Nicht wenige Fans in Österreich wunderten sich über diese Entscheidung. Die Beweggründe dafür sind jedoch einleuchtend. Der ehemalige U21-Nationalspieler entschied sich gegen das große Geld und für seine Familie, wie er im Gespräch mit SPOX erklärt.
"Ich möchte mich auf meine berufliche Laufbahn und das BWL-Studium konzentrieren", erklärt Elsneg, der nun in der Privatwirtschaft einen Job annehmen wird. " Das höchstmögliche, das sich nebenberuflich für mich ausgeht, ist die Landesliga. Daher hat sich das in Voitsberg ergeben."
"Aus der Bundesliga lag nichts Konkretes vor"
Für den offensiven Mittelfeldspieler ist der ungewöhnliche Transfer eine Rückkehr zu seinen Wurzeln. Vom GAK-Nachwuchs aus zog es ihn in jungen Jahren nach Italien zu Frosinone und Sampdoria, ehe er sich bei Kapfenberg, Grödig und Ried in der Bundesliga etablierte.
Mit acht Toren und sieben Assists avancierte er in der vorletzten Saison noch zum siebtbesten Scorer der höchsten Spielklasse, nach dem Abstieg mit Ried hielt sich das Interesse anderer Klubs jedoch in Grenzen. "Aus der Bundesliga lag nichts Konkretes vor. Die Vereine schauen dann eben lieber auf junge Spieler. Leider konnte ich letzte Saison auch nicht so richtig auf mich aufmerksam machen", gibt Elsneg zu.
Familie statt Saudi-Arabien
In der zweiten Spielklasse wäre für ihn nur ein Verein mit Aufstiegsambitionen in Frage gekommen. Die anderen Erstliga-Klubs schieden schon alleine wegen der fehlenden Planungssicherheit aus. "Aufgrund der Ligareform ändert sich bei denen nächste Saison alles", meint Elsneg. Verlockender klang da schon ein Wechsel ins Ausland.
"Mein Manager wurde von einem Verein aus Saudi-Arabien kontaktiert. Das wäre finanziell sehr reizvoll gewesen." Auch aus Griechenland und Zypern gab es Anfragen. Richtig in Frage kam ein solches Abenteuer aber nicht, denn für Elsneg hat etwas anderes Priorität: seine Familie. "Mein Kleinster ist erst vier Monate alt. Er hat noch so viele Entwicklungsschritte vor sich, das wollte ich nicht verpassen", sagt der zweifache Vater.
Von Ried "ein bisschen enttäuscht"
Wenn Elsneg über seine vergebliche Vereinssuche spricht, ist kein Groll zu vernehmen. Der langjährige Bundesliga-Profi sieht den Wechsel in die steirische Landesliga pragmatisch. Irgendwann hätte er diesen Schritt sowieso machen müssen. Nur von seinem Ex-Klub Ried zeigt er sich "ein bisschen enttäuscht". Vor einigen Monaten führte er mit den Innviertlern noch Gespräche über eine Vertragsverlängerung.
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"Ich habe mich dort eigentlich sehr wohl gefühlt, aber der Trainer wollte nicht mit mir verlängern. Da habe ich schon gemerkt, dass das Fußballgeschäft sehr kurzlebig ist, auch wenn es verständlich ist, dass der Verein jetzt auf junge Spieler setzen will", so Elsneg, der letzte Saison noch 33 Einsätze für Ried verbuchte.
Lob für Schiemer
Damit war er letztlich aber auch entscheidend am Abstieg der Oberösterreicher beteiligt. "Wir Spieler müssen uns selbst an der Nase nehmen. Die Qualität wäre da gewesen, es ist aber an der mentalen Komponente gescheitert." Ausreden für die schlechten Leistungen sucht er nicht. Die turbulenten Personalwechsel im Verein seien kein Grund für den Abstieg gewesen.
Sportdirektor Fränky Schiemer, der von Ex-Coach Christian Benbennek harte Kritik einstecken musste, spricht er sogar explizit ein Lob aus: "Er hat brutal professionell gearbeitet, er hat versucht, uns Spielern alles zu ermöglichen."Mit Cassano am Trainingsplatz
Das Kapitel Profi-Fußball ist für Elsneg damit erledigt. Zurückblicken kann er auf sechs Saisonen in Österreichs höchster Spielklasse sowie reichhaltige Erfahrungen in Italien. "Es gab viele schöne Sachen. Mein erstes Tor in der Serie B, mit Antonio Cassano am Trainingsplatz zu stehen oder der dritte Platz mit Grödig, den wir am letzten Spieltag fixiert haben", erinnert sich Elsneg zurück.
Nun wartet auf ihn aber eine ganz andere Herausforderung: Studium, Beruf und der ASK Voitsberg. "Die Entscheidung war nicht leicht. Viele Profi-Kollegen konnten es nicht verstehen, aber für mich persönlich ist es so am besten."