Den entscheidenden Treffer erzielte Dario Tadic in der 42. Minute nach einem schweren Fehler von Maximilian Ullmann. Die Hartberger sind damit auch nach vier Liga-Partien im Allianz Stadion ungeschlagen, für Rapid endete eine Serie von vier Siegen in Folge.
Der Rückstand auf die Bullen beträgt nach deren Remis gegen WAC sechs Punkte. Es war die erste Heimniederlage seit dem 2. November des Vorjahres (0:1 gegen St. Pölten).
Rapid - Hartberg: So lief das Spiel
Coach Dietmar Kühbauer hatte die angeschlagenen Taxiarchis Fountas und Leo Greiml im Hinblick auf das Duell mit Salzburg geschont und dafür den 17-jährigen Yusuf Demir erstmals in die Startformation beordert. Der Youngster gab in der fünften Minute den ersten Torschuss ab, Hartberg-Goalie Rene Swete hatte jedoch keine Probleme.
Gefährlicher war da schon die erste Chance der Gäste. Nach Kopfballvorlage von Tobias Kainz stand Tadic vor dem leeren Tor, der Goalgetter wurde aber in letzter Sekunde von Dejan Ljubicic am Abschluss gehindert (9.).
Vier Minuten später ließ auch Rapid einen Sitzer aus. Christoph Knasmüllner zog allein Richtung Hartberg-Tor, scheiterte jedoch an Swete. Sekunden später wurde ein Demir-Schuss aus guter Position abgeblockt, in der 32. Minute schoss Stefan Schwab am langen Eck vorbei.
Die entscheidende Szene folgte in der 42. Minute. Ullmann leistete sich einen Aussetzer und servierte den Ball Lukas Gabbichler, der Tadic freispielte - der Stürmer ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und bezwang Rapid-Schlussmann Tobias Knoflach.
Sekunden nach Wiederanpfiff hatte Demir den Ausgleich auf dem Fuß, als er nach Stanglpass von Thorsten Schick am langen Eck vorbeischoss. In der 49. Minute trat der zur Pause eingewechselte Koya Kitagawa wie schon am Mittwoch in Hartberg als Chancentod in Erscheinung - der Japaner traf am Fünfer den Ball nicht richtig.
Danach waren gelungene Rapid-Aktionen Mangelware, weil sich Hartberg zurückzog und die Hütteldorfer jegliche Kreativität vermissen ließen. Bis zum Schlusspfiff spielten die Grün-Weißen keine zwingende Gelegenheit mehr heraus.
Neben den Rapid-Profis lieferten auch Teile der Fanszene Negativ-Schlagzeilen. Beim Block West wurde vor der Partie ein Transparent mit sexistischem Inhalt angebracht, es wurde rund 15 Minuten vor dem Anpfiff entfernt.
SK Rapid Wien - TSV Hartberg 0:1 (0:1)
Tor: 0:1 Tadic (41.)
SK Rapid - Hartberg: Stimmen zum Spiel
Stefan Schwab (Rapid-Kaptiän): "Wir waren zu ineffizient. Hartberg hat das clever gemacht. Wir hätten mindestens einen Punkt oder sogar einen Sieg rausholen müssen."
Maximilian Ullmann (Rapid-Spieler): "Heute haben wir es uns selbst zuzuschreiben. Ich habe aufgeschaut, keinen meiner Mitspieler gesehen und wollte umdrehen. Passiert. Das kennt man eigentlich nicht von mir."
Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): "Wir sind enttäuscht, das Spiel kann man als Selbstfaller einordnen. Wir hätten das Spiel schon in der ersten Hälfte entscheiden können und müssen, dann haben wir das Tor aus einem Eigenfehler bekommen, der immer passieren kann, dann haben wir nach der Pause gleich wieder große Chancen vergeben. Wir müssen uns an der eigenen Nase packen und an den nächsten Gegner (Anm.: Salzburg am Mittwoch) denken. Wir haben das Spiel als Mannschaft verloren. Wir haben bis zum letzten Drittel gut gespielt, aber wenn sich das Netz nicht bauscht, nützt das alles nichts. Wir hätten den Abstand zu Salzburg verringern können, trotzdem bin ich der Meinung, dass Salzburg die beste Mannschaft in Österreich hat."
Markus Schopp (Hartberg-Trainer): "Ich bin richtig stolz auf die Jungs, man hat heute eine Mannschaft gesehen, die bis zur letzten Sekunde alles investiert hat, um drei Punkte mitzunehmen. Wir sind sehr gut reingestartet, haben dann ein bisschen den Zugriff verloren. Rapid wurde stärker und hatte die eine oder andere Chance. Der Schlüsselmoment war unser Tor, dadurch waren wir im Vergleich zum Mittwoch (Anm.: 0:1) in der umgekehrten Rolle. Dann war Rapid gezwungen, etwas zu tun. Wir haben tapfer verteidigt und hätten Umschaltmöglichkeiten nützen können. Die Mannschaft hat sich bis zum Schluss aufgeopfert und dadurch die drei Punkte verdient. Wir waren aber in vielen Bereichen am Mittwoch besser als heute."
Rene Swete (Hartberg-Torhüter): "Das war nicht unser bestes Spiel. Wir haben unseren Platz nicht richtig ausgespielt. Es sind drei wichtige Punkte. Ich kann mich selbst schon nicht mehr hören, wenn ich sage, von Spiel zu Spiel schauen. Aber wir müssen uns jeden dritten Tag den Hintern aufreißen, dann ist vielleicht etwas drin."
Tabelle in der Bundesliga nach 28 Spieltagen
Platz | Verein | Sp | S | U | N | Tore | Diff | Punkte | |
1. | Red Bull Salzburg | 28 | 18 | 8 | 2 | 92:30 | 62 | 38 |
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2. | Rapid Wien | 28 | 15 | 7 | 6 | 55:30 | 25 | 32 |
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3. | LASK Linz | 28 | 19 | 4 | 5 | 61:29 | 32 | 28 | * |
4. | WAC | 28 | 12 | 8 | 8 | 60:39 | 21 | 25 |
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5. | TSV Hartberg | 28 | 11 | 5 | 12 | 44:62 | -18 | 23 | ** |
6. | SK Sturm Graz | 28 | 10 | 5 | 13 | 41:46 | -5 | 19 |
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* = 6 Punkte Abzug wegen verbotenen Mannschaftstrainings
** = Vorreihung bei Punktegleichheit (wegen Abrundung nach Grunddurchgang)
Meistergruppe: Ergebnisse vom 28. Spieltag
Sonntag, 21.06.2020 | |||
17:00 | Rapid Wien | 0:1 | |
17:00 | WAC | 2:2 | |
19:30 | SK Sturm | LASK | 0:2 |