Das 44. Amstel Gold Race ist von einem schweren Sturz des Tour-Sechsten Frank Schleck überschattet worden.
Überschattet von einem schweren Sturz des luxemburgischen Radstars Frank Schleck hat der frühere T-Mobile-Profi Sergej Iwanow das 44. Amstel Gold Race gewonnen.
Der Russe vom Team Katjuscha holte sich beim Schlagabtausch zum berüchtigten Cauberg hinauf den Sieg vor den Niederländern Karsten Kroon (Saxo Bank) und Robert Gesink (Rabobank).
Deutsche Akteure chancenlos
Die acht deutschen Akteure um den zweimaligen Meister Fabian Wegmann waren dagegen zum Auftakt der Ardennen-Woche chancenlos und konnten sich nach 31 giftigen Anstiegen und 257,8 km von Maastricht nach Valkenburg nicht im Vorderfeld platzieren.
Mitfavorit Schleck wurde unterdessen nach seinem Sturz ins Krankenhaus eingeliefert. Die Entscheidung fiel erst am 2,4 km langen Schlussanstieg mit durchschnittlich zwölf Prozent Steigung, als Iwanow - 2004 bis 2006 noch bei T-Mobile - das größte Stehvermögen bewies.Die deutschen Akteure waren dagegen chancenlos.
Der unter Dopingverdacht stehende Stefan Schumacher war es 2007 als letztem Deutschen gelungen, das Rennen zu gewinnen.
Amstel-Premiere für Gerdemann
Zuvor hatten auch Erik Zabel (2000) und Olaf Ludwig (1992) - damals allerdings noch im Sprint auf dem Maasboulevard in Maastricht - beim Amstel triumphiert.
Seine Amstel-Premiere feierte die deutsche Tour-Hoffnung Linus Gerdemann. Der Wahl-Schweizer konnte aber kaum in Erscheinung treten. "Das Rennen war für mich eine erste Standortbestimmung", meinte der Milram-Profi: "Auf diesem Kurs sind die Streckenkenntnisse sehr wichtig."
Für Milram-Sprinter Gerald Ciolek war das Rennen nach 195 km beendet. "Mir fehlt noch die Rennhärte. Ich habe mich sehr gut gefühlt, aber für ein Finale beim Amstel reicht es noch nicht", sagte der Kölner, der krankheitsbedingt ein enttäuschendes Frühjahr erlebte.
Schwerer Sturz von Schleck
Trotz herrlichen Radsport-Wetters hatte es auf dem Kurs durch die Region Limburg immer wieder kleinere Stürze gegeben. Der schwerste ereignete sich 70 km vor dem Ziel, als der luxemburgische Straßenradmeister Schleck mit Lotto-Fahrer Mathew Lloyd kollidiert war und danach minutenlang regungslos auf dem Asphalt gelegen hatte.
Anschließend wurde Schleck, der das Amstel Gold Race 2006 gewonnen hatte und auch in diesem Jahr zum Favoritenkreis zählte, auf einer Trage mit dem Krankenwagen abtransportiert.
Offenbar hatte Schleck aber Glück im Unglück. Nach einer ersten Diagnose erlitt der 29-Jährige eine Gehirnerschütterung. "Es ist weniger schlimm, als man zunächst befürchten musste", meinte Sportdirektor Kim Andersen. Allerdings müsse man noch die Röntgenuntersuchung abwarten. Schleck scheint in dieser Saison vom Sturzpech verfolgt zu sein.
Schon im März mit heftigem Crash
Der 29-Jährige vom Team Saxo Bank scheint in dieser Saison ohnehin vom Pech verfolgt zu sein. Erst im März war Schleck im Training heftig gestürzt und hatte dabei eine Fleischwunde am Kinn und eine Prellung am Handgelenk erlitten.
Schleck, der im vergangenen Jahr wegen einer Überweisung von 7000 Euro an Eufemiano Fuentes unter Dopingverdacht geraten, von der luxemburgischen Anti-Doping-Agentur ALAD aber freigesprochen worden war, gehört in diesem Jahr zu den Anwärtern auf den Sieg bei der Tour de France.
Nach dem Abgang von Carlos Sastre ist der Rundfahrtspezialist im Team von Bjarne Riis zum Tour-Kapitän aufgestiegen.
Der Radsport-Kalender 2009 im Überblick
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