Djokovic folgt Murray ins Viertelfinale

SPOX
01. Juli 201408:57
Novak Djokovic ließ gegen Jo-Wilfried Tsonga keine Zweifel aufkommengetty
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Sabine Lisicki überrollt Ana Ivanovic im Entscheidungssatz und steht im Achtelfinale von Wimbledon. Angelique Kerbers Match gegen Maria Sharapova wurde indes aufgrund wiederkehrenden Regens verlegt. Bei den Herren gaben sich Andy Murray und Novak Djokovic keine Blöße. Die USA hingegen erlebten ein historisches Debakel.

Damen - 3. Runde (alle Matches):

Yaroslava Shvedova (KAZ) - Madison Keys (USA) 7:6 (9:7), 6:6 - Aufgabe Keys

Bittere Nachricht für Madison Keys! Das US-Girl konnte ihr zwei Tage zuvor abgebrochenes Match gegen Yaroslava Shvedova am Montag nicht fortsetzen. Der Grund: eine Oberschenkelverletzung, die sich Keys gegen Ende des zweiten Satzes zugezogen hatte. "Es ist unglaublich schade, dass ich nicht mehr antreten kann", ließ sie per Twitter verlauten.

Sabine Lisicki (GER/19) - Ana Ivanovic (SRB/11) 6:4, 3:6, 6:1

Langweilig wird's mit Sabine Lisicki in Wimbledon einfach nicht. Nachdem die Partie gegen Ana Ivanovic am Samstag beim Stand von 1:1 im zweiten Satz abgebrochen wurde, ging's auch am Montag turbulent weiter. Aber der Reihe nach: Lisicki gab sofort ihr erstes Aufschlagspiel ab, auch danach lief nicht viel zusammen.

Selbst eine weitere Regenunterbrechung bei 5:2 zugunsten der Serbin half Lisicki erst mal nicht sonderlich weiter. Insgesamt fünf Doppelfehler standen am Ende vom zweiten Durchgang zu Buche, auch die Quote beim Ersten sprach Bände (47 Prozent).

Es musste sich etwas ändern, ansonsten wäre die Reise bei ihrem Lieblingsturnier schon in der dritten Runde vorbei gewesen. Und es änderte sich etwas - und wie! Lisicki schoss Ivanovic im entscheidenden Satz innerhalb von 27 Minuten quasi vom Platz.

Die Gründe dafür? Ihr Service erholte sich (92 Prozent der Punkte beim Ersten), dazu ließ sie der ehemaligen Nummer eins bei deren Aufschlag kaum Platz zum Atmen. "Es war ein gutes Match, sie hat unglaubliche Winner geschlagen. Nach der Unterbrechung heute haben wir dann beide viele Gewinnschläge produziert - ich zum Glück am Ende ein paar mehr", so Lisicki, die es im Achtelfinale mit Yaroslava Shvedova zu tun bekommt.

Damen - Achtelfinale (alle Matches):

Eugenie Bouchard (FRA/13) - Alize Cornet (FRA/25) 7:6 (7:5), 7:5

Einfach war's nicht für Eugenie Bouchard, aber das war wohl auch vorher klar. Immerhin schaltete Alize Cornet zuvor keine Geringere als Serena Williams aus. Und auch gegen die Aufsteigerin der Saison im Damen-Zirkus hatte die Französin ihre Momente.

Mit ganz wenigen Unforced Errors im ersten Satz (6) zwang sie Bouchard nach einer Regenunterbrechung in den Tie-Break, in dem die Kanadierin aber schnell auf 4:1 davon zog, bevor sich ein paar Unkonzentriertheiten einschlichen. Erst ein vermasselter Stoppball Cornets brachte im Endeffekt die Entscheidung.

Auch im zweiten Durchgang sahen die Zuschauer auf dem Centre Court ein Duell auf Augenhöhe - mit Vorteilen für Cornet, die bei 5:3 kurz vor dem Satzausgleich stand. Doch Bouchard hat eben nicht ohne Grund einen Grand-Slam-Rekord von mittlerweile 14-2 vorzuweisen.

