Bis kurz vor Schluss hatte es nach einem weiteren Sieg für Leclerc ausgesehen, nachdem Russell eine Zeitstrafe wegen verbotener Fahrweise kassiert hatte. Doch in der letzten der 33 Runden auf dem virtuellen Circuit de Catalunya erhielt auch der Ferrari-Fahrer eine Drei-Sekunden-Strafe und musste sich mit Rang zwei begnügen.
"Ich bin dieses Gewinnen nicht gewohnt", sagte Russell in einer Telefonkonferenz direkt nach dem Rennen lachend. In der vergangenen Formel-1-Saison war er im unterlegenen Williams meist chancenlos. Aus Freude über seinen virtuellen Sieg habe er sich "fast in die Hose gemacht", sagte Russell.
Die virtuelle Rennserie soll den Formel-1-Fans in der Corona-Pause etwas Unterhaltung bieten. Gefahren wird immer an den Sonntagen, an denen laut Rennplan ein Grand Prix stattgefunden hätte. Mehrere der aktuellen Piloten sind dabei, aber auch Fahrer aus anderen Serien wie der Deutsche David Schumacher. Der 19-jährige Sohn von Ralf Schumacher und Neffe von Rekordweltmeister Michael Schumacher musste sich am Sonntag mit Rang 13 zufriedengeben.
Auch prominente Fußballprofis waren wieder als Gaststarter dabei. Der Belgier Thibaut Courtois, Torwart von Real Madrid, belegte Rang zwölf. Manchester-City-Stürmer Sergio Aguero kam als 14. ins Ziel. Der Argentinier wollte als erster Nicht-Formel-1-Pilot die Top 10 knacken.