Für Christoph Schösswendter lief nach dem Transfer von der Admira zur Rapid eigentlich alles ganz gut. Abwehrchef, gesetzt in der Innenverteidigung, das Abenteuer Großklub konnte für den Hünen tatsächlich nicht besser laufen. Bis Damir Canadi zum neuen Rapid-Coach bestellt wurde. Und den Leistungsträger degradierte. Im Gespräch mit weltfussball.at schildert Schösswendter den Canadi-Schock: "Es hat ganz gut funktioniert. Auch mein Standing im Verein und bei den Fans hat gepasst. Nach dem Trainerwechsel war dann alles vom ersten Tag an wie weggelöscht."
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Canadi machte aus einer harmonischen Truppe ein Haifischbecken. Schösswendter: "Mein Stellenwert wurde ausradiert. Man hat mich behandelt wie einen Bua mit 21 oder 22 Jahren." Schösswendter zählt in Wahrheit allerdings 28 Lenze, ist mit insgesamt 114 Bundesligaspielen einer der Routiniers im Rapid-Kader. Die Höchststrafe folgte in Canadis letztem Spiel als Rapid-Trainer, Schösswendter wurde noch vor der Pause, nach lediglich 38 Spielminuten, vom Platz geholt. Vor der gesamten Mannschaft soll Canadi Schösswendter zur Schnecke gemacht haben, ihm attestiert haben, er könne nicht kicken.
Der Eindruck, dass Canadi die Spieler nicht erreichte, täusche nicht. Schösswendter dazu: "Die Leistungen am Wochenende sind auch das Ergebnis dessen, was unter der Woche passiert. Wie man sich auf ein Spiel vorbereitet und miteinander umgeht." Doch das Kapitel Canadi ist für Schösswendter & Co. zu Ende geschrieben. Der 1,95 Meter hohe Verteidiger bekommt unter den Interimstrainers Goran Djuricin und Martin Bernhard eine neue Chance. Ein möglicher Abstieg wäre eine Katastrophe für Rapid: "Da geht es um Existenzen und Arbeitsplätze. Einen Verein mit einer unglaublichen Geschichte. Jeder Einzelne muss sich dessen bewusst werden. Es könnte hier ein Schaden angerichtet werden, der nie mehr gut zu machen ist.