Kombinierer Vinzenz Geiger hat sich mit seinem ersten Saisonerfolg aus dem Jahr 2022 verabschiedet. In Ramsau lief der Olympiasieger von Platz 14 aus noch allen davon.
Vinzenz Geiger winkte mit beiden Händen ins Publikum und lief breit grinsend ins Ziel: Die Anstrengungen seines fast unglaublichen Husarenstücks waren dem Kombinations-Olympiasieger kaum anzusehen. Mit einer Aufholjagd aus dem Bilderbuch stürmte der Oberstdorfer beim Weltcup in Ramsau von Platz 14 zu seinem ersten Saisonsieg - der grandiose Triumph im letzten Rennen des Jahres lässt Großes für die WM erwarten.
"Da steckte heute kein Plan hinter. Ich habe einfach alles rausgehauen", sagte Geiger nach seinem zehnten Weltcup-Erfolg in der ARD. Nach zuletzt drei dritten Plätzen in Serie habe er "einfach die Chance ergreifen wollen. Dass ich gewinne, hätte ich nicht gedacht - aber es lief einfach so gut."
Trotz 1:09 Minuten Rückstand nach einem abermals mäßigen Springen siegte Geiger letztlich noch souverän vor Österreichs Weltmeister Johannes Lamparter (+5,0 Sekunden) sowie Norwegens Topstar Jarl Magnus Riiber (+6,1). Riiber hatte nach dem Springen deutlich geführt - als dann aber der Mann mit der weißen Mütze bei seinem "Start-Ziel-Sprint" an ihm vorbeischoss, traute der 53-malige Weltcupsieger seinen Augen nicht.
Dominierer Riiber, selbst einer der besten Läufer der Szene, war angesichts des scheinbar sicheren Sieges offenbar nicht mit der letzten Konsequenz in den abschließenden 10-km-Part gegangen. "Ich habe mich auch nicht allzu gut gefühlt", sagte er. Zur Hälfte hatte Geiger den Rückstand schon mehr als halbiert, in Runde drei von vier aufgeschlossen und in der Schlussrunde bergauf attackiert - Riiber konnte nicht mehr kontern.
Bei der WM in Planica (21. Februar bis 5. März) dürfte es zum großen Riiber-Geiger-Schlager kommen. "Ich habe mich in diesem Winter konstant gesteigert und bin jetzt oben angekommen", sagte Geiger, der bei Olympia in Peking ebenfalls nach einer fantastischen Aufholjagd eines der beiden Einzel-Gold geholt hatte - das andere ging an Riiber.
Hinter Geiger schafften es auch Julian Schmid (Oberstdorf) als Achter und Manuel Faißt (Baiersbronn) als Neunter unter die Top 10. Jakob Lange (Kiefersfelden) als Elfter und Fabian Rießle (Breitnau) als Zwölfter komplettierten das starke deutsche Mannschafts-Ergebnis.
Bei den Frauen war zuvor die 16 Jahre alte Nathalie Armbruster mit Platz drei zum dritten Mal auf das Podest gestürmt. Branchenführerin Gyda Westvold Hansen aus Norwegen bleibt schier unschlagbar.
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