Im Kampf um den Finaleinzug geht es am Donnerstag in Breda gegen Dänemark. Die Däninnen schalteten zuvor sensationell Deutschland, den Europameister der vergangenen sechs Auflagen, in Rotterdam nicht unverdient mit 2:1 aus. An das Team rund um Pernille Harder hat Österreich gute Erinnerungen, bei der EM-Generalprobe hatte es Anfang Juli in Wiener Neustadt einen klaren 4:2-Sieg gegeben.
Nervenstärke und eine wahnsinnige Torfrau
Vor 3.488 Zuschauern fiel die Entscheidung nach ausgeglichenen 120 Minuten mit wenigen Topchancen vom Elfmeterpunkt. Da behielten Laura Feiersinger, Nina Burger, Verena Aschauer, Viktoria Pinther und Sarah Puntigam die Nerven, verwandelten souverän. Das Mentaltraining mit Mirjam Wolf hat seine Wirkung nicht verfehlt, das Team hat in diesem Punkt alles richtig gemacht. Heldin war auch Torfrau Manuela Zinsberger, die den Versuch von Silvia Meseguer parierte.
Die ÖFB-Elf prolongierte damit auch ihre ungeschlagene Serie im Turnierverlauf nach dem 1:0 gegen die Schweiz, dem 1:1 gegen Frankreich und dem 3:0 gegen Island, was zum Gruppe-C-Sieg geführt hatte. Zur Spielerin des Spiels wurde Feiersinger gewählt.
Eine Hiobsbotschaft gab es aber auch. Lisa Makas schied kurz vor der Pause mit Verdacht auf Kreuzbandriss im linken Knie aus. Für die Deutschland-Legionärin ein ganz bitterer Moment, hatte sie doch in der Vergangenheit bereits zweimal wegen einer Kreuzbandverletzung pausieren müssen.
Nervösität in der Anfangsphase
Im ersten K.o-Phasen-Endrundenspiel der Geschichte war bei der ÖFB-Auswahl trotz mutigem Start doch Nervosität erkennbar. Von der Lockerheit, die das Team zuvor ausgezeichnet hatte, war wenig zu sehen. Spanien übernahm vor den Augen von Österreichs Sportminister Hans Peter Doskozil und BSO-Präsident Rudolf Hundstorfer schnell das Kommando und hatte die besseren Momente.
Zinsberger wurde bei einem Losada-Schuss erstmals geprüft (7.), ein Paredes-Abschluss im Strafraum ging knapp daneben (8.). Auch bei einem Schuss von Regisseurin Amanda Sampedro fehlte nicht viel (19.). Kurz vor der Pause mangelte es auch noch Meseguer an der nötigen Effizienz (44.).
Während die ÖFB-Defensive, in der Kapitänin Viktoria Schnaderbeck gegenüber Virginia Kirchberger den Vortritt erhalten hatte, immer wieder Probleme bekam, lief an vorderster Front ganz wenig zusammen. Es fehlte auch die nötige Präzision im Spiel.
Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich Schnaderbeck und Co. deutlich verbessert und setzten auch nach vorne Akzente. Bei einem Kopfball der eingewechselten Nadine Prohaska rettete Torfrau Sandra Panos (53.). ÖFB-Rekord-Torschützin Burger wurde gut bedient, kam aber nicht zum Abschluss (62.), Feiersinger verabsäumte es aus guter Position zu schießen (70.).
Drama im Elferschießen
Der EM-Halbfinalist von 1997, der in der Vorbereitung einen Tag weniger Pause gehabt hatte, wirkten nicht mehr so gefährlich. Bis zur 92. Minute, da ging ein Hermoso-Schuss über das Tor. Die Verlängerung kam insgesamt wenig überraschend und war leistungsgerecht. Dort gingen beide Teams nicht das größte Risiko ein, Topchancen blieben aus.
In der Entscheidung vom Punkt hatten die ÖFB-Kickerinnen die besseren Nerven. Damit gab es im dritten Pflichtspiel gegen Spanien erstmals einen Sieg, nach zwei Niederlagen 2009 in der Qualifikation für die WM 2011. In der kommenden WM-Qualifikation gibt es ein Wiedersehen der beiden Teams.