Auch B-Probe von Pollack positiv

SPOX
19. November 200918:06
Olaf Pollack (r.) gewann 2000 in Sydney Olympiagold mit dem BahnradviererGetty
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Radprofi Olaf Pollack muss sich auf eine Dopingsperre einstellen. Der ehemalige Gerolsteiner-Fahrer wurde auch in der B-Probe positiv getestet.

Der Bahnrad-Olympiasieger Olaf Pollack ist des Dopings überführt.

Das am 6. Juli 2009 bei einer Trainingskontrolle der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) von der Norm abweichende Analyse-Ergebnis sei in der B-Probe bestätigt worden. Ein entsprechendes Verfahren werde vom Bundesschieds- und Sportgericht eingeleitet.

Das teilte der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) mit. Der 36 Jahre alte Pollack hat seine Karriere wegen einer Augenerkrankung inzwischen beendet.

In Sydney Gold mit dem Bahn-Vierer

Mit "Befremden" nahm Olaf Pollack, der 2000 in Sydney Gold mit dem Bahn-Vierer gewonnen hatte und 1999 in dieser Disziplin Weltmeister war, die BDR-Mitteilung auf.

Der Verband habe es nicht für erforderlich gehalten, ihn als Betroffenen über das mutmaßliche Ergebnis der Analyse zu informieren oder ihm eine Gelegenheit zur Prüfung und Stellungnahme zu geben.

"Es entspricht offenbar dem Zeitgeist, Athletenrechte mit den Füßen zu treten. Die Schlagzeile ist wichtiger als die Aufklärung", sagte Pollacks Berliner Rechtsanwalt Marcus Hotze.

Pollack kann Ergebnis nicht nachvollziehen

Olaf Pollack, der nach eigenen Angaben der dreitägigen Analyse der B-Probe mit einem wissenschaftlichen Sachverständigen beigewohnt hatte, kann das vom BDR kommunizierte Ergebnis nicht nachvollziehen.

Tatsächlich habe die B-Probe offenbar sogar eine mehr als 50-fache Abweichung von den Resultaten der A-Probe und damit gerade kein eindeutiges Ergebnis ergeben. Eine Bestätigung der A-Probe sei daher nicht erfolgt.

Pollack will nun prüfen, ob ein verfälschender Einfluss auf etwaige Ergebnisse durch sein Intensivtraining vor der Trainingskontrolle oder die medikamentöse Behandlung seiner Augentrübung mit Gesichtsfeldlähmung stattgefunden haben könnte.

Obwohl ihn die Erkrankung zwischenzeitlich zur Beendigung seiner aktiven Karriere veranlasst hat, will er sich zur Wehr setzen.

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