Das 3:0 ist aber nicht das Hauptthema nach dem Spiel. Denn sowohl die Horror-Verletzung des Admira-Abwehrchefs Bjarne Thoelke, der nach sechs Minuten mit Schien- und Wadenbeinbruch unter Tränen vom Platz getragen werden musste, als auch das Spruchband der Innsbruck-Fans sorgen für Gesprächsstoff. Die Fans der Tiroler entrollten nämlich während des Spiels eine großes Plakat, auf dem geschrieben stand: "Nur wir stehen über der Verfassung, du Saubeidl." Die Wacker-Supporter dürften damit auf eine kontroverse Aussage des Innenministers Kickl anspielen und ihren Unmut über dessen Einstellung zum Ausdruck gebracht haben.
Admira feiert ersten Heimsieg der Saison
Nach zehn sieglosen Partien war die Admira wieder erfolgreich und rückte bis auf einen Punkt an den Vorletzten SCR Altach heran. Der Rückstand auf die zehntplatzierten Tiroler konnte auf drei Zähler verringert werden.
Wacker bleibt damit ein gern gesehener Gegner der Niederösterreicher, die zwei ihrer drei Saisonsiege gegen die Tiroler holten und in den jüngsten fünf direkten Duellen unbesiegt blieben. Für die Admira schloss sich ein Kreis, auch ihren zuvor letzten Erfolg in der Meisterschaft hatten sie am 23. September 2018 gegen Wacker - mit 3:1 im Tivoli Stadion Tirol - gefeiert. Dafür hauptverantwortlich waren Doppel-Torschütze Patrick Schmidt (11., 89.) und der für den mit Schien- und Wadenbeinbruch ausgeschiedenen Bjarne Thoelke eingewechselte 18-jährige Emanuel Aiwu (34.), der zum ersten Mal in der Liga traf.
Admira-Trainer Reiner Geyer, dem sein erster Sieg gelang, hatte im Vorfeld von einer gelungenen Winter-Vorbereitung seines Teams berichtet. Dieses präsentierte sich auch von Beginn an in guter Verfassung. Schmidt scheiterte nach Starkl-Steilpass schon nach drei Minuten an Innsbruck-Tormann Christopher Knett. Zwei Minuten später schied Thoelke nach Foul von Martin Harrer, der ihn am Standfuß traf und die Gelbe Karte sah, verletzt aus. Die Admira war aber nicht geschockt und fand die nächsten Topchancen vor. Knett wehrte einen Starkl-Abschluss ab, den Nachschuss setzte der überraschte Schmidt leichtfertig daneben (9.). Die verdiente Führung der Hausherren fiel wenig später und unmittelbar nach einem Außennetz-Schuss von Innsbrucks Cheikhou Dieng (10.).
Wacker Innsbruck schon seit fünf Spielen sieglos
Ausgerechnet der Ex-Admiraner Manuel Maranda leistete sich bei einem Klärungsversuch einen groben Schnitzer, wodurch sich Schmidt den Ball schnappen, an Knett vorbeiziehen und zum vierten Mal diese Saison einschießen konnte. Auf der anderen Seite war Andreas Leitner bei einem Außenrist-Schuss von Dieng auf dem Posten (13.). Die Admiraner glänzten hingegen mit hoher Effizienz. Aiwu knallte den Ball nach einem kurz verlängerten Freistoß via Unterkante der Latte ins Tor. Hinten konnte man sich weiter auf Leitner verlassen, der einen Harrer-Freistoß abwehrte (45.+5).
Nach dem Seitenwechsel dominierten die Tiroler das Geschehen, blieben aber abgesehen von einem auf der Linie abgewehrten Dieng-Abschluss (76.) ohne Großchance. Die Gastgeber waren weiter gefährlicher und nach zwei vergebenen Chancen von Kolja Pusch (80., 85.) sorgte Schmidt nach einem Bilderbuch-Konter für den Schlusspunkt. Der erste Admira-Saison-Heimsieg war damit ein sehr souveräner. Die Tiroler sind nun schon fünf Spiele sieglos.