Mit vier Spielgewinnen in Folge löste sie das Ticket ins Viertelfinale und war danach überglücklich: "Es war schwer für mich, gerade bei geschlossenem Dach. Das war eine neue Situation. Aber ich kann stolz sein, wie ich damit umgegangen bin", so Bouchard.

Maria Sharapova (RUS/5) - Angelique Kerber (GER/9) verlegt auf Dienstag

Ekaterina Makarova (RUS/22) - Agnieszka Radwanska (POL/4) 6:3, 6:0

Böse Klatsche für die an Nummer vier gesetzte Polin! Gegen Ekaterina Makarova hatte die 25-Jährige zu keinem Zeitpunkt der Partie auch nur den Hauch einer Chance. Die Russin servierte stark, hatte von der Grundlinie die nötige Länge und Präzision in ihren Schlägen und konnte zudem auch am Netz überzeugen. Kam sie in Durchgang eins nach vorne, gehörte der Punkt ihr.

Durch die Tatsache, dass Radwanska auch im zweiten Satz nie in das Duell fand, fällt der Leistungsunterschied hier noch deutlicher aus. Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht das Debakel. Zwar kam der erste Aufschlag zu 76 Prozent, allerdings war die Ausbeute in der Folge erschreckend. Nur drei von 13 Ballwechseln führten zum Punktgewinn. Da die Partie insgesamt nur 53 Minuten dauerte, mussten die Fans Radwanskas zumindest nicht all zu lange mit ihrer Favoritin leiden.

Barbora Zahlavova Strycova (CZE) - Caroline Wozniacki (DEN/16) 6:2, 7:5

Erst Li Na, jetzt Caroline Wozniacki. Barbora Zahlavova Strycova muss man mittlerweile wohl auf dem Zettel, wenn es in Wimbledon in die heiße Phase geht. Die Tschechin ließ sich in der Schlussphase sogar nicht mal davon verunsichern, Matchball um Matchball ungenutzt zu lassen. Insgesamt sechs Versuche brauchte sie, um die Partie nach Hause zu bringen.

Was Zahlavova Strycova allerdings bis dahin ablieferte, war nicht von schlechten Eltern. Satte 31 Winners schlug die 28-Jährige, zudem brachte sie Wozniacki immer wieder mit ihren Stopps zur Verzweiflung. Die Dänin kam gerade im ersten Satz mit dem druckvollen Spiel ihrer Gegnerin überhaupt nicht zurecht und war viel zu passiv.

Das änderte sich zwar im zweiten Durchgang ein wenig, Wozniacki glich sogar ein frühes Break aus. Doch am Netz blieb sie ein dankbares Opfer für Zahlavova Strycova, die durch diesen Erfolg zum ersten Mal in ihrer Karriere in ein Grand-Slam-Viertelfinale eingezogen ist. "Ich bin schon ein wenig überrascht, aber offenbar wachse ich einfach an der Herausforderung", so die Tschechin.

Lucie Safarova (CZE/23) - Tereza Smitkova (CZE) 6:0, 6:2

Ganz schnelle Angelegenheit auf Court 18. Gerade mal 48 Minuten hat Lucie Safarova gebraucht, um ihre Landsfrau Tereza Smitkova aus dem Turnier zu werfen. Vor allem bemerkenswert: Die Nummer 23 der Setzliste produzierte nur vier Unforced Errors und machte insgesamt mehr als doppelt so viele Punkte wie ihre Gegnerin (54:26). Damit hat Safarova weiterhin keinen einzigen Satz abgegeben. Zumindest konnte Smitkova im zweiten Durchgang die "Brille" verhindern.

Petra Kvitova (CZE/6) - Shuai Peng (CHN) 6:3, 6:2

Die tschechischen Festspiele gehen weiter. Nach Lucie Safarova und Barbora Zahlavova Strycova steht auch Petra Kvitova in der nächsten Runde. Und wie ihre beiden Landsfrauen präsentierte sich die Nummer sechs der Welt ziemlich beeindruckend.

