Nach einem 2:1-Sieg im Hinspiel in Tirol - Marco Grüll und Jonas Auer trafen für die Hütteldorfer - siegte der SK Rapid auch im Rückspiel gegen WSG am Sonntag mit 2:0. Der SK Rapid startet somit in der 2. Qualifikationsrunde zur UEFA Europa Conference League.
Rapid war insgesamt im ersten Durchgang das bessere Team und hatte auch die etwas besseren Chancen. Ein Geniestreich von Robert Ljubicic, der nach 29 Minuten traumhaft aus der Distanz traf, sorgte für die Führung. Die WSG hatte durchaus auch ihre Situationen, aber die Abschlüsse der Gäste waren zu ungenau.
Nicolas Binder fixierte mit dem Tor zum 2:0 drei Minuten vor Schluss die grün-weiße Europapokalteilnahme. Auer spielte einen idealen langen Ball auf Binder, der der Abwehr mit einem starken Antritt entwischte, Tormann Ferdinand Oswald umspielte und locker zum Endstand einschob.
Insgesamt war es eine ziemlich ausgeglichene Partie (15:13 Torschüsse für Rapid), in der die größere Präzision im Abschluss den Ausschlag gab. Während die WSG einige gute Möglichkeiten liegen ließ, stachen Ljubicic und Binder mit feinen Einzelaktionen zu.
Feldhofer: "Ende gut, nicht alles gut"
"Man möchte fast sagen: Ende gut, nicht alles gut, aber vieles. Vieles war auf jeden Fall jetzt gut. Wenn man die ganzen Vorgeschichten weiß, ist es nicht selbstverständlich, dass du über zwei Spiele verdient im Playoff gewinnst. Und auch wie die älteren Spieler fitnesstechnisch schon am Limit waren, da sind wir jetzt glücklich", stöhnte Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer nach Schlusspfiff bei Sky.
Feldhofer weiter: "Unter meiner Ära war das erste wichtige Ziel das Erreichen des oberen Playoffs. Das haben wir haarscharf geschafft, haben durchwegs immer nur K.O.-Spiele geführt. Natürlich wollten wir dann so knapp wie möglich hinter Salzburg in der Tabelle landen, waren auch knapp dran und hatten einige Schnittspiele, dann kamen aber unglückliche Rote Karten und dann ist man gleich mal Fünfter. Da kann man auch mal stolz auf die Jungs sein, wie sie in den zwei Spielen agiert haben."
Barisic: Druijf und Burgstaller sollen kommen
Einblicke gab rund um die Partie auch Sportdirektor Zoran Barisic. Dieser bestätigte den Abschied von Torschütze Ljubicic. Zudem bekundete er Interesse an Guido Burgstaller und Ferdy Druijf: "Es sind beide Spieler, die wir gerne haben wollen und haben möchten. Ob es realisierbar und umsetzbar ist, liegt nicht immer nur an uns. Es gibt da mehrere Parteien, die da involviert sind. Natürlich würde ich es mir wünschen, dass diese Spieler zu uns kommen."
Dabei schadet eine internationale Teilnahme sicher nicht. "Es war ganz wichtig für uns, dass wir die Saison, die so schwer war für uns, wo wir natürlich auch alle sehr enttäuscht sind, mit dem fünften Tabellenplatz, positiv abschließen. Es ist natürlich nicht so einfach, da geht es nicht nur um Qualität, sondern um die Nerven, die eine riesengroße Rolle spielen in so einem Playoffspiel. Schlussendlich war der Sieg verdient und wir haben uns verdient qualifiziert für den internationalen Bewerb", so Barisic.
Was jetzt folgt, ist ein Umbruch: "Es wird sehr viele neue Gesichter geben. Es wird einen Riesenumbruch geben in unserer Mannschaft. Wir werden viele neue Spieler begrüßen. Trotzdem werden wir da unsere jungen Spieler nicht vergessen, obwohl die zukünftige Mannschaft ein anderes Bild abgeben wird. Wir wollen uns breiter aufstellen."
WSG-Stürmer Vrioni teilt sich Krone mit Adeyemi
WSG-Stürmer Giacomo Vrioni verbuchte am Sonntag kein Tor und muss sich die Torschützenkrone somit mit Karim Adeyemi teilen. Beide Angreifer erzielten in der abgelaufenen Spielzeit 19 Tore.
Nach einem starken zweiten Saisonabschnitt der WSG blieb den Tirolern die Krönung versagt. Eine Baustelle für die kommende Spielzeit ist die Offensive, denn nur Altach (17 Mal) blieb in dieser Saison häufiger ohne eigenen Treffer als das Silberberger-Team (zehn Mal).
"Wir hatten diese Saison extrem viele Facetten. Vom Tabellenletzten, super Spiele, katastrophale Spiele, wir haben immer die Ruhe bewahrt. Aus dieser Ruhe haben wir dann extrem früh Kraft für die Quali-Gruppe gezogen. Zum Schluss waren wir dann in den letzten 7 bis 8 Wochen in absoluter Topverfassung. Heuer war es eine extrem schwierige Saison, aber wir haben fast eine gleich gute Saison wie letztes Jahr hingelegt", ließ Trainer Thomas Silberberger die abgelaufene Spielzeit Revue passieren.
Sonderlob gab es für Vrioni: "Der Giacomo ragt heraus, ähnlich wie der Baden Frederiksen. Das sagt aus, dass wir als Team funktioniert haben. Wir sind als Mannschaft zusammengewachsen. Der Giacomo hat zum Schluss, wie die gesamte Mannschaft, den Turbo gezündet und hat sich auch den Titel verdient. Es gibt vielleicht die Kritik, dass er mehr Spiele gehabt hat, aber ich bin der Meinung, dass er weniger Spiele hatte als der Adeyemi. Er spielt bei der WSG Tirol, dem Abstiegskandidaten, und nicht bei Red Bull. Vielleicht würde er bei Red Bull 35 Tore machen. Vielleicht kommt nächstes Jahr der nächste Wahnsinnige aus Turin und schießt noch mehr Tore."