Absolut meisterlich und bewunderswert agierte Red Bull Salzburg auswärts beim engsten Verfolger SCR Altach. Die Bullen mähen Altach förmlich nieder, vor knapp 8.000 Zusehern in der Cashpoint-Arena avanciert Linksverteidiger Andreas Ulmer zum Überraschungsmann. Der Defensivspieler erzielte zwei Tore selbst (eins davon per Volley-Traumtor) und bereitete ein weiteres vor. Ein historisches Spiel in seiner lang andauernden Karriere. Ziemlich bemerkenswert: das Salzburger Torverhältnis im Frühjahr. Bislang erzielten die Salzburger 21 Tore, und kassierten lediglich deren zwei.
Der alte und wahrscheinlich auch zukünftige Meister zeigte sich in der ersten Hälfte vor allem als Meister der Effizienz. Ulmer stellte bisher ungekannte Qualitäten als Torjäger unter Beweis, Altach-Abwehrchef Philipp Netzer passierte zudem ein Eigentor. Die Vorarlberger begannen zwar gut und hatten mehr Ballbesitz, konnten sich vor dem Gegentor aber nicht entscheidend in Szene setzen. Minamino sorgte nach dem Seitenwechsel für den zweiten Salzburger 5:0-Sieg hintereinander, nachdem man vor zwei Wochen die Wiener Austria zu Hause bezwungen hatte.
Eine Verkettung von für Altach unglücklichen Umständen ergab nach acht Minuten die Gäste-Führung. Der Ball prallte mehrmals ab und flutschte unter Altacher Beinen durch, ehe er bei Minamino landete, der im Fallen für den zentral im Strafraum postierten Ulmer auflegte. Der gebürtige Linzer fackelte nicht lange und schoss flach ins lange Eck, die Kugel wurde noch dazu leicht abgefälscht.Ulmer erzielt Traumtor
Noch schöner anzusehen war das 2:0, das für die frühe Vorentscheidung sorgte. Minamino servierte Ulmer den Ball in der 23. Minute in hohem Bogen, der hielt von der linken Strafraumecke drauf und brachte den Ball mit voller Wucht links oben unter. Genauer hätte es der Oberösterreicher, der den ersten Doppelpack in seiner Bundesliga-Karriere bejubeln durfte, nicht machen können. Mit seinem vierten Saisontor stellte der Linksverteidiger eine weitere persönliche Bestmarke auf.
Salzburg agierte in weiterer Folge sehr clever. Die Mannschaft von Trainer Oscar Garcia überließ Altach weitgehend das Spiel, gewann aber die entscheidenden Zweikämpfe. Nach einer Hereingabe von links bezwang Netzer in der 37. Minute aus kurzer Distanz seinen Torhüter Andreas Lukse. Der Vorarlberger wollte eigentlich vor dem wartenden Minamino klären, was gründlich misslang.
Der Japaner wiederum stand dann beim ersten Salzburger Eckball unbedrängt im Strafraum und traf per Volley zum 4:0 (54.). Sieben Minuten später streichelte Minamino den Ball nach Laimer-Vorarbeit aus wenigen Metern ins Tor. Für den Japaner war es der elfte Treffer in dieser Bundesliga-Saison. Berisha hatte Lust, ebenfalls als Torschütze anzuschreiben, scheiterte aber mit einem Freistoß an die Latte (64.).
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Altach kam in der zweiten Hälfte nicht mehr gefährlich vor das gegnerische Tor, nachdem Nikola Dovedan in der ersten zumindest ansatzweise für Unruhe gesorgt hatte. Bei Salzburg kamen in der Schlussviertelstunde Christoph Leitgeb und Liefering-Goalgetter Mergim Berisha zu Kurzeinsätzen. Für Berisha, der mit dem ausgewechselten Valon Berisha nicht verwandt ist, war es das Debüt in der höchsten Spielklasse.
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