Zweiter Auftritt für das Hawk-Eye bei SPOX! Die etwas andere Vorschau nimmt diesmal Roland Garros unter die Lupe. Die Favoritin gibt Tennisunterricht, Maria Sharapova will eine Serie verlängern und Ana Ivanovic präsentiert sich in neuem Gewand. Außerdem: Ein Dark Horse aus Spanien und die Sinnkrise der Genie B.
Die Top-Favoritin: ... hat in Madrid doch tatsächlich verloren und dann aufgrund einer Ellbogenverletzung nicht in Rom aufgeschlagen. Jup, Serena Williams ist eindeutig auf dem absteigenden - äh, was? Es war ihre erste Niederlage seit 27 Matches? Und der Ellbogen ist nur leicht angeschlagen, weshalb sie sich für das "Vorsicht ist die Mutter des Coupe de Mousquetaires"-Motto entschied?
Gut, dann waren wir vielleicht doch etwas voreilig mit dem Abgesang auf die 19-fache Grand-Slam-Siegerin, die zur Jagd auf die teutonische Tennis-Legende Steffi Graf (22 Majors) geblasen hat. Was soll's da schon, wenn die Rivalin auf der Tour fehlt? "Serena pusht sich aus sich selbst heraus. Viele Spieler brauchen Konkurrenz, um besser zu werden - Serena nicht", verriet Chris Evert unlängst.
Vielleicht langweilt sich die US-Amazone ob der überforderten Rivalinnen aber doch etwas. Denn Geldprobleme werden nicht der Grund dafür sein, dass sie für Masterclass nun auch noch Tennisunterricht gibt. Schlappe 90 Dollar kostet der Spaß beim Online-Anbieter - Gerüchten zufolge sollen sich Victoria Azarenka (Bilanz gegen Williams: 3-15), Maria Sharapova (2-17) und Caroline Wozniacki (1-10) schon angemeldet haben.
Graviert werden muss die silberne Schüssel vielleicht noch nicht, immerhin hat Williams in Roland Garros erst zweimal gewinnen können. Trotzdem: Sie steht mal wieder weit über der Konkurrenz, und das obwohl die rote Asche ihren Kanonenservice und die krachenden Grundschläge etwas entschärft. Um es mit den Worten von Martina Navratilova zu sagen: "In den Dreißigern wird es härter, aber die neue Generation hat sie noch nicht einholen können."
Die Titelverteidigerin: "Wie die Kuh auf dem Eis" fühlt sich Sharapova bekanntlich auf Sand. Was sie nicht daran hinderte, 2012 und 2014 in der französischen Hauptstadt zu gewinnen.
Im letzten Jahr schaltete sie im ersten Damenfinale über drei Sätze seit 2001 (!) Simona Halep aus und trotzte dabei unter anderem der kaum erträglichen Bullenhitze. 2012 hatte Sara Errani nicht den Hauch einer Chance.
Wie stehen die Chancen auf den Repeat? Gar nicht so schlecht, schließlich hat Mascha von allen Favoritinnen die beste Vorbereitung absolviert. Halbfinale in Madrid und direkt danach der insgesamt dritte Titel in Rom, wo sie in fünf Spielen nur einen Satz abgab. Sie könnte auf dem Philippe Chatrier als Second Seed zum vierten Mal in Serie das Finale erreichen. Wenn dann Serena warten sollte... naja, wie gesagt: Masterclass!
Geschichtsstunde: Das Major auf dem langsamen Untergrund bot den großen Spielerinnen ihrer jeweiligen Ära die Chance, eine Menge Grand Slams zu sammeln: Chris Evert holte sieben, Steffi Graf sechs, Justine Henin vier, Arantxa "Mondball" Sanchez Vicario und Monica Seles jeweils drei.
Gleichzeitig konnten aber auch einige One-Hit-Wonder über den einzigen Grand-Slam-Titel ihrer Karriere jubeln. Iva Majoli zum Beispiel, anno 1997. Da wurde Martina Hingis im Finale einfach mal mit 6:4 und 6:2 geputzt, bevor sie wieder von der Bildfläche verschwand. Oder Anastasia Myskina, die 2004 mit Landsfrau Elena Dementieva kurzen Prozess machte. Die Damen Ana Ivanovic (2008) und Francesca Schiavone (2010) in die Liste einzureihen ist vorschnell, schließlich spielen sie noch. Aber ihre Chancen standen schon besser.
Und wenn wir schon bei Ana sind...
Best dressed: Das Comeback der Kniestrümpfe ist perfekt! Zusammen mit dem Designer Yoji Yamamoto präsentiert Ausrüster Adidas die Serbin in voller Retro-Pracht mit schwarzem Kleidchen, dezentem Blümchenmuster auf den Schuhen - und eben den sensationellen langen Socken. Da würden übrigens auch die Schienbeinschoner von Gspusi Bastian Schweinsteiger drunterpassen!
