Im Vorjahr fegten die "Cavs" mit 4:0 in der "best of seven"-Serie über die "Raubsaurier" hinweg. "Dieses Jahr stehen unsere Chancen aber auf jeden Fall besser", betonte Pöltl am Montag nach dem Abschlusstraining in Toronto im Gespräch mit der APA. Der Wiener nannte dafür die Kombination von zwei Faktoren: Einerseits die erfolgreiche Umstellung des Spielstils mit mehr Ballzirkulation und Distanzwürfen, die den Raptors zum Club-Rekord von 59 Siegen im Grunddurchgang verholfen hat, andererseits die Personalfluktuation beim Gegner.
Pöltl sieht Chancen auf die Revanche
"Die Cavaliers haben ein paar gute Spieler verloren und sind dementsprechend vielleicht berechenbarer geworden, weil jetzt weniger Starspieler bei ihnen im Team sind", erklärte Pöltl, der aber davor warnte, die "Cavs" deshalb zu unterschätzen. "Sie sind noch immer sehr gefährlich."
Das Um und Auf beim Vizemeister ist aber zweifellos Megastar James. Der 33-Jährige hat drei NBA-Titel (2012, 2013 und 2016) gewonnen und wurde dabei jeweils zum wertvollsten Spieler (MVP) der Finalserie gewählt. Dazu kommen u.a. vier reguläre MVP-Titel (2009, 2010, 2012 und 2013), 14 Einberufungen ins All-Star-Team (2005 bis 2018), elf Nominierungen für das All-NBA-First-Team (2006 sowie 2008 bis 2017) und eine Auszeichnung als Topscorer (2008) der besten Basketball-Liga der Welt. Und auch in seiner 15. NBA-Saison setzt der Mann aus Akron/Ohio noch immer Maßstäbe, wie zuletzt am Sonntag mit 45 Punkten im Entscheidungsspiel der Auftaktrunde gegen die Indiana Pacers.
Wie die Raptors LeBron stoppen wollen
"LeBron spielt eine Wahnsinns-Saison, keine Frage. Man muss die richtige Mischung finden, ihn in den Griff zu bekommen, aber trotzdem die Rollenspieler nicht ins Spiel kommen zu lassen", erläuterte Pöltl, worauf es ankommen wird, um den "König" zu stoppen. "LeBron ist der Typ Spieler, der kann dir 30 Punkte in fast jedem Spiel reinhauen. Aber das wird erst dann zum Problem, wenn noch ein anderer 20 hat und der nächste 15. Deshalb dürfen wir etwa einen Spieler wie Tristan Thompson nicht ins Spiel kommen lassen."
Daneben gilt es aber, natürlich immer auch ein Auge auf James zu haben. "LeBron ist so schwer zu verteidigen, nicht nur weil er ein sehr guter Offensivspieler, sondern auch so ein guter Passgeber ist. Dadurch schafft er es, seine Teamkollegen perfekt ins Spiel einzubinden. Deshalb müssen wir das Spiel so gut wie möglich lesen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie er gerade spielt. Ob er eher gerade auf seine Pässe schaut, oder ob er eher gerade versucht, aggressiv für sich selbst einen Wurf zu kreieren. Dementsprechend muss unsere Defense reagieren."
"Geht nicht darum, LeBrons Vorherrschaft zu beenden"
Dass Toronto nun die Mannschaft sein kann, die James nach sieben Finalteilnahmen mit seinen Teams en suite vom Thron stoßen kann, ist natürlich auch Pöltl bewusst. "Es geht uns aber nicht darum, dass wir die Vorherrschaft von LeBron beenden, es geht uns darum, dass wir die nächsten sind, die da im Finale und vielleicht auch sogar Champions sind." Und mit dem Blick auf dieses große Ziel, müsse man eben "logischerweise" James und die "Cavs" ausschalten.
Um diesen historischen Erfolg zu realisieren, ist laut Österreichs NBA-Pionier vor allem eines wichtig: "Wir müssen hart spielen. Es geht um den 'Hustle' und den Kampf. Wer da energischer dahintersteht und wirklich daran glaubt, dass er die Serie gewinnen kann, wird sie im Endeffekt dann auch gewinnen."
Conference Semifinals
(1) Toronto Raptors vs. (4) Cleveland Cavaliers
Tag | Datum | Uhrzeit | Spiel | Heim | Auswärts |
Mittwoch | 2. Mai | 2 Uhr | 1 | Toronto | Cleveland |
Freitag | 4. Mai | 0 Uhr | 2 | Toronto | Cleveland |
Sonntag | 6. Mai | TBD | 3 | Cleveland | Toronto |
Dienstag | 8. Mai | TBD | 4 | Cleveland | Toronto |
Donnerstag | 10. Mai | TBD | 5* | Toronto | Cleveland |
Samstag | 12. Mai | TBD | 6* | Cleveland | Toronto |
Montag | 14. Mai | TBD | 7* | Toronto | Cleveland |