Ausstiegsstrategien beim Hauptsponsor

SPOX
15. Oktober 200816:42
SPOXdpa
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Der Hauptsponsor des Radteams Milram hat mit Sorge auf die jüngsten Doping-Enthüllungen reagiert und die Existenz konkreter Ausstiegsszenarien bestätigt.

"Natürlich gibt es Exit-Strategien für alle Fälle, alles andere wäre fahrlässig", sagte Martin Mischel, Vorstand Marketing und Vertrieb der Nordmilch AG, der Tageszeitung "Die Welt".

Konkrete Bedingungen dafür wollte er nicht nennen. Mischel gab jedoch zu: "Zum jetzigen Zeitpunkt noch einmal als Sponsor in den Radsport einzusteigen, wäre eine sehr mutige Entscheidung."

"Mir machen uns Sorgen"

Während das 2006 gegründete Team Milram inzwischen bereits sechs Fahrer vom Gerolsteiner-Rennstall verpflichtet hat, standen angeblich die Namen der unter Dopingverdacht stehenden Stefan Schumacher und Bernhard Kohl nicht auf der Liste der Wunsch-Fahrer.

Bei der Nordmilch AG ist man sich offenbar des Wagnisses bewusst, auf Kollegen Schumachers und Kohls zu setzen. "Es wäre vermessen zu sagen, wir machen uns keine Sorgen", sagte Vorstand Mischel.

Eigener Anti-Doping-Experte für Milram

"Wir haben nicht umsonst gesagt, dass wir neben dem offiziellen Blutprofil des Weltverbandes UCI als zusätzliches Instrument der Kontrolle den Antidoping-Experten Rasmus Damsgaard ins Boot holen können."

Neu in den Fahrer-Verträgen sei, "dass wir bereits bei Verdachtsmomenten parallel zu den offiziellen Tests weitere unabhängige Kontrollen vornehmen werden. Gegebenenfalls würde dann ein Fahrer umgehend suspendiert."

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