Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer: "Wird in Innsbruck ein komplett anderes Spiel"

Von APA
Der SK Rapid Wien gastiert in Hartberg.
© GEPA

Rapid diagnostiziert nach dem Erfolgserlebnis in der Europa League einen Moralschub für das Jahresfinish in der Bundesliga. Mit Wacker Innsbruck steht am Sonntag (14.30 Uhr) wieder eine Auswärtsfahrt an. Die Ausgangslage ist aber eine völlig andere: Rapid ist Favorit und steht gegen den Aufsteiger vor einem Pflichtsieg, soll der Sprung in die Meistergruppe der Top sechs noch gelingen.

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Mit dem Moskauer Überraschungssieg (2:1) will der Liga-Achte den mit Tiefschlägen gespickten Wochen allemal ein Ende gesetzt haben. "Wir wissen genau, dass wir Punkte brauchen. Sie werden uns nichts schenken, aber ich glaube, dass sich bei den Burschen jetzt etwas gelöst hat. Das sollte man am Sonntag auch sehen", sagte Trainer Dietmar Kühbauer am Freitag in Wien.

"Die Mannschaft hat sich selbst ein gutes Zeichen gegeben für Sonntag. Ich glaube auch, dass sie das jetzt bis zur Winterpause durchziehen wird", sagte Sportdirektor Fredy Bickel. Der Europacup-Erfolg, der den Hütteldorfern beste Chancen auf den Einzug in die K.o.-Runde einbrachte, tue unglaublich gut. "Er kommt auch zum richtigen Moment."

Kühbauer: "Wissen, dass wir Favorit sind"

Die Vorzeichen sind vor dem Innsbruck-Match völlig andere als gegen Spartak. Kühbauer weiß das: "Es wird ein komplett anderes Spiel, wir wissen, dass wir Favorit sind." In der russischen Millionenmetropole war "der Druck nicht so groß wie in der Meisterschaft", erklärte Mario Sonnleitner. In der Liga hat Rapid fünf Zähler Rückstand auf den derzeit Sechsten Hartberg. Man müsse die noch ausstehenden drei Runden bis zur Winterpause, so Sonnleitner, "jetzt möglichst alle gewinnen".

Der Verteidiger könnte nach überstandener Erkrankung wie Thomas Murg oder Andrei Ivan in die erste Elf rutschen. Kühbauer hat personell wieder mehr Möglichkeiten. Der Burgenländer warnte trotzdem. Nachsatz: "Es wird kein Kindergeburtstag."

Zuletzt nahm seine Mannschaft einen möglichen Europacup-Schwung nicht mit. Nach einer ansprechenden zweiten Hälfte gegen Villarreal setzte es in Wolfsberg eine 1:3-Niederlage. "Ich kann jetzt schlau reden, wir werden einfach anders agieren", versprach Kühbauer. Kapitän Stefan Schwab betonte bereits vor dem Rückflug aus Moskau: "Wir wissen, was dort für uns auf dem Spiel steht."

Kühbauer argumentierte die Liga-Misere mit nur vier Siegen in 15 Runden in Moskau mit der Doppelbelastung, einem daraus resultierenden Verletzungspech und ausbleibender Euphorie. "Bei uns ist dazugekommen, dass wir nicht die nötigen Resultate hatten. Wenn du so ein Spiel wie gestern hast, passiert im Kopf sehr viel. Das Signal geht dann in die Füße und dann bist du vielleicht nicht so wie in den letzten Wochen drauf. Ich bin überzeugt, dass wir am Sonntag eine komplett andere Mannschaft sehen als zuletzt."

Der Rapid-Trainer glaubte nicht, dass Innsbruck "mit offenem Visier spielen wird". Wacker-Coach Karl Daxbacher gab ihm recht. "Wir haben mit unserem Stil, den Gegner das Spiel zu überlassen, zuletzt sehr erfolgreich agiert." Der Russland-Trip sei für Rapid natürlich eine Belastung. "Anderseits haben sie auch einen Sieg gefeiert. Meiner Meinung nach ist die Meisterschaft für Rapid wichtiger als der Europacup, weil es für sie Pflicht ist, unter die Top sechs zu kommen." Die 1:2-Niederlage im ersten Duell war eine knappe. "Wir haben gegen Rapid in Wien gut mitgehalten und rechnen uns diesmal schon Chancen aus", erklärte Daxbacher.

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