Rapid verabsäumte es damit, zum ersten Mal überhaupt viermal in Folge in der Liga bei der Austria zu gewinnen. Ein Europacup-Platz bleibt in sehr weiter Ferne, der Abstand zum Lokalrivalen beträgt weiterhin zehn Punkte. Der Dritte Sturm Graz ist elf Zähler entfernt. Die Austria rückte den Steirern bis auf einen Punkt nahe und hat fünf Punkte Rückstand auf das Topduo Salzburg und Altach.
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Coach Damir Canadi überraschte ein wenig mit seiner Anfangsformation. Tobias Knoflach drängte sich in der Vorbereitung beim Wiener auf und ist daher ab sofort die Nummer eins der Hütteldorfer. Auf der Bank nahm erstmals der 24-jährige Christoph Haas Platz, da der bisherige Einsergoalie Richard Strebinger wegen Rückenproblemen passen musste.
Links im Mittelfeld kam der vom FAC zurückgeholte und in der Vergangenheit immer wieder verletzungsgeplagte Andreas Kuen zu seinem ersten Ligaeinsatz seit 15. Mai 2016. Im Zentrum gab zudem Co-Kapitän Stefan Schwab sein Comeback. Für ihn schloss sich damit ein Kreis, er hatte sich am 23. Oktober im Heim-Derby ohne Fremdeinwirkung einen Knöchelbruch zugezogen.
Der Spielverlauf
Die Rapidler wirkten vor 15.577 Zuschauern bis in die Haarspitzen motiviert, starteten sehr aggressiv. Die Austrianer wurden früh gestört, sie konnten ihr Spiel vorerst überhaupt nicht aufziehen, auch da Spielgestalter Raphael Holzhauser zumeist von Kvilitaia zugedeckt wurde und daher die Bälle nicht wie gewohnt verteilen konnte. Die erste Chance fanden deshalb wenig überraschend die Gäste vor, Louis Schaub richtete sich den Ball im Strafraum schön her, setzte ihn aber knapp daneben (5.). In der 17. Minute ging ein Schupfer von Christopher Dibon drüber, nachdem Osman Hadzikic einen harmlosen Grahovac-Freistoß ausgelassen hatte.
Ansonsten spielte Rapid die Offensivaktionen meist nicht gut zu Ende, ein Torerfolg lag deshalb in der Folge bis zur Pause nicht in der Luft. Dafür aber auf der anderen Seite. Bei einem Filipovic-Kopfball nach Holzhauser-Freistoß fehlten nur Zentimeter (19.). Es war so etwas wie ein Weckruf für die Favoritner, die fortan etwas besser in der Partie drinnen waren. Olarenwaju Kayode konnte seinen Torriecher aber nicht unter Beweis stellen. Der 23-jährige Nigerianer versuchte es selber, anstatt auf den völlig freien Lucas Venuto querzuspielen, und blieb dabei an Dibon hängen (27.). Zudem fiel sein Abschluss aus acht Metern nach Larsen-Zuspiel viel zu schwach aus (40.).
Die zweite Hälfte
Topchancen blieben auch nach der Pause Mangelware, die erste führte aber gleich zur Führung der Hütteldorfer. Nach Kuen-Idealflanke passte die Abstimmung zwischen Rotpuller und Petar Filipovic nicht, und Kvilitaia hatte keine große Mühe einzuköpfeln (55.). Die Vorentscheidung zugunsten Rapids blieb aus, da Rotpuller in höchster Not einen Joelinton-Abschluss blocken konnte (65.). Es war die letzte gute Aktion des im Mittelfeld aufgebotenen Brasilianers, eine Minute später sah er wegen wiederholten Foulspiels zurecht die Ampelkarte.
Das wirkte sich natürlich auf das Spielgeschehen aus, Rapid versuchte, vor allem das Ergebnis zu verwalten, stand tief, die Austria drängte auf den Ausgleich, tat sich aber nach wie vor schwer, Topchancen herauszuarbeiten. Zwei Kopfbälle von "Joker" Kevin Friesenbichler (83., 84.) brachten nicht den gewünschten Erfolg. Deshalb musste Rotpuller quasi mit der letzten Aktion des Spiels seine Truppe noch vor einer Niederlage bewahren. Er vollendete nach Grünwald-Kopfball-Vorlage in Goalgetter-Manier am Fünfer.
Die Austria hat damit weiter als einziges Ligateam in jedem Spiel getroffen. Damit gab es nach neun Derbies ohne Remis wieder einmal eine Punkteteilung.
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