Ivan Basso gibt den Startschuss für die Rückkehr der "alten Generation": Wenn der Italiener zwei Tage nach Ablauf seiner Dopingsperre am Sonntag beim Japan Cup wieder auf das Rennrad steigt, tritt er die Comeback-Welle der Doper endültig los.
Alexander Winokurow und Floyd Landis haben ihre Rückkehr angekündigt. Wie auch der nie überführte, aber stets verdächtige Lance Armstrong. Basso selbst gibt sich nach zwei Jahren Sperre reuig und sieht sich als besseren Menschen.
"Jetzt beginnt meine zweite Karriere. Am Anfang wird wegen meiner Dopingsünde sicherlich ein peinliches Gefühl da sein", sagte Basso. Bestimmte Erinnerungen an 2006 täten ihm noch immer weh
Basso strafrechtlich aus dem Schneider
Damals wurde der Giro-Sieger einen Tag vor Beginn der Tour de France zusammen mit Jan Ullrich aufgrund einer möglichen Verwicklung in den spanischen Dopingskandal von der Rundfahrt ausgeschlossen.
Basso gestand im Mai 2007 unter Tränen. Er habe fünf Beutel mit seinem Blut unter dem Codenamen "Birillo" beim Madrider Arzt Eufemiano Fuentes in der Absicht deponiert, sich bei der Tour 2006 zu dopen.
Er habe jedoch nie Doping praktiziert. Auch strafrechtlich ist Basso aus dem Schneider. Eine sechsmonatige Bewährungsstrafe wurde zu einer Geldbuße in Höhe von 10.800 Euro umgewandelt.
"Das Rad ist wieder mein Freund"
Ein Jahr lang haben ihn die Gedanken zermürbt, doch nun will Lance Armstrongs "Kronprinz" nur nach vorne schauen. "Ich fahre den Japan Cup, um zu gewinnen. Das Rad ist wieder mein Freund", sagte Basso.
Der 30-Jährige Liquigas-Profi will auf seiner Homepage künfitg detailliert über sein Training informieren. Von der Veröffentlichung von Blutwerten, wie es etwa Armstrong plant, sagt er nichts.
Beim Giro d´Italia wird es dann vermutlich zum Gipfeltreffen mit Basso, Armstrong und Winokurow kommen. Während sein Liquigas-Team in Bassos Rückkehr keine Probleme sieht, dürfte es um die Glaubwürdigkeit des Radsport eher schlecht stehen.
Halbherziges Geständnis
Denn Basso gehört zu jener "alten Generation", die aus der Hochzeit des Epo-Dopings hervorging und selbst vor Blutdoping nicht zurückschrak. Sein Geständnis über "geplantes Doping" war bestenfalls halbherzig und seine Sieg-Ankündigungen lassen das Schlimmste befürchten.
Zumal auch Bassos Team nicht gerade den besten Leumund aufweist. Bereits die Verpflichtung des früheren Tour-Zweiten hatte zu heftigen Protesten geführt, Liquigas wurde aus der Rennstall-Vereinigung AIGCP ausgeschlossen.
Ernsthafte Konsequenzen zog die Maßnahme jedoch nicht nach sich. Bei der diesjährigen Tour wurde Liquigas-Profi Manuel Beltran mit Epo erwischt.
Basso in Japan ein Held
Früher fuhren auch die Dopingsünder Danilo Di Luca und Stefano Garzelli, ein langjähriger Helfer Marco Pantanis, für die Mannschaft.
In Japan ist man ungeachtet der Probleme euphorisch über Bassos Rückkehr. Auf dem TV-Sender "J-Sports" laufen die Werbespots mit dem Slogan "Er ist zurück" rauf und runter, die Fans im Land der aufgehenden Sonne fühlen sich geehrt, dass Basso ihr Rennen für das Comeback auserwählt hat.
Die Zeitschrift "Cyclingtime" bringt die Brisanz in Bassos Comeback auf den Punkt: "Die ganze Welt beobachtet das Rennen sehr genau."
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