Alabama hat im ersten Spiel der College Football Playoffs kurzen Prozess mit Notre Dame gemacht. Die Crimson Tide gewannen das Halbfinalspiel deutlich mit 31:14, DeVonta Smith überragte mit drei Touchdowns. Anschließend gewann Ohio State überraschend gegen Clemson. Die Buckeyes, bei denen Justin Fields eine unglaubliche Perfomance zeigte, setzten sich mit 49:28 durch.
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Alabama Crimson Tide - Notre Dame Fighting Irish
Ergebnis: 31:14 (14:0, 7:7, 7:0, 3:7)
- Mit 21 Punkten Vorsprung hatten die Buchmacher Alabama vor dem Spiel zum Favoriten erklärt, der größte Unterschied in der mittlerweile siebenjährigen Geschichte der College Football Playoffs. Und das Team von Nick Saban wurde seiner Favoritenrolle gerecht: Die Crimson Tide rollten zu Beginn des Spiels über ihre Gegner hinweg. Bei ihren ersten zwei Drives erzielten sie zwei Touchdowns, ohne auch nur ein Third Down ausspielen zu müssen. Notre Dame startete derweil mit zwei Punts ins Spiel, nach dem 0:14-Rückstand zu Beginn der Begegnung wurde diese nie mehr wirklich eng.
- Besonders herausragend präsentierte sich dabei mal wieder Wide-Receiver-Sensation DeVonta Smith. Der Senior war sowohl als Screen-Receiver als auch als klassischer Passempfänger nicht zu verteidigen. Smith kam auf 130 Receiving Yards und erzielte drei Touchdowns, zwei davon mit langen Runs nach dem Catch. Er sammelte somit weiter Argumente für den Gewinn der Heisman Trophy.
- Auch Quarterback Mac Jones spielte ein praktisch fehlerfreies Spiel. Er brachte 25 seiner 30 Pässe für 297 Yards und vier Touchdowns an den Mann, profitierte dabei allerdings auch immer wieder von weit offenen Passfenstern, Notre Dame fand keinerlei Antwort auf die auch ohne den verletzten Jaylen Waddle weiterhin herausragenden Receiver von Alabama. Najee Harris komplettierte mit 15 Runs für 125 Yards sowie einem spektakulären Hurdle die beeindruckenden Leistungen der Big Three.
- Notre Dame bekam den Ball nach zwei Punts zum Auftakt des Spiels zwar besser bewegt, kam allerdings kaum auf explosive Plays. Quarterback Ian Book, der zwischenzeitlich verletzungsbedingt durch Drew Pyne ersetzt werden musste, fand keinerlei Gelegenheiten für tiefe Pässe und musste immer wieder Checkdowns werfen oder zu Scrambles ansetzen. Ihren einzigen Touchdown vor dem letzten Viertel erzielte Notre Dame bei einem 15-Play-Drive über mehr als acht Minuten.
- Mit einem starken Drive über acht Plays für 56 Yards in nur 38 Sekunden bekamen die Fighting Irish kurz vor der Pause die Gelegenheit durch ein Field Goal zumindest auf elf Punkte zu verkürzen. Kicker Jonathan Doerer verschoss allerdings aus 51 Yards Entfernung. Beim ersten Drive der zweiten Halbzeit kam Notre Dame erneut in Field-Goal-Range, diesmal unterwarf Book aber einen Pass auf Tight End Michael Mayer, Christian Harris sorgte für die erste Interception der Begegnung. Smith' dritter Touchdown-Catch sorgte kurz darauf für die Vorentscheidung.
- Etwas Spannung kam in der letzten Minute des Spiels dann allerdings noch nochmal auf. Nach einem Rushing-Touchdown von Book zum 14:31 ließ Smith den Onside Kick der Fighting Irish fallen, Jeremiah Owusu-Koramoah sicherte sich den Ball, sodass Notre Dame einen weiteren Drive starten konnte. Ein weiterer Touchdown gelang dem Außenseiter allerdings nicht.
Clemson Tigers - Ohio State Buckeyes
Ergebnis: 28:49 (14:14, 0:21, 7:7, 7:7)
- Clemsons Head Coach Dabo Swinney hatte vor dem Spiel für Schlagzeilen gesorgt, da er Ohio State in seinem persönlichen College-Ranking nicht in die Top 10 der besten Teams inkludiert hatte. Nach diesem Sugar Bowl dürfte Swinney seine Meinung nochmals überdenken. Die Buckeyes spielten ein beeindruckendes Spiel und waren den Tigers sowohl defensiv als auch offensiv konstant überlegen.
- Ein absolut überragendes Spiel lieferte dabei Quarterback Justin Fields ab. Nach seinem sehr durchwachsenen Auftritt gegen Northwestern lief der Buckeyes-QB gegen Clemson komplett heiß. Fields komplettierte 22 seiner 28 Pässe für 385 Yards und sechs Touchdowns, darunter zwei absolut perfekt platzierte Deep Balls, und spielte - mit Ausnahme einer Interception in der Red Zone unmittelbar nach der Pause - ein nahezu perfektes Spiel. Der 21-Jährige dürfte damit wieder Argumente für sich als zweiten (oder sogar ersten?) Pick im kommenden NFL Draft gesammelt haben.
- Es war eine Performance, die Trevor Lawrence auf der Gegenseite nicht matchen konnte. Das Supertalent spielte zwar einmal mehr ein statistisch durchaus gutes Spiel, die Clemson-Offense hatte ohne Offensive Coordinator und Playcaller Tony Elliott, der vor der Begegnung positiv auf Covid-19 getestet worden war, allerdings merklich Sand im Getriebe. Als die Tigers in der zweiten Halbzeit dazu gezwungen waren, immer wieder zu passen, um den Rückstand aufzuholen, geriet Lawrence mehr und mehr unter Druck. Er fumbelte zweimal und hatte bei einer fallen gelassenen Interception Glück. Der letzte Pass seiner herausragenden College-Karriere war letztlich ein Verzweiflungswurf bei Fourth Down, der in einer Interception endete.
- Defensiv musste Clemson in der ersten Halbzeit auf Safety Nolan Turner verzichten, der eine Sperre wegen eines unerlaubten Tackling absitzen musste. Nach einem Tackle, bei dem er Fields mit dem Helm voraus im Rippenbereich traf, wurde dann auch noch Middle Linebacker James Skalski des Feldes verwiesen. Es waren Ausfälle, die sich in der Unit von Brent Venables klar bemerkbar machten. Fields war nach dem harten Hit merklich angeschlagen, drehte unter Schmerzen aber erst so richtig auf.
- Trey Sermon zeigte nach seinem herausragenden Auftritt gegen Northwestern derweil das nächste Monsterspiel. Der "neue" Running Back der Buckeyes kam bei 31 Carries auf 193 Yards und einen Touchdown, zudem verbuchte er obendrein noch 61 Receiving Yards. Travis Etienne blieb auf der Gegenseite einmal mehr relativ blass.
- Gefährlichster Offensivspieler auf Seiten der Tigers war in der heutigen Nacht eindeutig Wide Receiver Cornell Powell. Powell wurde von Lawrence immer wieder in wichtigen Situationen gesucht und beendete die Partie mit 139 Receiving Yards und zwei Touchdowns. Auf Seiten der Buckeyes verzeichnete Chris Olave 132 Receiving Yards und ebenfalls zwei Touchdowns.