Der Luxemburger Andy Schleck (Saxo Bank) hat den Frühjahrsklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen. Der 23-Jährige setzte sich vor dem Spanier Joaquim Rodriguez durch.
Youngster Andy Schleck hat den Top-Favoriten die Schau gestohlen und die 95. Auflage des Frühjahrs-Klassikers Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen
Der 23 Jahre alte Luxemburger holte sich beim Ritt durch die Ardennen nach 261km im Alleingang den Sieg und verwies mit über einer Minute Vorsprung den Spanier Joaquim Rodriguez (Caisse d´Epargne) und den früheren Gerolsteiner-Kapitän Davide Rebellin (Italien/Serramenti) auf die Plätze zwei und drei.
Erneut keine Top-Ten-Platzierung für Milram
Das Team Milram war wie schon bei den vorangegangenen Klassikern chancenlos und konnte sich mit Kapitän Linus Gerdemann nicht in den Top Ten platzieren.
Die Entscheidung beim ältesten noch existierenden Eintagesrennen der Welt fiel am Cote de la Roche aux Facons, dem zweitletzten von elf giftigen Anstiegen.
Mit einem beherzten Antritt ließ der jüngere der beiden Schleck-Brüder das Peloton förmlich stehen, flog auch an dem bis dato führenden Belgier Philippe Gilbert (Silence-Lotto) vorbei und fuhr unwiderstehlich dem Sieg entgegen.
Damit schaffte Andy Schleck das, was seinem älteren Bruder stets verwehrt geblieben war. In den vergangenen beiden Jahren war Fränk Schleck jeweils auf Platz drei gefahren. Für Andy, dem Gewinner der Tour-Nachwuchswertung von 2008, war es der größte Erfolg seiner Karriere.
Gerdemann und Wegmann ohne Chance
Die Hoffnungen des Teams Milram auf eine Top-Platzierung erfüllten sich erneut nicht. Weder Linus Gerdemann noch Fabian Wegmann konnten sich im Finale von La Doyenne in Szene setzen.
Damit geht der letzte verbliebene deutsche Rennstall ohne das erhoffte Erfolgserlebnis aus der Frühjahrsklassiker-Saison heraus und steht am 1. Mai beim Eschborn-Frankfurt City Loop vor heimischer Kulisse unter Druck. "Da sind wir in der Pflicht", meinte Sportdirektor Christian Henn.
Ohne Siegchance war auch der Italiener Ivan Basso, der überraschend in Lüttich an den Start gegangen war. Der frühere Tour-Zweite, der nach abgesessener Dopingsperre Anfang des Jahres auf die Radsport-Bühne zurückgekehrt war, hatte erst am Samstag die Trentino-Rundfahrt und damit den ersten Erfolg nach seiner zweijährigen Zwangspause gefeiert.
Mehr als 200km hatte eine vierköpfige Fluchtgruppe das Renngeschehen bestimmt und zwischenzeitlich einen Vorsprung von rund zwölf Minuten herausgefahren.
34km vor dem Ziel war aber am Cote de la Redoute für die beiden Franzosen Hubert Dupont (AG2R) und Cyril Gautier (Bouygues Telecom) sowie dem Schweizer Marcel Wyss (Cervelo) und Nico Sijmens aus Belgien (Cofidis) das Unterfangen beendet, nachdem das Peloton das Tempo erhöht hatte.
Fast schon traditionell ging es auf den letzten 30 Kilometern zur Sache. Dabei beweis Andy Schleck das größte Stehvermögen.
Der Radsport-Kalender 2009