Stan schaltet FedEx aus

SPOX
02. Juni 201521:02
Stan Wawrinka (l.) gewann zum insgesamt dritten Mal gegen Roger Federergetty
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Bockstarker Auftritt von Stan Wawrinka! Im Duell der Eidgenossen ließ der 28-Jährige Roger Federer keine Chance und zog erstmals ins Halbfinale der French Open ein. Kei Nishikori scheiterte in einem Fünf-Satz-Krimi an Jo-Wilfried Tsonga, dabei wurden auch noch drei Fans verletzt. Ana Ivanovic nutzte ihre Chance, auch Lucie Safarova setzte sich durch.

Damen - Viertelfinale (alle Matches):

Ana Ivanovic (SRB/7) - Elina Svitolina (UKR/19) 6:3, 6:2

Viel Zeit nahm sich Ana Ivanovic nicht für ihre Gegnerin. In etwas mehr als einer Stunde zeigte sie Svitolina die Grenzen auf und dominierte das erste Viertelfinale dieses Jahres in Paris von Anfang bis Ende. Die Serbin nutze, wie immer unterstützt von Bastian Schweinsteiger, das unsichere Aufschlagspiel der Rivalin aus und verwertete 80 Prozent ihrer Breakchancen.

Dass die Ukrainerin auf der anderen Seite doch gelegentlich punkten konnte lag an vielen kleinen Fehlern Ivanovics. Hier ein Unforced Error, dort ein Unforced Error - insgesamt leistete sie sich 29 Stück und damit deutlich mehr als ihre Konkurrentin. Gleich fünf Doppelfehler schenkte sie Svitolina zudem.

"Das war ein wirklich schweres Spiel, ich war froh, als ich zum Sieg aufgeschlagen habe", erklärte die Serbin nach der Partie auch das windige Wetter für mitschuldig. Dass es am Ende zum Einzug ins Halbfinale reichte, verdankte sie auch der Harmlosigkeit der Gegnerin und bewies einmal mehr, dass sie die Angstgegnerin der Weltranglisten-19. ist. In sieben Duellen fuhr Ivanovic ganze sieben Siege ein.

Lucie Safarova (CZE/13) - Garbine Muguruza (ESP/21) 7:6 (7:3), 6:3

Ein hart umkämpftes Match sahen die Zuschauer auf dem Suzanne-Lenglen zur Einstimmung auf das Duell zwischen Stan Wawrinka und Roger Federer. Der erste Satz hatte alles - nur keine Breaks. Sowohl Muguruza, als auch Safarova brachten ihr Aufschlagspiel durch und punkteten konstant.

Dann allerdings spielte die Tschechin ihren großen Trumpf auf und entschied den ersten Satz im Tiebreak für sich. Gleich sieben Asse spielte sie und fand so immer wieder zurück, auch wenn die junge Spanierin auf der anderen Seite gerade Fahrt aufgenommen hatte.

Diese ließ sich fortschreitender Spieldauer immer offener ihre Frustration ansehen. Safarova brachte sie mehrfach ins Laufen, Muguruza war oft nur noch am Reagieren und hakte das Match im zweiten Durchgang schnell ab. Die Körpersprache stimmte nicht mehr und so trifft nun Safarova im Halbfinale auf Ivanovic.

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Die WTA-Weltrangliste

Herren - Viertelfinale (alle Matches):

Jo-Wilfried Tsonga (FRA/14) - Kei Nishikori (JPN/5) 6:1, 6:4, 4:6, 3:6, 6:3

6:1 und 5:2 führte Tsonga, als auf der Tribüne plötzlich etwas Hektik ausbrach. Der Wind, der Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h erreichte, hatte auf dem Philippe Chatrier eine Verkleidung der Videowand abgerissen, die Metallplatte stürzte in die Zuschauerränge. Drei Fans wurden dabei leicht verletzt.

Nach einer 30-minütigen Unterbrechung ging es weiter - und der bis dato komplett dominante Tsonga geriet zwischenzeitlich ins Wanken. Er kassierte ein Break und ließ Nishikori auf 4:5 herankommen, ehe er doch die 2:0-Satzführung perfekt machte. Doch der Japaner steckte nicht auf.

Im dritten Durchgang schaffte er beim Stande von 5:4 das Break zum Satzgewinn, ehe er im vierten Satz klar besser war und ausglich. Angefeuert von seinen Landsleuten behielt Tsonga aber die Nerven. Ein Break reichte ihm, um ins Halbfinale einzuziehen, wo er nun auf Wawrinka trifft.

Nishikori hatte grundsätzlich mit seinem Aufschlag Probleme. Kam der erste Aufschlag nicht, nutzte das Tsonga zu über 50 Prozent zum Punkt. Außerdem unterliefen Nishikori zu viele unerzwungene Fehler (52-37), während der Franzose bei den Winnern (44-37) vorne lag.

Stan Wawrinka (SUI/8) - Roger Federer (SUI/2) 6:4, 6:3, 7:6 (7:4)

Beeindruckend! Anders ist Wawrinkas Auftritt im Duell der Eidgenossen nicht zu beschreiben. Stan zog sein Ding auf extrem hohem Niveau quasi von der ersten bis zur letzten Minute durch und schaffte so erstmals den Einzug ins Halbfinale von Roland Garros. Für Wawrinka war es der dritte Sieg gegen seinen Landsmann im 19. Match.

Im ersten Satz genügte Wawrinka ein frühes Break zum 2:1, im zweiten Durchgang nahm er dem nun schwächelnden FedEx gleich zwei Mal das Aufschlagspiel ab. Federer stemmte sich im dritten Satz mit allem was ihm zur Verfügung stand gegen das Aus und motzte ungewohnt laut vor sich hin, doch Wawrinka blieb bei eigenem Aufschlag cool und sorgte im Tie-Break vor allem mit seiner überragenden Rückhand für die Entscheidung. Nach 2:09 Minuten war alles vorbei.

Der Sieg ging natürlich völlig in Ordnung. Federer schaffte nicht ein einziges Break, schlug 16 Winner weniger als sein Gegenüber (22-38), machte dabei aber nur unwesentlich weniger Unforced Errors als Stan (25-27), der zudem erstklassig servierte (mit dem ersten Aufschlag machte er zu 87 Prozent den Punkt). Schwach spielte Federer auch am Netz, wo er bei 19 Angriffen nur zu 47 Prozent punktete.

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