Hushovd siegt - Ciolek Vierter

SPOX
10. Juli 200912:56
Thor Hushovd (CTT) sicherte sich in Barcelona seinen ersten Etappensieg bei der Tour 2009Getty
Werbung
Werbung

Thor Hushovd vom Cervelo TestTeam hat die sechste Etappe der Tour de France gewonnen. Der Norweger verwies die Spanier Oscar Freire (RAB) und Jose Rojas Gil (GCE) auf die Plätze.

Gerald Ciolek verpasste das Podium nur um Haaresbreite. Platz vier hieß es am Ende für den Pulheimer, für den die Etappenankunft wie geschaffen schien.

"Der Sprint ist aus meiner Sicht nicht optimal gelaufen", sagte Ciolek gegenüber SPOX. "Ich musste auf den letzten 500 Metern zu viel Kraft investieren, um meine Position zu verteidigen. Für den eigentlichen Sprint fehlte dann die Power. Und ein Thor Hushovd in solch einer Verfassung schlägt man halt auch nicht einfach so."

Grünes Trikot: So steht's in der Sprintwertung

Hushovd: "Freires Hinterrad war perfekt"

Hushovd war auf dem 1,7 Kilometer langen Schlussanstieg zum Olympia-Stadion von 1992 nicht zu bezwingen und hatte am Ende mehr als eine Radlänge Vorsprung.

"Das war hervorragend. Ich habe immer gesagt, dass Mark Cavendish nicht unschlagbar ist. Er ist sicherlich der schnellste Sprinter der Welt, aber man kann ihn schlagen. Und heute habe ich genau das getan", sagte der Norweger nach dem Rennen.

Entscheidend für seinen Sieg sei aber die Vorarbeit vom Team Rabobank gewesen: "Die Jungs sind für Oscar Freire gefahren, also habe ich sein Hinterrad genommen, und das war perfekt. Mein Ziel war und ist noch immer das Grüne Trikot."

Contador: Spezielle Etappe für mich"

Erst einen Kilometer vor dem Ziel hatte das Feld Ausreißer David Millar eingeholt. Mehrere Hunderttausend Menschen säumten trotz des zum großen Teil verregneten Tages die Straßenränder der Provinz Katalonien.

Für den Tour-Favoriten Alberto Contador war das Heimspiel etwas ganz Besonderes. "Es war eine spezielle Etappe für mich. Es ist ein Traum, dass die Tour mein Heimatland besucht", sagte der Spanier, dessen Verwandte in Barcelona leben.

Keine Chance für Ausreißer

Gleich zu Beginn der Etappe versuchten es mehrere Fahrer mit einer Attacke. Zunächst bildete sich eine zehnköpfige Gruppe um Cancellara (SAX), später setzten sich die Franzosen Stephane Auge (COF) und Sylvain Chavanel (QST) sowie der Schotte David Millar (GRM) deutlicher vom Feld ab.

Der Vorsprung wuchs auf mehr als drei Minuten an, in den ersten Hügeln gesellte sich noch der Spanier Amets Txurruka (EUS) zu dem Trio, das den Vorsprung recht konstant bei 1:30 Minuten hielt, ehe Millar 20 Kilometer vor dem Ziel attackierte. Die weiteren Ausreißer wurden zehn Kilometer später vom Feld eingeholt.

Gelbes Trikot: So steht's in der Gesamtwertung

Armstrong als Eiskunstläufer

Stephane Auge (COF) übernimmt das Bergtrikot von Jussi Veikkanen (FDJ). Mark Cavendish verteidigte sein Grünes Trikot mit einem Punkt vor Hushovd.

Fabian Cancellara wird nach dem 181,5 km langen Teilstück das Gelbe Trikot auch in den Pyrenäen tragen. Lance Armstrong ist weiterhin Zweiter.

Der Amerikaner fühlte sich heute wie ein Eiskunstläufer: "Verrückt! Es fing an zu regnen und dann war es wie auf Eis. Ich habe es aber geschafft, nicht zu stürzen", schrieb Armstrong im Anschluss an die Etappe auf seiner Twitter-Seite. Columbia-Veteran George Hincapie fühlte sich heute auf seinem Rad gar "so ängstlich wie noch nie zuvor".

Die Trikotträger nach der heutigen Etappe:

Gesamtwertung: Fabian Cancellara (SAX)

Sprinter: Mark Cavendish (THR)

Bergwertung: Stephane Auge (COF)

Bester Jungprofi: Tony Martin (THR)

Auf Seite 2 gibt's das Rennen im Re-Live zum Nachlesen!

SPOX-TICKER: Das Rennen im Re-Live:

17.16 Uhr: Oscar Freire (RAB) Zweiter und Gerald Ciolek wird Vierter!

17.15 Uhr: THOR HUSHOVD (CTT) siegt!

17.15 Uhr:Martin fährt aber nur an für Cavendish.

17.14 Uhr: Das war's: Millar ist eingeholt. Das Rennen beginnt von Neuem. Tony Martin attakiert!

17.12 Uhr: Pozzato, Ciolek und Bennati zeigen sich vorne. Können sie Millar noch abfangen? Dem Briten brennt sicherlich schon die Lunge. Noch 10 Sekunden hat er.

