Die Partie vor rund 26.000 Zuschauern werde "megageil", prophezeite Djuricin am Freitag. Sollte der Erzrivale und drei Tage später im Cup-Semifinale auch der LASK geschlagen werden, "mache ich einen Salto", kündigte der Rapid-Coach an.
Vorerst aber steht ausschließlich das Derby im Mittelpunkt, in dem Djuricin zunächst mit eher abwartenden Austrianern rechnet. "Ich nehme an, dass sie auf Konter spielen werden, das ist ihre Stärke." Zur aktuellen Form der Austria meinte der Wiener: "Sie hatten zuletzt Phasen, in denen sie durchschnittlich waren, und Phasen, in denen sie effizient waren."
Djuricin machte als Cheftrainer mit der Austria in dieser Saison bereits Bekanntschaft - am 26. Oktober des Vorjahres scheiterte er mit dem Regionalligisten ASK Ebreichsdorf im Cup-Achtelfinale erst nach Verlängerung mit 4:5 an den "Veilchen". "Aber das kann man überhaupt nicht vergleichen. Wir waren damals der Underdog", betonte Djuricin.
"Haben am Gegenpressing gearbeitet"
Diesmal sind die Rollen nicht so klar verteilt, obwohl Rapid als Tabellensechster 16 Punkte hinter der drittplatzierten Austria liegt. Djuricin hält auch aufgrund der jüngsten Trainingseindrücke einen Sieg über die Favoritner durchaus möglich. "Wir haben uns sehr gut vorbereitet, an der Intensität und am Gegenpressing gearbeitet", erzählte der Nachfolger von Damir Canadi.
Djuricin ließ offen, ob er wie gegen Altach auf ein 4-2-3-1 setzt oder zu einer Dreierkette zurückkehrt. Ungeklärt ist auch noch der Einsatz von Louis Schaub - der ÖFB-Teamspieler hat weiterhin mit Muskelproblemen zu kämpfen. Wer auch immer in der Startformation steht, kann sich auf eine echte Derby-Atmosphäre einstellen, so Djuricin. "Man sollte das auch als Spieler genießen, so etwas hat man nicht oft."
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Seine ersten Erlebnisse als Rapid-Trainer seien durchaus aufwühlend gewesen, verriet der Ex-Austria-Profi. "Ich konnte nach dem Altach-Spiel nicht gleich einschlafen, war sehr stolz auf die Mannschaft. Und gestern hat mich zum ersten Mal jemand auf der Straße erkannt, da war ich auch stolz."
"Bringt Emotion in den Verein"
Djuricins Begeisterung für seinen Job wurde von Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel positiv hervorgehoben. "Er bringt unheimlich viel Emotion in den Verein, vergisst aber auch nicht auf akribisches Arbeiten. Das ist eine sehr gute Mischung", lobte der Schweizer. Allerdings ist weiterhin offen, ob Djuricin auch nach Saisonende im Amt bleibt.
Die Zusammenarbeit seines Vorgängers mit Rapid ist seit Freitag auch offiziell beendet. Wie Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek bekanntgab, wurde der Vertrag des vor knapp zwei Wochen beurlaubten Canadi einvernehmlich aufgelöst. Für den Trainer-Fehlgriff rechtfertigte sich Peschek - bei der Bestellung Canadis habe man Gratulationen von "nahezu allen Experten" bekommen, mittlerweile könnten sich aber viele von ihnen nicht mehr daran erinnern, sagte der 33-Jährige wohl auch mit Blick auf die jüngste Kritik von Ex-Meistermacher Ernst Dokupil.
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