Novak Djokovic hat Serbien zum Sieg beim ATP Cup in Australien geführt. Das Finale mit seinem Prestigesieg über Rafael Nadal war ein würdiger Schlusspunkt für die gelungene Premiere des Teamevents.
Novak Djokovic hüpfte wie von Sinnen im Kreise seiner Teamkollegen umher, während um ihn herum tausende serbische Tennis-Fans in Ekstase verfielen. Der 32 Jahre alte Superstar hat sein Land zum Sieg beim erstmals ausgetragenen ATP-Cup geführt. Im Finale am Sonntag holte Djokovic beide Punkte zum 2:1-Erfolg Serbiens über Spanien. Seinem Dauerrivalen Rafael Nadal blieb am Ende nur die faire Gratulation.
"Daran werde ich mich für den Rest meines Lebens erinnern", sagte der völlig euphorisierte Djokovic, nachdem er im abschließenden Doppel an der Seite von Viktor Troicki den entscheidenden Matchball verwandelt hatte: "Das ist definitiv einer der schönsten Momente meiner Karriere. Ich hatte viele schöne Momente. Aber für mein Land zu spielen, mit einigen meiner besten Freunde - das kann man nicht toppen."
Djokovic hatte zunächst mit seinem 6:2, 7:6 (7:4)-Erfolg im 55. Duell mit Nadal den Ausgleich besorgt. Die beiden Dauerrivalen, aktuell Nummer eins (Nadal) und zwei (Djokovic) der Welt, lieferten sich dabei einen faszinierenden Schlagabtausch, den Djokovic nach 1:55 Stunden knapp für sich entschied.
Zuvor hatte Roberto Bautista Agut den Davis-Cup-Sieger Spanien durch ein 7:5, 6:1 gegen Dusan Lajovic in Führung gebracht. Im entscheidenden Doppel setzten sich Djokovic/Troicki dann mit 6:3, 6:4 gegen Feliciano Lopez und Pablo Carreno Busta durch.
Deutschland schied in der Gruppenphase aus
Die Premiere des neuen Nationenwettbewerbs in Australien war mit Spannung erwartet worden. Nur knapp zwei Monate nach der ersten Austragung des Finalturniers beim reformierten Davis Cup ging es in Brisbane, Perth und Sydney für 24 Teams um ein Preisgeld von 15 Millionen US-Dollar.
Sicher auch weil zudem Punkte für die Weltrangliste vergeben wurden, waren zwei Wochen vor dem ersten Saisonhighlight bei den Australian Open (20. Januar bis 2. Februar) viele Stars am Start. Die Stimmung bei den Matches war - ungeachtet der von den schweren Buschbränden beeinträchtigten Stimmung im Land - herausragend, besonders bei Spielen des Gastgebers oder im Finale, als die Arena von Sydney fest in serbischer Hand lag.
So dürfte letztlich einzig die deutsche Mannschaft die Premiere in weniger guter Erinnerung behalten. Das Team um den formschwachen Alexander Zverev war schon in der Gruppenphase gescheitert.