Es läuft die 70. Minute im WM-Qualifikationsspiel zwischen Österreich und Irland: Aleksandar Dragovic spielte einen Ball absichtlich ins Seiten-Out, zeigte eine Verletzung an und lief zur Betreuerbank, um sich behandeln zu lassen. Alles deutete auf eine Auswechslung des Abwehrspielers hin. Doch der Deutschland-Legionär spielte weiter.
Und ausgerechnet Dragovic war es dann, dem kurz vor Schluss ein entscheidender Fehler unterlief, den der Ire Jonathan Walters eiskalt zum 1:1-Ausgleich nutze und Österreichs Chancen auf eine Teilnahme an der WM-Endrunde in Russland kommenden Sommer erheblich minimierte.
Dragovic verteidigt sich via Facebook
Nun äußerte sich Pechvogel Dragovic via Facebook und rechtfertigte seine Entscheidung weiterzuspielen: "Wenn mir mein Körper sagt, es geht weiter, stecke ich nicht zurück, niemals! Ich habe mich nach der Behandlung wieder fit und voll einsatzfähig gefühlt, war heiß auf die Partie. Ich bin lange genug dabei, um einschätzen zu können was möglich ist und was nicht - es war meine Entscheidung und es ist meine Verantwortung."
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Seinen Lapsus, der zum 1:1 führte, will der Routinier nicht auf die Verletzung zurückführen. "Es war ein langer Ball auf Walters und gerade, als ich zu Heinz Lindner zurückköpfeln wollte, hat er mir einen kleinen Schubser gegeben. Dadurch bin ich aus dem Gleichgewicht gekommen und er hat das dann sehr gut gemacht", erklärte der 26-Jährige nach dem Spiel im ORF-Interview.
In die selbe Kerbe schlug auch Marcel Koller, der für die Nicht-Auswechslung Dragovic' viel Kritik einstecken musste: "Wir haben das nicht gut verteidigt, er schiebt ihn weg. Er hat gesagt, 'es ist okay, ich kann weiter spielen'. Dann haben wir ihn nicht ausgetauscht."
Aleksandar Dragovic im Steckbrief