Erik Palmer-Brown von FK Austria Wien im Interview: "Bessere Entscheidung, nicht zu Juventus zu wechseln"

Von Philipp Stottan
Erik Palmer-Brown beim Training
© FK Austria Wien
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Sie haben Freunde in der deutschen Bundesliga angesprochen. Wer zählt dazu?

Palmer-Brown: Christian Pulisic (Borussia Dortmund, jetzt Chelsea, Anm.) bis letztes Jahr, Weston McKennie (FC Schalke 04), Tyler Adams (RB Leipzig) lernt auch gerade Deutsch und Josh Sargent (Werder Bremen), mit dem ich aufgewachsen bin. Sie alle lernen Deutsch und daher teilen wir gemeinsame Erfahrungswerte, was ziemlich cool ist. Letztes Jahr war ich nur zweieinhalb Stunden von Christian entfernt, weshalb ich ihn regelmäßig besucht habe.

Haben Sie mit ihm vor dem Wechsel auch über Österreich geredet? Immerhin sind sich Deutschland und Österreich relativ ähnlich.

Palmer-Brown: Ja, ich habe mit ihm gesprochen. Aber er hat in Gelsenkirchen gelebt und dort sprechen sie schon anders als hier. Die meiste Zeit haben wir FIFA oder 2k gespielt. (lacht)

Woher kennen Sie ihn?

Palmer-Brown: Von meinem ersten Trainingscamp mit dem Jugend-US-Nationalteam. Er ist zwar ein Jahr jünger als ich, aber er hat mit uns trainiert. Schon damals konnte man sein immenses Potenzial erkennen, obwohl er noch klein und schmächtig war. Er ist einfach ein toller Typ, eine tolle Persönlichkeit und ein großartiger Freund.

FK Austria Wien: Palmer-Browns Ausschluss beim Debüt

Haben Sie ein bestimmtes Lieblingsteam, bei dem Sie gerne einmal spielen würden? Vielleicht dem FC Chelsea, jetzt wo Pulisic dort spielt?

Palmer-Brown: Zu weit in die Zukunft schauen und sich mit solchen Spielern zu vergleichen ist nicht fair einem selbst gegenüber. Ich für meinen Teil habe gemerkt, dass es mich zurückhält und meine Leistungen nur schmälert.

Was sind denn Ihre Ziele für nahe und ferne Zukunft?

Palmer-Brown: Ich möchte bei der Austria in der Startformation stehen und Spiele gewinnen. Zuletzt haben wir das Derby verloren und bei meinem Debüt habe ich eine rote Karte bekommen. Ich habe mir selbst einige Vorwürfe gemacht, weil ich das Team damit im Stich ließ. Jetzt will ich in der Startelf stehen, im Training hart arbeiten und zurück ins Nationalteam kommen.

Erik Palmer-Brown
© GEPA
Erik Palmer-Brown

Sie sprachen den Platzverweis gegen Hartberg an. Würden Sie rückblickend sagen, dass die rote Karte berechtigt war?

Palmer-Brown: Für mich war es eine richtige Entscheidung, ich hätte mir nur gewünscht, dass der Schiedsrichter mit mir darüber spricht. Ich war nicht sauer, ich wollte einfach nur eine Erklärung. Er hat aber nicht mit mir geredet. Es war mein Fehler weil ich nicht richtig positioniert war, aber davon lernt man.

Was sind Ihre Stärken und Schwächen?

Palmer-Brown: Ich bin sehr kräftig und schnell. Das führt eigentlich auch schon zu meinen Schwächen, weil ich mich oft zu sehr auf meine Stärken verlasse und deshalb eben nicht immer richtig stehe. Ich bin nicht ein paar Schritte voraus, weil ich von meiner Geschwindigkeit überzeugt bin.

Sie sind ja auch ziemlich ruhig mit dem Ball am Fuß. Manchmal vielleicht etwas zu ruhig?

Palmer-Brown: Ganz genau. Ich bin sehr ruhig, ich mag es mit dem Ball zu spielen, was auch zu Problemen führen kann. In meiner Entscheidungsfindung habe ich mich aber schon sehr verbessert.

Sie haben vorhin von den Trainingsanlagen bei der Austria gesprochen. Haben Sie jene bei Manchester City ebenfalls genutzt?

Palmer-Brown: Ja, vor dem Wechsel zur Austria war ich zwei Monate vor Ort. Es ist unglaublich dort. Sie haben 20 Fußball-Plätze, das Gebäude selbst ist massiv, mit Zimmern für die Spieler der Kampfmannschaft, aber auch für uns. Die Damen, die Herren und auch wir Jugendspieler trainieren dort.