Der Sportausschuss des Deutschen Bundestages hat dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) mit der Sperrung oder gar Streichung der Bundesmittel gedroht. Der BDR wurde nach den Doping-Enthüllungen der letzten Wochen zu einer Stellungnahme aufgefordert.
BDR-Präsident Rudolf Scharping (im Bild) soll auf der nächsten Ausschusssitzung am 12. November die Anti-Doping-Politik seines Verbandes erläutern. Das beschloss der Sportausschuss in Berlin.
Bei der nächsten Sitzung soll entschieden werden, ob die Förderungsmittel für den Radsport im kommenden Jahr komplett gestrichen werden. Einen entsprechenden Antrag hatte der Grünen-Sportpolitiker Winfried Hermann eingebracht.[componetn:Ad]
Fehlende Doping-Kontrollen beim Mountainbike
In einer zweistündigen Sitzung hatte der Ausschuss vor allem über die nach Medienberichten nicht erfolgten Doping-Kontrollen bei den deutschen Mountainbike-Meisterschaften Ende September debattiert.
Bei dem Rennen in Singen hätten offenbar überhaupt keine Tests stattgefunden. "Heute keine Doping-Kontrollen", soll den irritierten Athleten damals nach dem Rennen über die Lautsprecher an der Strecke mitgeteilt worden sein.
Der CDU-Abgeordnete Peter Rauen sagte, offensichtlich sei im Radsport das Doping so ausgestaltet, dass es ohne pharmazeutische Manipulation überhaupt nicht mehr gehe. "Das Parlament muss jetzt ein ganz klares Zeichen ohne Wenn und Aber setzen", sagte Rauen.
Haushaltssperre nur ein Strohfeuer
Der Sportausschuss kann eine Haushaltssperre empfehlen. Das abschließende Votum hat dann der Haushaltsausschuss, der einen Tag nach der Anhörung von Scharping am 13. November hierüber entscheiden könnte.
Sperren dieser Art werden in der Parlamentspraxis regelmäßig aufgehoben, wenn der gewünschte Veränderungsbedarf nachträglich erfüllt wird.
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