"Erling ist unser bester Spieler, Antoine vielleicht auch. Und Jerome ist direkt hinter diesen zwei. Und trotzdem: Jerome sitzt auf der Bank." Vor dem ersten Gruppenspiel in der UEFA Champions League gegen KRC Genk im vergangenen September musste Marsch die laut eigenen Aussagen schwierigste Entscheidung seiner Trainerkarriere treffen.
Lediglich 23 Spieler schafften es in den Kader, darunter war auch im stark besetzten Sturm kein Platz für alle Angreifer. "Wir haben zwei Positionen für vorne. Erling, Chan, Patson und Smail können drei Tore in jedem Spiel machen", sagte Marsch, ehe er einem weiteren Stürmer besonders lobte: "Sekou ist ein großes, großes Talent. Von allen großen Talenten in unserem Kader ist er vielleicht das größte. Aber auch diese Position ist voll."
Neben Abwehrspieler Albert Vallci war aber unter anderem auch für Koita kein Platz im Kader der Salzburger. Marsch verkündete nach dem Training jene Spieler, die den Cut für das erste Gruppenspiel geschafft hatten. Anschließend suchte er den persönlichen Kontakt mit Sekou, und hatte nur ein Wort übrig: "Desolee." - Es tut mir leid.
Später in der achten Folge von Jedermann nahm sich Marsch dann selbst auf die Schaufel. "Die Einstellung und Mentalität sind mir sogar wichtiger als das Ergebnis", sagte er, bevor er selbst lachen musste. "Wer sagt so etwas? Welcher Trainer in Europa sagt so etwas? Nur der verrückteste! Aber es ist so. Das ist mir wichtig."
Koita wechselte im Jänner 2018 aus seiner Heimat Mali zum FC Liefering und wurde im Frühjahr 2019 zum WAC verliehen. In der aktuellen Saison erzielte er in zehn Einsätzen sechs Tore und zwei Assists, beim Heimspiel gegen Napoli kam er mittlerweile zu seinem Champions-League-Debüt.
Red Bull Salzburg: Erste Staffel "Jedermann" frei empfangbar
Seit 28. Oktober sind die acht Episoden der Mini-Serie der Salzburger on demand frei empfangbar. Eine Langfassung der Dokumentation wird im Dezember auf ServusTV ausgestrahlt.
"Wir haben lange überlegt, ob wir diesen Weg mit der Doku gehen sollen. Aber durch den Umstand, dass wir einen neuen Trainer und viele neue Spieler hatten, haben wir uns entschlossen, diesen Schritt zu wagen", sagte Geschäftsführer Stephan Reiter. "Dazu kommt natürlich auch noch, dass wir das Thema Innovation fest in unserem Leitbild verankert haben. Jetzt sind wir alle glücklich, weil wir sehen, was dabei herausgekommen ist."
Die Serie gibt spannende Einblicke in das Innenleben der Salzburger Mannschaft. So verriet etwa Erling Haaland, wie er bei Salzburg landete. Außerdem wurden die Hintergründe des Transfers von Maximilian Wöber beleuchtet. Und auch der Strafenkatalog der Salzburger kam durch die Serie ans Tageslicht.