Djoker und Serena im Halbfinale

SPOX
09. September 201508:56
Novak Djokovic steht bei den US Open im Halbfinalegetty
Werbung
Werbung

Feliciano Lopez ärgert Novak Djokovic, muss sich aber der Nummer 1 der Welt geschlagen geben. Titelverteidiger Marin Cilic gewinnt einen Fünf-Satz-Thriller gegen Jo-Wilfried Tsonga, Serena Williams siegt mit Mühe im Sister Act.

Damen - Viertelfinale (alle Matches)

Roberta Vinci (ITA) - Kristina Mladenovic (FRA) 6:3, 5:7, 6:4

Im stolzen Alter von 32 Jahren hat Roberta Vinci zum ersten Mal überhaupt ein Grand-Slam-Halbfinale erreicht. "Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich finde kaum Worte. Es war ein unglaubliches und enges Match. Ich habe einfach gekämpft", sagte die einst weltbeste Doppelspielerin nach ihrem Auftritt im Arthur-Ashe-Stadium bei Temperaturen von 32 Grad Celsius.

Vinci war im Duell der ungesetzten Spielerinnen die Konstantere. Während Mladenovic 64 Unforced Errors unterliefen, darunter elf Doppelfehler, machte die Italienerin nur deren 25.

Serena Williams (USA/1) - Venus Williams (USA/23) 6:2, 1:6, 6:3

Nach dem 27. Sister Act fielen sich Serena und Venus in die Arme. "Venus ist für mich die beste Gegnerin, die es gibt. Und sie ist die beste Person, die ich kenne", sagte Serena von den Emotionen überwältigt. Kein Wunder: Nach dem 16. Triumph im Duell mit ihrer Schwester fehlen der Nummer 1 der Welt nur noch zwei Siege zum historischen Kalender-Grand-Slam, was zuletzt Steffi Graf 1988 gelungen war.

Zuvor hatten sich die beiden US-Amerikanerinnen im mit 23.771 Zuschauern ausverkauften Arthur-Ashe-Stadium ein starkes Match geliefert - anfangs mit klaren Vorteilen für Serena. Die 33-Jährige agierte hochkonzentriert, breakte zwei Mal und ließ im ersten Satz keine Breakchance zu. Im zweiten Durchgang zeigte Serena aber Nerven, leistete sich 11 Unforced Errors, machte mit dem zweiten Aufschlag nur zwei Punkte und mit insgesamt 16 Zählern nur ungefähr halb so viele wie Venus (31), die nun die Ballwechsel bestimmte.

Im dritten Satz bewies Serena ihre ganze Klasse. Eine Breakchance genügte ihr zum 2:0, anschließend ließ sie bei eigenem Aufschlag kaum noch etwas anbrennen. Nach 1:38 Stunden verwandelte Serena mit ihrem zwölften Ass ihren ersten Matchball. "Das ist ein wirklich großer Moment, aber es war nicht einfach für uns Beide", meinte Serena, die es im Halbfinale mit Roberta Vinci zu tun bekommt.

Seite 1: Damen - Viertelfinale

Seite 2: Herren - Viertelfinale

Die WTA-Weltrangliste

Herren - Viertelfinale (alle Matches)

Marin Cilic (CRO/9) - Jo-Wilfried Tsonga (FRA/19) 6:4, 6:4, 3:6, 6:7 (3:7), 6:4

Was für eine Schlacht! Nach 3:59 Stunden und fünf hart umkämpften Sätzen verwandelte Cilic seinen fünften Matchball und setzt damit seine Mission Titelverteidigung fort. "Das war ein großer mentaler Kampf. Es war extrem warm und deshalb besonders herausfordernd. Die Stimmung war wie immer sehr elektrisierend", sagte Cilic nach seinem zwölften Sieg in Folge in Flushing Meadows.

In den ersten beiden Durchgängen war Cilic immer zum richtigen Zeitpunkt hellwach. Der Kroate nahm Tsonga, der lange nicht so bestimmend wie er es sich vorgenommen hatte agierte, die ersten beiden Aufschlagspiele im bisherigen Turnier ab. Doch der Franzose zeigte Biss. Satz drei holte er sich souverän, den vierten Durchgang schnappte er sich nach 63 Minuten im Tie-Break.

Beim Stande von 2:2 gelang Cilic das einzige Break im entscheidenden Durchgang. Zu Null gab Tsonga seinen Aufschlag ab - danach war die Niederlage nicht mehr zu verhindern. Tsongas großes Problem: Er nutzte insgesamt nur eine von zehn Breakchancen. Cilic, der mit 29 Assen brillierte, trifft nun auf Djokovic.

Novak Djokovic (SRB/1) - Feliciano Lopez (ESP/18) 6:1, 3:6, 6:3, 7:6 (7:2)

Die Nacht des Djokers dauerte dann doch ein wenig länger, als es die meisten Experten vermutet hatten. Erst um 1.06 Uhr am Mittwochmorgen Ortszeit verwandelte Djokovic nach 2:39 Stunden seinen zweiten Matchball. Dabei hatte es zunächst nach einem ganz schnellen Match ausgesehen. Gegen den völlig überforderten Lopez leistete sich der Serbe nur einen Unforced Error und tütete nach 25 Minuten den ersten Satz ein.

Doch so leicht sollte es Boris Beckers Schützling in der Folgezeit nicht mehr gemacht werden. Lopez zeigte nun immer wieder tolle Schläge, schlug elf Winners, machte acht von zwölf Punkten am Netz und nutzte seine einzige Breakchance zum Satzausgleich. Der dritte Durchgang ging wieder an Djokovic, weil sein Gegner zu viele vermeidbare Fehler produzierte (16). Und im vierten Satz war Djoker eben im Stile eines Champions in der entscheidenden Phase da und machte die Punkte.

Unter dem Strich leistete sich Lopez zu viele Unforced Errors (48), um Djokovic (17) noch mehr in Bedrängnis bringen zu können. Der Djoker kann nun im Big Apple seinen dritten Grand-Slam-Titel des Jahres holen. Die Australian Open und Wimbledon hat er in der laufenden Saison bereits gewonnen. Das French-Open-Finale verlor er gegen Stan Wawrinka.

Seite 1: Damen - Achtelfinale

Seite 2: Herren - Achtelfinale

Die ATP-Weltrangliste