Dark Horse: Es wäre nach 17 langen Jahren auf der Damenseite des Tableaus mal wieder Zeit für eine Spanierin. Da bietet sich doch Carla Suarez Navarro an. Die Fighterin mit dem flotten Kurzhaarschnitt sammelt auf der Tour Siege wie keine zweite und stand in diesem Jahr schon in neun Viertelfinals und drei Viertelfinals. Leicht ist sie nie zu schlagen!
Auf dem gegenteiligen Ende der Skala findet sich Petra Kvitova. Keine Sandplatzspezialistin - aber das war Sharapova ja lange auch nicht. Findet sie trockene und heiße Bedingungen vor, kann sie so ziemlich jede Gegnerin vom Feld prügeln. Und als einzige Lady in diesem Jahr mit einem Sieg über Serena gehört man automatisch zu den Geheimfavoritinnen.
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Sinnkrise: And it's all just a little bit of history repeating... Ob Eugenie Bouchard angesichts ihrer Serie von sechs Erstrundenniederlagen darauf hofft? Denn schon 2014 stand die Kanadierin bei kleineren Turnieren übers Jahr bei einer durchschnittlichen Bilanz von 24:19. Bei Grand Slams aber? 19:4, holla! Halbfinale in Melbourne und Paris, Finale in Wimbledon. Jetzt also gilt es, die Punkte zu verteidigen.
SportsPro hat die hübsche 21-Jährige gerade zur am besten zu vermarktenden Spielerin gekürt. Doch der Druck und die Termine abseits des Platzes scheinen der Weltranglistensechsten nicht gut zu tun. Dabei läuft es im Training spitze, aber wenn es zählt...?
In Rom überstand Genie endlich mal wieder eine Runde. Danach war in ihrer Lieblingsstadt aber auch schon wieder Schluss. Gegen? Na klar, Miss Wieselflink Suarez Navarro. Eng war's, einen Tiebreak gewonnen, den entscheidenden erst zu sieben (!) verloren. Da könnte was gehen in Paris...
Upset Alert: Von den Namen her ist das US-Duell zwischen Sloane Stephens und Venus Williams DAS Erstrunden-Matchup. Zwar läuft es für das einstige Sternchen Stephens seit letztem Jahr (sieben Erstrundenniederlagen) nicht mehr ganz rund, seit dem Hype um ihr erstes Australian-Open-Halbfinale 2013 und Rang zwölf der Welt kam nicht mehr allzuviel.
Momentan nur noch die Nummer 41, sollte sie aber zwingend die Paris-Punkte vom Achtelfinale im letzten Jahr verteidigen. Und Venus? Die Nummer 15 der Welt hat auf Sand in dieser Saison eine Bilanz von 2:2. Ausbaufähig!
Schwerster Draw: Victoria Azarenka läuft schon in der dritten Runde Serena über den Weg. Seit ihrer Verletzungspause leidet die Ex-Nummer eins unter ihrem schlechten Ranking (27.) - und kommt nicht so recht aus der Hüfte. Zwar gelingt ihr immer mal wieder ein Coup wie der Wozniacki-Upset in Rom. In Madrid spielte Vika trotzdem erst ihr zweites Viertelfinale des Jahres, das erste seit Februar. Dennoch: die letzten Niederlagen gab es gegen Sharapova, Serena, Pennetta und Sharapova... Frau müsste halt auch mal Glück haben, hat sie aber nicht!
Leichtester Draw: Simona Halep. Die Vorjahresfinalistin ist an Position drei gesetzt und hat es erstmal bombig erwischt. Auftakt gegen Rodina, dann wohl Lucic, Cornet, die kriselnde Agnieszka Radwanska und im Viertelfinale Ivanovic. Das Halbfinale gegen Sharapova kann die Rumänin fast schon buchen. Aber auch Petra Kvitova darf nicht mosern: Erst das Viertelfinale hält mit Pliskova oder Bouchard eine Top-15-Spielerin für sie bereit.
Die Deutschen: Anna-Lena Friedsam prüft in Runde zwei Topfavoritin Serena. Und Sabine Lisicki dürfte sich angesichts ihrer fragwürdigen Form schon in Runde eins gegen die talentierte Monica Puig aus Puerto Rico strecken müssen.
Andrea Petkovic (gegen Shelby Rogers) und Angelique Kerber (gegen Timea Babos) hingegen dürften ebenso wie Mona Barthel gegen eine Qualifikantin keine Mühe bekommen, wenn Oberschenkel und Rücken halten. Julia Görges und Carina Witthöft haben gegen Coco Vandeweghe und Katerina Siniakova alle Chancen. Annika Beck kann ihre Pleitenserie mit einem Ausrufezeichen beenden: Sie bekommt es mit der ebenfalls mächtig wackelnden Agnieszka Radwanska zu tun.
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