"Wir müssen die Wettkämpfe spannender machen": Regel-Revolution im Biathlon sorgt für Ärger

SID
28. November 202412:20
SPOXgetty
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In Kontiolahti gehen die Biathleten in die neue Saison. Eine Regeländerung sorgt aber für viel Ärger.

Es brodelt, es wird diskutiert, vor dem Auftakt im finnischen Kontiolahti herrscht Unruhe im Biathlon-Zirkus. Während sich der Weltverband IBU von einer Regeländerung bei der Startreihenfolge mehr spannende Rennen bis zum Schluss erhofft, sehen die Stars für sich große Nachteile. Auch die deutschen Skijäger üben Kritik - sorgt die Umstellung doch für einen weiteren Unsicherheitsfaktor im ersten Winter ohne "Capitano" Benedikt Doll.

"Ich finde den Vorschlag nicht gut", monierte Johannes Kühn: "Aus sportlicher Sicht glaube ich, dass es nicht ideal ist." Laut Sportdirektor Felix Bitterling sei es "komplett realitätsfremd" zu erwarten, dass die besten Läuferinnen und Läufer diese Änderung befürworten - bevor er im SID-Interview ergänzte: "Was zu der fairen Betrachtung dieser Thematik aber gehört, ist, dass auch die wirtschaftliche Komponente, die den Sport bezahlt, gesehen werden muss." Und diese spreche eben "für die Einführung der neuen Regel".

Testweise sollen in den Individualrennen die Top 15 der Gesamtwertung mit einer Startnummer zwischen 46 und 75 loslaufen. Bislang hatten diese ihre Startgruppe frei wählen dürfen, entschieden sich meist aus Angst vor nachlassenden Bedingungen für eine niedrige Nummer. Als Konsequenz sorgte dies oftmals für frühe Entscheidungen und Langeweile vor den TV-Geräten.

Es raube ihm keinen Schlaf, was man da beschlossen habe, sagte IBU-Kommunikationsdirektor Christian Winkler der Sportschau, "weil wir davon überzeugt sind, dass wir im Interesse des Sports handeln und gute Regeln für die Zukunft aufstellen". Dass die Athletinnen und Athleten erstmal nur den Nachteil sehen würden, könne er nachvollziehen, aber: "Wir müssen die Wettkämpfe spannender machen."

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