Mit 25 Winners dominierte sie Shuai Peng fast nach Belieben, der Chinesin gelang ihrerseits kein einziges Break. "Die zweitägige Pause hat mir geholfen. Ich konnte ein wenig relaxen, das hat man gemerkt", so Kvitova, die zum fünften Mal in Folge im Wimbledon-Viertelfinale steht.

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Herren - 3. Runde (alle Matches):

Stan Wawrinka (SUI/5) - Denis Istomin (UZB) 6:3, 6:3, 6:4

Eine kleine Lehrstunde? Warum nicht! Nichts anderes erteilte Stan Wawrinka seinem Gegner Denis Istomin nämlich in Runde drei. Anders als in den Matches davor schien der Australian-Open-Champion komplett ausgeruht zu sein, die drei Tage Pause haben dem Schweizer offensichtlich ziemlich gut getan.

Wawrinka spielte zwar keinesfalls fehlerfrei (21 Unforced Errors), doch er probierte viel, agierte aggressiv am Netz und konnte sich auf seinen starken Aufschlag (12 Asse) verlassen. Eine kleine Schrecksekunde mussten seine Fans trotzdem überstehen. Mitte des zweiten Satzes rutschte Wawrinka am Netz aus und fasste sich sofort an den sowieso bereits lädierten Rücken,

Und wie reagierte Stan the Man darauf? Mit weiteren Aufschlägen über 210 km/h. Ganz anders Istomin: Der Usbeke, dem kein einziges Break gelang, hatte Probleme mit dem Kreislauf, der Physiotherapeut musste sogar den Puls des Usbeken checken.

Auch deswegen geriet Wawrinkas dritter Einzug ins Wimbledon-Achtelfinale nach 2008 und 2009 nicht mehr in Gefahr. "Ich bin zufrieden mit mir. Ich darf mich in diesem Jahr sowieso nicht beschweren. Es läuft einfach super, ich spiele mein bestes Tennis. Mal schauen, wie weit es noch geht", so der Eidgenosse.

Kei Nishikori (JPN/10) - Simone Bolelli (ITA) 3:6, 6:3, 4:6, 7:6 (7:4), 6:4

Drei Tage hat es gedauert, zumindest wenn man den Ruhetag mitzählt. Doch am Ende steht Kei Nishikori zum ersten Mal in seiner Karriere im Achtelfinale von Wimbledon. Beim Stand von 3:3 nahmen der Japaner und Simone Bolelli, der in der Runde zuvor Philipp Kohlschreiber nach Hause schickte, ihr Match vom Samstag wieder auf.

Und Nishikori bewies die besseren Nerven. Im entscheidenden Satz nutzte er seinen einzigen Breakball des Durchgangs, um sich das Break zum 6:4 und somit den Sieg zu sichern. Bolelli dürfte seinerseits durchaus mit den vergebenen Chancen (0/4) hadern.

Nachdem Match bedankte sich Nishikori , der nun auf Milos Raonic trifft, ganz artig bei seinem Coach Michael Chang: "Es macht unglaublich viel Spaß mit ihm. Wir sind auf einer Wellenlänge."

Feliciano Lopez (ESP/19) - John Isner (USA/9) 6:7 (8:10), 7:6 (8:6) 7:6 (7:3) 7:5

Das Wimbledon-Achtelfinale ist zum ersten Mal seit 1911 US-freie Zone, zumindest in der Damen- und Herren-Konkurrenz! Nach Madison Keys musste nämlich auch John Isner die Koffer packen. Das Ende für den Aufschlagriesen kam - wie sollte es auch anders sein - in ein einem Tie-Break-Festival.

Die nackten Zahlen zu dem Irrsinn: Isner kam auf 52 Asse, Lopez stand bei 34. Isner schlug 80 Winners, Lopez 55. Und das Beste: Am Ende entschied nach 170 Minuten eigentlich nur ein mickriges Break im vierten Satz über Sieger und Verlierer.