17.11 Uhr: Flecha (RAB) übernimmt jetzt die Nachführarbeit im Feld. Das gibt Meter. Aber Millar kämpft und zieht am Horn.

17.09 Uhr: 5 km noch für Millar. 36 sek hat er noch. Knees (MRM) jetzt vorne im Feld.

17.08 Uhr: Boonen fährt wieder. Aber eher wie ein Traktor.

17.08 Uhr: Vorne macht Millar weiter Druck. 41 sek nun sein Vorsprung. Milram an der Spitze des Hauptfelds.

17.06 Uhr: Jetzt fallen sie wie die Fliegen. Tom Boonen (QST) humpelt zurück zu seinem Rad!

17.05 Uhr: Sturz!Arashoro (BBO) und ten Dam (RAB) involviert.

17.05 Uhr: Millar wurde gerade schon als Kämpferischster Fahrer der Etappe ausgezeichnet. Trägt morgen also die rote Rückennummer.

17.03 Uhr: Die beiden werden nun vom Feld geschluckt, das von Caisse d'Epargne, Quick Step, Fröhlinger und Grischa Niermann von Rabobank angeführt wird.

17.01 Uhr: Millers Vorsprung auf das Feld: 70 Sekunden, 12 km vor Schluss. Pauriol und Txurruka kommen zu zweit nicht an ihn heran.

17.00 Uhr: Milram mit Johannes Fröhlinger in der Nachführarbeit. Wird auch Zeit, wenn Ciolek heute was reißen soll.

17.00 Uhr: Millar nun in Zeitfahrposition gen Ziel. Das kann er ja, der Brite, muss man ihm schon lassen.

16.59 Uhr: Radsport-NationSpanien: Da is richtig was gebacken, in den Vororten Barcelonas.

16.58 Uhr: Leider gibt es null Information, ob Rogers (THR) weiterfahren konnte. Er hielt sich nach seinem Sturz die Schulter.

16.56 Uhr: Remi Pauriol (COF) ist nun an Txurruka herangefahren. Millar hat einen Vorsprung von 60 Sekunden vor den Feld, 15,5 km vor dem Ziel. Wird also wieder knapp heute, wenn Millar so weiterrast.

16.50 Uhr: Uuuuuuiiiih, Millar versteuert sich in der Abfahrt und bleibt geradeso noch auf dem Sattel. Radio-Tour meldet derweil, dass es ein Begleit-Motorrad zerlegt hat. Die Fahrer fühlen sich auf der nassen Fahrbahn wohl gerade wie Eisschnelllläufer, nur ohne Kufen.

16.50 Uhr: Das Feld folgt 27 sek dahinter.

16.49 Uhr: Millar und Txurruka sind schon an der Bergwertung vorbei.

16.47 Uhr: Im Hauptfeld drückt jetzt Astana wieder auf die Tube. Das Ziel ist klar: Sie wollen ihre Kapitäne Armstrong, Contador und Co. aus gefährlichen Situationen heraushalten.

16.44 Uhr: Kollege Rommel hat es nun doch anders überlegt und steht drei km vor dem Zielstrich inBarcelona. Ist halt doch ein verkappter Radsport-Fan, der Stefan.

16.43 Uhr: Txurruka (EUS) geht nun alleine hinter Millar hinterher, hat aber schon 30 Sekunden Rückstand auf den Garmin-Mann.

16.42 Uhr: Auge (COF) hat schon die Beine hoch genommen. Das Trio wird wohl gleich vom Feld geschluckt.

16.39 Uhr: Der Brite kann sich von seinen drei Mitstreitern lösen. Aber es wird ein extrem schwieriges Unterfangen, hier als Solist anzukommen, auch wenn er ein ausgezeichneter Zeitfahrer ist.

16.38 Uhr: David Millar attackiert aus der Ausreißergruppe heraus!

16.37 Uhr:Sturz! Unter anderem hat Heinrich Haussler (CTT), Tyler Farrar (GRM) und Michael Rogers (THR) erwischt.

16.34 Uhr: In fünf km geht es links ab zur letzten Bergwertung des Tages (Kat. 4). Ob die Ausreißer dort noch alleine ankommen und die Punkte noch unter sich aufteilen können?

16.30 Uhr: 34 km vor dem Ziel ist der Vorsprung von Millar, Chavanel, Txurruka und Auge auf 60 Sekunden geschrumpft. Das Hauptfeld wird sie jetzt noch ein wenig zappeln lassen und dann die Züge für ihre Sprinter-Asse aufstellen.

16.26 Uhr: Back to the race: Cervelo an der Spitze des Feldes, das noch 80 Sekunden hinter den Flüchtlingen strampelt. Und: Es regnet wieder leicht.

