Alle Welt wartet darauf, dass Floyd Mayweather am 26. August Conor McGregor ausknockt. Doch was, wenn der Ire zum Schlag kommt? Die linke Faust des UFC-Kämpfers hat schon machen Kontrahenten in die Knie gezwungen. SPOX zeigt eine Auswahl der besten Abschlüsse.
Chad Mendes (Juli 2015): Knockout in Runde 2
In Las Vegas wollte McGregor sich erstmals UFC-Gold über die Schulter werfen. Der Ire hatte in den Wochen und Monaten zuvor in der Featherweight-Division für mächtiges Chaos gesorgt. Nach seinem Sieg über Dustin Poirier machte er sich auf, Jose Aldo herauszufordern und übersprang damit direkt manche Hierarchie-Stufe.
Erst mit Dennis Siver und schließlich mit Chad Mendes legte ihm UFC-Präsident Dana White aber doch noch manchen Stolperstein in den Weg. Während Siver aus dem Weg geräumt wurde, schien gerade Mendes einige Schwachstellen des Iren aufzudecken. McGregor fand sich schnell auf dem Boden wieder und wurde dort vom starken Wrestler dominiert.
Zweimal setzte Mendes bereits zur Submission an, doch McGregor entdeckte einen Aal in sich. Der Ire überlebte die erste Runde und fand auch in Runde zwei einen Weg aus dem Groundgame von Mendes. Es folgten die von Joe Regan gefeierten Big Shots, Mendes sah sich an die Käfigwand gedrängt.
Tritt, Schlag, Tritt, Schlag. Mendes wankte, schützte nur noch halbherzig seinen Kopf und McGregor ließ die Chance nicht ungenutzt. Nach wenigen Hammerfists war UFC 189 beendet und McGregor warf sich wie geplant den Inteirm UFC Featherweight Gürtel über die Schulter. Natürlich nicht ohne Fingerzeig in Richtung Jose Aldo.
Marcus Brimage (April 2013): Knockout in Runde 1
UFC on Fuel TV: Mousasi vs. Latifi. Einer der ersten Kämpfe des Abends in Stockholm: Conor McGregor vs. Marcus Brimage. UFC-Debüt in der Undercard, auch ein Champion fängt mal klein an. Wobei McGregor nun nicht unbedingt klein anfing. Er zeigte vom Start weg exzellente Beinarbeit, hielt Brimage in der richtigen Distanz und fand die Lücken in der Deckung des Gegners.
Brimage, einst ein Teil der Bantamweight-Division, kam aus einer Serie von vier Siegen am Stück, nie zuvor war er ausgeknockt worden. Der klare Favorit eigentlich, der McGregor auch direkt in Bewegung brachte. Doch der Ire bewies bei den wenigen Treffern ein starkes Kinn und war sonst schlicht zu beweglich für den US-Amerikaner.
Für den Sieg brauchte McGregor schließlich nur wenige Konter. Einmal Uppercut, nochmal Uppercut, Brimage ließ die Deckung sinken und der aufstrebende Ire landete mit der linken Faust einen Volltreffer. Sieben Schläge im Ground & Pound und schon war die Rede vom "Real Deal", den die UFC dort in Stockholm entdeckt hatte.
Eddie Alvarez (November 2016): Knockout in Runde 2
Hatte McGregor in Stockholm noch erklärt, keinen Gameplan gehabt zu haben, war das gegen Alvarez im November 2016 sichtlich anders. Als Featherweight-Champion ging McGregor in das Duell mit dem Lightweight-Titelträger und hatte eine ganz klare Vorstellung, wie er als erster UFC-Kämpfer gleichzeitig zwei Titel halten würde.
Alvarez ließ sich vom Iren, das gab er später zu, in einen Boxkampf verwickeln und begab sich damit auf schwächeres Terrain. Schon nach wenigen Sekunden landete er zum ersten Mal auf dem Boden, McGregor ließ ihn aufstehen. Etwa zur Hälfte der ersten Runde lag Alvarez wieder wie ein Maikäfer auf dem Boden, erwehrte sich aber dem Finish.
In Runde zwei war das nicht mehr möglich. McGregor setzte sein Gegenüber mit zwei Minuten auf der Uhr erneut auf den Hosenboden und landete zwei Hammerfists. Winner by Knockout: The Notorious Conor McGregor. Dieses Mal ganz ohne Botschaft in Richtung eines Rivalen, denn zu diesem Zeitpunkt existierte schlicht keiner mehr in der UFC.
Ivan Buchinger (Dezember 2012): Knockout in Runde 1
Im Dezember 2012 war das noch ganz anders. McGregor kämpfte damals noch bei den Cage Warriors im Lightweight. In seiner Heimatstadt Dublin wurde er zum Main Event und ließ die Zuschauer nicht lange auf seinen Sieg warten. Drei Minuten und 40 Sekunden reichten aus für Herausforderer Buchinger.
Mit einer Bilanz von 11-2 ging McGregor in den Kampf und verließ ihn nicht nur als Sieger, sondern auch mit einem UFC-Vertrag in der Tasche. Mit der Aussicht auf die größte MMA-Promotion der Welt ging der damals 24-Jährige etwas übermotiviert ins Octagon und landete schnell auf der Matte.
McGregor fand jedoch seine Weg in den Clinch und konnte sich schließlich ganz befreien. Anschließend war es nur noch eine Frage der Zeit, bis Buchinger zu Boden gehen würde. McGregor trat mehr als gewöhnlich und setzte gar einige Roundhouse-Kicks ein, die ihr Ziel meist verfehlten.
Der Knockout traf Buchinger schließlich wie ein Schlussgong. Wieder diese linke Faust, die McGregor schon zuvor seinen Status innerhalb der Cage Warrios gefestigt hatte und Buchinger ging wie vom Blitz getroffen zu Boden. Die letzten Bilder in der Promotion zeigten ihn mit zwei Gürteln über den Schultern - vier Jahre bevor es ihm in der UFC erneut gelang.
Jose Aldo (Dezember 2015): Knockout in Runde 1
Was hatte die Welt sich nicht alles von diesem Kampf erhofft. Aldo. McGregor. Ein über Jahre dominierender Kämpfer gegen den aufstrebenden neuen Star der UFC. Brasilianer gegen Ire, eine prall gefüllte MGM Grand Garden Arena in Las Vegas. Und doch wurden am Ende alle - ja was eigentlich? Enttäuscht? Überrascht?
Wer sich ein Spektakelt gewünscht hatte, wurde nicht enttäuscht. Allerdings dauerte eben jenes Spektakel nur 13 Sekunden. Aldo, von den monatelangen Provokationen und verbalen Scharmützeln sichtlich angeknockt, ging offensiv in die erste Runde des für 25 Minuten angesetzten Kampfes.
Doch McGregor tat das, was er am besten kann. Abwarten, ausweichen, zuschlagen. Und das nicht irgendwie. Aldo stürzte regelrecht in seine Faust und ging direkt zu Boden. Diesen Absatz zu lesen erfordert wohl ähnlich viele Sekunden wie McGregor brauchte, um eine Ära in der UFC zu beenden.
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