Horn: "Bodenständigkeit statt Königsklasse"

Von APA
SV Horn will trotz Honda-Rückzieher in der Ersten Liga bleiben
© GEPA

Obwohl Hauptgeldgeber Honda sein Engagement deutlich zurückfährt, hat Erste-Liga-Klub SV Horn um die Lizenz für die kommende Saison angesucht. Das gab der abstiegsgefährdete Tabellenneunte am Donnerstag bekannt.

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Von der Champions League träumt im Waldviertel freilich niemand mehr, bestätigte Obmann Rudolf Laudon, vielmehr seien "alte Stärken" und die "regionale Basis" wieder en vogue. Eigentlich hätte man ja in drei Jahren in Europas Königsklasse spielen sollen. Zumindest wenn es nach den 2015 ventilierten Plänen von "Honda Estilo", dem Familienunternehmen des japanischen AC-Milan-Kickers Keisuke Honda, geht.

Doch weil die Erwartungen des Investors offenbar nicht ganz erfüllt wurden, zieht sich dieser nun zum Teil zurück. So seien den Japanern etwa die "strengen Bestimmungen der Bundesliga" ein Dorn im Auge gewesen, verlautbarten die Niederösterreicher in einer Presseaussendung.

Horn: Lizenz erst in zweiter Instanz?

"Eine Partnerschaft bleibt aber bestehen", erklärte Laudon. So werde etwa Keisuke-Bruder Yoji, die japanische Hälfte des Obmann-Duos (viele Ämter im Verein waren bisher doppelt besetzt), weiterhin in Horn werken."Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass Honda in Zukunft das Engagement wieder verstärkt."

Laudon ist ziemlich sicher, dass man auch 2017/18 in Österreichs zweithöchster Spielklasse antreten wird - vorausgesetzt der Klassenerhalt auf sportlicher Ebene gelingt. Bereits am Freitag könnte die Liga die Lizenz-Entscheidung in erster Instanz bekanntgeben, sie hat dafür bis zum 2. Mai Zeit.

"Ich sehe kein großes Problem mit der Lizenz, auch wenn wir sie vielleicht erst in zweiter Instanz bekommen", meinte Laudon, der auf das "relativ späte" Einreichen von manchen Unterlagen verwies. Dies wiederum sei auf die internen Diskussionen über die zukünftige Ausrichtung des Clubs zurückzuführen. Auch ein freiwilliger Rückzug in die Regionalliga sei im Raum gestanden.

Back to the roots

Nun aber wolle man es mit einem hauptsächlich aus jungen, österreichischen Akteuren bestehenden Kader doch wieder versuchen. "Konsolidieren und neu aufstellen", wie es Laudon nannte. In seiner Presseausendung sprach der Club von "mehr wirtschaftlicher und organisatorischer Autonomie" sowie einer Rückbesinnung auf "gelebte Regionalität", "Bodenständigkeit", "Ehrenamt" und "nachhaltiger Jugendarbeit". Noch ohne Honda-Gelder war Horn 2012 erstmals in den Profi-Fußball aufgestiegen und nach einem Jahr Regionalliga im Sommer 2016 wieder in die zweite Liga zurückgekehrt.

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Laudon sieht die vergangenen zwei Jahre als interessant und lehrreich - nicht zuletzt in kultureller Hinsicht. "Wir haben uns ja nicht mit Verbrechern ins Bett gelegt, sondern sind eine Partnerschaft mit einem in Europa sehr renommierten Profi eingegangen. Das war eine richtige Entscheidung, die ich so wieder machen würde", betonte Laudon. Die hochtrabenden Ziele seien stets von Partnerseite gekommen. Dass Horn das Potenzial zu Höherem hat, davon ist Laudon weiterhin überzeugt. "Das Ziel Bundesliga ist nach wie vor in unseren Köpfen drinnen. Das ist so unrealistisch nicht."

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