16.21 Uhr: Der Kollege Rommel weilt ja gerade im Urlaub in Barcelona. Will sich das Etappenfinale aber nicht anschauen, weil es regnet. Ruft bei der Radsport-Fraktion in der Redaktion gerade Kopfschütteln hervor.

16.17 Uhr:Rabobank, Cervelo und Milram: Das sind die Teams, die sich momentan an der Spitze des Feldes in der Nachführarbeit üben. Die Teams buckeln für ihre heutigen Trümpfe im Etappenfinale: Gerald Ciolek (MRM), Oscar Freire (RAB) und Thor Hushovd (CTT).

16.13 Uhr: So langsam holen die Sprinterteams wieder den Rechenschieber heraus. Und wir auch. Sprint oder Ausreißersieg? 46 km vor dem Ziel hat das Quartett 98 Sekunden Vorsprung. Riecht nach Sprint, falls sich die schnellen Männer nicht wieder verpokern - so wie gestern.

16.09 Uhr: Das Ergebnis der dritten und letzten Sprintwertung bei km 132,5:

1. Chavanel (QST) - 6 Punkte
2. Txurruka (EUS) - 4 Punkte
3. Millar (GRM) - 2 Punkte

16.05 Uhr: Apropos Barcelona: Der einzige Fahrer, der 1992 schon beim olympischen Sraßenrennen am Start war und auch heute dabei ist, heißt Lance Armstrong. Er wurde Vierzehnter. Und gleich noch eine Anekdote: Der Amerikaner hatte vor ein paar Jahren schon mal ein Haus im Startort der heutigen Etappe, Gerona. Müsste sich also hier ganz gut auskennen.

16.03 Uhr:"Das könnte etwas für Gerald sein", hofft Milram-Kapitän Linus Gerdemann. Und auch Ciolek ist optimistisch. "Alle erwarten in Barcelona eine Sprintentscheidung und ich gehe zuversichtlich an den Start", sagte der Pulheimer vor der Etappe.

16.01 Uhr: Die Etappe endet auf dem Montjuic am Olympiastadion mit einer 6,6-prozentigen Steigung einen Kilometer vor dem Ziel. Explosive Sprinter mit Klassikerqualitäten sind hier gefragt. So wie beispielweise Gerald Ciolek (MRM).

15.59 Uhr: Mittlerweile ist es auf der Strecke wieder trocken. Hoffentlich auch im Ziel in Barcelona. Kurz vor der Ziellinie gilt es noch einmal 100 Höhenmeter zu überwinden. Die ansteigende Schlussgerade ist daher nichts für reine Sprinter.

15.55 Uhr: Übrigens: Die Tour verzeichnet die nächsten beiden Ausfälle. Nach Jurgen van de Walle (QST) traten auch die Niederländer Piet Rooijakkers (SKS) und Robert Gesink (RAB) nach Knochenbrüchen die Heimreise an. Rooijakkers war am Mittwoch nicht mehr angetreten, nachdem er bei einem Sturz im Rahmen des Teamzeitfahrens tags zuvor den Unterarm und den rechten Ringfinger gebrochen hatte. Am Mittwoch kämpfte sich Klettertalent Gesink ebenfalls trotz Handgelenkbruchs mit großem Rückstand ins Ziel, wurde dort aber von den Tour-Ärzten aus dem Rennen genommen.

15.53 Uhr:Stephane Auge holte sich vier Punkte bei der letzten Bergwertung bei km 110. Soweit nicht außergewöhnlich. Aber: Der Franzose fährt damit jetzt im virtuellen Gepunkteten Trikot.

15.50 Uhr: Zum aktuellen Renngeschehen: Kurz vor der zweiten Bergwertung des Tages hat sich ein Trio vom Feld abgesetzt. Dazu hat sich noch der Baske Amets Txurruka gesellt. Die Ausreißer haben aktuell 1:45 min Vorsprung vor dem Hauptfeld, 62 km vor dem Ziel. Bei den Flüchtlingen handelt es sich um

  • David Millar (GRM)
  • Sylvain Chavanel (QST)
  • Stephane Auge (COF) und
  • Amets Txurruka (EUS)

15.48 Uhr: Äußerste Vorsicht ist also das Gebot der Stunde für das Peloton auf dem rutschigen Asphalt. Die Profis sind ja nur auf dünner Bereifung unterwegs, die gerade mal die Breite einer durchschnittlich belegten Pizza aufweisen.

15.46 Uhr: Jetzt gibt's dafür aber den Vollgas-Ticker: Heute sind die Fahrer auf spanischem Terrain unterwegs. Und anders als man es von der sonnigen iberischen Halbinsel gewohnt ist, regnet es heute in Strömen.

15.44 Uhr: Herzlich Willkommen und Salut von der 6. Etappe der Tour. Sorry für die kleine Verspätung, aber unsere "Mechaniker" mussten gerade eine "Notfallwartung" durchführen.

Alle Etappenprofile der Tour de France 2009