Übrigens: Es war das erste Mal in diesem Jahr, dass ein Isner-Service in Wimbledon gebrochen wurde. Einfach nur verrückt! Für Lopez geht es nun gegen Stan Wawrinka.

Herren - Achtelfinale (alle Matches):

Andy Murray (GBR/3) - Kevin Anderson (RSA/20) 6:4, 6:3, 7:6 (8:6)

Auch im vierten Match des diesjährigen Wimbledon-Turniers blieb der Titelverteidiger ohne Satzverlust. Gegen den Südafrikaner Kevin Anderson profitierte der Schotte dabei erneut von seinem starken Service. In der gesamten Partie kam sein Kontrahent lediglich auf drei Breakchancen, von denen er nur eine einzige nutzen konnte.

Weniger überzeugend hingegen war die Chancenverwertung der eigenen Breakmöglichkeiten. Lediglich magere vier von 19 (!) Gelegenheiten konnte Murray für sich nutzen. Eine bessere Ausbeute hätte den - zu keiner Zeit gefährdeten - Sieg nochmals deutlich beschleunigt.

Novak Djokovic (SRB/1) - Jo-Wilfried Tsonga (FRA/14) 6:3, 6:4, 7:6 (7:5)

Der Djoker folgt Andy Murray ins Viertelfinale. Im Duell mit Jo-Wilfried Tsonga ließ der Becker-Schützling zu keinem Zeitpunkt einen Zweifel aufkommen, wer der Herr auf dem Centre Court ist. Folglich war bereits nach knapp zwei Stunden der Arbeitstag des 27-Jährigen beendet.

Zwar gaben sich beide Akteure bei Winners, Unforced Errors und Assen nicht viel, jedoch blitzte das eigentliche Potential des Franzosen viel zu selten auf. Gegen einen stark servierenden Djokovic mangelte es vor allem beim Return. In den ersten beiden Durchgängen konnte sich Tsonga deshalb keinen einzigen Breakball erarbeiten.

Da sein Kontrahent in diesen beiden Sätzen mehr als doppelt so viele Winners verbuchen konnte, lag ein sichtlich genervter Franzose nach weniger als einer Stunde bereits mit 0:2 zurück. Zwar folgte ein kurzes Aufbäumen, welches gegen Djokovics Abgeklärtheit allerdings ohne Wirkung blieb.

Grigor Dimitrov (BUL/11) - Leonardo Mayer (ARG) 6:4, 7:6 (8:6), 6:2

Betrachtet man nur die reinen Statistiken, so entsteht schnell der Eindruck einer ausgeglichenen Partie. Bei 34:32 Winners, 18:18 Unforced Errors und 10:11 Assen kein Wunder. Das Bild, welches sich den Zuschauern auf dem Court One bot, war jedoch ein gänzlich anderes.

Der Sieg nach nur knapp zwei Stunden und drei Sätzen belegt somit eindrucksvoll, dass Zahlen trügerisch sein können. Der Bulgare hatte die Partie nämlich zu jeder Zeit voll unter Kontrolle und ließ einem aufopferungsvoll kämpfenden Leonardo Mayer keine Chance. Während der Argentinier in den ersten beiden Durchgängen noch mithalten konnte, brach er im dritten Satz endgültig ein.

Marin Cilic (CRO/26) - Jeremy Chardy (FRA) 7:6 (10:8), 6:4, 6:4

Goran Ivanisevic dürfte mit seinem Schützling zufrieden gewesen sein. In bester Goran-Manier servierte Marin Cilic satte 33 Asse und ließ insgesamt nur vier Breakbälle zu. Doch damit nicht genug: Wenn der Kroate dazu auch noch nur 17 Unforced Errors produziert und in den wichtigen Momente - zum Beispiel im Tie-Break des ersten Satzes - zur Stelle ist, dann ist Cilic nur schwer beizukommen.

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