Der Franzose Laurent Fignon, zweimaliger Sieger der Tour de France, ist schwer an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt. Der 48-Jährige schloss Doping als mögliche Ursache nicht aus.
Der ehemalige Toursieger Laurent Fignon ist an Krebs erkrankt. "Ich weiß nicht, wie lange mir noch bleibt", sagte der frühere Radprofi in einem bewegenden Auftritt beim französischen TV-Sender TF1.
Der 48-Jährige berichtete von seiner Krankheit im fortgeschrittenen Stadium und zog auch gleich die mögliche Ursache in Betracht. "Ich kann nicht behaupten, dass Doping bei meiner Krankheit keine Rolle gespielt hat", sagte Fignon.
Der gebürtige Pariser leidet an Bauchspeicheldrüsenkrebs. "Mein Krebs hat schon metastasiert, aber ich bin optimistisch. Ich werde kämpfen und versuchen, den Krebs zu besiegen", sagte Fignon, der sich vor gut zwei Wochen einer ersten Chemotherapie unterzogen hat. Fünf weitere sind noch vorgesehen.
Armstrong als Vorbild
Fignons Vorbild im Kampf gegen den Krebs ist der siebenmalige Toursieger Lance Armstrong, der selbst an Hodenkrebs erkrankt war und diesen besiegt hatte.
Der Texaner schickte Fignon per Internet bereits Genesungswünsche: "Ich sende meine besten Wünsche an Laurent Fignon, einen Freund, einen großen Menschen und eine Legende des Radsports. Nutze jeden Tag, Laurent."
"Wir waren jung und unbekümmert"
Laurent Fignon, Toursieger 1983 und 1984, war zweimal die Einnahme von Amphetaminen nachgewiesen worden. In Kürze will er ein Buch mit dem Titel "Wir waren jung und unbekümmert" herausgeben.
Im Nachhinein betrachtet könne seine Doping-Vergangenheit ein Grund für die Krankheit sein, glaubt er.
"Ich habe den Ärzten ehrlich erzählt, was ich alles genommen habe. Sie meinten, das könne nicht der Grund sein, das wäre zu einfach. Aber mit absoluter Sicherheit kann man nicht ausschließen, dass es etwas Schlimmeres ausgelöst hat", sagte Fignon.
Viele extreme Dinge passiert
Man könne ohnehin nicht sagen, ob die Fahrer aus der Ära bis 1998, in der viele extreme Dinge passiert seien, nicht in 10 oder 20 Jahren an Krebs erkranken, ergänzte Fignon, dessen Markenzeichen die Nickelbrille und der blonde Haarzopf waren.
Neben seinen zwei Triumphen bei der Tour steht der Name Fignon auch mit der knappsten Tour-Entscheidung der Geschichte in Verbindung. 1989 verpasste der Franzose seinen dritten Triumph nur um acht Sekunden, weil ihm der Amerikaner Greg LeMond am letzten Tag im Einzelzeitfahren 58 Sekunden abgenommen hatte. Danach gewann Fignon kein bedeutendes Rennen mehr.
Zu seinen größten Erfolgen zählen neben den Tour-Erfolgen der Gesamtsieg beim Giro d'Italia (1989) und zwei Triumphe beim Frühjahrsklassiker Mailand-San Remo (1988 und 1989).
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