spannend.
  • Die Saison der Rams ist so gut wie verloren - und jetzt droht auch noch eine Verletzung von Elite-Receiver Cooper Kupp. Der musste zu Beginn des Schlussviertels mit einer Knöchelverletzung runter. "Es sah nicht gut aus und hat sich nicht gut angehört", sagte sein Head Coach Sean McVay nach der Partie. Zuvor hatte Arizona aber auch erfolgreich abgemeldet (3 Catches, -1 Yards).

San Francisco 49ers (5-4) - Los Angeles Chargers (5-4)

Ergebnis: 22:16 (3:7, 7:9, 3:0, 9:0) BOXSCORE

Philadelphia Eagles (8-1) - Washington Commanders (5-5)

Ergebnis: 21:32 (14:7, 0:13, 0:3, 7:9) BOXSCORE

  • Analyse: Ganz üble Dummheit zum Schluss! Philly kassiert erste Saisonpleite