Genüsslich schlürft Marko Arnautovic in der Mixed Zone an einem Pappbecher. "Da ist Kartoffelcremesuppe drin", verrät der 27-Jährige. Das sei wichtig für die Regeneration. Die Stärkung nach dem schwer erkämpften 2:0 gegen Moldawien hat sich der Premier-League-Legionär mehr als verdient. Gemeinsam mit seinem Kumpel David Alaba kurbelte er über die linke Seite das Offensivspiel an.
An einem Großteil der zahlreichen Chancen der Österreicher war der Wiener direkt beteiligt. Umso größer war die Genugtuung, als Marcel Sabitzer in der 75. Minute endlich den Bann brach. "Wir hatten so viele Möglichkeiten. Ich habe gewusst, dass es irgendwann passiert", erzählt Arnautovic, der mit seiner Flanke den Grundstein für das Tor legte.
Auch Koller wies nicht darauf hin
Trotz der starken Leistung des Stoke-Legionärs bleibt ein kleiner Makel. Für ein unnötiges Foul in der Hälfte des Gegners holte er sich bereits in der ersten Hälfte Gelb ab. Damit ist er im nächsten Spiel auswärts gegen Irland gesperrt. "Ich hab's nicht gewusst", gibt Arnautovic unumwunden zu. "Ich habe ganz vergessen, dass ich schon Gelb bekommen hatte."
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Auch das Trainerteam dachte nicht daran, den Edelzangler vor dem Anpfiff auf seine Vorbelastung hinzuweisen. "Wir haben das vor dem Spiel nicht angesprochen, weil wir davon ausgehen, dass es die Spieler selbst wissen", nimmt Teamchef Marcel Koller dazu Stellung. Es mutet schon ein wenig kurios an, dass mögliche Gelb-Sperren vor der Partie im ÖFB-Lager kein Thema waren. Schließlich wartet in Dublin nun das entscheidende Schlüsselspiel der WM-Qualifikation. Dass Koller dort nicht auf die stärkste Elf bauen kann, ist besonders bitter.
Arnie will trotz Sperre in Dublin dabei sein
Mit Stefan Ilsanker fehlt ein zweiter wichtiger Spieler auf der grünen Insel. Auch der Leipziger holte sich eine Gelbe zu viel ab. Arnautovic nimmt die Situation jedoch sportlich: "So ist der Fußball, da kann man nichts machen." Für den früher gerne als "Skandal-Boy" betitelten Wiener spricht, dass er trotz seiner Sperre unbedingt am 11. Juni in Irland dabei sein will, anstatt am Saisonende verfrüht Urlaub zu machen.
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"Ich möchte der Mannschaft helfen und als Motivator beim Training dabei sein. Letztlich entscheidet aber der Trainer darüber, ob ich nominiert werde." Verdient hätte sich Arnautovic, dass Koller ihm seinen Wunsch erfüllt. Von seinen Leistungen in den letzten Spielen kann sich so manch anderer ÖFB-Kicker eine Scheibe abschneiden.